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Allgemein

1. Dez 2022

Historische Besonderheiten: Die Festungsstadt Peñíscola

Verfasst von

von Marielle Luge & Holger Neumer

Abbildung 1: Gruppenfoto aller Exkursionsteilnehmenden in Peñiscola.

1. Warum eigentlich Exkursionen durchführen und wie kann man dadurch Historie erleben?

Exkursionen können einen wichtigen Beitrag für die Förderung der Methodenkompetenz von Lernenden. Durch das Bewegen im Raum wird außerdem auch die Handlungserfahrung in der geographischen Realität verstärkt. Exkursionen haben demzufolge das Potenzial, Hintergrundwissen zu vermitteln, geographische Sachverhalte vor Ort zu visualisieren und zu veranschaulichen, die Beobachtungsfähigkeit zu schulen, eine persönliche Betroffenheit (emotionale Affinität), dadurch Interesse zu wecken und durch die Zusammenarbeit in der Exkursionsgruppe die Selbst- und Sozialkompetenz zu stärken (Reinfried & Haubrich, 2015). Exkursionen stellen weitläufig eine domänenspezifische geographische Form des Lernens dar. Dennoch können durch Exkursionen auch fächerübergreifend “Brücken” geschaffen werden und verschiedene Inhalte durch das Lernen im Raum und vor Ort erfahrbar gemacht werden. Da sich unsere Exkursion thematisch mit der Historie Spaniens beschäftigt, gilt es also zu erläutern, wie historisches Wissen in die geographisch konzipierte Exkursion integriert werden kann und wieso räumliches Erleben und Erfahren auch für geschichtliche Themen von großer Bedeutung sind.

Die Historie ist nach Kuchler (2012) stets mitbestimmt von der geschichtlichen Zeit und dem geschichtlichen Raum. Der Raum fungiert als eine räumlich-gegenständliche Quelle, mit welcher eine topographische Verortung von Geschichte ermöglicht wird. Neben den vielen medialen Präsentationen von Geschichte, sei es durch Historienfilme, Videospiele oder Romane, muss auch der Raum als komplexes Untersuchungsobjekt aufgrund seiner Alltäglichkeit wieder verstärkt berücksichtigt werden. Erläuterungen, welche auf die historische Dimension von Räumen verweisen, sind nur selten an historischen Überresten zu finden, beispielsweise durch ein Informationsschild. Allerdings weisen die Räume als geschichtliche Quelle ein enormes Lernpotenzial auf, da sie gegenüber ihrer Entstehungszeit viele zeitliche Veränderungen in Aussehen und Funktion erlebt haben (Kuchler, 2012). Dies ist dadurch begründet, dass gesellschaftliche und räumliche Situationen einem stetigen Wandel unterliegen, wodurch bestehende Verhältnisse nie gleich bleiben. Aus diesem Grund ist es für Lernende bedeutend, eine Historizität des Raumes herauszubilden. So erschließt sich beispielsweise die Gewordenheit eines urbanen Raumes nur, wenn die verwobenen Zeitebenen in diesem entschlüsselt werden und die unterschiedlichen Schichtungen der Geschichte durch Erkundung erkennbar werden (Kuchler, 2012). 

Weiterhin können historische Orte, also auch der Raum an sich, als multisensorische Lernorte angefasst, vermessen, gemalt, fotografiert und insgesamt mit allen Sinnen erfasst werden. Allein der beschwerliche Aufstieg zu einer Festungsburg, wie in Peñiscola, vermittelt räumliche Eindrücke, die einen sinnlichen Zugang zu historischen Wissen ermöglicht. Demzufolge wird bereits durch die körperliche Anstrengung beim Aufstieg zur Festungsburg das eigentliche Motiv der vergangenen Standortwahl erfahr- und begreifbar: Durch die erhöhte Position konnten angreifende Feinde nur mit Mühen zum abgelegnene Ort vordringen. Die Erfahrung im Realraum ermöglicht also neben räumlichem Lernen für historische Themen ein paralleles historisches Lernen, bei dem auch die Originalität der historischen Überreste bewiesen wird (Kuchler, 2012). So sind wichtige Aha-Momente, wie bei dem Aufstieg auf die Festungsburg, durchaus nicht auszuschließen.

2. Aller Anfang ist schwer: Wie haben wir die Exkursion geplant?

Zu Beginn des Planungsprozesses haben wir uns dazu entschieden, eine kognitivistische Arbeitsexkursion zu gestalten. Diese bieten neben den anderen Exkursionsarten eine größere Fülle an Methoden an und eröffnet, neben dem für alle Exkursionen typischen Arbeiten vor Ort, im Sinne der Handlungsorientierung ein längeres Behalten gewonnener Erkenntnisse durch die selbstständige Anwendung verschiedener geographischer Arbeitsmethoden (Baumeister, 2020). Laut Neeb (2012) werden die Lernenden demzufolge bei Arbeitsexkursionen direkt mit dem Lerngegenstand konfrontiert, wodurch ein entsprechendes Maß an Handlungsorientierung mit dem Ziel einer aktiv-rezeptiven Wissensvermittlung erreicht werden soll. Die Lernenden wenden dementsprechend selbstständig geographische Arbeitsmethoden und -techniken an, wie beispielsweise traditionelles Beobachten oder Kartieren, wodurch parallel die geographische Fachkompetenz und Handlungskompetenz der Exkursionsteilnehmenden gefördert werden soll. Da die Lerninhalte für die Lernenden bereits im Voraus festgelegt werden, handelt es sich in Abgrenzung zu einer konstruktivistischen also um eine kognitivistische Arbeitsexkursion (Ohl & Neeb, 2012). Allerdings fließen in den geplanten Exkursionsverlauf durch Aktivitäten, die einen hohen Selbstbestimmungs- und Aktivierungsgrad aufweisen, auch konstruktivistische Elemente mit ein.

