Hallesche OP-Wochen 5.0: Lehr-„Kino“ für Studierende und Auszubildende

Nach und nach füllten sich die zusammengelegten Hörsäle 3 und 4 im Lehrgebäude des Universitätsklinikums Halle (Saale). Das ist an sich nicht ungewöhnlich, so mitten im Semester. Doch am vergangenen Montag war es bereits nach 17.30 Uhr und es war auch keine klassische Lehrveranstaltung der Medizin, sondern der Auftakt für die „Halleschen OP-Wochen“. Die finden diese und auch noch kommende Woche bereits zum fünften Mal statt und richten sich an Studierende aller Studiengänge der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Auszubildende für Gesundheitsfachberufe des Ausbildungszentrums des halleschen Universitätsklinikums.

Live aus dem OP in den Hörsaal: Das ist das Prinzip der „Halleschen OP-Wochen“.                          

In insgesamt acht Terminen, je vier pro Woche, wurden und werden dabei zwischen 18 und 20 Uhr unterschiedliche Operationen live aus dem Operationssaal übertragen, und die Anwesenden im Hörsaal können das Geschehen genau mitverfolgen. Neben dem Zeigen der Eingriffe gehe es bei den „Halleschen OP-Wochen“ auch darum, für bisher vielleicht weniger präsente Fachgebiete der Medizin „ein Feuer zu entfachen“ für die spätere berufliche Orientierung, wie es Prof. Dr. Stefan Plontke in seiner Begrüßung zur Auftaktveranstaltung nannte. Und auch der neue ärztliche Direktor des UKH, Prof. Moesta, lobte die Veranstaltung als „tolles Angebot“ der Universitätsmedizin Halle.

Die eingesetzte Technik erlaubt es zudem, dass einerseits der Operierende direkt erklären kann, welche Schritte gerade oder als nächstes folgen, welches Instrument zum Einsatz kommt und warum, aber andererseits auch auf Fragen reagieren kann, die aus dem Hörsaal in den OP übertragen werden. Und weil es eine reale, in Echtzeit übertragene OP ist, und dementsprechend auch Konzentration nötig, steht im Hörsaal ein weiterer Experte zur Verfügung, der ebenfalls genauer erklären kann, was gerade zu sehen ist.

Zum Start der OP-Wochen war es ein Eingriff an der Halsschlagader (Carotis) bei einem männlichen Patienten. Im Übrigen haben alle Patientinnen und Patienten ausdrücklich zugestimmt, dass ihr Eingriff für Lehrzwecke übertragen wird. Sie bleiben jedoch anonym, bis auf das Vorstellen der Krankengeschichte und den Grund des Eingriffs.

Im Hörsaal stand der Leiter der Gefäßchirugie der Universitätsklinik und Poliklinik für Viszerale, Endokrine und Gefäßchirurgie des UKH, Dr. Jörg Ukkat. Er führte zunächst im Sinne der Lehre einiges zur Problematik einer Stenose, also einer Gefäßverengung, der Halsschlagader aus, nämlich das deutlich erhöhte Schlaganfallrisiko. Ukkat nutzte dafür den Vergleich mit Flusskieseln, die mit dem Wasser mitgetragen werden, aber auf ihrer „Reise“ irgendwann hängenbleiben und im Laufe der Zeit eine bisher durchgängige Passage verschließen. Während sich das Wasser dann aber einen anderen Weg suchen kann, ist das in einem Blutgefäß nicht möglich, was im Falle der Halsschlagader dann gravierende Folgen haben kann – mangelnde Sauerstoff- und Blutversorgung des Gehirns oder auch, dass sich aus den kalkhaltigen Ablagerungen – Plaques genannt – Partikelchen lösen und als weiterwandernder Thrombus einen Schlaganfall verursachen können.

Ukkat erklärte weiterhin, wie eine entsprechende Operation abläuft und das Problem behoben werden kann, erläuterte aber auch die Komplikationsmöglichkeiten und die Maßnahmen, um das intraoperative Risiko zu senken. So vorbereitet, waren die Anwesenden gut gerüstet, um die Operation zu verfolgen. 18.39 Uhr folgte dann der Moment, auf den alle gespannt waren: die Schaltung in den Hybrid-OP und den Beginn der Operation.

