Instrumente kennenlernen!
Instrumentenkunde ist ein Teilgebiet der Musikwissenschaft. Sie untersucht den Gegenstand „Musikinstrument“.
Hier bekommst du einen kompakten Überblick ohne dein Schulbuch öffnen zu müssen!
Instrumenteneinteilung nach Hornborstel und Sachs (Watch out)
Was dich auf dieser Seite erwartet, wird zunächst überblicksartig dargestellt. Je weiter gescrollt wird, desto tiefer steigen wir in die Materie ein.
(Durch Klick auf die vier Begriffe ist ein Sprung zum jeweiligen Kapitel möglich.)
Selbstklinger
Idios (griech.) = eigen bedeutet, dass diese Gruppe der Schlaginstrumente den Klangkörper selbst darstellt, der zur Tonerzeugung in Schwingung versetzt wird. Sie heißen deshalb auch Selbstklinger.
Fellklinger
Das Wort Membrana kommt aus dem Griechischen und bedeutet Haut. Die Membranophone (Fellklinger, Trommelinstrumente) sind Schlaginstrumente, bei denen eine auf einen Hohlkörper aufgezogene Membran aus Tierhaut oder Kunststoff (auch als Fell bezeichnet) durch Reiben oder Anschlagen (mit Schlegeln oder/und den Händen) zum Schwingen gebracht wird und somit die Luftsäule zur Schallübertragung anregt.
Saitenklinger
Chordophone, griech. Saitentöner, Saiteninstrumente, Musikinstrumente, bei denen schwingende Saiten zur Tonerzeugung verwendet werden. Die Saiten werden durch Zupfen mit dem Finger oder mechanisch, Schlagen mit harten Stäbchen, Plättchen (Plektron) oder Hämmern, Streichen mit Bogen, Rad oder Wind oder Mittönen erregt, können selbst aber wegen ihrer kleinen Oberfläche nur wenig Schall abstrahlen.
Luftklinger
Aerophone, Luftklinger, Musikinstrumente, bei denen strömende Luft an einem geeigneten Hindernis direkt zu Schwingungen angeregt wird. Die Schallwellen gehen von einer schwingenden Luftmenge aus. Die meisten Aerophone sind Blasinstrumente. Es gehören aber auch Harmonikainstrumente und Orgeln zu den Aerophonen.
„Das Material des Instruments gibt dank seiner Steifigkeit und Elastizität den Ton her, ohne gespannter Saiten oder Membranen zu bedürfen„. (Hornborstel und Sachs 1914)
„Die Tonerreger sind straff gespannte Membranen.“ (Hornborstel und Sachs 1914)
„Eine oder mehr Saiten sind zwischen festen Punkten gespannt„. (Hornborstel und Sachs 1914)
„Die Luft gerät selbst primär in Schwingungen.“ (Hornborstel und Sachs 1914)
Elektroklinger
Elektrophone(Durch Klick auf die vier Begriffe ist ein Sprung zum jeweiligen Kapitel möglich.)
Bei den Elektrophonen gescheit die Tonerzeugung durch elektrische Generatoren (Oszillatoren), die eine periodische elektrische Spannungsschwankung erzeugen. Diese wird elektrisch verstärkt und über Lautsprecher wiedergegeben. Unter anderen wird diese Gruppe gern mit den „Bandinstrumenten“ in Verbindung gebracht, da immerhin die gesamte Rhythmusgruppe mittlerweile elektronisch verfügbar ist: E-Drums, E-Bass, Keyboard, E.Gitarre. Im Vergleich zu den anderen Instrumentengruppen sind sie noch recht jung. DIese Gruppe ist daher auch erst nachträglich editiert worden.
Bevor wir uns allerdings mit den Elektrophonen und in diesem Zusammenhang mit den Bandinstrumenten beschäftigen, wollen wir uns ansehen was die anderen Instrumentengruppen zu bieten haben. Aufgrund der großen Vielfalt werden lediglich beispielhafte Instrumente der jeweiligen Gruppen genauer betrachtet. Das muss dich aber nicht davon abhalten, dich selbstständig mit weiteren Instrumenten zu beschäftigen.