Das Thema der Exkursion waren historische Besonderheiten in Spanien, speziell der Region Valencia. Als Exkursionsort haben wir uns diesbezüglich für die Küstenstadt Peñiscola entschieden. Die Exkursion wurde für eine Zeitspanne von sechs Stunden geplant, in der die Teilnehmenden mehrere Stationen durch die Methode der Stadtrallye mithilfe der App “Actionbound” durchlaufen, um die Historie von Peñiscola zu erkunden. Die Geschichte dieser ehemaligen Festung reicht bereits mehrere tausend Jahre zurück. So war Peñiscola schon in der Antike und im frühen Mittelalter von Karthagern, Griechen, Phöniziern, Römern und Arabern besiedelt. Viele Zeiten und Menschen haben ihre historischen Spuren in der Altstadt des heutigen Touristen-Hotspots hinterlassen und die Entwicklung der Stadt bis in unsere Gegenwart geprägt.

Die Exkursionsteilnehmenden sollten sich deswegen auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte der Stadt begeben mit dem Ziel, die Multifunktionalität der Altstadt von Peñiscola durch dessen historische Entwicklung wahrzunehmen. Die von uns konzipierten Aufgaben der Stadtrallye verfolgten demzufolge das Ziel, historische Spuren, Entwicklungen und vor allem zeitliche Veränderung im Raum aufzugreifen und die Multifunktionalität der Stadt Peñiscola im Verlauf der Zeit aufzuzeigen. Am Ende der Exkursion sollten die Teilnehmenden durch die Begegnung verschiedener Spuren im Raum in der Lage sein, die Entwicklung von Peñiscola von einer Festungsstadt über eine Papstresidenz hin zu einem heutigen Tourismusmagnet zu differenzieren und dennoch die Veränderungen und Entwicklungen unter dem Gesichtspunkt der Multifunktionalität der Stadt zu reflektieren.

3. Learning by doing: Für welche Methoden haben wir uns entschieden?

Die Methode der Rallye ist gleichzusetzen mit anderen Bezeichnungen, wie Orientierungs-, Gelände-, oder auch Erkundungsspiel. Sie dienen durch die Hinzunahme GPS-fähiger technischer Geräte zur spielerischen Erkundung des Raumes (Rinschede & Siegmund, 2022). Neben der körperlichen Bewegung wird auch die soziale Kommunikation innerhalb einer Lerngruppe gefördert, weswegen die Methode der Rallye wichtige Impulse für das soziale Lernen liefert. Außerdem können mit dem Kennenlernen des Nahraums neben kognitiven Lernzielen durch die Informationsbeschaffung mittels Einsatz verschiedener geographischer Arbeitstechniken auch instrumentale Lernziele ermöglicht werden (Rinschede & Siegmund, 2022). Je nach Kontext der Rallye kann ein Bezug auf verschiedene Raumaspekte und -konzepte genommen werden.

Um das Interesse der Rallyeteilnehmenden zu steigern und für eine abwechslungsreiche Gestaltung des Lernweges sind verschiedene Aufgabenarten essentiell (Rinschede & Siegmund, 2019). Diesen Aspekt haben wir bei der Planung der Stationen für unsere Stadtrallye berücksichtigt und verschiedene Aufgabentypen konzipiert, um neben dem Steigern des Interesses auch verschiedene Raumkonzepte anzusprechen. Zu diesen zählten beispielsweise eine Ordnungsaufgabe und ein Vergleich im Raum zum Thema “Heraldik”, eine kreative Videodreh-Aufgabe in Bezug auf die Raumwahrnehmung, mehrere geographische Arbeitsmethoden, wie die Orientierung und Lokalisierung mit Hilfe von GPS, das Schätzen von Entfernungen, das Erstellen von  Kartenskizzen und anderen Skizzen oder auch Beobachtungsaufgaben im Raum (siehe Tabelle 1).

Die Methode der Rallye oder generell damit verbunden das Lernen durch Bewegung im Raum bietet mehrere Chancen des Lernerfolgs. Durch die weitgehende selbstständige Erarbeitung von interaktiven Lerninhalten wird beispielsweise parallel neben der Fachkompetenz durch ein bestehendes Gruppengefüge auch die Sozialkompetenz der Teilnehmenden gefördert (Hoffmann, 2015). Es gilt also, sich gemeinsam als Gruppe zu organisieren, um eigene Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Durch das Vorhandensein mehrerer Gruppen wird außerdem durch den Wettlauf verschiedener Teams auch die Motivation der Lernenden angeregt. Aufgrund der Methodenvielfalt an verschiedenen Aufgabentypen, wird zusätzlich eine Leistungsdifferenzierung ermöglicht und durch eine Arbeitsteilung innerhalb der bestehenden Gruppen auch indirekt eine Binnendifferenzierung gefördert (Hoffmann, 2015). Die verschiedenen Aufgabentypen durch das Stationenlernen erlauben eine Differenzierung nach Interesse und ermöglichen es, im eigenen Lerntempo durch Selbstkontrolle mithilfe der begleitenden Rallye-App die Lerninhalte eigenständig zu erschließen (Meyer, 2015).

