Posterpreis für innovativen und spielerischen Therapieansatz

Verleihung des Posterpreises an André Golla, M.A., durch Prof. Dr. Dr. med. Günter Ollenschläger, Präsident der 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Der technische Fortschritts bietet auch im medizinischen und therapeutischen Bereich innovative Behandlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig fehlt es aber bei der rasanten Entwicklung von neuen Produkten und Therapieansätzen an wissenschaftlichen Nachweisen zu deren Wirksamkeit.

In einem multiprofessionellen Forschungsprojekt im Profilzentrum Gesundheitswissenschaften der Medizinischen Fakultät haben deshalb Prof. Dr. Wilfried Mau als Projektleiter, André Golla (beide Institut für Rehabilitationsmedizin), Dr. Tobias Müller (Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie), Dr. Patrick Jahn (Stabsstelle Pflegeforschung) und PD Dr. Kai Wohlfarth (Klinik für Neurologie, BG Klinikum Bergmannstrost Halle) die Einsatzmöglichkeiten der Spielekonsole Nintendo Wii für ein selbstständiges Gleichgewichtstraining im häuslichen Umfeld älterer Schlaganfallbetroffener untersucht.

Für den innovativen Ansatz und das methodische Vorgehen erhielt die Forschungsgruppe im Rahmen der 17. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin (DNEbM) Anfang März in Köln einen Posterpreis in Höhe von 150 Euro. „Ein solches positives Feedback freut uns natürlich und zeigt, dass wir mit unserer Forschungsarbeit ein aktuell wichtiges Thema berühren. Für unsere Arbeitsgruppe ‚Bewegung und Exergames‘ ist das ein motivierender Impuls“, berichtet Projektmitarbeiter André Golla.

Die Pilotstudie, in der grundlegende Fragen der Machbarkein beantwortet wurden, ist dank der Förderung des Wilhelm-Roux-Programms der Medizinischen Fakultät möglich gewesen. Von Interesse war beispielsweise, wie viele der überwiegend älteren Schlaganfallbetroffenen in Halle (Saale) überhaupt Interesse an der Durchführung eines solchen spielerischen Trainings haben und ob die Technik über einen längeren Zeitraum dann auch selbstständig zu Hause genutzt wird. Weiterhin wurden wichtige Hinweise zur Organisation einer größeren Studie außerhalb der üblichen stationären Patientenbehandlung gesammelt.

Mit der Studie wurde den mehrjährigen interdisziplinären Forschungsaktivitäten mit computergestützter Bewegungstherapie an der Universitätsmedizin Halle (Saale) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Wirtschaftsinformatik und Sportwissenschaft) ein weiterer Baustein hinzugefügt. Bislang sind beispielsweise virtuelle Spiele mit Pflegeheimbewohnern und onkologischen Rehabilitanden getestet, die körperliche Beanspruchung analysiert und Therapiespiele selbst entwickelt worden.

 

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