Idiophone
Die Töne der Idiophone werden, so sagt es auch der Name, durch Eigenschwingung hervor gebracht. Ein besonderer Resonator zur Abstrahlung der Schwingungen an die Luft wird nicht benötigt. Idiophone erzeugen also nicht nur die Schwingungen selbst, sondern strahlen gleichzeitig selbst den Schall ab, über den wir die Töne hören können.
Bei Idiophonen handelt es sich also um Instrumente, deren schwingende Glieder allein schwingen und das unabhängig davon, was andere Teile des Instruments tun. Die Elastizität hilft ihnen dabei, die aus der Steifheit des verwendeten Materials heraus entsteht. Sie werden vornehmlich als Rhythmusinstrumente verwendet und sind in allen Kulturen der Welt vertreten. Das Material, aus dem sie gemacht sind, kann sowohl Holz, als auch Metall oder Stein sein.
Natürlich kann diese Gruppe auch in Untergruppen unterteilt werden. Die großen Untergruppen sind Schlag-, Zupf- und Streich-Idiophone.
Diese Einteilung rührt daher, dass die Art der Percussion, also des zum Klingen Bringens des Instruments, sich unterscheidet. Wie diese nun zum Klingen gebracht werden, verraten bereits die Nahmen ihrer Unterteilungen. Schlaginstrumente können darüber hinaus entweder unmittelbar oder auch mittelbar angeschlagen werden. Die Unmittelbarkeit entsteht daraus, dass der Spieler lediglich seine bloßen Hände verwendet. Werden Schlagidiophone mittelbar angeschlagen, so nutzt der Spieler ein Hilfsmittel, durch welchen der Körper zum Klingen gebracht wird.
In der Übersicht werden neben der Einteilung auch einige Beispiele für Idiophone zugeordnet. Gegenschlagstäbe, sogenannte Claves, können sowohl longitudinal (längs) als auch transversal (quer) schwingen. Musikalische bedeutsam sind vor allem transversale Schwingungen.
Auch die Stimmgabel gehört zu den Idiophonen. Ihre Gabelenden schwingen transversal, wodurch wir den Ton a‘ hören können. Der Stil selbst schwingt longitudinal, überträgt den Ton allerdings dennoch auf einen Klangkörper. Dieser Klangkörper kann sowohl ein Tisch oder gar ein Gitarrenkorpus sein, aber auch das Aufsetzen der schwingenden Stimmgabel auf den menschlichen Körper erzeugt den Ton. Da dieser jedoch meist sehr leise ist, kommt es, dass man Chorleiter die Stimmgabel an die Ohren halten sieht, damit der Ton direkt in den Gehörgang übertragen wird.
Aufschlagidiophone benötigen zur Tonerzeugung ein Aufschlagmittel oder auch Schlaggerät. Zu diesen gehören Schlägel, Hämmer, Stöcke, Besen und auch Klöppel. Auch die Triangel ist eine Kombination solcher Aufschlagstäbe, bei denen die eine dreieckig geformt ist. Ebenso gehören auch das Xylophon und das Glockenspiel zu den Aufschlagstäben, denn auch hierbei handelt es sich um Stäbe, auf jene geschlagen wird um einen Ton zu erzeigen. Darüber hinaus gibt es selbstverständlich weitere sogenannte Schlagstabspiele.
Eine weitere Unterart stellen die Aufschlagplatten dar. Zu diesen gehören der Gong, das Tamtam, die Steeldrum. Zur Unterart der Aufschlaggefäße gehören der Tempelblock, Holzblocktrommeln, das Cajon sowie die in der Schule zunehmend gern genutzten Boomwhacker. Weiterhin zählen zur großen Gruppe der Idiophone die Schüttel- und Rasselidiophone, sowie die Schrapidiophone. Zur Gruppe der Zupfidiophone zählen beispielsweise die Maultrommel und das Sansa. Zu guter letzte stellt die Glasharmonika das Beispiel der Streich-Idiophone dar.