Tabelle 1: Stationen und Aufgabentypen einer Exkursionsgruppe.

StationThemaAufgabentyp
1EinführungGruppenfoto aller Exkursionsteilnehmenden
2BurganlageQuizfrage (Schätzen)
3StadttoreQuizfrage + Gruppenfoto der kleinen Exkursionsgruppe
4frei (Inspiration)Videodreh
5FestungsanlageBeobachtungsaufgabe
6KirchenFotografie-Aufgabe
7TourismusVermutungen aufstellen
8Gebäudenutzung und -funktion (Wandel)zeitlichen Vergleich anstellen
9TourismusKartierung im Gelände (Kartenskizze)
10TourismusInterview-Aufgabe
11PapstresidenzQuizfrage (Schätzen)
12PapstresidenzQuizfrage
13Burganlage (Mauren, Templer, Papst, Moderne)Erkundungs- und Wahrnehmungsaufgabe
14Burganlage (Mauren, Templer, Papst, Moderne)Spurensuche
15Stadtgründung (Standortwahl)Beobachtungsaufgabe
16StandortnutzungBeobachtungsaufgabe
17Tourismuszeitlichen Vergleich anstellen
18ReconquistaVermutungen aufstellen
19StadtwappenKreativaufgabe (Skizzieren)
20PapstresidenzQuizfrage
21HeraldikZuordnungsaufgabe + Vergleich
22Hafen (Nutzung + Wandel)Beobachtungsaufgabe
23frei (Inspiration)Mental Map
24frei (Inspiration)Reflexive Fotografie
25frei (Inspiration)Videodreh

3.1 Weshalb haben wir uns für die App „Actionbound“ entschieden?

Traditionelle Stadtrallyes mit Bleistift und Papier ermöglichen schon seit längerer Zeit ein selbstbestimmtes und aktives außerschulisches Lernen im urbanen Raum. Dennoch eröffnen digitale Technologien, wie Smartphones, Tablets und dadurch auch der Gebrauch von Bildungs-Apps neue Möglichkeiten für ein selbstgesteuertes und motivierendes Lernen durch multimediale und interaktive Informationsangebote, Aufgabenformate und Lern-Arrangements (Hiller et al., 2019). Die sogenannte “digitale Stadt-Rallye” befindet sich dementsprechend in einer Schnittstelle des mobilen Lernens, ortsgebundenen Lernens und elektronischen Lernens. Für die Konzipierung unserer Exkursion haben wir uns für die in Berlin entwickelte App “Actionbound” entschieden. Neben vorgefertigten Stadt-Ralley ermöglicht die App auch die Erstellung eigener aufgabengestützter Ralleys. Vorteil dieser digitalen Stadtrallye ist zum einen die Möglichkeit der Interaktivität der Aufgaben, sowie das direkte Speichern aller Ergebnisse nach Abschluss der Ralley. Damit die Exkursionsteilnehmenden nicht alle parallel hintereinander die gleichen Stationen der Stadtrallye durchlaufen, wurden drei verschiedene Versionen der Stadtrallye mit gleichen Stationen, aber unterschiedlicher Reihenfolge konzipiert. Eine dieser Stadtrallye-Durchläufe kann mithilfe der APP “Actionbound” über den QR-Code aufgerufen werden (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: QR-Code für Stadtrallye-Durchlauf in der APP “Actionbound”.

3.2 Welche Aufgabentypen möchten wir hevorheben?

Wir möchten in diesem Abschnitt gerne auf drei ausgewählte Methoden eingehen, die uns besonders gefallen haben. Wichtig ist uns hierbei, dass die Methoden Mental Map und reflexive Fotografie einen wichtigen Beitrag leisten im Rahmen der Wahrnehmungsgeographie als konstruktivistische Methode. Außerdem haben wir uns für das Kartieren entschieden, weil sie einen wichtigen Beitrag zum Erlangen der Kartenkompetenz leistet.

a) Mental-Map

An dieser Station sollen die Teilnehmenden eine Mental Map der Stadt Peñiscola anfertigen. Unter einer  Mental Map versteht man eine geografisch-kartografische Darstellung der subjektiven Vorstellung eines Raumes. Diese kognitiven Karten stimmen nicht mit den tatsächlichen Verhältnissen überein. Sie widerspiegeln vielmehr subjektive Selektionen der objektiven Wirklichkeit. Die eigene Wahrnehmung wird geformt von individuellen und sozial-psychologischen Einflüssen (Rinscheide & Siegmund, 2022)

Der Raum wird in der Mental Map verzerrt dargestellt. Je bekannter etwas ist, desto genauer und bewusster wird es  wahrgenommen. Unbekanntes wird sogar ignoriert, oder verzerrt und unvollständig in die eigene Realität übernommen. Umso weiter der abzubildende Raumausschnitt von der eigenen Lebenswelt ist (psychologische Entfernung), desto ungenauer wird die Vorstellung (Reinfried, 2015). Die Methode Mental Map ist folglich der konstruktivistisch orientierten Exkursionsdidaktik zuzuordnen und steht im Fokus der Wahrnehmungsgeographie (Hoppe & Feulner, 2022). In der Abbildung 3 ist eine Mental Map zu sehen, die im Rahmen der Stadtrallye gezeichnet wurde. 

