Instrumentenkunde etwas anders

Instrumente kennenlernen!

Instrumentenkunde ist ein Teilgebiet der Musikwissenschaft. Sie untersucht den Gegenstand „Musikinstrument“.

Hier bekommst du einen kompakten Überblick ohne dein Schulbuch öffnen zu müssen!

Instrumenteneinteilung nach Hornborstel und Sachs (Watch out)

Was dich auf dieser Seite erwartet, wird zunächst überblicksartig dargestellt. Je weiter gescrollt wird, desto tiefer steigen wir in die Materie ein.

Instruments

Music

(Durch Klick auf die vier Begriffe ist ein Sprung zum jeweiligen Kapitel möglich.)

Selbstklinger

Idios (griech.) = eigen bedeutet, dass diese Gruppe der Schlaginstrumente den Klangkörper selbst darstellt, der zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt wird. Sie heißen deshalb auch Selbstklinger.

Fellklinger

Das Wort Membrana kommt aus dem Griechischen und bedeutet Haut. Die Membranophone (Fellklinger, Trommelinstrumente) sind Schlaginstrumente, bei denen eine auf einen Hohlkörper aufgezogene Membran aus Tierhaut oder Kunststoff (auch als Fell bezeichnet) durch Reiben oder Anschlagen (mit Schlegeln oder/und den Händen) zum Schwingen gebracht wird und somit die Luftsäule zur Schallübertragung anregt.

Saitenklinger

Chordophone, griech. Saitentöner, Saiteninstrumente, Musikinstrumente, bei denen schwingende Saiten zur Tonerzeugung verwendet werden. Die Saiten werden durch Zupfen mit dem Finger oder mechanisch, Schlagen mit harten Stäbchen, Plättchen (Plektron) oder Hämmern, Streichen mit Bogen, Rad oder Wind oder Mittönen erregt, können selbst aber wegen ihrer kleinen Oberfläche nur wenig Schall abstrahlen.

Luftklinger

Aerophone, Luftklinger, Musikinstrumente, bei denen strömende Luft an einem geeigneten Hindernis direkt zu Schwingungen angeregt wird. Die Schallwellen gehen von einer schwingenden Luftmenge aus. Die meisten Aerophone sind Blasinstrumente. Es gehören aber auch Harmonikainstrumente und Orgeln zu den Aerophonen.

Das Material des Instruments gibt dank seiner Steifigkeit und Elastizität den Ton her, ohne gespannter Saiten oder Membranen zu bedürfen„. (Hornborstel und Sachs 1914)

Die Tonerreger sind straff gespannte Membranen.“ (Hornborstel und Sachs 1914)

Eine oder mehr Saiten sind zwischen festen Punkten gespannt„. (Hornborstel und Sachs 1914)

Die Luft gerät selbst primär in Schwingungen.“ (Hornborstel und Sachs 1914)

Elektroklinger

Elektrophone

(Durch Klick auf die vier Begriffe ist ein Sprung zum jeweiligen Kapitel möglich.)

Bei den Elektrophonen gescheit die Tonerzeugung durch elektrische Generatoren (Oszillatoren), die eine periodische elektrische Spannungsschwankung erzeugen. Diese wird elektrisch verstärkt und über Lautsprecher wiedergegeben. Unter anderen wird diese Gruppe gern mit den „Bandinstrumenten“ in Verbindung gebracht, da immerhin die gesamte Rhythmusgruppe mittlerweile elektronisch verfügbar ist: E-Drums, E-Bass, Keyboard, E.Gitarre. Im Vergleich zu den anderen Instrumentengruppen sind sie noch recht jung. DIese Gruppe ist daher auch erst nachträglich editiert worden.

Bevor wir uns allerdings mit den Elektrophonen und in diesem Zusammenhang mit den Bandinstrumenten beschäftigen, wollen wir uns ansehen was die anderen Instrumentengruppen zu bieten haben. Aufgrund der großen Vielfalt werden lediglich beispielhafte Instrumente der jeweiligen Gruppen genauer betrachtet. Das muss dich aber nicht davon abhalten, dich selbstständig mit weiteren Instrumenten zu beschäftigen.


Idiophone

Idiophone

Selbstklinger

Die Töne der Idiophone werden, so sagt es auch der Name, durch Eigenschwingung hervor gebracht. Ein besonderer Resonator zur Abstrahlung der Schwingungen an die Luft wird nicht benötigt. Idiophone erzeugen also nicht nur die Schwingungen selbst, sondern strahlen gleichzeitig selbst den Schall ab, über den wir die Töne hören können.

Bei Idiophonen handelt es sich also um Instrumente, deren schwingende Glieder allein schwingen und das unabhängig davon, was andere Teile des Instruments tun. Die Elastizität hilft ihnen dabei, die aus der Steifheit des verwendeten Materials heraus entsteht. Sie werden vornehmlich als Rhythmusinstrumente verwendet und sind in allen Kulturen der Welt vertreten. Das Material, aus dem sie gemacht sind, kann sowohl Holz, als auch Metall oder Stein sein.

Natürlich kann diese Gruppe auch in Untergruppen unterteilt werden. Die großen Untergruppen sind Schlag-, Zupf- und Streich-Idiophone.

Diese Einteilung rührt daher, dass die Art der Percussion, also des zum Klingen Bringens des Instruments, sich unterscheidet. Wie diese nun zum Klingen gebracht werden, verraten bereits die Nahmen ihrer Unterteilungen. Schlaginstrumente können darüber hinaus entweder unmittelbar oder auch mittelbar angeschlagen werden. Die Unmittelbarkeit entsteht daraus, dass der Spieler lediglich seine bloßen Hände verwendet. Werden Schlagidiophone mittelbar angeschlagen, so nutzt der Spieler ein Hilfsmittel, durch welchen der Körper zum Klingen gebracht wird.

