
Nach den Umfrageergebnisse Anfang und Mitte Dezember war ein Wahlsieg des kroatischen Präsidenten bei der am vergangenen Wochenende entschiedenen Präsidentschaftswahl sehr wahrscheinlich. Der sozialdemokratische Amtsinhaber Ivo Josipović lag mit mehr als zehn Prozent vor seiner rechtskonservativen Konkurrentin Kolinda Grabar-Kitarović. Anderen Kandidaten wie dem populistisch gegen Zwangsräumungen von Häusern und Wohnungen auftretenden Ivan Vilibor Sinčić wurden in den Umfragen keine Chancen eingeräumt. Aber Josipović musste lernen, dass Umfragen keine Wahlergebnisse bzw. keine Garantie für den Wahlsieg sind. Im ersten Wahlgang war vor allem der parteiunabhänige Aktivist Ivan Vilibor Sinčić mit über 16 Prozent überraschend stark, im zweiten Wahlgang konnte sich die konservative Kandidatin knapp mit 50,7 Prozent gegen den Sozialdemokraten durchsetzen:
Rang | Kandidat | Partei | Stimmen | % |
---|---|---|---|---|
Erster Wahlgang (28. Dezember 2014) | ||||
1. | Ivo Josipović | parteilos (unterstützt durch Socijaldemokratska partija Hrvatske) | 687.678 | 38,46 |
2. | Kolinda Grabar-Kitarović | Hrvatska Demokratska Zajednica | 665.379 | 37,22 |
3. | Ivan Vilibor Sinčić | Živi zid | 293.570 | 16,42 |
4. | Milan Kujundžić | Savez za Hrvatsku | 112.585 | 6,30 |
Zweiter Wahlgang (11. Januar 2015) | ||||
1. | Kolinda Grabar-Kitarović | Hrvatska Demokratska Zajednica | 1.114.865 | 50,74 |
2. | Ivo Josipović | parteilos (unterstützt durch Socijaldemokratska partija Hrvatske) | 1.082.430 | 49,26 |
Quelle: dt. Wikipedia
Einen radikal linken Kandidaten gab es nicht. Die Wahlbeteiligung lag bei 47 Prozent im ersten und 59 Prozent im zweiten Durchgang, was für kroatische Verhältnisse relativ viel ist.
Presseberichte (alle Junge Welt):
Kroatien vor zweiter Runde (nach 1. Wahlgang)
Vier Kandidaten und ein Kreuz (nach 1. Wahlgang)
Kroatien: Opposition gewinnt Präsidentenwahl (nach 2. Wahlgang)