Die Aufgabe des Geographieunterrichts beziehungsweise der Exkursion ist das Einwirken auf die Vorstellungen der Schüler*innen durch Versachlichung. Das kann erreicht werden durch die Ergänzung und Erweiterung lückenhafter Vorstellungen vom Raum sowie durch das Korrigieren falscher Informationen (Reinfried, 2015). Eine zentrale Funktion der Mental Map ist die Schaffung eines Bezugssystems, um das eigene Umfeld zu verstehen und zu interpretieren. Davon ausgehend können genaue Handlungspläne erstellt werden, mit deren Hilfe raumbezogene Probleme bewältigt werden können. Zudem schaffen Mental Maps einen Reflexionsanlass an. Durch das Vergleichen und Interpretieren der kognitiven Karten gemeinsam mit anderen Schüler*innen werden sie für die Subjektivität und Selektion von Raumwahrnehmungen sensibilisiert. Die Schüler*innen sollen sich der sozialen Kontruiertheit von Räumen bewusst werden und durch einen Perspektivenwechsel im Gespräch mit anderen die eigene Beobachtungs- und Beschreibungspraxis hinterfragen (Hoppe & Feulner, 2022).

Abbildung 3: Mental Map einer Gruppe.

b) Reflexive Fotografie

An dieser Station sollen sich die Teilnehmenden auf ein Motiv einigen, welches für sie persönlich am ehesten die Historie der Stadt Peniscola widerspiegelt. Sie sollen das Motiv fotografieren, in der App hochladen und kurz ihre Wahl begründen. In Abbildung 4 ist das ausgewählte Motiv einer der Gruppen zu sehen. Bei der Methode der Reflexiven Fotografie geht es darum, selbstständig, alleine und ohne Beeinflussung Fotos aufzunehmen, um diese anschließend auszuwerten, beispielsweise im Rahmen einer Gruppendiskussion.

Wir haben uns für diese Methode entschieden, weil sie einen wichtigen Beitrag leistet für das Bewusstsein über die Konstruktion sozialer Räume durch individuelle Bedeutungszuweisungen. Die Raumwahrnehmung und Raumkonstruktion stehen dabei im Vordergrund der sozialgeographischen Raumanalyse. Die Schüler*innen erkennen, dass es keine objektive Wirklichkeit gibt, sondern vielmehr subjektiv spezifische Aspekte wahrgenommen werden. In der anschließenden Diskussion werden reflexive Fähigkeiten geschult. In der Auseinandersetzung mit den Bedeutungszuschreibungen zu Räumen anderer  Schüler*innen wird deutlich, dass Räume konstruiert werden. Die Teilnehmenden erkennen, dass Räume nicht nur als place (objektiv, baulich-materielle Aspekte), sondern auch als space (wahrnehmungsgeographische Aspekte,  Bedeutungszuschreibung) konzipiert werden können (Eberth, 2017).

Abbildung 4: Fotomotiv einer Gruppe zur Reflexiven Fotografie.

c) Kartierung im Gelände

An einer weiteren Station sollen die Teilnehmenden gemeinsam die Gebäudenutzung auf dem “Plaza Armas” (Waffenplatz) in einer Kartenskizze kartieren. Sie erhalten hierfür eine Kartenvorlage und sollen jeweils den darin markierten Gebäuden (nur Erdgeschoss) eine Nutzungsform zuweisen. 

Wir haben uns für die Methode des Kartierens entschieden, weil die eine typische Geländemethode für die Raumanalyse vor Ort ist. Das Kartieren umfasst zwei Schritte. Zunächst erfolgt das eigene Beobachten, also die Datenerfassung im Gelände. Hierbei werden Informationen aus der komplexen Umwelt selektiert, klassifiziert und verortet. Im zweiten Schritt erfolgt die Darstellung der beobachteten geographischen Objekte in einer Karte (Lindau, 2010). 

Das Ziel dieser Methode im Geographieunterricht ist die Schüler*innen zum lebenslangen Lernen sowie zur selbstständigen Informationsgewinnung zu befähigen. Durch das wissenschaftliche Arbeiten sollen Erkenntnisse und Informationen erlangt werden. Beim Kartieren soll der Blick für Landschaftselemente geschärft werden. Besonders beim Beobachten und der Begegnung mit dem Realraum wird die eigene Wahrnehmung geschult. Das Kartieren und der dadurch hergestellte Raumbezug leistet einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der fachspezifischen Methoden der Geländearbeit und Kartenkompetenz. Das Herausbilden der Kartenkompetenz gestaltet sich effektiver, wenn vorerst das Kartenzeichen geschult wird und erst im nächsten Schritt das Kartenlesen geübt wird (Lindau, 2010). Daher war es uns besonders wichtig diese Methode im Rahmen der Exkursion anzuwenden. 