Idiophone

mittelbar und unmittelbar geschlagen

Untergruppen

unmittelbare Schlagidiophone

unmittelbar mit den Händen angeschlagen

mittelbare Schlagidiophone

über Hilfsmittel angeschlagen

Zupfidiophone

über anzupfen schwingender Körper

Streichidiophone

über das Streichen schwingende Körper

unmittelbar geschlagene Idiophone

longitudinal und transversal

längs- und quer-Schwingung

Claves
Stimmgabel

Tonerzeugung

durch Schlag

Schlägel, Hämmer, Stöcke,
Besen, Klöppel

mittelbar geschlagene Idiophone

benötigen ein Aufschlagmittel

GONG

Tamtam

Steeldrum

AUFSCHLAGPLATTEN

benötigen ebenfalls Aufschlagmittel

ZUPFIDIOPHONE

Der Körper gerät durch
zupfen in Schwingung.

last, but not least

STREICHIDIOPHONE

Der Körper gerät durch Streichen
in Schwingung.

In der Übersicht werden neben der Einteilung auch einige Beispiele für Idiophone zugeordnet. Gegenschlagstäbe, sogenannte Claves, können sowohl longitudinal (längs) als auch transversal (quer) schwingen. Musikalische bedeutsam sind vor allem transversale Schwingungen.
Auch die Stimmgabel gehört zu den Idiophonen. Ihre Gabelenden schwingen transversal, wodurch wir den Ton a‘ hören können. Der Stil selbst schwingt longitudinal, überträgt den Ton allerdings dennoch auf einen Klangkörper. Dieser Klangkörper kann sowohl ein Tisch oder gar ein Gitarrenkorpus sein, aber auch das Aufsetzen der schwingenden Stimmgabel auf den menschlichen Körper erzeugt den Ton. Da dieser jedoch meist sehr leise ist, kommt es, dass man Chorleiter die Stimmgabel an die Ohren halten sieht, damit der Ton direkt in den Gehörgang übertragen wird.

Aufschlagidiophone benötigen zur Tonerzeugung ein Aufschlagmittel oder auch Schlaggerät. Zu diesen gehören Schlägel, Hämmer, Stöcke, Besen und auch Klöppel. Auch die Triangel ist eine Kombination solcher Aufschlagstäbe, bei denen die eine dreieckig geformt ist. Ebenso gehören auch das Xylophon und das Glockenspiel zu den Aufschlagstäben, denn auch hierbei handelt es sich um Stäbe, auf jene geschlagen wird um einen Ton zu erzeigen. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich weitere sogenannte Schlagstabspiele.

Eine weitere Unterart stellen die Aufschlagplatten dar. Zu diesen gehören der Gong, das Tamtam, die Steeldrum. Zur Unterart der Aufschlaggefäße gehören der Tempelblock, Holzblocktrommeln, das Cajon sowie die in der Schule zunehmend gern genutzten Boomwhacker. Weiterhin zählen zur großen Gruppe der Idiophone die Schüttel- und Rasselidiophone, sowie die Schrapidiophone. Zur Gruppe der Zupfidiophone zählen beispielsweise die Maultrommel und das Sansa. Zu guter letzte stellt die Glasharmonika das Beispiel der Streich-Idiophone dar.


Membranophone

Mirlitons

Reibtrommel

Pedalpauke

Conga

Tabla

maschinelle Spannung

Schnurspannung

Schraubmechanik

mittelbar geschlagen

unmittelbar geschlagen

Kreise

Durchmesser

Moden

geräuschhaft

Fellspannung

Pauken

Schlagzeug

Fellklinger

Membranophone

Membranophone sind Instrumente, deren tonhöhenbestimmender Klangerreger eine angespannte Membran ist. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob diese durch Schlagen, Zupfen oder Reiben zum Schwingen gebracht wird. Die Klangfarbe ist abhängig von der Größe des Fells, der Art des Resonanzraumes und seiner Wände, aber auch von der Spannung des Fells. Die Membranen/Felle schwingen transversal mit einem harmonischen Teiltonaufbau. Trotz ihrer dicht nebeneinander liegenden unharmonischen Eigenresonanzen, überwiegt ein Klang mit unbestimmbarer Tonhöhe, der eher als geräuschhaft bezeichnet werden kann. Die Schwingung auf einer Membran offenbart sich in Linien, die sich als Kreise oder auch Durchmesser auf dieser Membran zeigen. Die Kombination dieser Kreise und Durchmesser wird dann Mode genannt. Die Schwingungen einer idealen Membran sind nicht harmonisch. Dennoch besteht die Möglichkeit, bei einigen Instrumenten einen Tonhöhencharakter entstehen zu lassen. Die Schwingungsmoden werden auch cladnische Klangfiguren genannt.

Auf diesen Abbildungen kann man sowohl sehen wie die Schwingungen aussehen müssen, als auch auf dem rechten Bild, wie es in einem Versuch mit Eisenpulver tatsächlich entstanden ist. Zu sehen sind hier unterschiedliche Moden, also Kombinationen aus Knotenkreisen und Knotendurchmessern der Membranen.

Bei der Unterteilung der Fellklinger gibt es, wie bei den Eigenklingern auch, sowohl unmittelbar als auch mittelbar geschlagene Instrumente. Bei den unmittelbar geschlagenen Instrumenten ist die Tonhöhe von der Fellspannung abhängig. Diese hat sich von einer einfachen Schnurspannung, über eine Schraubenmechanik hin zur heutigen maschinellen Spannung entwickelt.

Die Pauke (Klangbeispiel), als erstes Beispiel, ist das wichtigste Schlaginstrument eines Orchesters. Ihr halbkugelförmiger Resonanzkörper aus Kupferblech ist mit einer Membran aus Kalbfell bespannt. Sie ist ein Beispiel für eine leichte Tonhöhenerzeugung.

Weitere unmittelbar geschlagene Membranophone sind die Bongos und Congas, als exotische Trommeln, Tablas, Röhrentrommeln und Schellentrommeln. Dann gibt es neben den Reibtrommeln noch die Untergruppe der Mirlitons, zu denen das Kazoo oder auch Röhrenmirlitons zählen.

