Endlich wieder Leben in und vor den Hörsälen – Rückblick auf den 7. Forschungstag der Medizinischen Fakultät

Nach zwei Jahren pandemiebedingten Ausfalls lud die Medizinische Fakultät der Universitätsmedizin Halle (UMH) am Freitag erstmals wieder zum Forschungstag. „Ich freue mich, dass wir nach so langer Zeit endlich mal wieder persönlich zusammenkommen können“, kommentierte Dr. Mike Tostlebe vom Prodekanat für Nachwuchsförderung am Freitag vor Ort. Eine digitale Ausrichtung habe man in den letzten beiden Jahren zwar erwogen, aber wieder verworfen: „Das lebt ja hier von der Stimmung im Hörsaal und vom direkten Austausch“. 220 Teilnehmende zählte der Organisator bei der siebten Ausgabe des Forschungstags.

Insgesamt 92 Nachwuchswissenschaftler*innen, die meisten von ihnen Doktorand*innen an der UMH, nutzten die Gelegenheit, um im Hörsaalgebäude des Uniklinikums (UKH) ihre Arbeiten zu präsentieren. Zehn von ihnen beteiligten sich mit einer Präsentation an einer der beiden Vortragssessions. Außerdem hatten 82 Teilnehmende Poster vorbereitet, die in zwei Begehungen am Vormittag und am Nachmittag im Gang vor den Hörsälen gezeigt wurden. Die Präsentierenden hatten dort die Gelegenheit, ihre Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Jury und weiteren Interessierten vorzustellen und ihnen Rede und Antwort zu stehen. Die Jury, bestehend aus Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen der UMH, beurteilte Vorträge und Poster nach festgelegten Kriterien und kürte die besten Beiträge.

Den Auftakt der Veranstaltung bestritt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Michael Gekle, mit einem kurzen Diskurs über die Ziele und Motive beim Erlernen von Wissenschaft und Forschung. Wissenschaftlichkeit, so Gekle, sei ein konstitutionelles Element der gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Er forderte die Nachwuchswissenschaftler*innen auf, neugierig und relevant zu forschen – wenn auch noch ein Titel dabei herauskäme, sei das natürlich kein Schaden.

Dekan Prof. Dr. Michael Gekle begrüßt die Teilnehmenden des 7. Forschungtags

Die anschließende erste Vortragssession drehte sich um Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Altersmedizin, mit Arbeiten aus den Bereichen Physiologische Chemie, Anatomie, Pflegewissenschaft, Orthopädie und Herzchirurgie. Moderiert wurde die Sitzung von Prof. Dr. Tino Prell und Dr. Kai Knöpp.

Ein bisschen Showtime zog in den Hörsaal ein, als im nächsten Programmpunkt Jun.-Prof. Dr. Tony Gutschner die „Elevator Speeches“ präsentierte: 15 Nachwuchswissenschaftler*innen bemühten sich in einem 60-sekündigen Kurzvortrag um die Gunst des Publikums. Der Kerngedanke einer Elevator Speech ist es, innerhalb einer Aufzugsfahrt einer wichtigen Person das eigene Thema nahe zu bringen – und dabei auch noch zu überzeugen. Anders als bei den Vorträgen und Posterpräsentationen konnten die Nachwuchswissenschaftler*innen hier auch mit rhetorischen Fähigkeiten, Charme und Witz punkten. Die Auswahl der preiswürdigen „Elevator Speeches“ oblag dem Publikum, das dem Ausmaß seiner Begeisterung durch Applaus Ausdruck verlieh.

Die Keynote des Forschungstags mit dem Titel „Reducing waste und increasing value in biomedical research“ hielt Prof. Dr. Ulrich Dirnagl, Direktor der Abteilung Experimentelle Neurologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin. In der biomedizinischen Forschung würden mittlerweile viel zu viele und nicht immer nützliche Forschungsdaten produziert – in seinem Vortrag beschäftigte sich Dirnagl mit Möglichkeiten zur Verbesserung dieses Zustands.

