
Die Allianz hat wieder ihren Allianz Global Wealth Report veröffentlicht, um uns über den wachsenden, leider völlig ungleich verteilten Reichtum zu informieren (mein Bericht zum letztjährigen Report). Ich könnte den letztjährigen Bericht einfach kopieren, die Tendenz ist immer noch die gleiche: die Reichen werden reicher, die Armen werden nicht weniger. Dass der Reichtum wächst wäre auch gar nicht schlecht, wenn dieser Reichtum nur ordentlich besteuert würde und damit auch der Allgemeinheit (also auch den Armen) zugute käme. Doch leider schließen die von der Mehrheit gewählten Politiker aus den Ergebnissen der zig Reichtumsstudien nicht die richtigen Schlüsse und verweigern sich der Erhebung einer progressiven Vermögenssteuer.
Hier die wichtigsten Ergebnisse der Studie (zitiert nach Allianz):
- Globales Netto-Geldvermögen übertrifft 100-Billionen-Euro Marke
- China überholt Japan
- Erstmals über eine Milliarde Menschen in der Vermögensmittelklasse
- Deutschland auf Platz 18 der globalen Rangliste
- Starke Umverteilung zwischen den Euroländern durch Nullzinspolitik
- Gini-Koeffizient zeigt ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland
Die Allianz hat heute die aktuelle Ausgabe ihres „Global Wealth Reports“ vorgestellt, der die Vermögens- und Schuldenlage der privaten Haushalte in über 50 Ländern analysiert. 2014 ist die globale Vermögensentwicklung durch drei Ereignisse gekennzeichnet: Das globale Netto-Geldvermögen der privaten Haushalte überstieg 100 Billionen Euro, Chinas privates Vermögen übertraf dasjenige Japans und mehr als eine Milliarde Menschen gehörten zur globalen Vermögensmittelklasse. Im Detail:
2014 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte eine Zuwachsrate von 7,1%; das robuste Wachstum der Vorjahre setzte sich damit mit nur leichten Abstrichen fort. Getragen wird dieses Wachstum zunehmend von gesteigerten Sparanstrengungen; in Asien und Amerika gaben auch die Aktienmärkte weiter Rückenwind. Rund um den Globus summierte sich der Brutto-Vermögensbestand auf ein neues Rekordniveau von EUR 136 Billionen. Damit übertrifft das Vermögen der privaten Haushalte den Wert aller weltweit an einer Börse gelisteten Unternehmen sowie sämtlicher Staatsschulden. „Viele Beobachter werden diese Zahl als Beleg für die viel beschworene Ersparnisflut interpretieren“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. „Doch das ist die falsche Perspektive. Viel zu viele Haushalte sparen angesichts der sehr niedrigen Zinsen immer noch zu wenig, um ihre Altersversorgung abzusichern. Die Politik sollte daher nicht versuchen, Ersparnis zurückzudrängen, sondern Möglichkeiten und Anreize für eine steigende Kapitalnachfrage schaffen; an Herausforderungen und Investitionsmöglichkeiten sollte es in unserer heutigen Welt nicht mangeln, die Stichworte heißen Klimawandel, Armut und Migration, Digitalisierung und Infrastruktur.“
Langsamer als die Vermögen kletterten 2014 die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte, nämlich weltweit um 4,3% auf insgesamt EUR 35 Billionen. Damit erreichte der globale Schuldenzuwachs im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit Ausbruch der Krise. Aus der Differenz von Brutto-Geldvermögen und Verbindlichkeiten errechnet sich das Netto-Geldvermögen, das Ende 2014 ein neues Rekordhoch von über EUR 100 Billionen weltweit erreichte. Dies bedeutet ein Plus von 8,1% gegenüber dem Vorjahr.
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