Membranophone
Membranophone sind Instrumente, deren tonhöhenbestimmender Klangerreger eine angespannte Membran ist. Dabei ist es vollkommen unerheblich, ob diese durch Schlagen, Zupfen oder Reiben zum Schwingen gebracht wird. Die Klangfarbe ist abhängig von der Größe des Fells, der Art des Resonanzraumes und seiner Wände, aber auch von der Spannung des Fells. Die Membranen/Felle schwingen transversal mit einem harmonischen Teiltonaufbau. Trotz ihrer dicht nebeneinander liegenden unharmonischen Eigenresonanzen, überwiegt ein Klang mit unbestimmbarer Tonhöhe, der eher als geräuschhaft bezeichnet werden kann. Die Schwingung auf einer Membran offenbart sich in Linien, die sich als Kreise oder auch Durchmesser auf dieser Membran zeigen. Die Kombination dieser Kreise und Durchmesser wird dann Mode genannt. Die Schwingungen einer idealen Membran sind nicht harmonisch. Dennoch besteht die Möglichkeit, bei einigen Instrumenten einen Tonhöhencharakter entstehen zu lassen. Die Schwingungsmoden werden auch cladnische Klangfiguren genannt.
Auf diesen Abbildungen kann man sowohl sehen wie die Schwingungen aussehen müssen, als auch auf dem rechten Bild, wie es in einem Versuch mit Eisenpulver tatsächlich entstanden ist. Zu sehen sind hier unterschiedliche Moden, also Kombinationen aus Knotenkreisen und Knotendurchmessern der Membranen.
Bei der Unterteilung der Fellklinger gibt es, wie bei den Eigenklingern auch, sowohl unmittelbar als auch mittelbar geschlagene Instrumente. Bei den unmittelbar geschlagenen Instrumenten ist die Tonhöhe von der Fellspannung abhängig. Diese hat sich von einer einfachen Schnurspannung, über eine Schraubenmechanik hin zur heutigen maschinellen Spannung entwickelt.
Die Pauke (Klangbeispiel), als erstes Beispiel, ist das wichtigste Schlaginstrument eines Orchesters. Ihr halbkugelförmiger Resonanzkörper aus Kupferblech ist mit einer Membran aus Kalbfell bespannt. Sie ist ein Beispiel für eine leichte Tonhöhenerzeugung.
Weitere unmittelbar geschlagene Membranophone sind die Bongos und Congas, als exotische Trommeln, Tablas, Röhrentrommeln und Schellentrommeln. Dann gibt es neben den Reibtrommeln noch die Untergruppe der Mirlitons, zu denen das Kazoo oder auch Röhrenmirlitons zählen.
Chordophone
Als Chordophone werden all jene Instrumente bezeichnet, die aufgrund von vibrierenden Saiten Töne erzeugen. Dabei können unterschiedlichste Formen existieren, die dennoch Gemeinsamkeiten haben.
- Die Saiten sind gespannt und liegen in zwei Punkten auf einer festen Unterlage, wie einem Sattel, einem Steg oder einem Bund.
- Nur der zwischen diesen beiden Punkten liegende Saitenteil wird tatsächlich in Schwingung versetzt und ergibt so einen Ton. Die Tonhöhe ist dabei abhängig von der Spannung der Saite, der Stärke der Saite, der Länge der Saite, sowie dem Material des schwingenden Saitenteils. So wird der Ton beispielsweise höher, wenn die Saite verkürzt wird.
- Eine Saite kann auf unterschiedliche Weise zum Schwingen gebracht werden. Entweder wird die Saite mit einem Finger gezupft, mit einem Plektrum angerissen, durch einen Bogen gestrichen oder von einem Hämmerchen angeschlagen.
- Der durch eine Saite erzeugte Ton ist nur deswegen musikalisch brauchbar, weil er durch einen Resonanzkörper verstärkt wird. Ohne diesen wäre er nicht oder nur kaum wahrzunehmen.
- Um bei gleicher Saitenlänge dennoch unterschiedliche Tonhöhen erzeugen zu können, werden Saiten in unterschiedlichen Stärken hergestellt. Dabei gilt: je größer die Masse der Saite – also je dicker sie ist – desto weniger Schwingungen kann sie in einer Sekunde ausführen und umso tiefer klingt sie dann.
