Große Brauhausstraße 16 – das „Riesenhaus“

Das sogenannte „Riesenhaus“ hätte ebenso zur Keimzelle der Universität werden können, denn auch hier sollte eine Ritterakademie entstehen. Erbaut wurde es 1697 durch Friedrich Madeweis (1648-1705). Hoch und vielfältig begabt, studierte er Theologie, Jura, Medizin, Philosophie und Mathematik in Jena, wurde 1681 zum königlich-brandenburgischen Hofpostmeister ernannt und sorgte für die Grundlagen effizienter Postverbindungen. Mit dem Bau des Riesenhauses verband er die Absicht, eine Akademie, ein „Athenaeum Salomoneum“, zu gründen, was jedoch durch die gleichzeitig erfolgende Universitätsgründung scheiterte.

1806 quartierte sich im Riesenhaus, das zu dieser Zeit der Anatomen-Familie Meckel gehörte, Kaiser Napoleon ein, ebenso wie 1813 sein Bruder Jerôme, König von Westphalen.

© Martin Beitz, halle-im-bild.de

Später wohnte hier Karl Witte (1800–1883), das sogenannte „Wunderkind von Lochau“, ab 1833 in Halle Professor für römisches Recht. Seine Liebe aber gehörte Dante. Er war gemeinsam mit Ludwig Gottfried Blanc Mitbegründer der Deutschen Dante-Gesellschaft und übersetzte wie dieser die Divina Commedia.

Karl Witte © Wikimedia Commons [https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/78/Karl_Witte_%28Old%29.jpg (letzter Zugriff: 15.07.25)].
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