Membranophone – von der Pauke bis zur Djembe

Chordophone

Chordophone

Als Chordophone werden all jene Instrumente bezeichnet, die aufgrund von vibrierenden Saiten Töne erzeugen. Dabei können unterschiedlichste Formen existieren, die dennoch Gemeinsamkeiten haben.

  1. Die Saiten sind gespannt und liegen in zwei Punkten auf einer festen Unterlage, wie einem Sattel, einem Steg oder einem Bund.
  2. Nur der zwischen diesen beiden Punkten liegende Saitenteil wird tatsächlich in Schwingung versetzt und ergibt so einen Ton. Die Tonhöhe ist dabei abhängig von der Spannung der Saite, der Stärke der Saite, der Länge der Saite, sowie dem Material des schwingenden Saitenteils. So wird der Ton beispielsweise höher, wenn die Saite verkürzt wird.
  3. Eine Saite kann auf unterschiedliche Weise zum Schwingen gebracht werden. Entweder wird die Saite mit einem Finger gezupft, mit einem Plektrum angerissen, durch einen Bogen gestrichen oder von einem Hämmerchen angeschlagen.
  4. Der durch eine Saite erzeugte Ton ist nur deswegen musikalisch brauchbar, weil er durch einen Resonanzkörper verstärkt wird. Ohne diesen wäre er nicht oder nur kaum wahrzunehmen.
  5. Um bei gleicher Saitenlänge dennoch unterschiedliche Tonhöhen erzeugen zu können, werden Saiten in unterschiedlichen Stärken hergestellt. Dabei gilt: je größer die Masse der Saite – also je dicker sie ist – desto weniger Schwingungen kann sie in einer Sekunde ausführen und umso tiefer klingt sie dann.

Die Grundfrequenz, die eine Saite innehat ist abhängig, ist also sowohl von ihrer Länge, ihrem Querschnitt, ihrer Spannung und der Dichte der Saite abhängig. Der Ton wird tiefer wenn die Saite länger ist, einen größeren Querschnitt hat und/oder eine größere Masse hat. Dahingegen wird der Ton höher, wenn die Spannung der Saite größer wird. In der Abbildung ist zu sehen wie die Saiten schwingen, wenn sie Knoten haben und damit eine zwei- oder dreifache Grundfrequenz.

Aufgrund des sehr geringen Durchmessers einer Saite kann diese nur wenig Schall abstrahlen. Die Schwingungsenergie muss durch einen Resonator an die umgebende Luft weitergeleitet werden. Dieser wirkt somit als Umwandler beziehungsweise Transformator. Schwingungen, die sonst eine kleine Fläche haben und dafür eine große Amplitude werden durch den Resonator in Schwingungen großer Fläche mit kleiner Amplitude umgewandelt.

Chordophone =
Saitenklinger

Beginnen wir zunächst mit den einfachen Chordophonen. Der Oberbegriff für diese lautet „Zithern“. Diese einfachen Chordophone bestehen entweder allein aus dem Saitenträger mit darüber gespannten Saiten oder besitzen einen zusätzlichen Resonanzkörper, der unabhängig vom Tonerzeugungsapparat ist. Das einfachste Beispiel ist die Stabzither, ein Musikbogen, bei dem der Resonanzkörper entfernt werden kann, ohne dass die Spielfähigkeit beeinträchtigt wird.

Psalterium
Das Psalterium war im Mittelalter die wichtigste Zitherform. Der Begriff entstammt dabei der Bedeutung des Zupfens einer Saite, entweder mit Fingern oder mit Stäbchen. Die Stäbchen konnten zudem auch als Schlägel benutzt werden. Dadurch war es im Mittelalter kaum möglich das gezupfte Psalterium vom geschlagenen Hackbrett zu unterscheiden. Aus dem Halbpsalterium ging später die moderne Flügelform hervor.
Äolsharfe
Die Äolsharfe ist eine Brettzither, die einen rechteckigen Schallkörper besitzt, deren gleichlange, jedoch verschieden dicke, Saiten vom Wind in Schwingung versetzt werden. Durch diese Schwingungen entstehen schließlich klingende Akkorde.
Klavichord
Ohne Griffbrett, aber mit Klaviatur, funktioniert das Klavichord mit einer Tangentenmechanik. Dabei berühren die Tastenhebel mit einem Metallstift die Saite, teilt diese und bringt zugleich das geteilte Ende zum Schwingen. Währenddessen dämpft der Filzstreifen das andere Ende ab. Klavichorde können dabei sowohl gebunden als auch bundfrei sein. Bei gebundenen Klavichorden wurden bis zu 5 Tasten einer Saite zugeordnet, was einen Zusammenklang von benachbarten Tönen unmöglich machte. Bei bundfreien Klavichorden wurden dahingegen nur 2 Saiten einer Taste zugeordnet, was ein uneingeschränkteres Spielen ermöglichte. Kielinstrumente funktionieren dahingegen mit Plektren aus Vogelfedern, die an federnden Zungen in lose auf den Tastenhebeln stehenden Holzstäbchen, den Docken oder Springern, befestigt sind. Wird die Docke nun angehoben, reißt der Kiel die Saite an. Fällt die Docke wieder zurück, dämpft der Filz die Saite wieder ab. Die Lautstärke ließ sich allein durch Druckveränderung auf die Taste noch nicht beeinflussen. Zusammen mit der Klangfarbe war der Ton nur stufenweise veränderbar, genannt Terassendynamik. Zu den Zithern mit einer solchen Terassendynamik zählt beispielsweise das Cembalo.
Cembalo und Klavier
Das Cembalo ist das älteste erhaltene Instrument aus dem 16. Jahrhundert. Als Generalbassinstrument erfreute es sich vor allem im 17. Jahrhundert größter Beliebtheit. Die Saiten sind bei einem Cembalo in einem Holzrahmen gespannt und übertragen die Schwingungen auf den Resonanzkasten. Aufgrund verschiedener Register, wodurch die Zuordnungen der Saiten zu den Docken veränderbar waren, enthielt/enthält es eine große Klangfülle und eine ebenso reiche Klangfarbe. Mit der Hammermechanik, änderten sich die Möglichkeiten der musikalischen Gestaltung. Der vorherige Springer wurde nun durch einen mit Leder überzogenen Hammer ersetzt, der der Saite nun mehr Energie übermitteln konnte als ein Federkiel oder eine Tangente. Diese Mechanik wurde nach und nach weiterentwickelt, sodass das Spiel auf der Klaviatur immer leichter und perlender werden konnte. Abgeschlossen war die Entwicklung des Klaviers schließlich im Wesentlichen etwa 1880.