Die Grundfrequenz, die eine Saite innehat ist abhängig, ist also sowohl von ihrer Länge, ihrem Querschnitt, ihrer Spannung und der Dichte der Saite abhängig. Der Ton wird tiefer wenn die Saite länger ist, einen größeren Querschnitt hat und/oder eine größere Masse hat. Dahingegen wird der Ton höher, wenn die Spannung der Saite größer wird. In der Abbildung ist zu sehen wie die Saiten schwingen, wenn sie Knoten haben und damit eine zwei- oder dreifache Grundfrequenz.
Aufgrund des sehr geringen Durchmessers einer Saite kann diese nur wenig Schall abstrahlen. Die Schwingungsenergie muss durch einen Resonator an die umgebende Luft weitergeleitet werden. Dieser wirkt somit als Umwandler beziehungsweise Transformator. Schwingungen, die sonst eine kleine Fläche haben und dafür eine große Amplitude werden durch den Resonator in Schwingungen großer Fläche mit kleiner Amplitude umgewandelt.
Beginnen wir zunächst mit den einfachen Chordophonen. Der Oberbegriff für diese lautet „Zithern“. Diese einfachen Chordophone bestehen entweder allein aus dem Saitenträger mit darüber gespannten Saiten oder besitzen einen zusätzlichen Resonanzkörper, der unabhängig vom Tonerzeugungsapparat ist. Das einfachste Beispiel ist die Stabzither, ein Musikbogen, bei dem der Resonanzkörper entfernt werden kann, ohne dass die Spielfähigkeit beeinträchtigt wird.
Zusammengesetzte Chordophone
In ähnlicher Weise entwickelten sich auch nach und nach die zusammengesetzten Chordophone. Ursprung dieser war das Monochord, zu dessen Saite weitere Saiten hinzukamen. Diese Saiten konnten dann durch das Auflegen der Finger verkürzt werden. Eine solche Weiterentwicklung war das Trumscheit. Es wurde sowohl als Marientrompete, als auch als Nonnengeige bezeichnet, was auf seinen trompetenartigen, knatternden Klang zurückzuführen war und einen Ersatz der Trompete in Frauenklöstern darstellte.
Leier ist ein Oberbegriff für zusammengesetzte Chordophone, bei denen die Saitenebene parallel zur Decke des Resonanzkörpers liegt und die Saiten in ein zweiarmiges Joch mit Querstange eingespannt sind, sogenannte Jochlautinstrumente. Gespielt wurde die Leier wie die heutige Harfe, nur dass sie klein genug war, um sie auf den eigenen Schoß zu stellen.
Aus der Leier heraus entwickelten sich verschiedene Instrumente, darunter das Kithara und die Lyra. Daraus entwickelte sich nun also die Harfe. Bei diesen handelt es sich um zusammengesetzte Chordophone, bei denen die Saitenebene senkrecht zur Decke des Resonanzkörpers verläuft. Auch die Harfe wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand die Pedalharfe, die eine Änderung der Saitenspannung ermöglichte um mehr Töne spielen zu können. Nur etwa 100 Jahre später entstand die Doppelpedalharfe, die noch mehr Möglichkeiten mit sich brachte, deren Spiel allerdings auch entsprechend anspruchsvoller wurde.
Die Lauteninstrumente lassen sich in Sattelknopf- und Querriegel-Instrumente unterteilen. Erstere erhalten ihren Namen daher, dass die einen Knopf an der Unterzarge haben, an dem der Saitenhalter befestigt ist. Letztere haben lediglich auf die Decke geleimte Leisten, an der die Saiten befestigt sind. Das Rebec ist ein Beispiel für ein Sattelknopf-Instrument. Es ist eine Vorform der Geige, mit einem noch birnenförmigen Korpus. An seiner Unterseite befindet sich der sogenannte Knopf, an dem die Saiten nun befestigt werden.
