Domplatz
Als nach der Aufhebung des Edikts von Nantes viele Reformierte aus Frankreich flüchten mussten, war auch Halle ein vom preußischen König benannter Zufluchtsort. Nach 1685 kamen also viele Franzosen, ab 1686 gab es hier eine französisch-reformierte Gemeinde. Auch das Amt eines ihrer Prediger (meist gab es mehrere) wurde immer wieder zur Sicherung des Lebensunterhalts mit dem Sprachunterricht an der Universität verbunden, so unter anderem durch Isaac Henri Chodowiecki (1767-1830).
Zu Chodowieckis direktem Nachfolger als zweiter Prediger der wurde 1806 Ludwig Gottfried Blanc (1781-1866), der spätere erste Professor für Romanistik in Deutschland, berufen. Auf sein Betreiben hin wurde die Gemeinde 1809 mit der deutschen reformierten Domgemeinde vereinigt, damit wurde er Dritter Prediger am Halleschen Dom. 1838 stieg er zum Zweiten Domprediger auf und blieb dies bis 1860.
Die Gemeinde nutzte zunächst einen Raum am Jägerplatz, dann die Magdalenen-Kapelle der Moritzburg, 1809 wurden die deutsche und die französische reformierte Gemeinde vereinigt und hielten ihre Gottesdienste im Dom ab. Rechts daneben, wo die ehemalige Reil‘sche Klinik steht, befand sich das reformierte Gymnasium.