Psalterien

Aus diesen unterschiedlichen
Formen haben sich die
weiteren Entwicklungen
der Saiteninstrumente, vornehmlich
mit Klaviatur, ergeben.

Kielmechanik

Funktionsweise

erste Form der Klaviaturinstrumente

Zithern mit Klaviatur

Anders als die Psalterien, die mit gezupft oder
angeschlagen werden, wird nun eine
Klaviatur hinzugefügt. Die Vorrichtung zur
Erzeugung des Tones entwickelte sich
nach und nach weiter.

von der Federlielmechanik zur Hammermechanik

Wenn die Anschlagsvorrichtung zunächst
noch auf der Taste selbst gelegen hat,
so wird dieser nunmehr an das Ende der Taste
verlagert

Hammermechanik

Funktionsweise

a) Beim Cembalo wurde die Saite noch gezupft.
b) Beim Hammerklavier wird der Hammer durch Hebeltechnik zur Saite geführt.

Aufgenommen durch Johanna Schernikau (am Klavier): Innenraum eines Flügels. Man sieht wie die Hämmer, die mit den entsprechenden Tasten verbunden sind, die dazugehörigen Saiten anschlagen und so zum Klingen bringen.

Zusammengesetzte Chordophone

In ähnlicher Weise entwickelten sich auch nach und nach die zusammengesetzten Chordophone. Ursprung dieser war das Monochord, zu dessen Saite weitere Saiten hinzukamen. Diese Saiten konnten dann durch das Auflegen der Finger verkürzt werden. Eine solche Weiterentwicklung war das Trumscheit. Es wurde sowohl als Marientrompete, als auch als Nonnengeige bezeichnet, was auf seinen trompetenartigen, knatternden Klang zurückzuführen war und einen Ersatz der Trompete in Frauenklöstern darstellte.

Leier ist ein Oberbegriff für zusammengesetzte Chordophone, bei denen die Saitenebene parallel zur Decke des Resonanzkörpers liegt und die Saiten in ein zweiarmiges Joch mit Querstange eingespannt sind, sogenannte Jochlautinstrumente. Gespielt wurde die Leier wie die heutige Harfe, nur dass sie klein genug war, um sie auf den eigenen Schoß zu stellen.

Auf dem Weg zur Harfe

Leier

Jochlautinstrumente

Kithara
Leierspieler

Aus der Leier heraus entwickelten sich verschiedene Instrumente, darunter das Kithara und die Lyra. Daraus entwickelte sich nun also die Harfe. Bei diesen handelt es sich um zusammengesetzte Chordophone, bei denen die Saitenebene senkrecht zur Decke des Resonanzkörpers verläuft. Auch die Harfe wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand die Pedalharfe, die eine Änderung der Saitenspannung ermöglichte um mehr Töne spielen zu können. Nur etwa 100 Jahre später entstand die Doppelpedalharfe, die noch mehr Möglichkeiten mit sich brachte, deren Spiel allerdings auch entsprechend anspruchsvoller wurde.

Die Lauteninstrumente lassen sich in Sattelknopf- und Querriegel-Instrumente unterteilen. Erstere erhalten ihren Namen daher, dass die einen Knopf an der Unterzarge haben, an dem der Saitenhalter befestigt ist. Letztere haben lediglich auf die Decke geleimte Leisten, an der die Saiten befestigt sind. Das Rebec ist ein Beispiel für ein Sattelknopf-Instrument. Es ist eine Vorform der Geige, mit einem noch birnenförmigen Korpus. An seiner Unterseite befindet sich der sogenannte Knopf, an dem die Saiten nun befestigt werden.

Auch die Fiedel gehört zu dieser Unterart. Anhand ihrer vielfältigen Formen wird schnell ersichtlich, dass sich aus ihr unterschiedliche Instrumente herausgebildet haben. Die Fiedel selbst war das wichtigste Streichinstrument des Mittelalters. Aus dieser heraus entwickelten sich unsere heutigen Geigeninstrumente, die Violine, die Viola, das Violoncello und der Kontrabass. Sie alle gehören zur Unterart der Sattelknopfinstrumente. Mit den Instrumenten selbst entwickelten sich auch die Bogenformen weiter. Mit Hilfe eines Bogens werden die Saiten der Streichinstrumente schließlich zum Klingen gebracht.

Sattelknopfinstrumente

Bogenführung/Stricharten

  • Legato – gebundene Strichführung
  • Separato – Noten erklingen getrennt voneinander
  • Martellato – der gehämmerte Strich
  • Staccato – abgestoßen
  • Tremolo – zitternd, bebend
  • Col legno – mit dem „Holz“
  • Pizzicato – gezupft
  • Glissando – während des Bogenstreichens gleitet der Finger auf ein und derselben Saite, von einer Note zur nächsten
  • Vibrato – Frequenzbeben des Tones
  • Flageolett – Erzeugen von Obertönen

Auch auf dem Resonanzkasten eines Streichinstrumentes können cladnische Klangfiguren sichtbar gemacht werden.

Bei Querriegelinstrumenten werden die Saiten durch Zupfen mit dem Finger, einem Plektron oder auf ähnliche Weise zum Klingen gebracht. Sie können sowohl einen gewölbten Korpus mit flacher Decke, oder auch einen annähernd flachen Boden und Decke mit Zargen haben. Daran angesetzt ist ein Griffbrett mit Bünden, an dessen Ende sich ein Wirbelkasten befindet. Die untere Saitenbefestigung geschieht mittels Querriegel, der die Saitenschwingung auf die Decke überträgt.

