
Die DGB–Jugend veröffentlichte Anfang des Jahres ihre Umfrage »Arbeitsqualität aus der Sicht von jungen Beschäftigten«. „Grundlage des Papiers ist der »DGB-Index Gute Arbeit« vom vergangenen Jahr, für den die Zufriedenheit von mehr als 4.900 Beschäftigten mit ihren Stellen erfragt wurde. Darunter waren annähernd 1.400 Beschäftigte bis zum Alter von 35 Jahren. Deren Urteil wird im Papier der DGB–Jugend wiedergegeben, das am Freitag erschien. Dessen wichtigste Aussage: Die unter 35jährigen sind mit ihren Stellen nur mäßig zufrieden, die Qualität ihrer Arbeitsbedingungen siedeln sie im Durchschnitt im »unteren Mittelfeld« an.“ (Zitiert nach junge Welt)
Im Folgenden dokumentiere ich die Meldung von der DGB-Jugend-Homepage:
Neueste Zahlen: Der DGB-Index für junge Beschäftigte 2015
Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit
Sicherheit und Planbarkeit steht für junge Menschen ganz oben beim Arbeitsplatz: Erwarten können sie beides nicht, wie die Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit für junge Beschäftigte zeigt.
Alltag und Familienleben vereinbaren, eine sichere, sinnstiftende Arbeit, das wäre schön: Planbarkeit steht bei der jungen Generation an erster Stelle, wenn es um Beschäftigung geht. Dies zeigen aktuelle Studien wie die Shell-Jugendstudie deutlich. Arbeitszeitmodelle müssten demnach die Möglichkeit bieten, kurzfristig auf die Bedürfnisse der jungen Menschen eingehen zu können, zum Beispiel per Teilzeitmodell mit einem unkomplizierten Rückkehrrecht in Vollzeit.
Aber wie arbeiten junge Menschen wirklich? Um diese und andere Fragen geht es in dieser nun schon sechsten Sonderauswertung des DGB-Index Gute Arbeit im Auftrag der DGB-Jugend. Sie zeigt: Zwischen den tatsächlichen Arbeitsbedingungen von jungen Beschäftigten und ihren Wunschbedingungen gibt es deutliche Unterschiede – und damit auch enormen Handlungsbedarf. So sind junge Beschäftigte überdurchschnittlich oft mit atypischer Arbeit konfrontiert. 27,8 Prozent und damit mehr als ein Viertel der Beschäftigten steckt in solchen Anstellungsverhältnissen.
Vor allem bei Befristung und Leiharbeit sind die Unterschiede zur älteren Generation groß: Junge Menschen unter 35 Jahren sind mehr als dreimal so oft befristet beschäftigt (16,2 Prozent) wie ältere Arbeitnehmer_innen (5 Prozent). Und auch von Leiharbeit sind junge Menschen mehr als dreimal so oft betroffen wie ältere.
Auch bei der gewünschten Selbstbestimmung in Sachen Arbeitszeit und einer besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben ist die Realität eine andere. Lediglich 34,1 Prozent der Befragten sind im Betrieb flexibel bei der Gestaltung der eigenen Arbeitszeit. Gleichzeitig arbeiten gerade junge Beschäftigte überdurchschnittlich oft in wechselnder Schicht- oder Wochenendarbeit oder müssen regelmäßig Überstunden leisten.
Erfreulich ist immerhin: In Betrieben mit etablierter Mitbestimmung sind die Arbeitsbedingungen deutlich besser. Fast die Hälfte der jungen Beschäftigten (49,8 Prozent) in diesen Bereichen gab an, Einfluss auf die eigene Arbeitszeitgestaltung zu haben. Mitbestimmung wird so zum Motor für Vereinbarkeit und stärkt die Attraktivität dieser Betriebe bei jungen Beschäftigten deutlich.
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