Im Interview mit Prof. Dr. Matthias Ballod

Prof. Dr. Matthias Ballod ist Professor für „Didaktik der deutschen Sprache“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und neben vielen weiteren universitären Ämtern auch Leiter des Projektseminars „Medienbildung als zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts“.

Die Redaktion „Die Redakteure“, bestehend aus drei SchülerInnen der Projektgruppe „Breaking News“, nahm sich der Aufgabe an, Prof. Ballod während der Projektwoche zu interviewen, um seine Sicht auf die Prozesse und mögliche Endergebnisse der einzelnen Gruppen einzufangen. Dafür erstellten sie geeignete Fragen, die während des Gesprächs gestellt und die Antworten niedergeschrieben wurden.

Wie kamen Sie auf die Idee, ein Projektseminar ins Leben zu rufen?

Die Projektseminare haben eine so lange Tradition. Schon in meinen ersten Semestern als ‚Jung-Dozent‘ (ganz ohne Prof.-Titel) habe ich Medienseminare mit Studierenden und Schülern durchgeführt. Ich werde einmal eine Liste an Themen und Daten zusammenstellen:
Mein erstes – glaube ich – war im SoSe 1996. Als ich 2009 nach Halle kam, führte ich mit meinem – leider viel zu früh verstorbenen – Kollegen, Jürgen Krätzer in jedem SoSe Projektseminare zu Literaturadaptionen durch. Direkt ab Gründung des LFG (vormals NSG) konnte ich bedingt durch den Kontakt zu einer meiner ehemaligen Studentinnen und Absolventin, die im Gründungsteam der Schule (6 Personen) war, die Umsetzung zumindest eines Projekts pro Schuljahr realisieren; in der Corona-Zeit waren keine Projekte möglich, die letzten drei Semester war ich nicht direkt eingebunden, sondern Mitarbeiter von mir.

Warum sind Sie Leiter des Seminars geworden?

Mein Studienwunsch war ‚Lehramt für Sonderschule‘. Ich liebe Herausforderungen, wachse an Ihnen und lerne durch sie – täglich mehr! Das trifft natürlich in besonderer Weise auch auf das Lehren und Lernen an einer Universität zu, das ich als besonders interessant schätzen und lieben gelernt habe. Denn: Ich lerne immerfort mit den Besten und immer neuen jungen Menschen deren Themen. Dabei komme ich mit deren (Medien-) Gewohnheiten, Lern-Wirklichkeiten in einen Austausch und Abgleich mit meinen eigenen Erfahrungen. Sie können sich kaum vorstellen, wie sehr sich die Medienwelten seit 1996 verändert haben. Meine Examensarbeit habe ich auf einer elektronischen Schreibmaschine geschrieben, d.h. Computer spielten in meiner eigenen Studienzeit noch gar keine Rolle, das WWW, so wie wir es alle kennen, war erst ab 1990 entwickelt, ähnlich die graphischen Bedienoberflächen (Windows, Mac-Interfaces). Gleichwohl hatte ich dann das Glück und Privileg direkt mit meiner Promotion an der Entwicklung von computerunterstützter Textanalyse in der Linguistik einzusteigen und diese Anfangszeit der 1990er voll mitzuerleben. Häufig habe ich zu der Zeit als Pionierarbeit betrieben. Zwei Jahre meiner Promotionszeit habe ich Buchtexte digitalisiert, damit ich diese mit dem Computer wissenschaftlich untersuchen konnte. Das war damals abgefahren und ist heute (!) Mainstream. Was hätte ich mir im Studium, die Recherchemöglichkeiten gewünscht, die es heute gibt. Aber: Es ist auch gut, beides zu kennen und die Entwicklungen über eine lange Zeit begleiten zu können.

Wie ist es, Leiter des Seminars zu sein?

Mein Studienwunsch war ‚Lehramt für Sonderschule‘. Ich liebe Herausforderungen, wachse an Ihnen und lerne durch sie – täglich mehr! Das trifft natürlich in besonderer Weise auch auf das Lehren und Lernen an einer Universität zu, das ich als besonders interessant schätzen und lieben gelernt habe. Denn: Ich lerne immerfort mit den Besten und immer neuen jungen Menschen deren Themen. Dabei komme ich mit deren (Medien-) Gewohnheiten, Lern-Wirklichkeiten in einen Austausch und Abgleich mit meinen eigenen Erfahrungen. Sie können sich kaum vorstellen, wie sehr sich die Medienwelten seit 1996 verändert haben. Meine Examensarbeit habe ich auf einer elektronischen Schreibmaschine geschrieben, d.h. Computer spielten in meiner eigenen Studienzeit noch gar keine Rolle, das WWW, so wie wir es alle kennen, war erst ab 1990 entwickelt, ähnlich die graphischen Bedienoberflächen (Windows, Mac-Interfaces). Gleichwohl hatte ich dann das Glück und Privileg direkt mit meiner Promotion an der Entwicklung von computerunterstützter Textanalyse in der Linguistik einzusteigen und diese Anfangszeit der 1990er voll mitzuerleben. Häufig habe ich zu der Zeit als Pionierarbeit betrieben. Zwei Jahre meiner Promotionszeit habe ich Buchtexte digitalisiert, damit ich diese mit dem Computer wissenschaftlich untersuchen konnte. Das war damals abgefahren und ist heute (!) Mainstream. Was hätte ich mir im Studium, die Recherchemöglichkeiten gewünscht, die es heute gibt. Aber: Es ist auch gut, beides zu kennen und die Entwicklungen über eine lange Zeit begleiten zu können.

Was erwarten Sie, wie es [die Projektwoche] laufen wird?

Ich habe und hatte immer großes Vertrauen in die Fähigkeiten meiner Studierenden und möchte diese Einstellung an sie weitergeben. Das heißt, dass auch Schüler viel mehr leisten können, wenn man es ihnen zutraut und ihnen Raum für eigene Ideen gibt. Dann muss nicht ich mit dem Verlauf und den Ergebnissen zufrieden sein, sondern die Studierenden und Schüler selbst.

Glauben Sie, es wird ein gutes Endergebnis geben?

Das ist für mich gar keine Frage. Und: Definiere ‚gut‘! Ich bin mir sicher, dass alle an der Projektwoche Beteiligten eine spaßige, kurzweilige und interessante Woche erleben und hohe Lernkurven aufweisen. Auf der fachlichen, didaktischen, organisatorischen, sozialen und interaktiven Ebene. Jede und jeder für sich – und jede / jeder anderes. Aber: Das ist doch ‚gut‘!

Wie kamen die Gruppen zustande?

In einer ersten Kontaktaufnahme mit der Fachschaft Deutsch der betreffenden Stufe, haben wir mögliche Interessen- u. Themenfelder von den LehrerInnen eingeholt. Diese haben wir durch eigene Ideen angereichert und den Studierenden präsentiert. Diese wiederum haben aus den Themensetzungen ‚Projektideen‘ weiterentwickelt und dann wiederum der Fachschaft präsentiert. Et voilá!

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