Gitarre
Aus der Laute, die ein beliebtes Instrument in der europäischen Renaissance war, gingen die Theorbe, unsere Gitarre und natürlich weitere Instrumente hervor. Aus welchem Land unsere Gitarre tatsächlich kommt ist ungewiss. Leichter spielbar als die Laute, ist sie ein bevorzugtes Begleitinstrument. Charakteristisch für die Gitarre ist ihr achtförmiger Korpus mit Zargen, einer flachen Decke und ebenem Boden. Auf ihrem aufgesetzten Griffbrett befinden sich 19 Metallbünde, die in Halbtonschritte unterteilt sind. Die Saiten sind dabei wie folgt gestimmt: E-A-d-g-h-e‘. Die Gitarre selbst hat dann wiederum verschiedene Unterarten ausgebildet, z.B. die Westerngitarre, die akustische Bass-Gitarre oder die Ukulele.

Aerophone

Aerophone, oder auch Luftklinger, sind Musikinstrumente, die mit Hilfe einer schwingenden Luftsäule zum Klingen gebracht werden. Alle Aerophone benötigen einen Resonator, der zumeist aus einer länglichen Röhre besteht. Dieser Resonator variiert sowohl in Länge, als auch in Durchmesser und in Material ja nach Instrumententyp. Ebenfalls allen gemeinsam ist eine Energiequelle, die kontinuierlich Energie zuführt, da andernfalls der Ton verstummt. Außerdem entsteht eine Rückkopplung, also eine Resonanz durch stehende Wellen, die den Ton hörbar machen.

Aerophone

Luftklinger

Je nachdem, ob es sich um eine offene (a) oder geschlossene (b) Röhre handelt, ändert sich der Schwingungsverlauf. Bei beiden handelt sich aber dennoch um Longitudinalschwingungen. Die Schwingung ist somit von der Länge der Luftsäule abhängig. Bei einer offenen Röhre äußert sich das in einer schnelleren Schwingung. Ist die Röhre einseitig geschlossen – also die halbe Länge bei gleicher Tonhöhe aufweisend – nimmt die Schallgeschwindigkeit ab. Die stehende Welle, in der offenen Röhre, hat an beiden Enden einen sogenannten Wellenbauch. In der geschlossenen Röhre entsteht am Ende stets ein Knoten. Offenen Röhren ist es daher möglich alle Naturtöne zu liefern, während geschlossene Röhren nur ungeradzahlige Töne hervorbringen können.

Trompeteninstrumente
Trompeteninstrumente erzeugen dann Töne, wenn ein periodisch unterbrochener Atemstrom durch elastisch gespannte Lippen des Bläsers erfolgt. Die Klangfarbe ist von diversen Aspekten abhängig. Zu diesen gehören das Mundstück, die Form des Resonanzrohres – konisch oder zylindrisch –, die Mensur – Verhältnis zwischen Rohrdurchmesser und Rohrlänge – und die Form des Schalltrichters. Hat das Mundstück einen flachen Kessel, entsteht ein heller und obertonreicher Klang, während bei einem tiefen Kessel ein weicher Ton gebildet wird. Ist das Mundstück ein Trichter, so erhalten wir einen extrem milden und dunklen Klang. Die Tonhöhe ist abhängig von der Länge des Rohres.

Töne der Naturtonreihe können allein durch Veränderung der Lippenspannung und des Anblasdrucks gespielt werden. Alle Töne, die dazwischen liegen, sind nur erreichbar, wenn entsprechende Ventile verwendet werden. Diese Ventile sind verschieden lange Zusatzrohre, die den Ton tiefer machen. Dies ist entweder um einen Ganzton (1.), Halbton (2.), oder Eineinhalbton (3.) möglich. Posaunen haben anstelle der Ventile einen teleskopartigen Zug, mit dem die Resonanzröhre verlängert werden kann.

Im Mittelalter gab es diese Möglichkeiten noch nicht. Antike und mittelalterliche Trompeten waren lediglich schlichte Röhren, die lediglich einen Ton erzeugen konnten. Dieser war dann schlicht von der Länge und dem Durchmesser der Röhre abhängig. Erst zu Barock-Zeiten nahm die Trompete langsam die Form an, in der wir sie heute kennen. Diese Form blieb ihr dann erhalten, bis ins Ende des 19. Jahrhunderts hinein. Seit etwa 1750 erfuhr die Trompete Neuerungen, in Form von Zusatzstücken, Inventionen und Klappen. Die Ventile, wie sie heute zur Trompete dazu gehören, wurden erst um 1830 erfunden.




Aber auch heute noch, gibt es verschiedene Formen der Trompete. (Jazztrompete oben, Aidatrompete unten)

Posaunen zählen ebenfalls zu den Trompeteninstrumenten. Tatsächlich handelt es sich bei ihnen um Trompeten in tiefen Lagen, die ebenso ein Kesselmundstück besitzen. Während Trompeten 3 Ventile haben und unterschiedliche kombiniert werden können, kann die Tonhöhe also über Züge variiert werden. Insgesamt hat sie 6 Züge, was den 3 Ventilen und deren Kombinationen entspricht.

Das Horn

Hörner haben sich aus den Luren entwickelt, die eine leicht konische Form hatten. Genauso wie die Trompete und die Posaune hatte auch das Horn keine um sich gewundene Röhre, sondern bestand aus einer schlichten Röhre. Mit der zunehmenden Länge der Röhre allerdings, musste dieses gewunden und gebogen werden, sodass es noch handhabbar blieb. Diese Form wurde Zinke genannt.

Erst im 18. Jahrhundert nahm das Horn uns seine heute bekannte Form an. Daraus entstanden außerdem Ventilsignalhörner, oder auch Bügelhörner, die mit Ventilen versehen wurden, um etwa 1820. Damit nach 1700 Hörner in verschiedenen Tonarten verwendet werden konnten, wurden unterschiedlich lange Zwischenstücke zwischen Mundstück und Horn gesteckt, die Stimmbögen. Seit 1750 wird auch die Stopftechnik bei Hörnern angewendet, durch welche die Töne niedriger werden und der Klang dunkler und wärmer. Entweder wird dabei die flache Hand (a) in das Horn gesteckt, oder eben die geballte Faust (b).