Weitere Informationen zu den Halleschen OP-Wochen sind dieser Pressemitteilung der Universitätsmedizin Halle (Saale) zu entnehmen: Hallesche OP-Wochen 2018

Feierliche Ehrung der Deutschlandstipendiaten der Medizinischen Fakultät – ein paar Eindrücke

In der Aula des Löwengebäudes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sind vergangenen Dienstag feierlich die aktuellen Deutschlandstipendien durch den Rektor Prof. Dr. Christian Tietje der MLU und den Prodekan für Nachwuchsförderung der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Bucher, übergeben worden.Insgesamt konnten Studierende aller Studiengänge der Medizinischen Fakultät 23 Stipendien einwerben. Der größte Förderer, auch uni-weit, ist das Universitätsklinikum Halle (Saale) mit acht Stipendien. Die Förderer zahlen die Hälfte von monatlich 300 Euro über zwei Semester, die andere Hälfte finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Diese Bildergalerie vermittelt einen Eindruck des Nachmittags:

Fotos: Uni Halle/Michael Deutsch

Arbeit von Nachwuchsforschenden von Fachgesellschaften gewürdigt

Nachwuchswissenschaftlerinnen und  -wissenschaftler der Neurologie und aus der Pflegeforschung der Universitätsmedizin Halle (Saale) haben mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten Preise gewonnen.

Bei den Pflegeforschern war Dr. Christian Buhtz erfolgreich. Das wissenschaftliche Poster zu seiner Masterarbeit zum Thema „Einsatz robotischer Systeme für die pflegerische Versorgung im häuslichen Umfeld“ ist im Rahmen der aktuell noch stattfindenden Aktionswoche „Gesundheit stärken“ ist mit 500 Euro ausgezeichnet worden. Der Veranstalter der Aktionswoche, das „Kompetenzzentrum Soziale Innovation Sachsen-Anhalt“, hatte im Vorfeld den Nachwuchspreis „Sozial-Phänomenal Sachsen-Anhalt“ ausgeschrieben. Zu seiner Master-Thesis hat er zudem gerade publiziert (https://doi.org/10.1016/j.zefq.2018.09.003).

Im Rahmen des Schmerzkongresses in Mannheim hat zudem der Doktorand Maxim Oberbacher von der Universitätsklinik und Poliklinik für Neurologie beim TOP YOUNG SCIENCE-Symposium mit seinem Vortrag „Bestimmung der Prävalenz von Kopfschmerzen bei Patienten mit genetisch determinierter mitochondrialer Erkrankung – multizentrische Studie mit dem Mitonet“ den Vortragspreis gewonnen. Weiterhin wurde Sarah Dietrich beim Schmerzkongress für ihr Projekt „Prävalenz, klinische Charakteristika und Langzeitverlauf von Kopfschmerzen bei Patienten mit Schlaganfall“ mit Platz 3 des Wolffram-Preises der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie vor einigen Tagen in Berlin hat die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Neurologie, Dr. Leila Scholle, mit dem Preis der Deutschen Gesellschaft für Neurologie für ihr Poster „Der Effekt von Cardiolipin auf den Wildtyp und die Variante S113L der Carnitin-Palmitoyl-Transferase II sowie auf die abnorme Enzymhemmung der Variante durch Malonyl-CoA“ einen Posterpreis gewonnen.

Doktorinnen, Doktoren, Habilitierte und Jubiläre erhielten ihre Urkunden

Die geehrten Doktorandinnen, Doktoranden, Habilitierten und Doktorjubilare 2018

94 Doktorandinnen und Doktoranden, vier Habilitierte und sechs Doktorjubilare, die vor 50 Jahren promoviert worden sind, erhielten am Sonnabend, dem 10. November 2018, für  ihre jeweiligen (Lebens-)Leistung in einem akademischen Festakt ihre Urkunden.

Verleihung der Lutherurkunde an Zahnmediziner Dr. Volker Beschow

Die zwei besten Doktoranden, die mit summa cum laude promoviert worden sind, haben zudem von Rektor Prof. Christian Tietje die Luther-Urkunde der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erhalten.

Statt der Erxleben-Lecture gab es in diesem Jahr ausnahmsweise den „Erxleben-Talk“, weil die geplante Referentin Prof. Sabine C. Herpertz krankheitsbedingt absagen musste. Ihre Lecture wird im kommenden Jahr nachgeholt.

