Am 29.02.2020 stand in Halle die Pflege im Fokus
„FCK DRG. Dankeschön.“
Pflegende und Politiker*innen kamen zu Wort!
Es gab viel zu hören, zu sehen, zu essen und zu unterhalten. Am Kuchenbasar konnte mensch sich gegen eine kleine Spende, die für die AMEOS – Streikenden gesammelt wurde, ein Stück Kuchen aussuchen. Auf der Bühne lief von 12 bis 15:30 das Programm. Musik und Redebeiträge wechselten sich ab. Neben verd.i – Mitarbeiter*innen kamen auch einige Pflegende zu Wort, die über miserable Arbeitsbedingungen, menschenunwürdige Zustände und schlechte Bezahlungen berichteten. Auch Politiker*innen gaben Lösungsvorschläge und zeigten sich solidarisch mit den Pflegeberufen. Selbstverständlich zeigten auch wir unsere Sicht auf die Dinge.
„Die zum Teil unverständlichen Reaktionen von Verantwortlichen der Politik zeigt einer breiten Öffentlichkeit, wie absurd die Auswüchse des DRG-Systems aussehen und wie alleine Menschen gelassen werden, die jeden Tag ihr Bestes für die Gesundheit anderer geben. Die aktuellen Streiks sind nicht nur eine Auflehnung gegen Überlastung. Sie sind auch ein Symptom der Unzufriedenheit mit dem Finanzierungssystem mit all seinen Konsequenzen und Zwängen zu sehen und sollten auch als solches benannt werden.“ Weiter sagten wir auch „ Als Ursprung alldessens kann und muss das DRG-Fallschpauschalensystem benannt werden. Dieses Abrechnungssystem finanziert die Krankenhäuser Deutschlands und ermöglicht es vor allem privaten Klinikbetreiber*innen Gewinne mit der Versorgung kranker Menschen zu machen.“
Was ist krank im Krankenhaus?
An unserem Stand konnten Interessierte mit uns ins Gespräch kommen. Diesmal hatten wir uns auch eine kleine Besonderheit ausgedacht. Auf einem Flipchart haben wir gefragt „Was ist krank im Krankenhaus?“. Mit Zitaten und beschriebenen Situationen wollten wir mittels Strichliste herausfinden, was den Leuten bekannt ist, ihnen aber auch selber die Möglichkeit geben, weitere Erfahrungen aufzuschreiben. Es kamen Sätze heraus wie „Diagnosen werden aus finanziellen Gründen gestellt“, „Es wird zu viel übereinander gesprochen, statt miteinander“, „Zu wenig Anleitung für Auzubildende und Studierende“.
Eine detailliere Auswertung werden wir noch vornehmen.
Alles in einem war es ein toller Tag mit viel Aktivismus und Solidarität. Wir wünschen uns nun, dass der Kampf nicht aufhört, solange Gesundheit eine Ware ist.