Auch die Fiedel gehört zu dieser Unterart. Anhand ihrer vielfältigen Formen wird schnell ersichtlich, dass sich aus ihr unterschiedliche Instrumente herausgebildet haben. Die Fiedel selbst war das wichtigste Streichinstrument des Mittelalters. Aus dieser heraus entwickelten sich unsere heutigen Geigeninstrumente, die Violine, die Viola, das Violoncello und der Kontrabass. Sie alle gehören zur Unterart der Sattelknopfinstrumente. Mit den Instrumenten selbst entwickelten sich auch die Bogenformen weiter. Mit Hilfe eines Bogens werden die Saiten der Streichinstrumente schließlich zum Klingen gebracht.
Bogenführung/Stricharten
- Legato – gebundene Strichführung
- Separato – Noten erklingen getrennt voneinander
- Martellato – der gehämmerte Strich
- Staccato – abgestoßen
- Tremolo – zitternd, bebend
- Col legno – mit dem „Holz“
- Pizzicato – gezupft
- Glissando – während des Bogenstreichens gleitet der Finger auf ein und derselben Saite, von einer Note zur nächsten
- Vibrato – Frequenzbeben des Tones
- Flageolett – Erzeugen von Obertönen
Bei Querriegelinstrumenten werden die Saiten durch Zupfen mit dem Finger, einem Plektron oder auf ähnliche Weise zum Klingen gebracht. Sie können sowohl einen gewölbten Korpus mit flacher Decke, oder auch einen annähernd flachen Boden und Decke mit Zargen haben. Daran angesetzt ist ein Griffbrett mit Bünden, an dessen Ende sich ein Wirbelkasten befindet. Die untere Saitenbefestigung geschieht mittels Querriegel, der die Saitenschwingung auf die Decke überträgt.
Aerophone
Aerophone, oder auch Luftklinger, sind Musikinstrumente, die mit Hilfe einer schwingenden Luftsäule zum Klingen gebracht werden. Alle Aerophone benötigen einen Resonator, der zumeist aus einer länglichen Röhre besteht. Dieser Resonator variiert sowohl in Länge, als auch in Durchmesser und in Material ja nach Instrumententyp. Ebenfalls allen gemeinsam ist eine Energiequelle, die kontinuierlich Energie zuführt, da andernfalls der Ton verstummt. Außerdem entsteht eine Rückkopplung, also eine Resonanz durch stehende Wellen, die den Ton hörbar machen.
Je nachdem, ob es sich um eine offene (a) oder geschlossene (b) Röhre handelt, ändert sich der Schwingungsverlauf. Bei beiden handelt sich aber dennoch um Longitudinalschwingungen. Die Schwingung ist somit von der Länge der Luftsäule abhängig. Bei einer offenen Röhre äußert sich das in einer schnelleren Schwingung. Ist die Röhre einseitig geschlossen – also die halbe Länge bei gleicher Tonhöhe aufweisend – nimmt die Schallgeschwindigkeit ab. Die stehende Welle, in der offenen Röhre, hat an beiden Enden einen sogenannten Wellenbauch. In der geschlossenen Röhre entsteht am Ende stets ein Knoten. Offenen Röhren ist es daher möglich alle Naturtöne zu liefern, während geschlossene Röhren nur ungeradzahlige Töne hervorbringen können.
Töne der Naturtonreihe können allein durch Veränderung der Lippenspannung und des Anblasdrucks gespielt werden. Alle Töne, die dazwischen liegen, sind nur erreichbar, wenn entsprechende Ventile verwendet werden. Diese Ventile sind verschieden lange Zusatzrohre, die den Ton tiefer machen. Dies ist entweder um einen Ganzton (1.), Halbton (2.), oder Eineinhalbton (3.) möglich. Posaunen haben anstelle der Ventile einen teleskopartigen Zug, mit dem die Resonanzröhre verlängert werden kann.
Im Mittelalter gab es diese Möglichkeiten noch nicht. Antike und mittelalterliche Trompeten waren lediglich schlichte Röhren, die lediglich einen Ton erzeugen konnten. Dieser war dann schlicht von der Länge und dem Durchmesser der Röhre abhängig. Erst zu Barock-Zeiten nahm die Trompete langsam die Form an, in der wir sie heute kennen. Diese Form blieb ihr dann erhalten, bis ins Ende des 19. Jahrhunderts hinein. Seit etwa 1750 erfuhr die Trompete Neuerungen, in Form von Zusatzstücken, Inventionen und Klappen. Die Ventile, wie sie heute zur Trompete dazu gehören, wurden erst um 1830 erfunden.
