Das Drama House of Gucci beleuchtet die Familienverhältnisse hinter dem Modeimperium der Guccis. Ridley Scott führte die Regie des knapp zweieinhalbstündigen Kriminalfilms, der in den USA produziert wurde und am 24. November 2021 erstmalig über die US-amerikanischen Kinoleinwände lief. Acht Tage später erschien er in den deutschen Kinos, wo er nach drei Tagen bereits über 150.000 Besucher vor die Leinwand locken konnte. Lady Gaga und Adam Driver übernehmen die Hauptrollen neben anderen namenhaften Darstellern wie Oscarpreisträger Al Pacino, Jared Leto oder Salma Hayek.
Patrizia Reggiani (Lady Gaga) wächst in einfachen Verhältnissen auf. Erst als sie auf einer Party Maurizio Gucci (Adam Driver), Enkel des Gucci-Gründers, begegnet, soll sich ihr Wunsch nach Macht, Geld und Ansehen erfüllen. Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1972 und dem Tod von Maurizios Vater kämpfen die Beiden um die Vorherrschaft in dem Modeimperium. Das jahrzehntelang aufgebaute Erbe gerät ins Wanken und die Geschichte um Liebe, Luxus und Verrat endet in einem Mord, der in die Geschichte eingeht.
Der Trailer zum Film deutete es bereits an: Den Zuschauer erwartet ein technisch eindrucksvoller und bildstarker Film, der einen der wohl skandalösesten Kriminalfälle der letzten dreißig Jahre erzählt. Auch die Musikauswahl und Starbesetzung lassen keine Wünsche offen. Formal gesehen also ein toller Film — allerdings mit einigen inhaltlichen Defiziten, wenn es nach mir geht. Stellenweise fühlte ich mich durch enorme Zeitsprünge vom Film alleingelassen, Handlungsabsichten und Figurenentwicklungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. So schien mir unter anderem die Wandlung von Maurizio sehr plötzlich. In der Hinsicht hätte der Film emotional noch etwas mehr in die Tiefe gehen und näher an den Figuren erzählen können. Ein kleiner Kritikpunkt, der aber durch die technische Brillanz aufgewogen werden kann, ist das scheinbare Nichtaltern der Figuren, welche die zeitliche Einordnung teilweise schwer gestaltet. Immerhin erzählt der Film über drei Jahrzehnte.
Trotz allem ist House of Gucci ein fesselnder Film und für jeden zu empfehlen, der sich einmal näher mit der Familie hinter dem Markennamen befassen möchte.
Schön … insbesondere die ersten beiden Absätze, die das machen, was jede Rezension braucht: eine Hinführung sowie eine Inhaltsübersicht, die hier im 2. Absatz gut gelingt. Im 3. bewertenden Absicht sollten Formulierungen mir ›Ich‹ vermieden werden – auch ohne. kann man/frau seine Meinung kundtun, bleibt aber objektiv. Hier wäre es schön gewesen, noch einen etwas sinnlicheren Einblick in das Geschehen zu erhalten – so wird zum Beispiel die ›Musikauswahl‹ gelobt – aber kein einziger Titel genannt?
Habe den Film auch im Kino gesehen – und es ging mir genauso wie in der Kritik beschrieben: Es geht darin definitiv mehr um (den auf jeden Fall spektakulären und historischen) „Plot“ als um „Character“. Bezogen auf die Figuren konnte und musste man sich seinen Teil selbst denken. Dennoch ein Film, der zum Nachdenken angeregt hat, darüber, warum und was eigentlich alles so schief gelaufen ist innerhalb der Familie. Da gibt es sicherlich viele Ansatzpunkte, darauf wäre es sicher auch interessant gewesen in der Rezension vielleicht in ein oder zwei Sätzen mit einzugehen.