Am Nachmittag folgte die zweite Vortragssession mit Nachwuchsarbeiten zum Thema Onkologie, mit Vorträgen aus den Bereichen Innere Medizin IV, Neurochirurgie, Klinische Ethik am UKH und dem Krukenberg Krebszentrum Halle.

Mit p-Werten muss sich jeder*r mit quantitativen Methoden arbeitende Wissenschaftler*in auseinandersetzen, machen sie doch eine statistische Aussage darüber, wie signifikant ein behaupteter Zusammenhang ist. „Was Sie schon immer über p-Werte wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten“ konnten die Teilnehmenden des Forschungstags am Nachmittag im Vortrag von apl. Prof. Dr. Wienke vom Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik erfahren.

Beschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Fazit des Prodekans für Nachwuchsförderung Prof. Dr. Michael Bucher und der Preisverleihung. Die besten Nachwuchsarbeiten wurden mit jeweils 200 Euro, gestiftet durch den Förderverein der Universitätsmedizin Halle, prämiert.

Für die besten Vorträge wurden Lars Saemann (Herzchirurgie, „A Prediction Model for Contractile Function of Circulatory Death Donor Hearts Based on Microvascular Flow Shifts During Ex-situ Hypothermic Cardioplegic Machine Perfusion”) und Oleksandra Skorobohatko (Innere Medizin IV,    „Charakterisierung des Oberflächenmarkers ROR1 als mögliches Target einer CAR-T-Zelltherapie im anaplastischen Schilddrüsenkarzinom“) ausgezeichnet. Die Preise für die besten Poster gingen an Anastasia Doroshenko (HLA-Labor), Désiré Klos (Physiologische Chemie), Julia Müller (Physiologische Chemie), Sophie Sand (Anatomie), Roland Jacob (Nachwuchsgruppe RNA-Biologie) und Julia Engel (Gynäkologie). Die Publikumspreise für die besten „Elevator Speeches“ nahmen Johanna Straube (Anatomie), Birte Gohde (Herzchirurgie) und Simon Graf (Radiologie) mit nach Hause.

Die Preisträger*innen des 7. Forschungstages der Universitätsmedizin Halle

Hallescher Nachwuchswissenschaftler entwickelt Vorhersage-Modell für Funktionalität von Spenderherzen

Zahlreiche Menschen sind dringend auf ein gespendetes Organ angewiesen, um weiterleben zu können. Wegen des Mangels an solchen Organen, der auch auf das Herz zutrifft, werden weltweit zunehmend Spender- und Spenderinnenherzen zur Transplantation verwendet, die nicht gänzlich optimal sind. Dazu gehören zum Beispiel unter bestimmten Voraussetzungen auch Herzen, die eine Ischämie, also einer Sauerstoffunterversorgung erfahren haben. Ein hallesches Forschendenteam rund um den Nachwuchswissenschaftler Lars Saemann und Prof. Dr. Gábor Szabó, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Herzchirurgie, hat nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich die Funktion solcher Spenderherzen durch eine mehrstündige Perfusion in einer Maschine mit einer neuartigen Lösung wiederherstellen lässt. „Nach der Entnahme des Herzens und bis zur Transplantation bei der empfangenden Person wird das Herz nach dem Tod des Spenders oder der Spenderin dauerhaft mit dieser Lösung durchströmt, die effektiver ist als eine Durchströmung mit Blut“, beschreibt Saemann die Ergebnisse der Laborversuchsreihe.

Urkunde über die Verleihung des Dudley Scholar Awards der American Heart Association

In einem Folgeprojekt wurde des Weiteren eine Methode entwickelt, mit der sich die kontraktile Funktion des Herzens nach der Maschinenperfusion vorhersagen lässt. „Das heißt, man kann vorhersagen, wie gut die Fähigkeit des gespendeten Herzens nach Transplantation sein wird, sich zusammenzuziehen und anschließend wieder zu entspannen. Diese Fähigkeit ist beim Herzen besonders wichtig, um später im Körper des Empfängers oder der Empfängerin bestmöglich zu funktionieren und das Blut zuverlässig zu transportieren“, erklärt Saemann. Für seinen Beitrag auf der Jahrestagung der American Heart Association (AHA) ist Saemann mit dem “Paul Dudley White International Scholar Award” der AHA für den besten Beitrag aus Deutschland ausgezeichnet worden.