Aber auch heute noch, gibt es verschiedene Formen der Trompete. (Jazztrompete oben, Aidatrompete unten)
Posaunen zählen ebenfalls zu den Trompeteninstrumenten. Tatsächlich handelt es sich bei ihnen um Trompeten in tiefen Lagen, die ebenso ein Kesselmundstück besitzen. Während Trompeten 3 Ventile haben und unterschiedliche kombiniert werden können, kann die Tonhöhe also über Züge variiert werden. Insgesamt hat sie 6 Züge, was den 3 Ventilen und deren Kombinationen entspricht.
Erst im 18. Jahrhundert nahm das Horn uns seine heute bekannte Form an. Daraus entstanden außerdem Ventilsignalhörner, oder auch Bügelhörner, die mit Ventilen versehen wurden, um etwa 1820. Damit nach 1700 Hörner in verschiedenen Tonarten verwendet werden konnten, wurden unterschiedlich lange Zwischenstücke zwischen Mundstück und Horn gesteckt, die Stimmbögen. Seit 1750 wird auch die Stopftechnik bei Hörnern angewendet, durch welche die Töne niedriger werden und der Klang dunkler und wärmer. Entweder wird dabei die flache Hand (a) in das Horn gesteckt, oder eben die geballte Faust (b).
Die Luft bricht sich also an dieser Kante. Ein Teil der Luft wandert am Instrument vorbei, während der andere Teil im Instrument verbleibt. Durch die Luft, die im Instrument bleibt, wird die Luftsäule innerhalb des Instruments in Schwingung versetzt. Unterschieden werden kann in Längs-, Quer- und Gefäßflöten.
Natürlich gibt es auch Flöten bereits seit langer Zeit. Ihren Entwicklungsweg begannen sie als Knochenflöten. Erst im Mittelalter entwickelten sich im Wesentlichen weiter. Seit dem 14. Jahrhundert zählt die Blockflöte zu den wichtigsten Holzblasinstrumenten. Wieder ist es die Zeit des Barock, die der Flöte schließlich ihre heute bekannte Form verleiht.
Längsflöten werden beim Spielen gerade nach unten gehalten. Sie besitzen dast immer einen sogenannten Schnabel. Auch Längsflöten können allerdings schnabellos sein.
Querflöten werden, wie es der Name bereits vermuten lässt, quer zum Körper gehalten. Sie werden meist durch ein Anblasloch gespielt, besitzen also kein Mundstück.
Gefäßflöten haben keine Röhre, wie die Anderen. Sie sind entweder rund oder eierförmig.
Blockflöten haben eine Innenbohrung, die konisch verläuft. Sie haben 6 vorderständige Grifflöcher und ein hinterständiges Daumenloch. Außerdem besitzen sie zwei symmetrische Kleinfingerlöcher. Je kürzer die Blockflöte ist, desto höher ist auch ihre Tonlage. Entsprechend haben sie auch unterschiedliche Stimmungen und müssen daher ebenso unterschiedlich im Notenbild notiert werden.
Die Querflöte begann ihre Karriere als Zwerchpfeife, oder auch Trommelpfeife. Ihren Einsatz fand sie vornehmlich im Militärdienst. Erst im 17. Jahrhundert fand eine Unterscheidung zwischen Querflöte und Querpfeife statt und die Querflöte löste sich von den Soldatenpfeifen ab. Durch ihre klangliche Stärke und Durchsetzungsfähigkeit gelang es der Querflöte sogar, die Blockflöte im 18. Jahrhundert zu verdrängen. Im 19. Jahrhundert entwickelte Theobald Böhm das chromatische Klappensystem und prägte schließlich die heutige Form.
