
Die Dachritzstraße (bis 1893 Dachritzgasse) wurde benannt nach einer im 15. Jahrhundert aus dem Dorfe Dachritz (auch Tacheritz; heute Gemeinde Petersberg) eingewanderten Familie. Das heutige Gebäude wurde ab 1896/1897 für die Druckerei der Hallischen Nachrichten erbaut und bis in die 1990er Jahre als Druckereistandort genutzt.

© Cédric Ludwig, Annette Schiller
Nachdem bereits seit 1994 die Rede davon war, in die Dachritzstraße zu ziehen, gab es immer wieder andere Vorstellungen, auch befeuert durch das Land, das immer kleinere Vorgaben für die nötigen Flächen machte. Ganz so schlimm wie zwischendurch befürchtet kam es dann doch nicht und im Januar 2001 zog das Institut für Romanistik ebenso wie die Institute für Anglistik/Amerikanistik und Slavistik hier ein.
Das frisch renovierte Haus wurde vom Land Sachsen-Anhalt angemietet. Die Räume waren hell, klein, schlecht zu belüften und es gab erneut zu wenige davon, der Unterricht fand also z.T. wieder am Universitätsplatz statt. Und die Nutzer lernten mehrere Banken, Insolvenzverwalter und deren Beauftragte kennen, da das Haus durch Konkurse immer wieder an andere Hauseigentümer fiel. Heute ist hier u.a. der Sitz des Archivs und des Zentrums für Lehrer*innenbildung der Universität.
(C) Cédric Ludwig
Mit der Berufung von Dorothee Röseberg konnte die Kulturwissenschaft fest im Curriculum der romanistischen Studiengänge verankert werden. Prof. Röseberg konzipierte und etablierte zudem den innovativen Studiengang „Interkulturelle Europa- und Amerikastudien (IKEAS, Bachelor und Master) sowie einen Binationalen BA IKEAS/LEA gemeinsam mit der Universität Paris X-Nanterre. Diese interdisziplinären Studiengänge verbinden eine fundierte Fremdsprachenkompetenz mit interkulturellem Wissen und Kompetenzen der Kulturmittlung. Neben den romanischen Kulturräumen sind auch die Bereiche Anglistik/Amerikanistik, Slavistik (Russisch, Polnisch, Südslavistik) und Germanistik beteiligt.
Im Rahmen der Lehramtsausbildung entwickelte die Professorin für die Fachdidaktik der romanischen Sprachen Eva Leitzke-Ungerer gemeinsam mit apl. Prof. Christophe Losfeld ab 2010 den Zertifikatskurs „Bilingualer Sachfachunterricht“, der sowohl bereits ausgebildete Lehrer*innen als auch Lehramtsstudierende auf das Unterrichten eines Sachfaches (z.B. Biologie, Geographie, Geschichte, Informatik, Musik) in einer gewählten Fremdsprache (möglich sind Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch und Spanisch).