Von Medikamentendrohne bis Reha-Angebote – TDG feiert zweijähriges Bündnisjubiläum

„Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden für die vielen innovativen Projektideen“, sagte Friedrich Lüder in seinem Grußwort zu Beginn der Festveranstaltung. „Wir haben damit starke Mittel in der Hand, vor allem den ländlichen Raum innovativ voranzubringen“, so das Beiratsmitglied des Bündnisses Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG) weiter. Am 6. Dezember feierte die TDG ihr zweijähriges Bündnisjubiläum – aufgrund der Corona-Einschränkungen als Onlineveranstaltung.

Und die Zwischenbilanz nach zwei Jahren fällt durchaus erfolgreich aus. 12,6 Millionen Euro Fördermittel konnten beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eingeworben und in 21 spannenden Projekten eingesetzt werden, wie TDG-Projektleiter Prof. Dr. Patrick Jahn, der auch Leiter der AG-Versorgungsforschung an der Universitätsmedizin Halle ist, in seinem Rückblick sagte. „Insbesondere die hohen 78 Prozent Start-Up-Beteiligung sind für ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben ein großer Erfolg des Bündnisses.“

Inzwischen sei die TDG zu einem breiten Bündnis von 102 Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft angewachsen. „Aber wir wollen weiterwachsen“, so Jahn, der ankündigte, dass im Februar 2022 die Entscheidung über die nächste Förderrunde für die zweite Umsetzungsphase der TDG im Rahmen des WIR!-Programms des BMBF anstehe. Dann geht es für 38 innovative Projektideen um die Finanzierung – und für das südliche Sachsen-Anhalt um den „Wandel von einer Problemregion zu einer Modellregion“.

Das TDG-Bündnis will ein „Innovationsökosystem“ für digitalisierte Gesundheitsversorgung und Pflege etablieren – von der Erforschung, Pilotierung bis zur Marktumsetzung. Der regionale Schwerpunkt liegt dabei im südlichen Sachsen-Anhalt, einem Gebiet, welches besonders vom Spannungsfeld demografischer Wandel und Gesundheitsversorgung betroffen ist. „Die Region soll zum Innovationsmotor für eine digitalisierte Gesundheitsversorgung – vor allem im Bereich der pflegerischen Versorgung – in Deutschland werden“, so das Bündnis auf seiner Webseite.

In der Kurzvorstellung der laufenden Projekte wurde die Vielfältigkeit deutlich. Dabei fokussiert sich die TDG auf drei zentrale Innovationsbereiche: digitale wohnortnahe Versorgungskonzepte, teilhabeförderliche digitalisierte Wohnformen bei Pflegebedürftigkeit sowie digitale Qualifizierungskonzepte für Fachkräfte und Angehörige.

Das Projekt „ADApp“ soll eine schnelle, zuverlässige, kontaktlose und flächendeckende Medikamentenversorgung der Bevölkerung auch für den ländlichen Raum ermöglichen. „Das E-Rezept mit Drohnen-Zustellung ist nur der Anfang eines digitalen Prozesses“, so Apotheker Martin Grünthal aus Dessau, der ADApp gemeinsam mit der Unimedizin Halle, der Hochschule Anhalt und dem IT-Dienstleister brain-SCC betreibt. „Gerade in Pandemie-Zeiten kann die Digitalisierung hier gute Dienste leisten“, so Grünthal. Mitte 2022 sollen die ersten Testflüge stattfinden.

Um die Entwicklung eines digitalen Therapieansatzes zur Atemtherapie und Stressreduktion nach überstandener COVID-19 Infektion geht es im Projekt „DigiVID19“. Katharina Dalko vom Dorothea Erxleben Lernzentrum der Universitätsmedizin Halle arbeitet hier mit dem Therapiezentrum LichterSchatten und 2tainment GmbH zusammen. Mit Hilfe einer Anwendung der virtuellen Realität (VR) soll die Therapie im Anschluss an die stationären Behandlungen im häuslichen Umfeld unterstützt werden. „Wir wollen damit niedrigschwellige Reha-Angebote erweitern, die vor allem im ländlichen Raum helfen, die medizinische Versorgung zu verbessern“, so Dalko.

