Am Beispiel von Philipp der Kleine (1976) und Moritz in der Litfaßsäule (1983)
Mit Bezug auf Siegfried Kracauers These, dass Spielfilme neben ihrer Kunst- und Unterhaltungsfunktion auch immer Geschichte erfahrbar machen, soll gefragt werden, inwiefern Kinderfilme der DEFA Quelle zeitgeschichtlicher Deutung des DDR-Alltags sein können. Herrmann Zschoches Held Philipp agiert auf unterschiedlichen Ebenen im öffentlichen Raum der Thüringer Kleinstadt Arnstadt. Moritz von Rolf Losansky bricht aus dem gewohnten Alltag in Familie und Schule aus. Inwiefern sind die jeweils sozialen Ebenen so gestaltet, dass sie als glaubhaft möglich erscheinen? Welche Informationen kann der interessierte Zuschauer angesichts der Spielfilminszenierungen über die authentische Lebensrealität jener Zeit, in der die Geschichten spielen, erfahren?
Kurzvita
Klaus-Dieter Felsmann, Studium der Germanistik und Geschichte. Filmpublizist (u.a. „tv-diskurs“, „Filmdienst“ sowie zahlreiche Buchbeiträge) und Autor (zuletzt: „Klang der Zeiten – Musik im DEFA-Spielfilm“ ), 1997 bis 2013 Leiter der „Buckower Mediengespräche“ und Herausgeber der damit verbundenen Publikationsreihe, 2010-2016 Mitglied der BKM Jury für die Förderung des Kinderfilms, Kurator diverser Filmfestivalreihen, Moderator und Referent bei Filmveranstaltungen und im pädagogischen Fortbildungsbereich, Prüfer bei der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e.V) und Hauptausschussvorsitzender bei der FSK (Freiwillige Selbstkontrolle Filmwirtschaft).