Die Entwicklung der Kartenkompetenz beziehungsweise das Kartieren selbst, weist einige Schwierigkeiten auf. Es kann zu Herausforderungen kommen bezüglich des Maßstabs, der Generalisierbarkeit und Geländedarstellung. Der Maßstabswechsel vom Realraum zur Karte kann schwierig sein, wie auch die Orientierungsfähigkeit im Realraum. Zudem ist die Übertragung der dreidimensionalen Umgebung auf eine zweidimensionale Karte herausfordernd (Lindau, 2010).  Die Abbildungen 5 und 6 zeigen die Ergebnisse der Kartierung von zwei Gruppen.

Abbildung 5: Kartenskizze vom „Plaza Armas“.
Abbildung 6: Kartenskizze vom „Plaza Armas“.

4. Feedback ist keine Kritik: Abschließende Gedanken

Im letzten Teil des Blogs wollen wir ein Feedback zu unserem Exkursionstag geben. Dabei stellen wir uns die Fragen, was wir vor der Durchführung des Exkursionstages erwarten, inwiefern die Erwartungen erfüllt wurden sind, wie das Feedback der Teilnehmer*innen ausfiel und was wir im Rahmen einer Schüler*innenexkursion verbessern würden.

4.1 Welche Erwartungen haben wir zu Beginn an den Exkursionstag gestellt?

In freudiger Erwartung gehen wir davon aus, dass jede Gruppe die Stadtrallye komplett bearbeitet und das Exkursionsziel (die Multifunktionalität der Altstadt von Peñiscola durch dessen historische Entwicklung wahrnehmen) erreicht wird. Im Rahmen der Digitalisierung empfinden wir das elektronische Lernen als zeitgemäß und erhoffen uns dadurch mehr Interesse der Teilnehmer*innen am Thema sowie eine höhere Motivation bei der interaktiven Aufgabenbewältigung. Für die einzelnen Stationen haben wir abwechslungsreiche Methoden gewählt, was zusätzlich motivierend wirken soll. Die Teilnehmenden können individuell innerhalb ihrer Gruppe eine Arbeits- und Zeiteinteilung vornehmen. Wir erhoffen uns dadurch, dass sich jeder entsprechend der eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten einbringt und Defizite durch Hilfestellungen anderer Gruppenmitglieder aufgelöst werden können. 

Für die Durchführung haben wir für jede der vier Gruppen ein Tablet organisiert und sind gespannt, ob technische Probleme auftreten werden. Wir hoffen, dass die Navigation innerhalb der App auch offline zuverlässig funktioniert. Die Richtungsweisung mit Hilfe des Navigationspfeils könnte ungenau sein und das Erreichen der nächsten Station erschweren. Es war sehr herausfordernd, eine Rallye für eine Stadt zu entwickeln, die wir zuvor nie besucht haben, weswegen es nicht einfach war, optimale Routen und geeignete Stationen für die Stadtrallye zu erstellen (siehe Abbildung 7 und 8). Wir hoffen daher auf eine reibungslose Durchführung, bei der jeder spielerisch etwas lernen kann.

Abbildung 7: Finden geeigneter Stationen.
Abbildung 8: Erstellen geeigneter Routen.

4.2 Sind unsere Erwartungen erfüllt worden?

Entgegen unseren Erwartungen hat nur eine von vier Gruppen alle Stationen bearbeitet. Wegen des heißen Wetters brachen drei Gruppen vorzeitig ab. Das Tablet als Medium konnten wir leider nicht einsetzen, da die App Actionbound nicht auf dem veralteten Betriebssystem installiert werden konnte. Die Teilnehmenden haben stattdessen ein privates Handy benutzt. Der Bildschirm war zwar kleiner, jedoch konnte der Navigationspfeil mit Hilfe der mobilen Daten zuverlässig die Richtung weisen. Die Teinehmenden waren sehr motiviert bei der Erfüllung der Aufgaben und haben sich kreativ eingebracht, beispielsweise in die Gestaltung einer Videoszene. In der Abbildung 9 ist eine Momentaufnahme aus dem gestalteten Video zu sehen.

Abb. 9: Momentaufnahme zum Videodreh (inspiriert durch die Raumwahrnehmung).

4.3 Wie fiel das Peer-Feedback aus?

Für die Erhebung des Feedbacks haben wir eine Blitzlichtmethode angewendet. Die jeweiligen Aussagen sind in der Tabelle 2 aufgelistet und geordnet in “das hat mir gefallen” und “das hat mir nicht gefallen”. Wenn eine Aussage mehr als ein Mal getroffen wurde, steht in Klammern hinter der Aussage die Anzahl der Nennungen. Am häufigsten wurde die Methodenvielfalt gelobt (6 Personen), gefolgt von der technischen Planung und Umsetzung (2 Personen). Die häufigste Kritik war, dass in Hinblick auf die hohe Temperatur zu viele Stationen bearbeitet werden sollten.

Tabelle 2: Peer-Feedback.