Ein IT-gestütztes Koordinationssystem für kurzfristige, ehrenamtliche Hilfe zur Verbesserung der Pflegeinfrastruktur und wohnortnaher Versorgungskonzepte durch digitale Unterstützung entwickeln die Macher im Projekt „Elise“. Hier arbeiten brain-SCC, das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft der Unimedizin Halle, der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der MLU sowie die Halle-Neustädter Wohnungsgenossenschaft zusammen. „Ziel ist es, eine niedrigschwellige Informationsplattform entwickeln, um Hilfesuchende und Helfer besser zusammenzubringen“, so Gregor Schumann von brain-SCC. „All diese Innovationen können uns helfen, als alternde Gesellschaft autonomer zu leben“, so Thomas Wünsch in seinem Grußwort. Der Staatssekretär im Wissenschaftsministerium von Sachsen-Anhalt zeigte sich von der Arbeit der TDG begeistert und sagte weitere Unterstützung der Landesregierung zu. Auch Dr. Karsten Schwarz, der im Bündnis für die Koordination zuständig ist, bedankte sich für das Engagement aller Partner. „Die Verbindung von Digitalisierung und Pflege hat das Potenzial, die vielen demografischen und ökonomischen Herausforderungen unserer Region, in Lösungen und Perspektiven zu verwandeln.“

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler informieren sich zu „Horizon2020“-Förderung

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin sowie der Universität Halle, aber auch Vertreter anderer Hochschulen, der regionalen Privatwirtschaft und außeruniversitärer Forschungsinstitute haben am Donnerstag, 28. Juni 2019, die Gelegenheit genutzt, mehr darüber zu erfahren, welche Fördermöglichkeiten das „Horizon2020“-Programm im Bereich Gesundheit bereithält und was für einen erfolgreichen Projektantrag nötig ist.

Einen kompletten Vormittag ging es im Hörsaal 3 des Universitätsklinikums Halle (Saale) um Angebote verschiedener Institutionen sowie um konkrete Ausschreibungen für den Bereich Gesundheit im Programm „Horizon2020“.

Die Nationale Kontaktstelle Lebenswissenschaften, angesiedelt beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, erklärte ihre Arbeitsweise als Unterstützer von Vorhaben und bei der Suche von Projektpartnern und lieferte Tipps und Tricks für die Antragstellung. Dr. Roberto Cozatl von der halleschen Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt erörterte die Möglichkeiten der Datennutzung, des Forschungsdatenmanagements sowie der Informationsbeschaffung. Als Abschluss des Vortragsteils sprach Prof. Dr. Bernd Fischer von der halleschen Universitätsmedizin über seine Erfahrungen als Gutachter für EU-Projekte und gab aus seiner Sicht Tipps für die Antragstellung. Nach dem offiziellen Programm wurden für angemeldete Interessierte zudem individuelle Beratungsgespräche angeboten.

Förderkreis der Freunde der Augenklinik verleiht Kunstpreis „Wieder Sehen“

Den Kunstpreis gewann Fern Liberty Campell Kallenbach (M.)

Seit diesem Jahr gibt es einen halleschen Kunstpreis mehr. Der Förderkreis der Freunde der Augenklinik des Universitätsklinikums lobte für Graphik/Druck/Design den mit 3500 Euro dotierten Kunstpreis zum Thema „Wieder Sehen“ aus.

Die Preisträgerin Fern Liberty Kallenbach Campell stellte anlässlich des Halleschen Hornhautsymposiums ihren Wiedersehens-Kilt vor. Die Kunststudentin der BURG setzte sich in einem stofflichen Design mit dem Wiederbegegnen und Erkennen geliebter Menschen auseinander. In einem Textil- und Seide-Design wird das Kunstwerk vom Förderkreis als Dauerleihgabe an die Klinik für Augenheilkunde übergeben.

Der Preis wurde von Prof. Dr. Thomas Hammer, Vorsitzender des Förderkreises, und Prof. Dr. Arne Viestenz, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde des UKH übergeben.