Der Talk widmete sich ebenfalls dem Thema Frauen in der Wissenschaft und Gleichstellung. Hier berichteten die Professorinnen und Einrichtungsleiterinnen Prof. Dr. Mascha Binder und Prof. Dr. Heike Kielstein dem Dekan, Prof. Dr. Michael Gekle, und der Präsidentin der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Dr. Simone Heinemann-Meerz, in einer kleinen Diskussionsrunde, wie ihre wissenschaftliche Karriere verlaufen ist, aber auch daüber, wie sie die Gleichstellung von Frauen und Männern im medizinischen Wissenschaftsbetrieb wahrnehmen und führten dazu Beispiele aus dem Studium, aber auch aus dem Ausland an. Zum Schluss rieten sie für deren weiteren Berufsweg: Sich Mentoren zu suchen und durchaus die eigene Leistung selbstbewusster zu vertreten, um beispielsweise von Stipendien zu profitieren (Kielstein) und sich eine Nische zu suchen und etwas zu machen, das man selbst will und nicht andere für einen wollen (Binder). Sie plädierten zudem beide dafür, Strukturen insgesamt familiengerechter zu gestalten und beispielsweise auf Abendtermine möglichst zu verzichten, aber auch dafür, Frauen, die nach einer Geburt frühzeitig wieder in den Beruf zurückkehren, nicht zu stigmatisieren.

Dr. Simone Heinemann-Meerz, Prof. Dr. Heike Kielstein, Prof. Dr. Mascha Binder und Prof. Dr. Michael Gekle (v.l.n.r.) im „Erxleben-Talk“

Den Abschluss des feierlichen Rahmens bildete wie immer das Gruppenfoto der frischgeehrten Doktorinnen und Doktoren, Habilitierten und Doktorjubilare.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler präsentieren ihre Projekte beim Forschungstag der Universitätsmedizin Halle (Saale)

Beim Forschungstag der Universitätsmedizin Halle (Saale) stehen einen ganzen Tag vor allem die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Fokus. Bereits zum fünften Mal findet die Veranstaltung statt, die nun erstmals auch den bisher separat abgehaltenen Doktorandinnen- und Doktorandenkongress miteinbezieht.

Von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr werden Vorträge gehalten, wissenschaftliche Poster begutachtet und die besten darunter mit Preisen ausgezeichnet, gibt es Zeit für fachlichen Austausch und eine Keynote Lecture. Neu ist der Programmteil „Elevator Speech“, den Mitorganisator Juniorprofessor Dr. Tony Gutschner vorgeschlagen hat. Innerhalb von einer Minute, sozusagen die Länge einer Fahrstuhlfahrt, müssen die Vortragenden ihr Thema vorstellen.

So wie zum Forschungstag 2016 wird auch 2018 die Posterbegehung ein Teil des Programms sein. (Archivfoto: Fotostelle UKH)

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Abschied und Neuanfang: Baum erinnert an frühere Leiterin der Medizin-Bibliothek – neue Leiterin hat ihre Arbeit aufgenommen

Es war ein Wunsch der Fachschaft Medizin, der sicherlich nicht so gewöhnlich ist: Im Rahmen ihres traditionellen Semesterangrillens haben die Studierenden an der Medizinischen Fakultät einen Baum gepflanzt. Direkt neben der Medizin-Zweigbibliothek im Dorothea Erxleben Lernzentrum auf dem Medizin-Campus Steintor steht nun ein Rotdorn. Und das hat einen besonderen Grund: Er ist im Gedenken an die Anfang des Jahres nach schwerer Krankheit verstorbene Leiterin der medizinischen Zweigbibliotheken, Dr. Karin Stukenbrock, gepflanzt worden.

Der Rotdorn ist von den Studierenden gepflanzt worden und steht direkt neben dem Dorothea Erxleben Lernzentrum, das auch eine Zweigstelle der Medizin-Bibliothek beherbergt.

„Wir bedauern es sehr, dass Frau Stukenbrock von uns gegangen ist und wollten mit diesem Baum an der Bibliothek an sie erinnern und ein Zeichen für ihre wertvolle Arbeit an der medizinischen Fakultät setzen“, sagt die Sprecherin des Fachschaftsrates Medizin, Juliane Friedrichs. In der jahrelangen Zusammenarbeit mit Stukenbrock sei der Fachschaftsrat immer in Entscheidungen, die die Studierenden betrafen, einbezogen worden. Die wohl wichtigste Entscheidung, die der FSR mit ihr zusammen getroffen habe und die für die Studierenden jetzt zur Selbstverständlichkeit geworden sei, sei die Lizenz von „Amboss“, ein Lern- und Prüfungsprogramm für Medizinstudierende. „So können sich sowohl die Vorkliniker als auch die Kliniker auf Prüfungen vorbereiten. Weiterhin besteht daneben ja noch der Thieme-Onlinezugang, so dass Studierende zwei Lernplattformen nutzen können“, sagt Friedrichs.

