Mit sym­bo­li­schen lee­ren Stühlen für aus­ge­stor­be­ne Tierarten hat die Ortsgruppe Halle der Bewegung Students for Future am Montagvormittag die zwei­te Public Climate School begon­nen. Eine Woche lang ver­an­stal­ten Ortsgruppen aus mehr als 20 deut­schen Universitätsstädten ein umfang­rei­ches Online-Programm zum Thema Klimawandel. 

Die Auftaktveranstaltung vor den Treppen des Ratshofes auf dem hal­li­schen Marktplatz muss­te nach weni­gen Minuten unter­bro­chen wer­den: Mitarbeiter:innen des Grünflächenamtes woll­ten Kübelpflanzen vor dem Ratshof wäs­sern und dün­gen. Aufgrund des damit ver­bun­de­nen Lärms konn­ten die Aktivist:innen von Students for Future die Verlesung meh­re­rer Gedichte zum Thema Artenvielfalt nur mit einer kur­zen Verzögerung fortsetzen. 

Der Europäische Waldelefant ist eine der aus­ge­stor­be­nen Tierarten, für die zur Auftaktveranstaltung der Public Climate School sym­bo­li­sche lee­re Stühle auf­ge­stellt wurden.

Vergleichbare Störungen sind in den kom­men­den Tagen nicht zu erwar­ten, da das Programm der zwei­ten Public Climate School coro­nabe­dingt zu gro­ßen Teilen online statt­fin­det. Geplant sind zahl­rei­che Webinare, Vorlesungen und Workshops rund um das Thema Klimawandel und die damit ein­her­ge­hen­de uni­ver­si­tä­re Verantwortung. „Hochschulen müs­sen ihrer gesell­schaft­li­chen Verantwortung gerecht wer­den und wis­sen­schaft­li­che Erkenntnisse zur Klimakrise für alle Menschen zugäng­lich machen“, so Teresa Weißert von Students for Future Halle. „Sie sol­len ihre Vorbildrolle gezielt ein­set­zen, um einen Wandel anzu­sto­ßen.“ Das bedeu­te kon­kret etwa, dass sich Hochschulen Klimaneutralität zum Ziel set­zen und den Klimawandel fest in Lehrplänen ver­an­kern sollen. 

Vom Vortrag bis zum vega­nen Frühstück 

Prominent unter­stützt wird das Programm unter ande­rem durch eine Veranstaltung mit der Aktivistin Luisa Neubauer, die an der Spitze von Fridays for Future Deutschland steht, und einen Vortrag des Klimaforschers Mojib Latif. Hinzu kom­men auch infor­mel­le­re Formate wie ein gemein­sa­mes vega­nes Frühstück per Videokonferenz, ein Live-Tutorial zur Organisation eines Flashmobs und ein „Climate Science Slam“. 

Die jewei­li­gen Ortsgruppen tra­gen zum bun­des­wei­ten Programm Veranstaltungen mit jeweils eige­nen Schwerpunkten bei. „Wir aus Halle haben uns vor­ge­nom­men, der Thematik Artenvielfalt und Biodiversität einen beson­de­ren Fokus zu geben“, erläu­tert Teresa Weißert. Neben der sym­bo­li­schen Gedenkveranstaltung für aus­ge­stor­be­ne Tierarten hat die hal­li­sche Ortsgruppe unter ande­rem den Biologen Prof. Josef Settele vom Helmholtz-Institut für Umweltforschung in Halle für einen Online-Vortrag gewin­nen können. 

Coronabedingt fin­det ein Großteil der Public Climate School nur im Internet statt. Die Auftaktveranstaltung auf dem hal­li­schen Markt stellt hier­bei eine Ausnahme dar.

Students for Future ist der stu­den­ti­sche Ableger der Bewegung Fridays for Future. Die Ortsgruppe Halle exis­tiert seit Sommer 2019 und orga­ni­sier­te bereits im ver­gan­ge­nen November eine ers­te Public Climate School mit mehr als 50 Veranstaltungen und einer Vollversammlung im Audimax. Nach eige­nen Angaben befin­det sie sich im Dialog mit der Hochschulleitung. 

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen der 2. Public Climate School ist kos­ten­frei, bedarf aller­dings teil­wei­se einer Voranmeldung, um den Link zur ent­spre­chen­den Videokonferenz zu erhal­ten. Das kom­plet­te Programm kann online ein­ge­se­hen werden.

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