
Geb. 1953 in Werdau
Gerda Haßler studierte von 1971 bis 1974 Romanistik und Slavistik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie danach wissenschaftliche Assistentin war und 1978 bei Ulrich Ricken mit der Arbeit Zur Beschreibung des Einflusses der Sprache auf das Denken in Sprachtheorien des 18. Jahrhunderts promovierte. Nach Tätigkeiten in außeruniversitären Praxisbereichen und als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Pädagogischen Hochschule Zwickau kehrte sie auf eine Aspirantur nach Halle zurück und habilitierte sich hier 1984 mit einer Arbeit zur Entwicklung des semantischen Wertbegriffs in Sprachtheorien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert im Fach Allgemeine Sprachwissenschaft. 1985 wurde sie in Halle zur Hochschuldozentin ernannt. Sie leitete den Wissenschaftsbereich Romanistik (ab 1990 „Romanisches Seminar“) der Martin-Luther-Universität von 1985 bis 1992. In dieser Zeit stieß sie weitsichtig und mutig Entwicklungen an, die nach 1989 ein wichtiges Fundament für die schnelle Wiederaufnahme eines umfassenden romanistischen Lehrangebots waren.
1992 auf den Lehrstuhl für Romanistik der TU Dresden berufen, folgte sie 1993 dem Ruf auf eine Professur für Linguistik und angewandte Sprachwissenschaft (Romanistik) an der Universität Potsdam, die sie bis zu ihrem Ruhestand 2020 innehatte. Neben vielfältigen Funktionen an der Fakultät und in Universitätskommissionen amtierte sie von 2001 bis 2006 als Prorektorin für Lehre, Studium und Internationale Beziehungen. Sie engagierte sich in Vorständen und Beiräten zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften im In- und Ausland und als Mitherausgeberin von Zeitschriften (z.B. Beiträge zur Geschichte der Sprachwissenschaft) und Buchreihen (z.B., Studium Sprachwissenschaft, Potsdamer Linguistische Forschungen, Linguistica Philologica).
Gerda Haßler hat über 400 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, davon sechs Monographien und 24 Sammelbände. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Funktionale Grammatik und Pragmatik der romanischen Sprachen, die Geschichte der Sprachwissenschaft und des Sprachbewusstseins vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart sowie die Diskurstraditionen und ihre Ausprägung in Kollokationen und Begriffsformationen.
2008 wurde sie von Frankreich zum Chevalier dans l’ordre des Palmes Académiques ernannt. Seit 2018 ist Gerda Haßler Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, seit dem 1. Juli 2021 deren Präsidentin.
Quellen:https://www.uni-potsdam.de/de/romanistik-hassler/hassler/person, https://leibnizsozietaet.de/prof-dr-gerda-hassler/