Unterstützt wurde Idee der Baumpflanzung von der Stabsstelle Bauprojekte der Universitätsmedizin Halle (Saale), die, dem Wunsch der Studierenden entsprechend, einen zulässigen Standort ermittelte. Außerdem nannte sie eine Auswahl an möglichen Baumarten, aus denen die Fachschaft auswählen konnte, denn der Medizin-Campus Steintor verfügt über eine Art Bepflanzungsplan, so dass nicht alle Bäume in Frage kamen.

Unter dem Baum selbst wird bald auch noch eine kleine Plakette namentlich an die frühere Leiterin erinnern, die der Fachschaftsrat bereits in Auftrag gegeben hat.

„Das ist eine sehr schöne Geste der Studierenden“, findet Dr. Susann Özüyaman. Seit Mitte August ist die promovierte Biologin die neue Leiterin der medizinischen Zweigbibliotheken sowie Fachreferentin Medizin und löst damit Interims-Chefin Annette Mettin ab. Özüyaman war bisher Leiterin der Bibliothek Heide-Süd und Fachreferentin für Biowissenschaften, Biochemie/Biotechnologie und Pharmazie an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB). Weiterlesen

Erneut verbringen polnische Studierende ihre Famulatur in Halle

Mehr als ein Jahrzehnt ist die Universitätsmedizin Halle (Saale) nun bereits Gastgeber für Studierende aus Polen. Im 13. Jahr sind Medizin-Studierende aus dem polnischen Poznań (Posen) für einen Monat im Rahmen ihrer Famulatur in Halle und arbeiten bis Ende September an verschiedenen Kliniken mit. Die Famulatur ist als Pflichtpraktikum Teil des Studiums und kann auch im Ausland absolviert werden.

Die polnischen Famulanten (3., 5., 7. und 9. von links) mit ihren Betreuerinnen und Betreuern am UKH (Foto: Fotostelle UKH)

In diesem Jahr gewähren die Universitätskliniken und Polikliniken für Innere Medizin II (Prof. Dr. Matthias Girndt), Innere Medizin III (Prof. Dr. Michel Noutsias), Innere Medizin IV (PD Dr. Lutz Müller), Gynäkologie (Prof. Dr. Christoph Thomssen), Geburtshilfe (Prof. Dr. Michael Tchirikov), Augenheilkunde (Prof. Dr. Arne Viestenz) und das Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (Prof. Dr. Stefan Delank) Einblicke in ihren klinischen Alltag. Parallel dazu werden die polnischen Famulanten Wiktoria Langkafel, Aleksandra Derwich, Monika Serkowska, Wojciech Piechowiak und Sara Królik in den ersten beiden Wochen auch einen Deutschkurs absolvieren.

„Wir haben wieder versucht, den Studierenden bezüglich der Einsatzmöglichkeiten Wünsche zu erfüllen“, sagt Prof. Dr. Stefan Plontke. Der Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie ist Beauftragter der Medizinischen Fakultät für die Zusammenarbeit Halle-Poznań. Wie jedes Jahr engagiert sich auch Prof. Albert Krause, der längst im Ruhestand ist, und unternimmt mit den Gästen eine Tour.

„Wir freuen uns sehr, dass das Interesse und die Freude an dem langjährigen Austausch sowohl hier in Halle als auch in Polen ungebrochen sind und wir großes Engagement von den angefragten Kliniken im UKH erfahren. Damit können die Studierenden in verschiedenen Bereichen Erfahrungen sammeln und ihre praktischen Fähigkeiten ausbauen“, sagt Dr. Tomasz Banisch, der die Famulanten unter anderem betreut. Insgesamt waren seit 2005 rund 80 polnische Medizinstudierende in Halle zu Gast.

Bereits 1975 initiierten Professor Dr. Dr. h. c. Jan Hasik aus Poznań und Professor Dr. Dr. h. c. Seige aus Halle, die mittlerweile beide verstorben sind, die Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Universität „Karol Marcinkowski“, Poznań und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seither treffen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zudem alle zwei Jahre wechselseitig bei Symposien in Poznań und Halle, um Forschungsergebnisse auszutauschen.

