Hallische Höllenqualen: Sterben in Halle

Gestorben wird IMMER!

Der Frost steht ihr gut.

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Hallo, da sind wir wieder! Nach einer kurzen (Zwangs-)Pause, verursacht durch das schlimme Hochwasser, das mit 8,10 m unsere schöne Stadt heimsuchte. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen und wollen heute einen neuen Eintrag vorstellen.

Da heute wieder einmal ein frostiger Sommertag ist, der mit seinen dunklen Schwaden die Melancholie in den Menschen erweckt und bei uns die morbidesten Gedanken hervorruft, haben wir uns entschieden einen Eintrag für einen Wintertag vorzuziehen:

Danksagung für Frau Johanna Sophia Meyer, August Truthe, Fabrikarbeiter uxor. Vom Frost erstaret wurde sie bey Holleben Montag 10. Januar 1803 aufgehoben worden. Sie war noch am Leben, starb aber und wurde Mittwoch den 12. Januar in Holleben begraben, Alter 33 Jahre.

Es ist unklar, warum Frau Truthe sich auf dem Feld bei Holleben, das ungefähr 10 km von Halle entfernt liegt, aufhielt. Im 19. Jahrhundert gab es noch keinen Bus, keine Bahn und kein Fahrrad (das wurde erst 1817 in Form der Draisine erfunden), die  sie dort hätte hinbringen können und wenn man bedenkt, dass sie dort zu 90% erfror, dann bleibt nur der Schluss, dass sie dort hin gelaufen sein muss. Nun sagen sie mal ihrer Frau, dass sie ins 10 km entfernte Dorf laufen soll. Sie werden Unmut und Unverständnis ernten. Das zeigt uns also die Wandlung in unserem Denken und wie wir durch Technisierung größere Stecken in kürzerer Zeit überwinden konnten.

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