Das hat mir gefallenDas hat mir nicht gefallen
gute Vorbereitung/Planung: reibungsloser Ablauf, technisch gut umgesetzt (2)zu viele Stationen für die sehr hohe Temperatur (5)
allgemeiner Überblick über die Stadtlange Laufwege, langes Warten auf die Gruppenmitglieder
Auswahl der Stationen passen zum Thema (historisch zu modern)Video verloren, da das Hochladen vergessen wurde
Infotexte in der App treffend
Methodenvielfalt (6)
Methode Mental Map
Navigationspfeil folgen zu den Stationen
Gruppenarbeit/Austausch untereinander
verschiedene Bounds, keine Überquerung der Teams
Fest mit Zeremonie (Zufall)
spannend, kreativ, originell 

4.4 Was kann man bei einer Exkursion mit Schüler*innen besser machen?

In anbetracht des Feedbacks würden wir im Rahmen einer Schüler*innenexkursion, wegen der hohen Temperaturen in Spanien,  weniger Stationen einbauen, auf kürzere Laufwege achten, oder die Rallye zu einer späteren Tageszeit durchführen. Die App würden wir vor dem Fahrtantritt auf den Geräten installieren und gegebenenfalls vorher ein Softwareupdate durchführen. Damit keine Inhalte verloren gehen, würden wir vor dem Beginn der Rallye betonen, dass alle Bounds nach Beendigung gespeichert werden sollen. Es wäre sonst schade um die Ergebnisse. Zudem erschwert es die Auswertung und den Vergleich der Gruppen. Wichtig ist es, im Anschluss an die Exkursion eine umfangreiche Auswertung der Ergebnisse und eine Reflexion des Exkrusionstages mit den Lernenden durchzuführen. Bei der Auswertung sollte vor allem auf das zu Beginn aufgestellte Ziel hingeführt werden, wobei die verschiedenen Funktionen der Stadt Peñiscola im Verlauf der Zeit aufgrund der historischen Entwicklungen gefestigt werden sollten.

Alles muss belegt sein: Literaturverzeichnis

Baumeister, A. (2020). Einsatz von Kartierungsarbeiten in der Exkursionsdidaktik: Selbständige Erarbeitung landschaftsgenetischer Prozesse. In Seckelmann, A. & Hof, A. (Hrsg.) Exkursionen und Exkursionsdidaktik in der Hochschullehre (S. 41-52). Berlin, Heidelberg: Springer Spektrum.

Eberth, A. (2017). Reflexive Geographien. Zum Potenzial reflexiver Fotografie in exkursionsdidaktischen Kontexten. In Dickel, M., Keßler, L., Pettig, F. und Reinhardt, F. (Hrsg.). Grenzen markieren und überschreiten – Positionsbestimmungen im weiten Feld der Geographiedidaktik. Tagungsbeiträge zum HGD-Symposium 2017 in Jena (S. 188-198). Hochschulverband für Geographiedidaktik.

Hiller, D., Lude, P., & Schuler, P. (2019). Expedition Stadt. Didaktisches Handbuch zur Gestaltung von digitalen Rallyes und Lehrpfaden zur nachhaltigen Stadtentwicklung mit Umsetzungsbeispielen aus Ludwigsburg. Ludwigsburg: Verlag der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.

Hoffmann, T. (2015). Lernen durch Bewegung. In H. Haubrich & S. Reinfried (Hrsg.), Geographie unterrichten lernen – Die Didaktik der Geographie (S. 160-161). Berlin: Cornelsen Schulverlage GmbH.

Hoppe, M. & Feulner, B. (2022). Mental Maps im Geographieunterricht. Eine Unterrichtskonzeption zur Förderung des Bewusstseins für die Subjektivität und Selektivität von Raumwahrnehmungen. Augsburger Geographiedidaktische Impulse (3). Universität Augsburg.

Kuchler, C. (2012). Historische Orte im Geschichtsunterricht. Schwalbach: Wochenschau Verlag.   

Lindau, A.-K. (2010). Karikieren – eine Geländemethode im Geographieunterricht. Geographie und ihre Didaktik, 38 (2), S. 109-115.

Meyer, C. (2015). Lernen an Stationen. In Haubrich, H. & Reinfried, S. (Hrsg.), Geographie unterrichten lernen – Die Didaktik der Geographie (S. 154-155). Berlin: Cornelsen Schulverlage GmbH.

Neeb, K. (2012). Geographische Exkursionen im Fokus empirischer Forschung. Analyse von Lernprozessen und Lernqualitäten kognitivistisch und konstruktivistisch konzeptionierter Schülerexkursionen. In Haubrich, H., Nebel, J., Schleicher, Y. & Schrettenbrunner, H. (Hrsg.) Geographiedidaktische Forschungen (50). Weingarten: Selbstverlag des Hochschulverbandes für Geographie und ihre Didaktik e.V.

Ohl, U., & Neeb, K. (2012). Exkursionsdidaktik: Methodenvielfalt im Spektrum von Kognitivismus und Konstruktivismus. Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage.

Reinfried, S. (2015). Räumliches Denken. In Haubrich, H. & Reinfried, S. (Hrsg.), Geographie unterrichten lernen – Die Didaktik der Geographie (S. 88-93). Berlin: Cornelsen Schulverlage GmbH.Rinschede, G., & Siegmund, A. (2022). Geographiedidaktik. Paderborn: Verlag Ferdinand Schöningh.

