Der DEFA-Kinderfilm in seinen kulturhistorischen, filmästhetischen und ideologischen Dimensionen

Der Kinderfilm der DEFA spielte in der DDR eine wichtige Rolle. Heute sind die knapp 200 Filme wertvolle Erinnerungen an eine vergangene Kindheit. Zugleich sind die Kinderfilme der DEFA kulturelle Zeugnisse einer bis heute nachwirkenden Gesellschaft.  In dieser Perspektive bieten sich viele Anknüpfungspunkte zu aktuellen Diskussionen, etwa zum Wandel von Kindheit und Medien.  In ihrer Entstehungszeit waren die DEFA-Kinderfilme in spannungsreichen gesellschaftlichen Umständen situiert.  Denn die Filmproduktionen waren als Erziehungsmedien instrumentalisiert und zugleich waren sie künstlerische Deutungen zum Alltag in der DDR. Der Kinderfilm der DEFA ist in diesen Facetten wissenschaftlich bislang nur unzureichend bearbeitet worden.

Fragen

Die Tagung widmete sich Fragen wie: Welche Themen wurden behandelt und vor allem wie wurden sie behandelt? Welche ästhetischen Strategien kann man unterscheiden und wie sehen diese aus? Was kann der Kinderfilm über die jeweilige Beschaffenheit der Gesellschaft sagen? Wie vermittelte der Kinderfilm Werte, welche dramatischen oder narrativen Besonderheiten sind zu entdecken? Auch ging es darum, diese Erkenntnisse an aktuelle Fragen zu binden, also herauszufinden, welche Aspekte des DEFA-Kinderfilms Vorbild für heutige bildungs- und kulturpolitische sowie ästhetische Entwicklungen sein können.

Tagung

An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kamen vom 6. – 8. Februar 2019 WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Disziplinen und Regionen zusammen, um sich zu den beschriebenen Themen auszutauschen. Ziel der Tagung war, die Kinderfilme der DEFA in ihrer Geschichte differenziert zu erfassen und nach ihrer aktuellen Bedeutung für die Gesellschaft und ihre Perspektive auf Kindheit zu fragen.