Neue Amtszeit für Dekan und Fakultätsvorstand hat begonnen

Die neue Amtszeit des Dekans und des neuen Fakultätsvorstandes der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beginnt am 1. September 2018. Dieser besteht weiterhin aus dem Dekan Prof. Dr. Michael Gekle und den Prodekanen Prof. Dr. Michael Bucher (Nachwuchsförderung), Prof. Dr. Matthias Girndt (Studiendekan) und Prodekanin Prof. Dr. Gabriele Meyer (Genderfragen). Prof. Dr. Hans-Günter Schaller hat zudem nach wie vor den Status des Vertreters der Zahnmedizin. Die Vertreter hatte Gekle nach seiner erneuten Wahl zum Dekan auch für die nächste Amtszeit vorgeschlagen und sie waren im Fakultätsrat wiedergewählt worden. Zum Vorstand gehört aber auch der Prodekan Forschung und hier gibt es eine Veränderung.

Prof. Dr. Dirk Vordermark, Direktor des Departments für Strahlenmedizin und der Universitätsklinik und Poliklinik für Strahlentherapie, hat sein Amt als Prodekan auf eigenen Wunsch abgegeben und gehört dem Vorstand nicht mehr an. Vordermark hatte sechs Jahre die Leitung des Prodekanats Forschung inne und saß in dieser Funktion auch dem Forschungsausschuss der Fakultät vor. Er bleibt aber weiterhin Vorsitzender der Arbeitsgruppe Großgeräte.

„Der Vorstand hat in den vergangenen vier Jahren viele Herausforderungen gemeistert und die Medizinische Fakultät als Teil der Universitätsmedizin Halle (Saale) ein großes Stück vorangebracht. Dafür möchte ich allen Mitgliedern ausdrücklich meinen Dank aussprechen. In der neuen Amtszeit gilt es nun, die Arbeit genauso konstruktiv anzugehen und für die Fakultät, aber auch – in den gemeinsamen Vorstandssitzungen mit dem Klinikumsvorstand für das Universitätsklinikum – die besten Entscheidungen zu treffen. Ziel muss es nach wie vor sein, dass die Universitätsmedizin Halle (Saale) als wichtiger und großer Arbeitgeber, als hervorragende Ausbildungsstätte und als moderner Forschungsakteur bestmöglich in der Region und darüber hinaus wahrgenommen wird“, so Gekle.

Neuer Prodekan Forschung und neues Mitglied im Fakultätsvorstand ist Prof. Dr. Patrick Michl, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin I. Zu seiner neuen Aufgabe als Prodekan äußert er sich im folgenden Kurzinterview.

  • Prof. Michl, Sie sind seit 1. September 2018 Prodekan Forschung an der Medizinischen Fakultät. Welche Aufgaben haben Sie sich vorgenommen, was wollen Sie erreichen?

Zum einen will ich dazu beitragen, dass die nationale Sichtbarkeit unserer Universitätsmedizin noch mehr gefördert wird, sprich dass wir als Wissenschaftsstandort stärker zur Geltung kommen. Wir haben gute Leute, wir sind eine vergleichsweise kleine Fakultät, die bereits gut interagiert. Allerdings ist sicherlich noch Potenzial vorhanden, um weitere Synergien zu schaffen und die Akteure unserer Forschungsschwerpunkte innerhalb der halleschen Universitätsmedizin noch mehr zu vernetzen. Das wiederum soll dafür sorgen, dass es mehr gemeinsame Projekte, mehr Drittmittel-Förderung und damit auch mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und innerhalb der Universitätslandschaft gibt. Ich wünsche mir, Forschung nicht nur zu verwalten, sondern Anreize zu schaffen, die Forschung an unserer Fakultät quantitativ und qualitativ noch besser zu machen.

  • Wo sehen Sie die Fakultät forschungstechnisch, auch im Hinblick auf Verbünde, in vier Jahren?

Ich hoffe und sehe gute Chancen, dass aus unserem Graduiertenkolleg 1591 „RNA-Biologie“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein Sonderforschungsbereich der DFG entsteht. Außerdem erwarte ich, dass unser zweites GRK „ProMoAge“ in vier Jahren in der zweiten Förderphase steht und dass möglicherweise weitere GRKs bzw. Verbundinitiativen unter Beteiligung oder Federführung der Medizinischen Fakultät in der Antragstellung vorangekommen beziehungsweise bewilligt sind.

