In meinem Beitrag untersuche ich die narrative und ästhetische Darstellung von Kindheit und Adoleszenz sowie deren Ausdrucksweisen anhand von DEFA-Adaptionen von Werken Benno Pludras, wie „Lütt Matten und die weiße Muschel“ (1964, Herrmann Zschoche), „Die Reise nach Sundevit“ (1966, Heiner Carow), „Das Herz des Piraten“ (1988, Jürgen Brauer). Was zeichnet Pludras Charaktere und Stoffe, sodass zu den meistverfilmten Kinderbuchvorlagen der DEFA wurden? Ist es für die Adaption von Bedeutung, dass Pludra DDR-Autor war und was bedeutet das für eine heutige politische und pädagogische Rezeption? In diesem Zusammenhang werde ich ebenfalls auf Kinder als Zielgruppe in Literatur und Film sowie deren Überscheidungspunkte eingehen, sowohl im DEFA-Film als auch in Bezug auf aktuelle Diskurse um das deutschsprachige Kinderfilmschaffen.
Kurzvita
Konstanze Schiller studiert seit 2015 an der University of Massachusetts Amherst im Masterstudiengang German und Film Studies. Ihre Masterarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung der DEFA Film Library, einer amerikanischen Archiv-, Forschungs- und Bildungseinrichtung, für den ostdeutschen Erinnerungsdiskurs im anglo-amerikanischen Raum. Ihre Forschungsinteressen umfassen das deutsche Filmerbe, vor allem den DEFA-Film mit einem Fokus auf Gender Studies sowie Dokumentar- und Kinderfilme.
Vor ihrem Studium arbeitete Konstanze Schiller bei der DEFA-Stiftung in Berlin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und leitete den DEFA-Filmverleih bei der Deutschen Kinemathek. Sie betreute mit dem DEFA-Filmstock, Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme sowie Wochenschauen, Auftragsproduktionen des ehemaligen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und Zeitzeugenberichte. In dieser Zeit kuratierte sie verschiedene Filmreihen, die die Filmbestände der DEFA und der Deutschen Kinemathek verknüpfen. Bei der DEFA-Stiftung betreute sie u.a. die medienpädagogische Kinderwebsite www.defakinokiste.de und arbeitete an der Publikation „Die DEFA-Märchenfilme“ sowie „Deutsche Kinderfilme aus Babelsberg: Werkstattgespräche – Rezeptionsräume“ mit.