Seit zwei Jahren ist der Studienbetrieb geprägt von den Auswirkungen der Coronapandemie. Nach mittlerweile vier Online-Semestern, mit einer kurzen Präsenzphase zwischendurch, sind viele Studierende online-müde und wünschen sich eine Rückkehr in die Präsenzlehre. Dieser Wunsch ging mit dem Sommersemester 2022, welches in Präsenz stattfindet, in Erfüllung. So sehr wir uns darüber freuen, geben wir aber auch zu bedenken, dass die Lehre in Präsenz auch größere Hürden für Menschen bedeuten kann. Insbesondere Studierende mit chronischen Erkrankungen, psychischen Erkrankungen, Kindern und viele andere mehr können nun in Teilen nur noch eingeschränkt an Lehrveranstaltungen teilnehmen, da sie Risikogruppen angehören oder von Problemen betroffen sind, die auch vor Corona bereits bestanden (siehe hierfür den Teil für Barrierefreiheit). So sehr wir den Wiedereinstig in die Präsenzlehre also begrüßen, bestehen wir darauf, dass alle Studierenden auch tatsächlich studieren können. Wir haben uns deshalb bereits in der laufenden Wahlperiode für hybride Lehre, wo es geht, stark gemacht und werden das weiter tun. Besonders vor dem Hintergrund, dass nach wie vor Studierende sich infizieren werden und in Quarantäne gehen müssen. Damit das für Studierende keinen Nachteil bedeutet, braucht es hybride Formate und verpflichtende Vorlesungsaufzeichnungen! Dass Studierende wegen Nichtteilnahme durch Quarantäne aus Seminaren fliegen, ist inakzeptabel und darf nicht vorkommen!

Die Pandemie ist nicht vorbei, die Inzidenzen noch immer hoch. Wir fordern, dass es eine stetige Beobachtung der pandemischen Lage seitens der Universität gibt und einen festen Plan, wie mit steigenden Zahlen zu verfahren ist. Es darf nicht wieder passieren, dass ein Semester Hals über Kopf mit chaotischer Kommunikation zu einem Online-Semester wird, wo schon vor Wochen damit gerechnet werden konnte (siehe Wintersemester 2021/22). Auch was zukünftige Prüfungsphasen angeht, muss hier eine klare Kommunikation stattfinden. Dass Studierende teilweise eine Woche vor ihrer Prüfung erst erfahren, dass es eine Online-Prüfungsphase ist, und Prüfungen deshalb teilweise verschoben werden müssen oder ganz ausfallen, darf nicht wieder passieren! Wir fordern deshalb Transparenz vom Rektorat und mehr Möglichkeiten für Mitwirkung der studentischen Gremien an sämtlichen Entscheidungsfindungen, die Semesterverlauf und Prüfungsphase beeinflussen.

Wir fordern:

  • hybride Lehrangebote, wo es möglich ist. Insbesondere Vorlesungen sollen verpflichtend in hybridem Format angeboten werden.
  • die  Räume der Universität müssen weiter für hybride Lehre ausgestattet werden. Die Möglichkeit, außerdem Hybridsets in den Bibliotheken ausleihen zu können, muss unter den Lehrenden klar kommuniziert und beworben werden.
  • hybride Lehre funktioniert nur, wenn Studierende die technische Möglichkeit dazu haben. Deshalb fordern wir die Einrichtung bzw. den Ausbau einer zentralen Ausleihstelle in der für das Studium relevante Technik ausgeliehen werden kann.
  • bei Krankheit oder in Quarantäne kann nicht sichergestellt werden, dass Studierende zur Vorlesung erscheinen. Auch andere Gründe wie z.B. Kinder die aus der Kita abgeholt werden müssen, können dazu führen. Deshalb fordern wir verpflichtende Vorlesungsaufzeichnungen für ein inklusiveres Studium.