Flöteninstrumente

Bei den Flöteninstrumenten
wird der Luftstrom
des Spielers auf eine
scharfe Kante gelenkt,
die sich kurz hinter
dem Mundstück befindet.

An dieser Kante entstehen dann
Luftverwirbelungen, die sich periodisch ablösen.

Die Luft bricht sich also an dieser Kante. Ein Teil der Luft wandert am Instrument vorbei, während der andere Teil im Instrument verbleibt. Durch die Luft, die im Instrument bleibt, wird die Luftsäule innerhalb des Instruments in Schwingung versetzt. Unterschieden werden kann in Längs-, Quer- und Gefäßflöten.

Natürlich gibt es auch Flöten bereits seit langer Zeit. Ihren Entwicklungsweg begannen sie als Knochenflöten. Erst im Mittelalter entwickelten sich im Wesentlichen weiter. Seit dem 14. Jahrhundert zählt die Blockflöte zu den wichtigsten Holzblasinstrumenten. Wieder ist es die Zeit des Barock, die der Flöte schließlich ihre heute bekannte Form verleiht.

Längsflöten werden beim Spielen gerade nach unten gehalten. Sie besitzen dast immer einen sogenannten Schnabel. Auch Längsflöten können allerdings schnabellos sein.

Querflöten werden, wie es der Name bereits vermuten lässt, quer zum Körper gehalten. Sie werden meist durch ein Anblasloch gespielt, besitzen also kein Mundstück.

Gefäßflöten haben keine Röhre, wie die Anderen. Sie sind entweder rund oder eierförmig.

Blockflöten haben eine Innenbohrung, die konisch verläuft. Sie haben 6 vorderständige Grifflöcher und ein hinterständiges Daumenloch. Außerdem besitzen sie zwei symmetrische Kleinfingerlöcher. Je kürzer die Blockflöte ist, desto höher ist auch ihre Tonlage. Entsprechend haben sie auch unterschiedliche Stimmungen und müssen daher ebenso unterschiedlich im Notenbild notiert werden.

Die Querflöte begann ihre Karriere als Zwerchpfeife, oder auch Trommelpfeife. Ihren Einsatz fand sie vornehmlich im Militärdienst. Erst im 17. Jahrhundert fand eine Unterscheidung zwischen Querflöte und Querpfeife statt und die Querflöte löste sich von den Soldatenpfeifen ab. Durch ihre klangliche Stärke und Durchsetzungsfähigkeit gelang es der Querflöte sogar, die Blockflöte im 18. Jahrhundert zu verdrängen. Im 19. Jahrhundert entwickelte Theobald Böhm das chromatische Klappensystem und prägte schließlich die heutige Form.

Auch bei Gefäßflöten gibt es natürlich die unterschiedlichsten Formen und Größen. Gemeinsam haben sie, dass sie einen ausgeweiteten Körper anstelle einer Röhre besitzen. Der Ton entsteht dennoch durch das Blasen gegen die scharfe Kante eines Blasloches. Auch sie besitzen unterschiedliche Grifflöcher für unterschiedliche Töne.

Klappensystem

Eine weitere Flötenart sind die Oboeninstrumente, auch Rohrblattinstrumente genannt. Hier kann unterschieden werden zwischen Instrumenten mit einem einfachen Rohrblatt und mit einem doppelten Rohrblatt.

Doppelrohrblattinstrumente

Instrumente mit einem Doppelrohrblatt klingen starr,
modulationsfähiger und vor allem scharf.

Windkapsel

Unterscheidung

Sie unterscheiden sich in ihren
verschiedenen Formen:
1. Vorhandensein oder Fehlen einer Windkapsel
2. Die Art der Bohrung – zylindrische Instrumente
klingen tiefer und sind nur halb so groß
wie konische Instrumente
3. Gerade Führung oder Abknickung.

Schalmey

Der Vorgänger der
Doppelrohrblattinstrumente
war der Aulos, in der
griechischen Antike. Aus ihm
entwickelte sich die Schalmey,
die um 1700 schließlich zur
uns bekannten Oboe wurde.

Das Fagott

Aus dem Pommer wurde das Fagott.
Das Fagott ist ein konisches Oboen-Instrument
mit u-förmig geknickter Luftsäule. Zwei
getrennte Röhren sind an einem Ende durch
einen u-förmigen Stiefel miteinander verbunden.

Pommer

Zahlreiche Unterformen der Oboeninstrumente sind aus der Entwicklung hervor gegangen. (Oboe da caccia – Englischhorn, Oboe d’amore – bis etwa 1750, Sarrusophon – ähnliche Tenoroboe, Heckelphon – gerade Baritonoboe, Dulzian – später Barockfagott, Krummhörner – 16. Imd 17. Jahrhundert, Rackett – bis 1640 mit leisem und nasalen Klang, Dudelsack)

Entscheidend für die Entstehung der Oboe war die Umformung des Mundstücks. Das Doppelrohrblatt wurde nunmehr zwischen den Lippen gehalten und zusammengepresst. Weiterhin erhielt sie eine engere konische Bohrung und zahlreiche Klappen.

EINFACHE ROHRBLATTINSTRUMENTE

Klarinetteninstrumente

AUFBAU

Röhre, Schnabel, Rohrblatt...

HISTORISCHES

entstanden aus dem Chalumeau

SAXOPHON

ebenfalls Teil der Gattung "Holzblasinstrument"

KLARINETTENINSTRUMENTE

einfache Rohrblattinstrumente

Aufbau

Die Rohrblattinstrumente, auch Klarinetteninstrumente genannt,
besitzen eine zylindrische Röhre mit einem Schnabel am oberen Ende,
dessen Öffnung mit einem einfachen Rohrblatt abgedeckt wird.

Die Chalumeau

HISTORISCHES

Einfache Rohrblattinstrumente gibt es seit etwa 1700,
durch den Instrumentenbauer Johann Christoph Denner gebaut.
Es entwickelte sich aus dem alten Instrument namens Chalumeau,
was zu Deutsch so viel wie „Schilfrohr“ heißt.

