Tool des Monats Januar: Actionbound

Mobiles Lernen bietet die Möglichkeit, Lernorte außerhalb von Seminar- oder Unterrichtsräumen zu gestalten. Bildungseinrichtungen können sich so auch stärker gegenüber dem Alltag der Lernenden öffnen. Ebenso lassen sich die Mediengewohnheiten der Lernenden in den Lernalltag integrieren. Unser Tool des Monats Actionbound ist eine Möglichkeit, mobiles Lernen unkompliziert in den Hochschul- oder Schulalltag einzubinden. Die Anwendung ist aus einer medienpädagogischen Abschlussarbeit der Entwickler hervorgegangen und hilft beim Erstellen eigener digitaler Lerntouren.

Wie funktioniert Actionbound?

App-Ansicht (Screenshot) (Bildquelle: [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

In Actionbound können Touren für Lernende – sogenannte Bounds – angelegt werden. Das Ziel besteht darin, dass individuell oder in Kleingruppen verschiedene festgelegte Orte aufgesucht werden, an denen es unterschiedliche Aufgaben zu lösen gilt. Die Lehrpersonen haben im Vorfeld die Möglichkeit, die Aufgaben entsprechend mit den gewünschten Schwerpunkten und Lerninhalten zu füllen. Dabei bietet Actionbound vielfältige Möglichkeiten, diese Aufgaben zu gestalten. So müssen z.B. Quizze gelöst werden, Orte oder Gegenstände fotografiert werden oder es lassen sich kurze Videos drehen sowie QR-Codes scannen. Wer mit Actionbound arbeiten möchte, muss sich online registrieren. Lernende wiederum müssen lediglich die App herunterladen (kostenfrei, sowohl für Android als auch iOS verfügbar) und können dann mit der Tour beginnen.

Erstellen eigener Bounds

Nach erfolgreicher Registrierung kann mit dem Anlegen des eigenen Bounds begonnen werden. Hierfür sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig. Die Anwendung ist intuitiv angelegt, sodass alle Arbeitsschritte unkompliziert selbst erschlossen werden können. Sollten dennoch Probleme auftreten, kann Kontakt mit dem Team von Actionbound aufgenommen werden.

Beim Erstellen des eigenen Bounds kann entschieden werden, ob die Lernenden während der Lerntour zusätzlich online arbeiten müssen. Damit sich nicht auf mobile Daten verlassen werden muss, empfiehlt es sich die Aufgaben des Bounds so anzulegen, dass sie offline bearbeitet werden können. Ebenso kann beim Erstellen entschieden werden, ob auf die GPS-Ortung des Smartphones der Lernenden zurückgegriffen werden soll, was z.B. bei der Nutzung der Kartenfunktion als Navigationshilfe der Fall ist. Wenn mit der Basisvariante gearbeitet wird, müssen die Bounds nach dem Erstellen öffentlich geteilt werden, damit die Lernenden Zugriff darauf haben. Private Bounds lassen sich nur in den kostenpflichtigen Varianten der Anwendung erstellen.

Beispiele für öffentliche Bounds in Halle (Saale) (Screenshot) (Bildquelle: [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Beim Einsatz von Actionbound können die Lehrenden kreativ mit der Anwendung arbeiten und sie für verschiedene Anlässe nutzen. Dabei kann sich auf das vertiefende Lernen und die Verknüpfung mit außerinstitutionellen Lernorten oder der Verbindung von Lerninhalt und dazugehöriger Wirkungsstätten konzentriert werden, aber auch Prozesse wie Teambuilding können im Fokus der Arbeit mit Actionbound stehen.

Datenschutz

Da die Bounds in der Basisvariante öffentlich für die Community bei Actionbound einsehbar sind, sollte auf einige Punkte geachtet werden, wenn Lehrende einen eigenen Bound anlegen: Bspw. sollte vermieden werden, private Adressen der Lernenden in den Bound zu integrieren. Auch bei der Auswahl von Gruppennamen sollte darauf geachtet werden, keine tatsächlichen Namen zu verwenden, sondern besser kreative Teamnamen wählen zu lassen. Nachdem ein Bound bearbeitet wurde, können Lehrende diesen auch wieder offline stellen. So wird vermieden, dass der Bound weiterhin öffentlich einsehbar ist.

Die Arbeit mit Actionbound kann ebenso dazu dienen, das Thema Datenschutz mit den Lernenden zu thematisieren und sie für den Umgang mit persönlichen Daten im Internet sensibilisieren.

Bounds Auswerten

Während die Lernenden den Bound absolvieren, haben die Lehrpersonen die Möglichkeit, die Ergebnisse mitzuverfolgen. Auch hier sollte darauf geachtet werden, ob es erwünscht ist, dass diese Ergebnisse öffentlich sichtbar sind. Ist das nicht der Fall, kann die Sichtbarkeit unter Optionen eingeschränkt werden. Am Ende können die Ergebnisse der Gruppen übersichtlich angezeigt werden und auch noch einmal in der Lehrveranstaltung thematisiert und aufgegriffen werden. Der direkte Gegenüberstellung der Gruppenergebnisse ist in der Basisversion jedoch nicht enthalten.

Versionen der Anwendung

Übersicht Funktionen der Anwendungspakte (Screenshot) (Bildquelle: [D-3]. Lizenz: CC BY-SA 4.0)

Actionbound bietet drei Anwendungspakete: Geschäftlich, Bildung und Privat. Kostenfrei ist nur die letzte Variante, die im Vergleich zu den anderen deutlich weniger Funktionen bietet. Lizenzen für den Bildungsbereich unterscheiden sich noch einmal in den Varianten Schule, Hochschule und Bibliotheken. Wer langfristig oder regelmäßig mit Actionbound arbeiten möchte, kann die kostenpflichtige Variante nur empfohlen werden. Auch die Preise sind moderat, sodass eine Anschaffung auch für Einzelpersonen gut machbar ist. Studierende zahlen jährlich sogar nur 18€. Die Lizenzen können für ein bis drei Jahre erworben werden.

2 Gedanken zu „Tool des Monats Januar: Actionbound“

Schreibe einen Kommentar

Ein Beitrag der Rubrik:

Follow Us!