Symposium anlässlich des 20. Jubiläums der Mitteldeutschen Corneabank Halle

Ohne gesunde Hornhaut könne auch die beste Netzhaut kein Bild generieren, sagte der Dekan der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Michael Gekle, in seinem Grußwort anlässlich des Halleschen Hornhautsymposiums in der Aula des Löwengebäudes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Viele Patientinnen und Patienten, die von einer gespendeten Hornhaut profitieren, Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Stiftung Organspende sowie der Universitätsmedizin Halle (Saale), von der Bundeszentrale für Patientenaufklärung und von den Landesbehörden Sachsen-Anhalts waren der Einladung gefolgt. I

Gekle betonte den genossenschaftlichen Aspekt der „Gewebebank“, denn sie agiere nicht profitorientiert. In die Bank werden zwei Hornhäute eines Spenders gegeben. Diese werden kultiviert und die Pumpzellen der Hornhaut gepflegt und ernährt – bis sie zur Transplantation freigegeben wird. Dann heben zwei Empfänger je eine Hornhaut von der „Bank“ ab. Im November 2018 wurde dank der Mitteldeutschen Corneabank Halle (MCH) die 4000. Hornhaut am UKH transplantiert und hat Patientinnen und Patienten ihre Sehkraft wiedergegeben. In den vergangenen 20 Jahren wurden fast 10.000 Hornhäute in der Hornhautbank am Universitätsklinikum Halle (Saale) kultiviert. Weiterlesen

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Evidenzbasiert und informiert entscheiden: Kurs für Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende in Halle (Saale)

Von Ärztinnen und Ärzte wird erwartet, dass ihr Handeln auf den aktuellsten Erkenntnissen wissenschaftlicher Forschung beruht. Zudem möchten Patientinnen und Patienten in die Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Die Methoden der Evidenzbasierten Medizin (EbM) sind dafür unerlässlich, um Fragen beantworten zu können, wie: Wie finde ich die richtigen Studien? Wie erfolgt eine kritische Bewertung von Studien? Wie müssen die Informationen kommuniziert werden, damit Patientinnen und Patienten sie verstehen?

Um dafür die Kompetenzen zu erwerben, bietet das Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in zwei Blöcken am 1. und 2. sowie 15. und 16. März 2019 den Kurs „Gemeinsam informiert entscheiden – Evidenzbasierte Entscheidungsfindung für Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende“ an der Universitätsmedizin Halle (Saale) an.

Er richtet sich nicht nur an Beschäftigte und Studierende der halleschen Universitätsmedizin, sondern auch an alle anderen Interessierten dieser Zielgruppe. Der Kurs wird vom IGPW, das sich seit vielen Jahren für die Etablierung der Evidenzbasierten Medizin (EBM) engagiert, in Kooperation mit der Halle School of Health Care (HSHC) und dem „Deutschen Netzwerk für Evidenzbasierte Medizin“ (DNEbM) veranstaltet.

Der Kurs basiert auf dem 2017 veröffentlichten Curriculum des DNEbM und wurde speziell auf die Zielgruppe der Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Medizinstudierenden zugeschnitten. Der Kurs umfasst insgesamt sechs Module, die sich zum Beispiel mit Therapiestudien, Literaturrecherche, systematischen Übersichtsarbeiten und Leitlinien oder dem „Shared Decision Making“ auseinandersetzen. Der Kurs wird zudem von vor- und nachbereitenden E-Learning-Einheiten begleitet und ist von der Ärztekammer Sachsen-Anhalt als Fortbildung mit 26 Punkten anerkannt sowie vom DNEbM zertifiziert.

Das vollständige Programm finden Sie hier. Die Anmeldung zum Kurs ist bis zum 21. Februar 2019 möglich.

Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler präsentieren ihre Projekte beim Forschungstag der Universitätsmedizin Halle (Saale)

Beim Forschungstag der Universitätsmedizin Halle (Saale) stehen einen ganzen Tag vor allem die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Fokus. Bereits zum fünften Mal findet die Veranstaltung statt, die nun erstmals auch den bisher separat abgehaltenen Doktorandinnen- und Doktorandenkongress miteinbezieht.