  • Welche Ideen haben Sie für das Prodekanat selber? Können sich unsere Forschenden denn auf Neuerungen oder ähnliches freuen?

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass Prof. Vordermark exzellente Arbeit geleistet und das Prodekanat in seiner ihm eigenen ruhigen und besonnenen Art sehr gut geführt hat. Für mich ist es eine neue Aufgabe, in die man sich naturgemäß erst einfinden muss. Alleingänge wird es aber nicht geben, es kommt in diesem wichtigen Bereich essentiell auf gute Zusammenarbeit und Transparenz an. Ein bedarfsgerechter Ausbau unserer Core Facilities (CF) und Förderung der Biobank- und Informatik-Initiative gehört sicherlich zu den Prioritäten. Es ist aber aus meiner Sicht des Weiteren eine Diskussion wert, wie neben den bisher vergebenen leistungsorientierten Mitteln (LOM), die für die Einrichtungen ausgegeben werden, zusätzlich die individuelle Leistung einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besser gewürdigt und gegebenenfalls finanziell berücksichtigt werden kann, beispielsweise in Form von Freistellungen oder finanziellen Anreizen. Das stellt ja auch eine Form der Würdigung eines wissenschaftlichen Vorhabens dar und erhöht die Motivation für unsere Forschenden. Das muss man in Ruhe gemeinsam analysieren.

KOMPAS-Halle startet im September Weiterbildungsprogramm für angehende Allgemeinmediziner

Die Weiterbildung für Allgemeinmediziner muss attraktiver werden, damit mehr junge Ärzte bereit sind, diese wichtige Disziplin des medizinischen Feldes auszufüllen. „Mehr Praxisnähe in der Ausbildung, mehr Informationen zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen sowie natürlich eine solide Wissensvermittlung zu medizinischen Themen, das sind die Hauptforderungen von angehenden Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern während ihrer Weiterbildung“, fasst Professor Dr. Thomas Frese, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, zusammen.

Hier setzt das Seminarprogramm vom Kompetenzzentrum für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin KOMPAS in Halle an, das zusammen mit Profis aus Wissenschaft und Praxis und in Zusammenarbeit mit dem SkillsLab im Dorothea-Erxleben-Lernzentrum der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gestaltet wird. Es steht allen Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung (ÄiW) in Sachsen-Anhalt offen.

Start des Seminarprogramms ist am 21. September 2018 mit den Themen Berufstheorie, Praxismanagement, Haftungsfragen und Leichenschau. Weiterbildungsbefugte können bei Prof. Andreas Klement die Technik des One-Minute-Feedbacks erlernen, um so auch die Betreuung der Ärzte in Weiterbildung in den Praxen zu verbessern.  Weiterlesen

Mit wissenschaftlichem Austausch den Horizont erweitern

Der wissenschaftliche Austausch über Ländergrenzen hinweg wird an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität mehr und mehr ausgebaut und beruht dabei nicht unwesentlich auf dem persönlichen Engagement einzelner. Nicht nur, dass Nachwuchswissenschaftler/innen aus Halle im Ausland forschen, sondern ebenso kommen ausländische Forschende an die hallesche Universitätsmedizin zu Besuch.

Aaron Berger (l.) und Kriti Sood haben fünf Wochen in Halle verbracht.

So gibt es beispielsweise einen Austausch zwischen der Columbia University in New York City und der Medizinischen Fakultät in Halle im Rahmen des Präparierkurses am Institut für Anatomie und Zellbiologie. Jüngst waren mit Aaron Berger und Kriti Sood zwei Zahnmedizin-Studierende für fünf Wochen in Halle zu Gast, die zuvor Teil des internationalen Kurs-Projektes waren.

„Wir wurden in Halle herzlich willkommen geheißen und haben viel gelernt“, sagt Kriti, die nach ihrem Bachelor in Biologie und Immunologie nun an der Columbia Zahnmedizin studiert. „Die Fakultät ist kleiner als unsere und es gibt hier bereits im Studium eine größere Bandbreite im praktischen Bereich“, hat Aaron festgestellt. Er ist wie Kriti ab Herbst im zweiten Studienjahr und hat zuvor einen Bachelorabschluss in Business Administration erworben. „Das Bildungssystem ist da anders als in Deutschland“, sagt er. Man könne vor der „Medical School“ etwas völlig fachfremdes studiert haben. Weiterlesen