Kindergedicht: Juliane Blech in Halle

Leipziger Lerchen in Halle? Ein Vielfraß im Brauhaus? Was man in Halle alles sehen kann, wenn man dichtend durch die Stadt geht, beschreibt die Hallenser Autorin Juliane Blech in dem Gedicht „Was ich heute alles sah“ nicht nur für Kinder.

Lesen Sie das Gedicht laut vor und schauen Sie sich um, vielleicht entdecken Sie ja auch, „was sonst niemand sah“. Größere Kinder können das Gedicht natürlich auch selbst lesen.

Was ich heute alles sah (2006)

Ich sah Leipziger Lerchen in Halle landen
und wie großartig sie es dort fanden.

Ich sah zehn kleine schmutzige Spatzen
mit Schnirkelschnecken Schnittchen schmatzen.

Ich sah eine Braut, die im Brauhaus Bratwurst aß
und das unsagbar Viele, was ein Vielfraß fraß.

Sah dreizehn Ziegen im Zickzack fliegen
und zwei Zebras sich beim Flickflack verbiegen.

Sah sieben mal sieben Siebenschläfer
und drei heimlich killernde Tintenkäfer.

Ich sah eine völlig verrückte Vier
und einen Dudelsack aus Papier,

der dudelte dämliche Dudelmusik
vor einer neuen Nudelfabrik,

da dudelten die Nudeln alle mit
besonders den Nudeldudelhit.

Ich sah auch eine Horde Fragezeichen,
die sich fragten was Zeichen fragend erreichen.

Sah Wurzeln durcheinander purzeln,
und Purzel durcheinander wurzeln,

Fliegen Rutschen runterflutschen
Lamas lässig Lutscher lutschen

sah so viel, was sonst niemand sah,
doch dafür ist das Dichten ja da.

– Juliane Blech

Wir danken der Autorin für die Genehmigung zur Verwendung des Gedichts für den Spaziergang.