Tipps für die Moderation einer Diskussion.

„Die Schülerdiskussion ist ein kontrovers geführtes Gespräch, in dem die Schüler lernen, eine eigene Meinung zu entwickeln, argumentativ zu vertreten, Gegenargumente auszuhalten, die eigene Meinung in der Diskussion zu festigen oder zu überdenken oder gegebenenfalls zu ändern.“

Aufgabe der Moderator*innen:

  • diskutieren nicht mit
  • nicht die Aufgabe, die Schüler*innen von Richtigkeit der eigenen Aussagen zu überzeugen
  • bleiben neutral
  • Erkläre zu Beginn die Gesprächsregeln und deine Rolle als Moderator:

Zu den wichtigsten Gesprächsregeln gehört, dass man andere ausreden lässt, dass man nicht dazwischen ruft und dass man Äußerungen von Teilnehmern nicht herabwürdigend kommentiert. Informiere die Schüler darüber, dass du sich auf die Gesprächsmoderation beschränken wirst (inhaltliche Zurückhaltung, Führung der Rednerliste, Impulsgebung).

  • Eröffne das Gespräch mit einer Frage, die es allen Schüler*innen ermöglicht, ihre persönliche Meinung einzubringen:

Verdeutliche den Schülern dabei, wie sehr du an deren Meinung interessiert bist und wie erwartungsvoll du einer lebhaften Diskussionsrunde entgegen siehst. Übergib nach der formulierten Eingangsfrage das Wort ohne weitere Vorrede an die Teilnehmer. Warte in Ruhe ab, wenn nun eine Zeit des Nachdenkens einsetzt und die ersten Meldungen nur zögerlich erfolgen.

  • Höre genau zu und lenke mit Zurückhaltung:

Gute Moderator*innen protokollieren einzelne Schülerbeiträge, greifen sie wieder auf und benutzen sie als neue Gesprächsimpulse: „Petra sagte vorhin, es sei Geldverschwendung, sich um die Instandhaltung alter Gebäude zu kümmern…“.

  • Leite die Schlussrunde ein:

Hier forderst du die Schüler*innen auf, sich ein letztes Mal auf die Rednerliste setzen zu lassen. Du kannst auch Schüler*innen, die bis dahin still geblieben sind, freundlich und ermunternd ansprechen und ihnen sagen, dass auch deren Ansichten zum Thema von Interesse sind.

  • Fasse den Diskussionsverlauf zusammen:

Dabei solltest du inhaltlich das Verhältnis zwischen Konsens und Dissens in der Gruppe herausstellen und formal auf die Einhaltung der Spielregeln Bezug nehmen.


Informationsnachweise:

Mattes, Wolfgang, Routiniert planen – effizient unterrichten, Braunschweig u.a. 2006, S. 86.