1903: Universitätsplatz 8, Melanchthonianum

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die kleinen Häuser an der Anhöhe unterhalb des Universitätsplatzes abgerissen und die Universität bekam 1903 einen weiteren stattlichen Neubau, das Melanchthonianum. Im selben Jahr zog das Romanische Seminar ins Erdgeschoß. Nun standen

[…] vier stattliche Raume zur Verfügung, von denen Nr. 14 als Bibliothek, Nr. 15 als Lese- und Arbeitszimmer der Mitglieder, Nr. 16 als Hörsaal und Übungszimmer und Nr. 17 als Zimmer des Seminarleiters benutzt wird (Bericht 1903:5).

UAHW Rep 40/III, B 1, Mappe 2 a
UAHW Rep. 40/III, Nr. 8 (1)
© Uni Halle / Markus Scholz
Unterrichtsraum im Melanchthonianum, UAHW, Rep. 40/VI, Nr. 23, Blatt 22
Unterrichtsraum im Melanchthonianum, UAHW, Rep. 40/VI, Nr. 23, Blatt 23

Hier konnte man nun über zwei Jahrzehnte bleiben.

Im Jahr 1913 übernahm nach dem Tode Suchiers Carl Voretzsch die Professur, die er bis 1935 inne hatte und auch spätter noch bis 1947 immer wieder vertreten musste.

Zunächst war die Zeit jedoch durch den 1. Weltkrieg und seine Auswirkungen geprägt. Institutsdirektor Voretzsch, damals bereits 47 Jahre alt, meldete sich am 3. August 1914 als Kriegsfreiwilliger zum Kampf gegen den „Erbfeind“ Frankreich, viele seiner Studenten taten es ihm gleich. Schon am 31. Oktober 1914 musste der Seminarleiter dem ersten gefallenen Studenten, dem frisch promovierten Erwin Stimming einen Nachruf widmen. Die meisten der Studenten, Absolventen und auch Voretzsch selbst schrieben bis 1916 regelmäßig an das Institut, das Erlebnisberichte zusammenstellte, vervielfältigte und an alle Beteiligten verbreitete.

Ausflug des Romanischen Seminars nach Freyburg/Unstrut am 26.6.1914 AIR
(hintere Reihe 2. v. links Prof. Voretzsch, 4. v. links Prof. Wiese, 2. Reihe mittig Student Erwin Stimming)

[1] Vgl. Lebsanft

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