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7. Jun 2010

TELETEACHING

Verfasst von

Teleteaching

Als Teleteaching wird eine Lernsituation bezeichnet, in der sich Lehrende und Lernende an voneinander getrennten Orten befinden und per Videokonferenz miteinander interagieren können. Diese Interaktion erfolgt synchron in Echtzeit. Voraussetzungen dafür ist eine technische Mindestausstattung an den Übertragungsorten wie z.B. Hard- und Software für die Übertragung von Bewegtbild, Audio und u.U. ein elektronisches Whiteboard, sowie Netzwerktechniken, die die Videodaten übertragen sollen.

Bezogen auf die universitäre Anwendung, handelt es sich um die Direktübertragung von Vorlesungen per Videokonferenz, wobei es den Studierenden möglich sein soll, während der Veranstaltung auch Rückfragen, sowohl am Vortragsort, als auch im Fernhörsaal zu realisieren.

Vier unterschiedliche Unterrichtsszenarien sind dabei denkbar, differenziert in Hinblick auf den Grad der Interaktion, die zwischen Lehrenden und Lernenden realisiert werden soll.

 1. Remote Lecture Room (RLR)

 Zwei oder mehrere große Hörsäle werden mittels Hochgeschwindigkeitsnetzes miteinander verbunden. Während der Vorlesung werden drei parallel parallel  laufende Datenströme (Video der Kamera, Audio des Dozenten, Datenstrom eines elektronischen Whiteboards) aktiviert und vom Vortragsort aus übertragen. Entgegengesetzt werden zwei Datenströme aktiviert für Video und Audio der Zuhörer.

 2. Remote Interactive Seminars (RIS)

 Hier werden kleine Seminarräume mit einem Multimedia- Arbeitsplatzrechner und einem Breitbandinternetanschluss ausgestattet. Das Übertragungsprinzip entspricht im Großen und Ganzen dem RLR System, allerdings mit einem viel geringeren finanziellen Aufwand.

 3. Interactive Home Learning (IHL)

 Bei diesem System greifen die Studenten von zu Hause aus auf das System zu. Die Studierenden empfangen Audio-, Video-, und Whiteboard-Ströme vom Arbeitsplatz PC des Dozenten und können ihre eigenen Audio- und Whiteboard Ströme an eine Gruppe senden.

 4. Kombination von IHL mit RLR und RIS Szenario

 Eine Kombination bedeutet, dass Studierende über ihre Computer von zu Hause aus per Internet an einer Veranstaltung teilnehmen und sowohl mit den Dozenten, als auch mit den Kommilitonen interagieren können.

 Teleteaching besitzt ein Mindestmaß an technischen Voraussetzungen, die ein solches Szenario überhaupt erst zulassen. Insgesamt bestimmt vor allem die Bandbreite des Internet-Accounts die Qualität der Datenströme. Dabei ist die maximal mögliche Bandbreite nicht von entscheidender Relevanz, sondern die Konstanz der durchschnittlichen Geschwindigkeit.Hinzu kommen Variablen wie die Ende-zu-Ende-Verzögerung eines Netzes, die Synchronität der Datenströme, die Fehlerrate des Netzes, Multicast Fähigkeit und eine gute Konnektivität.

 Inhaltlich ist es im Rahmen der didaktischen Gestaltung einer solchen Veranstaltung wichtig, eine stärkere inhaltliche Vorbereitung durchzuführen. Durch die Videokonferenz ist für den Dozenten die Wahrnehmung der entfernten Studenten erheblich erschwert. Während der im Vortragsraum die Atmosphäre zu jeder Zeit einschätzen kann, erhält er von den entfernten Studierenden keine direkte Rückkopplung. Des Weiteren muss sowohl technisch, als auch inhaltlich für Interaktionsmöglichkeit gesorgt werden. Frontalunterricht  würde in dieser technisch anspruchsvollen Situation zu Frustration führen. Für die Lernenden ist die dazwischengeschaltete Technik und die relative Anonymität unter Umständen ein Hemmnis, um sich aktiv an der Interaktion zu beteiligen. Daher ist es obligat, dass der Dozent durch Rückfragen an das Auditorium alle Beteiligten immer wieder zu Aktivität motiviert und Freiraum für Diskussionen schafft.

Mit einem Einsatz eines Whiteboards, besteht die Möglichkeit gemeinsam aktiv Inhalte zu erarbeiten und zu entwerfen. Es entsteht so ein gemeinsam erarbeitetes virtuelles Tafelbild.

Insgesamt ist Teleteaching eine durchaus attraktive E-Teaching Methode, die durch die Übertragung von Bewegtbildern authentische und motivierende Lernsituationen initiieren kann. Dem entgegen stehen der immens hohe finanzielle und arbeitstechnische Aufwand, der spezielle inhaltliche Zuschnitt der Veranstaltung und ein erforderliches hohes Maß an Methodenwissen seitens der Dozenten.

Über

1 Kommentar

  1. Teleteaching ist eine echt gute Angelegenheit, diese Technik nutzen wir in der Firma und ich jetzt auch von zuhause aus. Man sollte aber wissen, dass man für Teleteaching eine gute Internet-Verbindung braucht. Zunächst war ich bei einem DSL-Provider der mir nur DSL-2000 liefern konnte, dann bei einem Provider mit DSL-16000. Heute bin ich bei einem Kabel-Provider mit bis zu 32.000 KBit/s. Geholfen haben mir folgende Info-Seiten:
    http://www.comshark.de/dsl-alternative.htm
    http://www.telcomap.de/dsl-alternativen.htm
    Nach meinen Feststellungen bieten die Kabel-Provider (wie Kabel-Deutschland) fast die Bandbreite die auch tatsächlich gebucht wurde. Bei den DSL-Providern teilen sich sehr oft sehr viele Kunden die Zugangsleitungen und dann geht´s abwärts mit der Downstreamgeschwindigkeit.
    Ach: Bei Kabel-Deutschland habe ich erfahren müssen, oft muss der so genannte Rückkanal in den Häusern noch installiert werden. Das machen die kostenlos, brauchen aber dafür die Genehmigung des Hausbesitzers. Das kann zu Problemen führen, wenn es sich bei dem Hausbesitzer um eine Wohnungsbaugesellschaft handelt. Mal stimmen die zu, mal nicht.

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