Ein Austauschjahr an der „University of Tsukuba“ 2022-2023

Bericht von unserem Deutschlandstipendiaten Adrien Klose – Masterstudent Informatik

Warum Japan?

Seit meiner ersten Begegnung mit Anime als Kind hat mich die Faszination Japan nie wieder losgelassen. Was mit leichten Medien wie Anime und Manga angefangen hat, entwickelte sich mit der Zeit in ein grundsätzliches Interesse an der japanischen Historie, Kultur und Gesellschaft. Besonders die Punkte einer nicht individualistisch geprägten Gesellschaft zusammen mit vielmals vollkommen anderen Normen und Moralvorstellungen sind die Hauptgründe für mein Auslandsziel Japan. Die University of Tsukuba erlaubt es mir nicht nur die verschiedenen kulturellen Facetten in vollen Zügen zu erleben, sondern auch meine Sprachkenntnisse in Englisch und Japanisch zu vertiefen und mein Studienfach aus einer neuen Richtung kennenzulernen.

University of Tsukuba

Die University of Tsukuba ist eine renommierte Universität in Japan, die viele internationale Kontakte pflegt. Der Campus in Tsukuba ist verteilt über mehrere Kilometer und umfasst neben mehreren spezialisierten Bibliotheken und den Lehrgebäuden auch die studentischen Wohnheime, öffentliche Computerpools, Restaurants, Sportanlagen und Hobby-Räume. Am besten empfiehlt sich die Nutzung eines Fahrrads für den Uni-Alltag und die Freizeit. Für die mehr als 17.000 Studierenden ist immer genügend Platz auf dem grünen Gelände der Universität. Für die rund 2.000 internationalen Studierenden gibt es neben kostenlosen Sprachkursen auch viele Vorlesungen auf Englisch, die auch sehr vereinzelt von japanischen Studierenden besucht werden. Die Kurse in der Informatik sind zumeist auf einem ähnlichen fachlichen Niveau, aber deutlich entspannter bezüglich der Prüfungsleistung und thematisch weiter gefächert. Durch die Aufteilung eines Semesters in drei 5 wöchige Blöcke gibt es neben den üblichen 15 Wochen langen Vorlesungen auch Intensivkurse, die 5 oder weniger Wochen lang sind und ähnlich wie Workshops funktionieren.

Freizeit

Meine meiste Freizeit verbringe ich in den Clubs und Circles der Universität. Clubs und Circles sind zu vergleichen mit studentischen Vereinen, die von der Universität durch Budgets, Räume und Material unterstützt werden. Ich gehe gerne zum Board-Game Club und dem Chess Club, um mit anderen japanischen und internationalen Studierenden in Kontakt zu kommen. Die Auswahl an Clubs ist aber natürlich viel weiter gefächert mit dem Astrologie Club, dem KPOP-Cover-Dance Club und den Tennis Club um ein paar zu nennen. Neben den Clubs gibt es dann auch noch zahlreiche Festivals und Veranstaltungen wie Feuerwerk-Turniere, Musik-Festivals und verschiedenste Paraden. Wenn euch dann immer noch etwas fehlt, ist Tokyo nur 45 Minuten entfernt und die anderen internationale Studierenden nur eine Tür. In den Hobby-Räumen der Universität veranstalten wir regelmäßig Filmeabende, Kochen gemeinsam, machen Karaoke oder spielen TTRPGs wie DnD.

Förderung

Ohne das Deutschlandstipendium durch die Relaxdays GmbH hätte ich von einem Auslandsjahr in Japan nur weiter träumen können. Seit mittlerweile 4 Jahren unterstützt mich Relaxdays nicht nur monetär, sondern auch in meiner persönlichen, fachlichen und beruflichen Entwicklung mit dem Deutschlandstipendium. Der Rückhalt von Relaxdays vor, während und auch nach dem Auslandsjahr erlaubt es mir mein Auslandsjahr aktiv selbst zu gestalten ohne dabei Sorgen um das Morgen haben zu müssen. Vor dem Deutschlandstipendium und Relaxdays hätte ich nicht gedacht, dass die Förderung durch ein Stipendium in dem Firmen involviert sind, so flexibel, unkompliziert und vielseitig sein könnte.

Fazit und Ausblick

Nach 11 Monaten in Japan konnte ich die verschiedensten Erfahrungen und Kompetenzen sammeln. In meiner Zeit konnte ich meine Fähigkeiten in Englisch und Japanisch deutlich verbessern und mein Studienfach von einer anderen Seite kennenlernen. Die Anerkennung der erbrachten Leistungen ist zwar etwas umständlich, durch die inhaltlich kleineren Module von denen mehr belegt werden müssen, jedoch durch die Gast-Module möglich. Neben diverseren Modulen ist die Universität jedoch auch sehr geeignet für Forschungsstudierende, die an Ihrer Bachelor- oder Master-Arbeit schreiben, da neben den Professoren auch viele Ph.D. Studierende in den verschiedenen Arbeitsgruppen sehr hilfsbereit sind. In der Einfindungsphase zum Anfang und Problemen, die im Laufe des Jahres aufgetreten waren, hatten mir nicht der „Student-Buddy“ von der Universität geholfen, sondern auch die sehr aufgeschlossenen internationalen Studierenden. Für den Alltag abseits der Universität ist Fahrrad und ein touristisches Niveau an Japanisch sehr von Vorteil, weil nicht viele Japaner in Tsukuba Englisch sprechen. Im Allgemeinen ist Tsukuba etwas ländlicher als Halle, so dass für das Nachtleben neben Karaoke eher wenig existiert. Mit der Nähe von Tokyo steht das jedoch nicht im Widerspruch zu einem erlebnisreichem Auslandsjahr.

Durch die finanzielle Sicherheit mit dem Deutschlandstipendium, der sehr aufgeschlossenen Gesellschaft an der Universität und Japan allgemein kann ich jedem der über ein Auslandsjahr oder Auslandssemester nachdenkt, nur dazu raten sich zu kümmern und für ein Auslandsjahr sowie Deutschlandstipendium zu bewerben.

Lasst euch nicht die einzigartigen Erfahrungen von Karaoke, Schreinbesuchen, Feuerwerk-Turnieren, Musik-Festivals, Onsen und noch vielem mehr entgehen.

Impressionen aus Japan:

Wir danken Adrien für seinen Bericht und wünschen ihm für sein weiteres Studium alles Gute.