Drei Haselnüsse für Aschenbrödel aus filmkulturwissenschaftlicher Perspektive
Unter der Regie Václav Vorlíčeks entstand 1973 in einer Koproduktion der DEFA mit dem Prager Filmstudio Barrandov eine der bekanntesten und beliebtesten Adaptionen des Aschenputtel-Stoffs. Bis heute ist für das deutsche Fernsehpublikum ein Weihnachtsfest ohne Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku) nahezu unvorstellbar. Doch weshalb nimmt gerade die DEFA-Version des Märchens einen so zentralen Stellenwert im kulturellen Gedächtnis der wiedervereinigten Bundesrepublik ein? Welche Rolle(n) spiel(t)en hierfür Faktoren wie paratextuelle Rahmungen, Programmierungs- und Marketingstrategien oder auch die (Fern-)Sehsozialisation innerhalb der Familie?
Kurzvita
M.A. Marie Krämer studierte Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Film an der Philipps-Universität Marburg und der Université Paris-3, Sorbonne Nouvelle, sowie Kulturmanagement und -vermittlung an der Université de Lorraine. Ihre beruflichen Stationen umfassen u.a. die Berlinale (FORUM), DOK Leipzig, die Cinémathèque de la Ville de Luxembourg und die Kulturstiftung des Bundes. Seit 2018 lehrt und forscht sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theater, Medien und Populäre Kultur der Universität Hildesheim in den Bereichen Filmvermittlung, Rezeptions- und Publikumsforschung, Festival Studies sowie Filmkulturgeschichte. Im Rahmen ihres deutsch-französischen Dissertationsprojekts untersucht sie digitale Praktiken der Filmkultur und Filmpassion.