Michel Millié

Millié, genannt La Fleur, (gest. 1718) stammte aus Grenoble und kam wohl als Glaubensflüchtling nach Deutschland. Sein genauer Lebensweg ist nicht bekannt.

In Halle organisierte Millié schon vor der offiziellen Genehmigung seiner Ritterakademie (1686) Unterricht. Vor allem aber durch die Beherbergung seiner Lehrer und Schüler sowie Weinausschank und Landwirtschaft – er hatte den Graben der Moritzburg dafür gepachtet – flossen ihm sichere Einkünfte zu, mit denen er seine „zahlreiche Kinderschar“[1] ernähren konnte.

Die bei ihm angestellten Lehrer sollen nach Thomasius‘ Aussage ihr Metier wohl verstanden haben.[2] Bei Gründung der Universität wurden ca. 90 Schüler und die meisten Lehrer übernommen, Millié selbst allerdings nicht, da es Spannungen zwischen ihm und dem Rektor gab. [3].

[1] Neuss 1961 :730, Hehlmann 1935:95-96.

[2] Vgl. Neuss 1961:731, Tollin 1887 II:57.

[3] Edikt wegen la Fleur am 22.4.1693, UAHW,  Rep. 3, Nr. 315.

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