~ Marielle Luge & Holger Neumer

1. Dez 2022

Die „Fincas Reanimadas“ in Cervera del Maestre

Verfasst von

– ein Blogpost von Pauline Hollstein

Auf unserer Exkursion nach Spanien im September 2022 durften wir am 12. September Julien nahe Cervera in seinem landwirtschaftlichen Betrieb besuchen. Er und seine Frau Vero kommen ursprünglich aus Deutschland und sind im Jahr 2018 mit ihren Kindern nach Spanien ausgewandert. Sie haben beide Naturschutz und Landschaftsplanung studiert und als Grund für die Auswanderung den Wunsch eines nachhaltigeren Lebens genannt. Dieser Wunsch führte sie schließlich nach Cervera del Maestre, einem kleinen Dorf nahe Peñíscola, in der Region Castellón.

Auf der Suche nach einer Arbeit in der Region, stand es für Julien schnell fest, einen „grünen“ Beruf ausüben zu wollen. Anfangs empfand er die Arbeitssuche als sehr mühselig, was sich jedoch 2019 änderte. In diesem Jahr gründete die Familie die fincas reanimadas, ein kleines Unternehmen, welches die ökologische Landwirtschaft in der Region fördern möchte. Julien spricht von der Vision, die Kulturlandschaft, um das Dorf zu erhalten und zu stärken. Außerdem soll die schonende Bewirtschaftung für eine Erhöhung der Artenvielfalt sorgen. 

Auf den landwirtschaftlichen Flächen, die Julien bewirtschaftet, wachsen in erster Linie Oliven und Mandelhaine. Neben diesen bekannten Erzeugnissen findet man auch den Johannesbrotbaum vor. Der Name mag vielleicht etwas irreführend sein, denn Brot wächst an daran nicht. Aber wie Johannesbrot und auch die anderen Produkte weiterverarbeitet werden, dazu kommen wir später.

Zunächst war es sehr spannend zu erfahren, wie Julien und seine Angestellten überhaupt arbeiten. Er erzählte uns, dass auf Gifte und Dünger verzichtet wird, und sie ebenfalls keine Subventionen oder EU-Hilfen bekommen wollen, damit sie freier handeln können. So richtet man sich ausschließlich an den Jahreszeiten, die die Ernte und Arbeiten auf den fincas reanimadas bestimmt. Die wichtigsten Jahreszeiten stellen Herbst und Winter dar, denn dann wird geerntet. Um eine gute Ernte zu erzielen, werden bereits im Frühjahr und Frühsommer die Bäume verschnitten und der Boden bearbeitet. „Im Sommer werden die Bäume mit Freischneider und Balkenmäher unter der Krone von Aufwuchs befreit, um im Herbst und Winter die Ernte erreichen zu können“ (fincas reanimadas, 2022). 

Die Ernte unterscheidet sich stark von der konventionellen Landwirtschaft. Julien erzählt uns, dass weder gepflügt noch gewalzt wird. Das bedeutet, dass die Arbeiten zeitintensiver sind und im Sommer wegen der Wärme sehr früh beginnen. Die Bäume müssen bis zur Ernte so freigemäht sein, dass sich problemlos die Netze zum Auffangen darunter stellen lassen. 

Wir haben die Fincas Reanimadas zur Zeit der Johannesbroternte besucht und Julien und seinem Mitarbeiter bei dem Sammeln geholfen. Die Schoten des Baumes haben uns etwas an getrocknete Bananen erinnert. Sie werden mit Stöcken von den Ästen geschlagen und anschließend per Hand vom Boden aufgesammelt. Wir durften das Fleisch der Frucht sogar probieren. Unverarbeitet soll es leicht süßlich schmecken und an Karamell und Kakao erinnern. Das haben wir etwas anders gefunden, aber das ist ja Geschmacksache. 😉

Das Johannesbrot hat allerdings zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie. Die Schoten finden als Kakaopulverersatz Verwendung in Aufstrichen, wohingegen die Kerne zu Mehl verarbeitet als Verdickungsmittel für Soßen, Pudding und sämtliche Süßigkeiten eingesetzt werden.

Nachdem die Johannesbroternte abgeschlossen ist, folgt im September die Mandelernte. Die Mandelbäume prägen besonders im Februar die mediterrane Landschaft. Die sogenannte „Mandelblüte“ ist durch ihre rosa Farben bekannt. Im Laufe des Jahres dürren die Bäume aus, allerdings tragen sie die doppelt eingepackten Mandeln. Entfernt man beide Schalen, sieht man die uns aus den Supermärkten bekannte Nuss. Schade, dass wir für die Ernte noch etwas zu früh waren, aber wir haben im Ort auch ein paar Mandeln von den Bäumen naschen können.

Die Olivenernte, die wir auch nicht erlebten, bildet laut Julien den Abschluss und gleichzeitig den Anfang eines landwirtschaftlichen Jahres und findet von Ende September bis Ende November statt. Die Oliven werden ebenfalls in Netzen eingesammelt und in der Olivenmühle nahe Cervera verarbeitet (die haben wir am ersten Tag auch besucht und waren sehr begeistert!). Da die Oliven noch vom Baum geerntet werden, wenn sie reif sind, schmeckt das Öl frischer als die meisten konventionellen Öle.