Sie überzeugten mit einem guten Klang
in tiefen Bereichen.

Allerdings konnten sie nur eine mäßige
Tonqualität in den hohen Lagen aufweisen.
Am Ende der Röhre besaßen sie schon damals
einen trompetenartigen Schallbecher.

Das Saxophon

entgegen vieler Erwartungen
ein Holzblasinstrument!

Auch das Saxophon
gehört zu den
Rohrblattinstrumenten.

In ihm werden das konische Rohr
der Oboe und das Klarinettenmundstück
miteinander kombiniert.

Sein Klang ist voll und glänzend,
besonders farbenreich und sogar veränderbar
bis zu trompetenmäßiger Schärfe.
Saxofone gibt es in vielen Stimmungen:
Sopran-B, Alt-Es, Tenor-B, Bariton-Es,
Bass-B, Kontrabass-Es und Subkontra-B.

Die Orgel ist ein Instrument mit künstlicher Winderzeugung. Jeder Taste ist mindestens eine Pfeife zugeordnet, während die Klaviatur über eine die ihr zugeordnete Pfeifenreihe (Register) verfügt. Die Klangfarbe wird durch die Pfeifenreihen bestimmt. Eine Orgel kann sowohl mehrere Klaviaturen als auch mehrere Pedale (für die Füße) besitzen. Die Klaviaturen sind dann durch Registerzüge schaltbar. Die Pfeifenreihen erklingen in gleicher Klangfarbe und gleicher Stärke. Das Zuschalten weiterer Pfeifenreihen erfolgt durch die Terrassen-Dynamik, wie beim Cembalo auch.

Früheste Formen der Orgel gab es bereits 250 vor Christus, als sogenannte Hydraulis/Wasserorgel. In Deutschland gab es die erste Orgel jedoch erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts, von wo aus sie sich auch in anderen Ländern verbreitete. Im Mittelalter entwickelten sich daraus drei Kleinformen: das Portativ (kleine tragbare Orgel), das Positiv (kleine Standorgel) und das Regal (tragbare kleine Orgel mit zusätzlichen Zungenregistern). Erst seit dem 14./15. Jahrhundert gibt es die Orgel auch mit mehreren Registern, Klaviaturen und Pedalen.

von links nach rechts: Portativ, Positiv, Regal

Klangbeispiele: Orgel – aus der Oper „Figaros Hochzeit“ (links) und aus dem Film „Fluch der Karibik“ (rechts)

Slide background

Harmonika-
Instrumente

Harmonika-Instrumente funktionieren nach dem Prinzip der durchschlagenden Zunge.
„Zungen werden genau in die Öffnung eines Rahmens eingepasst, sodass sie beim Schwingen frei durch
das Loch hindurchschlagen, ohne seine Ränder zu streifen.“ (Sachs) Formen sind die Handharmonika/
Akkordeon, deren Tonerzeugung über eine Tastatur mit Hilfe eines Luftbalgs geschieht, und die
Mundharmonika, deren Metallzungen direkt mit dem Mund angeblasen werden. Ebenfalls mit der Orgel
verwandt ist das Harmonium. Dabei handelt es sich um ein Tasteninstrument, bei dem der Ton durch
verschieden lange Durchschlagzungen erzeugt wird. Sie klingt dadurch weniger rein,
im Vergleich zu den Pfeifen der Orgel.

Auch unsere Stimme gehört zu den Aerophonen, da sie immerhin ebenso mit Hilfe von Luft funktioniert. Dabei sind es vor allem Kehlkopf und Stimmlippen, die einen wesentlichen Beitrag zur Klang-/Tonerzeugung leisten. Dabei ist die Singstimme das älteste und auch das natürlichste Musikunstrument der Welt. Die richtige Atemtechnik – die von Sänger zu Sänger variieren kann – ist die Basis aller Gesangskunst. Es geht dabei um die Kombination von Brust- und Bauchatmung.

Die Stimme funktioniert wie die Blasinstrumente auch. Der Kehlkopf stellt das Druckventil dar, der Nasen-Rachenraum ist der Resonator und die Lungen sind die Energiequelle. Kehlkopf, Rachen und Mund bilden gemeinsam den Resonanzraum. Die Luft strömt nun also aus den Lungen die Luftröhre hinauf, durch den Kehlkopf hindurch, und versetzt die Stimmbänder in Schwingung. Der dabei entstehende Ton wird nun durch den Resonanzraum verstärkt und mittels Schallwellen aus dem Mund hinaus getragen.

Die Tonerzeugung (Videolink) erfolgt durch das Zusammenwirken der beiden Stimmlippen im Kehlkopf und den Ansatzräumen. Die Stimmlippen sind im Kehlkopf gespannt und können durch Muskeln, Knorpel und Gelenke ihre Stellung verändern. Sie verschließen die Luftröhre bis auf einen kleinen Spalt (Stimmritze/Glottis), ähnlich dem Rohrblatt bei Holzblasinstrumenten. Zum Atmen werden die Stimmlippen geöffnet und die Luft kann ungehindert ein- und ausströmen. Das durch die Atemluft bewirkte Schwingen erzeugt dann den Ton, dessen Höhe von der Schwingungsfrequenz der Stimmbänder, ihrer Länge, der Elastizität und der Spannung abhängig ist. Auch hier gilt: je länger die Stimmbänder sind, desto tiefer ist der erzeugte Ton. Die Stimmbandlänge bei Männern bewegt sich zwischen etwa 20-25 mm und bei Frauen zwischen etwa 15-20 mm.

Stimmlagen

Aus den unterschiedlichen Längen der Stimmbänder
ergeben sich schließlich auch unsere Stimmlagen, deren
Tonumfang in der Regel eingegrenzt werden kann.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es auch Sänger und Sängerinnen gibt, die über den eigentlichen Tonumfang ihrer Stimmlage hinaus singen können. Bei den Frauen das Pfeifregister (weit in die dreigestrichene Oktave hinein) ist bei den Männern die Fistelstimme (die ebenfalls über ihre Begrenzung hinausgeht). Auch in die tiefen Lagen sind Erweiterungen selbstverständlich möglich. Stimmen die ihren Umfang um mehrere Töne überschreiten können sind jedoch eher von seltenerer Natur.