Auch bei Gefäßflöten gibt es natürlich die unterschiedlichsten Formen und Größen. Gemeinsam haben sie, dass sie einen ausgeweiteten Körper anstelle einer Röhre besitzen. Der Ton entsteht dennoch durch das Blasen gegen die scharfe Kante eines Blasloches. Auch sie besitzen unterschiedliche Grifflöcher für unterschiedliche Töne.
Eine weitere Flötenart sind die Oboeninstrumente, auch Rohrblattinstrumente genannt. Hier kann unterschieden werden zwischen Instrumenten mit einem einfachen Rohrblatt und mit einem doppelten Rohrblatt.
Entscheidend für die Entstehung der Oboe war die Umformung des Mundstücks. Das Doppelrohrblatt wurde nunmehr zwischen den Lippen gehalten und zusammengepresst. Weiterhin erhielt sie eine engere konische Bohrung und zahlreiche Klappen.
Die Orgel ist ein Instrument mit künstlicher Winderzeugung. Jeder Taste ist mindestens eine Pfeife zugeordnet, während die Klaviatur über eine die ihr zugeordnete Pfeifenreihe (Register) verfügt. Die Klangfarbe wird durch die Pfeifenreihen bestimmt. Eine Orgel kann sowohl mehrere Klaviaturen als auch mehrere Pedale (für die Füße) besitzen. Die Klaviaturen sind dann durch Registerzüge schaltbar. Die Pfeifenreihen erklingen in gleicher Klangfarbe und gleicher Stärke. Das Zuschalten weiterer Pfeifenreihen erfolgt durch die Terrassen-Dynamik, wie beim Cembalo auch.
Früheste Formen der Orgel gab es bereits 250 vor Christus, als sogenannte Hydraulis/Wasserorgel. In Deutschland gab es die erste Orgel jedoch erst zu Beginn des 9. Jahrhunderts, von wo aus sie sich auch in anderen Ländern verbreitete. Im Mittelalter entwickelten sich daraus drei Kleinformen: das Portativ (kleine tragbare Orgel), das Positiv (kleine Standorgel) und das Regal (tragbare kleine Orgel mit zusätzlichen Zungenregistern). Erst seit dem 14./15. Jahrhundert gibt es die Orgel auch mit mehreren Registern, Klaviaturen und Pedalen.
Klangbeispiele: Orgel – aus der Oper „Figaros Hochzeit“ (links) und aus dem Film „Fluch der Karibik“ (rechts)
Auch unsere Stimme gehört zu den Aerophonen, da sie immerhin ebenso mit Hilfe von Luft funktioniert. Dabei sind es vor allem Kehlkopf und Stimmlippen, die einen wesentlichen Beitrag zur Klang-/Tonerzeugung leisten. Dabei ist die Singstimme das älteste und auch das natürlichste Musikunstrument der Welt. Die richtige Atemtechnik – die von Sänger zu Sänger variieren kann – ist die Basis aller Gesangskunst. Es geht dabei um die Kombination von Brust- und Bauchatmung.
Die Stimme funktioniert wie die Blasinstrumente auch. Der Kehlkopf stellt das Druckventil dar, der Nasen-Rachenraum ist der Resonator und die Lungen sind die Energiequelle. Kehlkopf, Rachen und Mund bilden gemeinsam den Resonanzraum. Die Luft strömt nun also aus den Lungen die Luftröhre hinauf, durch den Kehlkopf hindurch, und versetzt die Stimmbänder in Schwingung. Der dabei entstehende Ton wird nun durch den Resonanzraum verstärkt und mittels Schallwellen aus dem Mund hinaus getragen.
Die Tonerzeugung (Videolink) erfolgt durch das Zusammenwirken der beiden Stimmlippen im Kehlkopf und den Ansatzräumen. Die Stimmlippen sind im Kehlkopf gespannt und können durch Muskeln, Knorpel und Gelenke ihre Stellung verändern. Sie verschließen die Luftröhre bis auf einen kleinen Spalt (Stimmritze/Glottis), ähnlich dem Rohrblatt bei Holzblasinstrumenten. Zum Atmen werden die Stimmlippen geöffnet und die Luft kann ungehindert ein- und ausströmen. Das durch die Atemluft bewirkte Schwingen erzeugt dann den Ton, dessen Höhe von der Schwingungsfrequenz der Stimmbänder, ihrer Länge, der Elastizität und der Spannung abhängig ist. Auch hier gilt: je länger die Stimmbänder sind, desto tiefer ist der erzeugte Ton. Die Stimmbandlänge bei Männern bewegt sich zwischen etwa 20-25 mm und bei Frauen zwischen etwa 15-20 mm.
