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28. Jan 2025

»Haben ist besser als brauchen«

Verfasst von

Ein Besuch im »Eigenbaukombinat« in Halle

Ein Exkursionsbericht von Jamie Michelle Schröder

Am 27.01.2025 unternahmen die Master-Studierenden im Rahmen des Seminars „Game Labs. Computer(spiel(geschichte)), hands-on“ eine Exkursion zum Makerspace „Eigenbaukombinat“ in Halle (Saale), bei der sie das Haus und die dortigen Arbeiten im Detail kennenlernen konnten. Der Makerspace umfasst etwa 700 m² und vereint viele verschiedene handwerkliche Bereiche unter einem Dach.

Dem Verein gehören ungefähr 160 Mitglieder an, durch deren Mitgliedsbeiträge die Miete gedeckt wird. Die Materialkosten werden im jeweiligen Bereich durch Aushänge und kleine Kassen gedeckt, und durch Förderanträge können größere Anschaffungen getätigt werden – wie zum Beispiel 3D-Drucker oder andere teure Maschinen. Für viele Maschinen müssen zunächst Einweisungen gegeben werden, die oft von den Mitgliedern angeboten werden, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Interessierte können zu festen Terminen, die auf der Homepage bekannt gegeben werden, vorbeischauen und in verschiedene Bereiche hineinschnuppern, bevor sie eine Mitgliedschaft abschließen.

Quelle: https://eigenbaukombinat.de/werkstatt/

Die Führung begann in der 2. Etage des Eigenbaukominats, wo die Studierenden im Sozialraum begrüßt wurden. In diesem werden regelmäßig Koch- und Kennenlernabende angeboten, aber es gibt auch eine Lounge-Area. Danach ging es weiter zum Hackspace, wo Lötstationen und 3D-Drucker aufgestellt sind, aber auch viele weitere Geräte für Elektronikarbeiten zur Verfügung stehen. In dem anschließenden Raum gibt es mehrere Lasercutter, mit denen man Holz gravieren kann. Dies wird gerne am Tag der offenen Tür angeboten, zum Beispiel, um einen hölzernen Kochlöffel zu personalisieren. Daran anschließend befindet sich eines der Lager für angefangene und aufgegebene Projekte – im Winter werden dort auch die Getränke gelagert. Es ging dann wieder zurück zum Hackspace, wodurch man zum Handarbeitsraum kam, in dem man nähen und stricken kann – maschinell oder händisch. Auch ein Maltreff findet dort statt. An diesen Bereich ist dann ein länglicher Raum angebunden, der vielseitig eingesetzt wird. So kann man dort ein VR-Headset verwenden, sich in der Fotografie ausprobieren oder auch Filme anschauen – mit echten Kinositzen.

Auf der anderen Seite der zweiten Etage kam man zuerst in einen Raum mit Retro-Computern, auf einem lief das Videospiel „Doom“ (1993). Links im Gang befand sich die Keramikwerkstatt, in der es auch einen Brennofen und eine Drehscheibe gibt. Außerdem gibt es dort Druckschablonen für T-Shirt-Drucke und die Möglichkeit, selbst Schablonen mit eigenen Motiven zu schneiden. Gegenüber der Töpferwerkstatt befindet sich der Video- und Audiobereich, in dem Videos, Musik und Instrumente aufgenommen werden können. Als letztes kamen noch zwei Seminarräume, wobei in dem einen Raum mehrere Maschinen standen, die eigentlich zu anderen Bereichen gehören, aber dort keinen Platz mehr gefunden hatten. In dem anderen Raum standen mehrere ältere Computer, die für das Projekt „Hey Alter!“ wieder instand gesetzt werden, um diese Jugendlichen anzubieten, die keine finanziellen Mittel für Computer haben.

Anschließend ging es eine Etage runter, und dort bildete die Holzwerkstatt den größten Bereich, da die Maschinen viel Platz brauchen und auch das Material Platz zum Lagern benötigt. Dort stehen Maschinen, um Holz in viele verschiedene Formen zu bringen und zu bearbeiten. Durch die Holzwerkstatt geht es hinaus in den Garten, der im Sommer für gemeinsame Grillabende genutzt wird. Angrenzend an die Holzwerkstatt befindet sich auch die Fahrradwerkstatt, in der Fahrräder repariert werden können. Der Verein bietet aber auch immer Fahrräder zur Ausleihe an, zum Beispiel wenn Freunde zu Besuch sind. Daran anschließend kam die Metallwerkstatt, in der mit verschiedenen Maschinen Metall auf unterschiedlichste Weise bearbeitet werden kann. Daran anschließend ging es in die kleine Dunkelkammer, in der analoge Fotografien entwickelt werden und Interessierte sich mit dieser Praxis auseinandersetzen können. Als letztes kam noch ein weiteres Lager, in dem verschiedene Projekte gelagert werden.

Somit bietet das Eigenbaukombinat für jeden Geschmack und Hobby-Typen Möglichkeiten, sich auszuprobieren. Darüber hinaus werden viele alte Praktiken bewahrt, wie das Spinnen von Wolle oder das Entwickeln von Fotografien – Fähigkeiten, die man heutzutage vielleicht gar nicht mehr erlernen würde.

Über Stefan Höltgen

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