Die Stimmbänder sind membranartige Falten aus Muskelgewebe, die sich am unteren Ende des Kehlkopfes befinden. Beim Sprechen oder Singen werden sie von drehbaren Stellknorpeln geschlossen.

Ansicht der Stimmbänder

Elektrophone

klick it: E-Instrumente

Ein Großteil der Bandinstrumente setzt sich aus den sogenannten Elektroklingern zusammen. Lediglich das Schlagzeug wird meist noch in seiner ursprünglichen Form, zusammengesetzt aus Membranophonen und Idiophonen, verwendet. Aber auch hierfür gibt es bereits eine elektronische Variante. Prinzipiell kann aus jedem Instrument eine elektronische Version gemacht werden. Für den Augenblick wollen wir uns daher auf die Bandinstrumente: E-Gitarre, E-Bass, E-Drums und Synthesizer/Keyboard beschränken.

E-Gitarre
E-Gitarre 1944 wurde die E-Gitarre von Leo Fender konstruiert. Ihre akustische Tonerzeugung erfolgt mittels elektrischer Verstärkung und Formung des Klanges. Dabei gibt es ein bis drei Tonabnehmer, die die Saitenschwingung an verschiedenen Stellen abnehmen. Das Material der Saiten ist Stahl. Zur E-Gitarre können separate Effektgeräte hinzugenommen werden, die dann beispielsweise eine verzerrende Wirkungen haben, oder einen Wah-Wah-Effekt haben. Der Resonanzkörper ist nicht schwingungsfähig, sondern lediglich ein massives Brett. Daher ist die Verstärkung notwendig, damit das Signal von den Tonabnehmern überhaupt erst hörbar gemacht werden kann.
Tatsächlich kann heutzutage eine komplette Band allein durch das Keyboard wiedergegeben werden.

Das Keyboard ist ein elektrophones Tasteninstrument, das an ein Klavier oder auch Flügel erinnert. Anders als die letztgenannten funktioniert das Keyboard jedoch ausschließlich elektronisch und kann ohne Strom keinen Ton erzeugen. Wesentlich kompakter als das Klavier, ist das Keyboard besser zu transportieren. Hergestellt wurde es erstmals 1885 von Edward Norton Lorenz.

Mit Hilfe der vielen Knöpfe und Regler können unterschiedliche Funktionen aktiviert werden. Diese variieren von Produktionsstand und Herstellerfirma. Heutzutage können komplette Loops, bestehend aus allen Bandinstrumenten, allein vom Keyboard nachgeamt und aufgenommen werden. Bei eingeschaltetem Keyboard, wird beim Drücken einer Taste ein Ton in seinem elektrischen System erzeugt. Der Klang kann ebenfalls mit Hilfe integrierter Effekte beeinflusst werden.

E-Bass

Sieben Jahre nach der E-Gitarre erfand Leo Fender auch den E-Bass.
Der Gedanke dabei war es, ein handlicheres und auch lauteres Instrument zur Verfügung zu stellen,
als den Kontrabass. Dabei wurden die Bauweise der E-Gitarre und die Saitenstimmung des Kontrabasses
kombiniert. Auch der E-Bass hat Bünde, die das Abgreifen der Töne erleichtern. Allerdings gibt es auch
einen bundfreien E-Bass, bei dem das Greifen der Töne, wie bei Streichern auch, sehr genau erfolgen muss.
Auch der E-Bass kann mit unterschiedlichen Effekten im Klang verändert werden, darunter ein Echo
oder auch Verzerrung.

Aufbau einer E-Gitarre
Aufbau eines E-Basses

Ein Schlagzeug ist ein Musikinstrument. Es besteht aus mehreren, mit Kunststofffellen bespannten Trommelkesseln sowie Scheiben aus Metall, die man Becken nennt. Diese stehen auf Metallbeinen, speziellen Ständern oder sind an Halterungen befestigt, sodass man sie bequem erreichen kann. Zum Spielen eines Schlagzeugs nimmt man meistens zwei Stöcke aus Holz in die Hände und schlägt damit von oben auf die Trommeln und Becken.

Manche Trommeln und Becken sind größer, andere kleiner. Dadurch kommen von Ihnen verschieden hohe und tiefe Töne Mit einem Schlagzeug spielt man aber keine Melodien, sondern den Rhythmus eines Liedes Wenn es sich noch anders anhören soll, verwendet man anstatt der Stöcke kleine „Besen“ aus Metall oder andere Hilfsmittel.

In der Musik werden oft englische Begriffe benutzt. Beim Schlagzeug (Klangbeispiel) ist das auch so. Zum Beispiel wird eine Trommel auch Drum, Tom Tom oder einfach nur Tom genannt. Eine große Basstrommel heißt also Bass Drum, sprich: bäis drum. Die Schlagstöcke werden im Englischen Drumsticks genannt, ein ganzes Schlagzeug Drum-Set oder Drum-Kit.

Die Abbildung zeigt ein gewöhnliches Schlagzeug. E-Drums haben alle Teile eines Schlagzeugs ebenso, nur dass diese mit einem Verstärker verbunden sind und die Lautstärke darüber geregelt werden kann. Die Funktionsweise unterscheidet sich sonst nicht vom gewöhnlichen Schlagzeug.
Das elektronische Schlagzeug ist die elektronische/digitale Variante des Schlagzeugs. Es wird genau so mit Sticks und einer Fußmaschine gespielt, allerdings werden die Töne digital erzeugt und können über Lautsprecher oder Kopfhörer ausgegeben werden. Zu diesem Zweck sind alle bespielbaren Komponenten (wie Trommeln und Becken) mit Mikrofonen oder Piezoabnehmern ausgestattet. Die eigentliche Signalerzeugung geschieht im Drummodul, mit dem alle Pads der E-Drums verbunden werden.