Das bedeutet jedoch nicht, dass es auch Sänger und Sängerinnen gibt, die über den eigentlichen Tonumfang ihrer Stimmlage hinaus singen können. Bei den Frauen das Pfeifregister (weit in die dreigestrichene Oktave hinein) ist bei den Männern die Fistelstimme (die ebenfalls über ihre Begrenzung hinausgeht). Auch in die tiefen Lagen sind Erweiterungen selbstverständlich möglich. Stimmen die ihren Umfang um mehrere Töne überschreiten können sind jedoch eher von seltenerer Natur.
Die Stimmbänder sind membranartige Falten aus Muskelgewebe, die sich am unteren Ende des Kehlkopfes befinden. Beim Sprechen oder Singen werden sie von drehbaren Stellknorpeln geschlossen.
Elektrophone
klick it: E-Instrumente
Ein Großteil der Bandinstrumente setzt sich aus den sogenannten Elektroklingern zusammen. Lediglich das Schlagzeug wird meist noch in seiner ursprünglichen Form, zusammengesetzt aus Membranophonen und Idiophonen, verwendet. Aber auch hierfür gibt es bereits eine elektronische Variante. Prinzipiell kann aus jedem Instrument eine elektronische Version gemacht werden. Für den Augenblick wollen wir uns daher auf die Bandinstrumente: E-Gitarre, E-Bass, E-Drums und Synthesizer/Keyboard beschränken.
Das Keyboard ist ein elektrophones Tasteninstrument, das an ein Klavier oder auch Flügel erinnert. Anders als die letztgenannten funktioniert das Keyboard jedoch ausschließlich elektronisch und kann ohne Strom keinen Ton erzeugen. Wesentlich kompakter als das Klavier, ist das Keyboard besser zu transportieren. Hergestellt wurde es erstmals 1885 von Edward Norton Lorenz.
Mit Hilfe der vielen Knöpfe und Regler können unterschiedliche Funktionen aktiviert werden. Diese variieren von Produktionsstand und Herstellerfirma. Heutzutage können komplette Loops, bestehend aus allen Bandinstrumenten, allein vom Keyboard nachgeamt und aufgenommen werden. Bei eingeschaltetem Keyboard, wird beim Drücken einer Taste ein Ton in seinem elektrischen System erzeugt. Der Klang kann ebenfalls mit Hilfe integrierter Effekte beeinflusst werden.
Ein Schlagzeug ist ein Musikinstrument. Es besteht aus mehreren, mit Kunststofffellen bespannten Trommelkesseln sowie Scheiben aus Metall, die man Becken nennt. Diese stehen auf Metallbeinen, speziellen Ständern oder sind an Halterungen befestigt, sodass man sie bequem erreichen kann. Zum Spielen eines Schlagzeugs nimmt man meistens zwei Stöcke aus Holz in die Hände und schlägt damit von oben auf die Trommeln und Becken.
Manche Trommeln und Becken sind größer, andere kleiner. Dadurch kommen von Ihnen verschieden hohe und tiefe Töne Mit einem Schlagzeug spielt man aber keine Melodien, sondern den Rhythmus eines Liedes Wenn es sich noch anders anhören soll, verwendet man anstatt der Stöcke kleine „Besen“ aus Metall oder andere Hilfsmittel.
In der Musik werden oft englische Begriffe benutzt. Beim Schlagzeug (Klangbeispiel) ist das auch so. Zum Beispiel wird eine Trommel auch Drum, Tom Tom oder einfach nur Tom genannt. Eine große Basstrommel heißt also Bass Drum, sprich: bäis drum. Die Schlagstöcke werden im Englischen Drumsticks genannt, ein ganzes Schlagzeug Drum-Set oder Drum-Kit.