Hallische Höllenqualen: Sterben in Halle

Gestorben wird IMMER!

Tod durch Kaiserschnitt

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Die junge Frau, die Thema unseres heutigen Eintrags ist, starb durch eine Praxis, die heute tausenden von Frauen und Kindern das Leben rettet:

den Kaiserschnitt!

Marienkirche Sterberegister 1807, S. 222.

Danksagung für Anna Maria Christiane, Peter Michael Lukian nachgelassene Tochter, verstarb an einem 12. Februar 1807 um halb 10 Uhr nachts im Accucheurhaus nach einem abgehaltenen Kayserschnitte und glücklicher Entbindung von einem Sohn, am Schlagfluss. Alter: 23 Jahre 5 Monate, Glaucha. Bemerkung: dieses ist die 2te Person die so nach einem Kayserschnitte starb. 

Kaiserschnitte wurden meistens an bereits verstorbenen Gebärenden vorgenommen, um entweder das Kind zu retten oder es getrennt von der Mutter bestatten zu können. Dass Mutter und Kind überleben, wurde ab der Frühen Neuzeit, wenn auch nur selten möglich. Ein Accouchierhaus war im Übrigen bereits ein Gebärhaus. Vor allem ärmere Einwohnerinnen Halles hatten hier die Möglichkeit, ihr Kind unter besseren hygienischen Bedingungen und mithilfe von Hebammen zur Welt zu bringen. Dafür mussten sie sich allerdings auch für Übungen zur praktischen Ausbildung von angehenden Ärzten zur Verfügung stellen.

Anna Maria Christiane war die zweite Frau in Halle, die nach einem Kaiserschnitt starb. Wer die erste war ist uns im Moment noch nicht bekannt. Wir werden aber die Augen nach ihr, in unseren Akten offen halten. Trotz der traurigen Mitteilung, dass die Mutter verstorben ist, freuen wir uns, dass das Kind überlebt hat, denn auch das war leider selten.

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