Von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr werden Vorträge gehalten, wissenschaftliche Poster begutachtet und die besten darunter mit Preisen ausgezeichnet, gibt es Zeit für fachlichen Austausch und eine Keynote Lecture. Neu ist der Programmteil „Elevator Speech“, den Mitorganisator Juniorprofessor Dr. Tony Gutschner vorgeschlagen hat. Innerhalb von einer Minute, sozusagen die Länge einer Fahrstuhlfahrt, müssen die Vortragenden ihr Thema vorstellen.

So wie zum Forschungstag 2016 wird auch 2018 die Posterbegehung ein Teil des Programms sein. (Archivfoto: Fotostelle UKH)

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Hallescher Mering-Forschungspreis geht an Dresdner Medizinstudentin

Beim 3. Josef-von-Mering-Symposium der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin II ist der Mering-Forschungspreis an die Medizinstudentin Theresa Hartmann von

Theresa Hartmann
Foto: privat

der Technischen Universität Dresden verliehen worden. Der Forschungspreis wurde zum zweiten Mal von der Klinik ausgelobt und ist mit 1.000 Euro dotiert. Hartmann hatte die vierköpfige Preisjury mit ihrem kompetitiven Vortrag zu „Klonale Heterogenität der β-Zellen im Zebrafisch“ überzeugt. Im Rahmen einer Doktorarbeit hatte sie angefärbte β-Zellen aus dem Pankreas hinsichtlich ihrer Teilungsaktivitäten nach festgelegten Zeiträumen von drei Tagen bis hin zu einem Monat untersucht. Die Zellen sind im Zusammenhang mit Diabetes interessant und es galt zu untersuchen, inwieweit sie Einfluss auf die endgültige Größe des Pankreas nehmen. Hartmann studiert im zehnten Semester an der TU Dresden Medizin und hat in der Arbeitsgruppe „B-Cell Biology and Regeneration“ des Zentrums für regenerative Therapien der TU Dresden mitgearbeitet.

Das Symposium, das im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stattgefunden hatte, befasste sich neben praktisch ausgerichteten Workshops mit dem aktuellen Stand der Diabetes-Forschung sowie aktuellen Möglichkeiten der Diabetes-Technologie, so mit Digitalisierung oder Diabetes-Prävention.

Der Titel des Symposiums ehrt Josef von Mering, der durch die Entdeckung der Bedeutung der Bauchspeicheldrüse für den Stoffwechsel berühmt wurde. Gemeinsam mit dem Internisten Oskar Minkowski untersuchte er Störungen des Fettstoffabbaus. 1890 nahm Mering den Ruf auf ein Extraordinariat an der Universität Halle für spezielle Pathologie und Therapie an. Seine Forschungen zum Diabetes führte er hier fort. Er entwickelte außerdem Antipyretika, Narkotika, Schlaf- und Schmerzmittel.

WIR!-Bündnis „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)“ hat sich zum Ideenaustausch erstmals in Halle getroffen

Bei der Abschlusspräsentation wurde aus einzelnen Ideenbausteinen ein Leuchtturm für die Translationsregion.

Die Konzeptphase des Bündnisses „Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung (TDG)“ ist am Donnerstag, 26. April 2018, im Technologie- und Gründerzentrum des Weinberg Campus Halle offiziell eingeläutet worden. Das im Süden Sachsen-Anhalts verankerte und im Rahmen des Förderwettbewerbs „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ geförderte Projekt möchte die durch digitale Technik entstehenden Möglichkeiten so innovativ nutzbar machen und weiterentwickeln, dass die Selbständigkeit im Alter möglichst lang erhalten und die Lebensqualität und Versorgung von Menschen verbessert werden kann. Für diese Zielstellung soll die Region Halle und das südliche Sachsen-Anhalt zu einer Modellregion für diese neuen Technologien (wie bspw. Pflegerobotik) entwickelt werden, so dass aus der Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsversorgung und -forschung, Kreativwirtschaft und IT/Technik auch viele neue wirtschaftliche Impulse und Unternehmensgründungen entstehen. Weiterlesen

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