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So, heute war genug Zeit fürs DVD gucken. Hat sich auch wirklich gelohnt, da ein guter Überblick über die gesamte Geschichte der Juden in Halle dargestellt wurde. Vom frühen Mittelalter bis in die frühe Neuzeit waren die Juden wie überall in Europa der öffentlichen Diskriminierung, Verfolgung und rechtlichen Minderstellung ausgesetzt, was sich erst im 19. Jahrhundert allmählich änderte. Einen Schwerpunkt setzte die Dokumentation selbstverständlich auf die Zeit des Nationalsozialismus, wobei sehr gut dargestellt wurde, wie die Juden immer weiter ausgegrenzt wurden bis es schließlich zur Deportation kam.

Dabei wurde ein Einzelschicksal kurz besonders dargestellt, was auch sehr bewegend war. So musste der Vater zwei Kinder zuerst von Halle nach Holland fliehen, während seine Frau und die Kinder in Halle blieben. In Holland wurde er dann wieder aufgegriffen und sollte nach Auschwitz deportiert werden. Der Zug fuhr allerdings über Halle, sodass er den Bahnarbeitern in Halle noch einmal einen letzten Gruß an seine Frau zu rufen konnte, da diese genau an der Bahnanlagen wohnte.

Daneben wurde aber auch ein Blick auf die DDR gegeben, in der es so etwas wie Antisemitismus nicht geben sollte, was allerdings nicht den Tatsachen entsprach. Auch wurde die recht aktuelle Situation der Gemeinde am Ende noch eimal kurz dargestellt, wodurch insgesamt wirklich ein sehr umfassender Blick gegeben werden konnte.

Wer also etwas über die Geschichte der Juden in relativ kurzer Zeit erfahren will, sollte sich diese DVD unbedingt einmal anschauen.

4 Kommentare auf “DVD – Juden in Halle”

  1. Ich finde den Film auch sehr beeindruckend, vor allem die zunächst ja eher allmähliche, dafür umso tiefer gehende Erschütterung des Alltags in der NS-Zeit wird sehr plastisch wie emotional berührend gezeigt. Hinweisen wollte ich nur noch auf eine wichtige Website. Der Geschichtslehrer Volkhard Winkelmann hat mit seinen Schülern am Südstadtgymnasium viele Lebensläufe jüdischer Einwohner Halles recherchiert:
    http://www.gedenkbuch.halle.de/vorwortde.php.

    • v.winkelmann sagt:

      1 Zunächst war ich stinknormaler Deutschlehrer, am Südstadt-Gymnasium Halle, nie Geschichtslehrer
      2 Recherchiert wurden nicht viele, sondern wohl fast alle Schicksale hallischer Deportierter und jener aus dem Umland und der Rückwanderer, die aus/über Halle deportiert wurden
      3 Die meisten dieser Namen waren der Jüdischen Gemeinde unbekannt, erst recht ihr Schicksal
      4 So wäre ohne unser Gedenkbuch die Stolpersteinverlegung kaum zu organisieren
      5 Man sollte wissen, dass der größte Teil der Opferbilder ohne Copyright aus dem Gedenkbuch entwendet wurde bzw. verwendet wird

  2. Christian Drosdziok sagt:

    Vielen Dank für den Hinweis, ich bin sicher, dass dies für die Arbeit am Projekt sehr nützlich sein kann.

  3. Wirklich ein super Tipp. Danke dafür!

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