Literatur

Rivera Hisge, J. (2022) “Fincas Reanimadas”. Verfügbar unter:  https://fincasreanimadas.com

29. Nov 2022

Die Vegetation Spaniens – eine Exkursion im Nationalpark Sierra d´ Irta

Verfasst von

ABB. 1: Gottesanbeterin im Nationalpark

Theoretischer Hintergrund

Wir haben uns vorgenommen, die Exkursionsplanung anhand des konstruktivistischen Didaktikansatzes vorzunehmen. Rhode-Jüchtern & Schneider erstellten die fünf Dimensionen, welche das Grundgerüst unserer Exkursion darstellen sollten, mit dem Ziel, mehrere Erfahrungsräume zu schaffen. Es ist klar, dass es schwer ist, anhand eines Exkursionstages alle Dimensionen gleichwertig zu bedienen. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, uns auf zwei der fünf konkreter zu fokussieren. Dennoch waren wir gewillt alle Punkte in die theoretische Ausarbeitung mit einzugliedern.

Die fünf Dimensionen nach Dickel und Glasze (2009): 

1.Aspekt der konstruktivistischen Geographie (Welche Art der geographischen Weltbetrachtung haben Exkursionsteilnehmer*innen)

2.Erfindung von Problemstellungen durch Beobachtung vor Ort

3.Subjekt- & Handlungszentrierte Anbindung 

4.Aspekt von Leiblichkeit und Geographie à durch Handlungszentrierung bzw. Körperzentrierung

5.Selbstreflexion (reflexive Beobachtung des eigenen Denkens

Zuerst mussten wir uns über die Perspektive der geographischen Weltbetrachtung klar werden. In dem Nationalpark befinden wir uns als mitteleuropäische Touristen mit einem naturwissenschaftlichen Hintergrund. Ziel der Exkursion war es, auch andere Perspektiven einzunehmen. Deswegen sollten sich Studierenden die Fragen stellen, wie wohl die Landschaft auf die hier lebenden Menschen und Tiere wirkt und wie die wechselseitige Beeinflussung geprägt ist. Daran schließt auch die zweite Dimension an. Durch das Erkunden der Natur sollten auch Problemstellungen vor Ort entwickelt werden. Die Besonderheiten dieser Landschaft bieten dafür eine Vielzahl von Ansatzpunkten. Ein Beispiel dafür ist die teils schwierig zu betreibende Landwirtschaft oder die eingeschränkte Mobilität der Bauern. Die dritte Dimension ist auch in diesem Prozess inkludiert. Es ist allgemein schwierig, die Dimension getrennt voneinander zu betrachten. Man erkennt, dass diese sich in weiten Teilen überlappen. Die dritte Dimension der Subjekt- & Handlungszentrierten Anbindungen bezieht sich wieder darauf, die gewohnten Seh- & Denkvorgänge aufzubrechen und diese dann auch zu reflektieren. Die Exkursionsteilnehmer*innen sollten sich in unterschiedlich dort vorzufindende Positionen hineindenken. Das Ziel ist das Einnehmen einer multiperspektivischen Position. Für viele mag das ungewohnt und neu sein, aber nur so verlässt man ein Stück die eigene Subjektivität (zum Teil). 

Die für uns bedeutendste Perspektive ist die des Aspektes von Leiblichkeit und Geographie. Es ist oft von ungeahntem Vorteil, körperliche Widerstände in eine Exkursion zu integrieren. Das könnte das Einbeziehen einer längeren Wanderung sein, das Schlafen in einem Zelt oder die generellen Reisestrapazen. Durch diese Inkludierung von Widerständen erfährt man unvorhersehbare Einblicke. Dinge werden durch körperliche und seelische Belastung ganz anders eingeschätzt und manchmal kann man dann Perspektiven einnehmen, die einem zuvor verwehrt geblieben sind. Nur in extremen Situation ist man gezwungen, sich mit der eigenen Gefühlswelt und der Körperlichkeit im Allgemeinen auseinanderzusetzen. Unser Ziel war es, den Naturraum Serra d´Irta näher zu erkunden. Aus diesem Grund wollten wir eine Grenzsituation schaffen. Durch die Schaffung einer solchen Situation ist die Nachvollziehung der ersten drei Dimensionen einfacher. So war zumindest der Gedanke. Wir haben versucht, die Erschließung des Raumes mit einer Grenzerfahrung zu kombinieren und sind zu dem Entschluss gekommen, dass eine Wanderung beides in sich vereinen kann. Wie das im Detail geschehen sollte, wird im nächsten Punkt genauer erläutert.

Die fünfte und somit letzte Dimension ist die der Selbstreflexion. Alle Dimension überschneiden sich in dem Punkt, dass die Erfahrungen und Erkenntnisse eines jeden Prozesses nur dann von großer Wertigkeit sind, wenn diese auch reflektiert und eingeordnet werden. Es bietet sich auch an, das Erlebte mit anderen zu teilen und so vielleicht noch andere Erfahrungen und Perspektiven kennenzulernen. Dienlich ist eine entspannte Reflexionsrunde am Abend der Exkursion, wenn sich alle wieder in Cervera eingefunden haben.

Planung des Exkursionstages – Wanderungen

Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir die Wanderung planen können, um möglichst viele Bedürfnisse zu erfüllen. Die Schere der körperlichen Belastbarkeit war sehr groß, weshalb wir verschiedene Wanderrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Längen anbieten wollten. Am Tag vor der Wanderung haben wir dann die Routen veröffentlicht und die Studierenden konnten sich untereinander absprechen und den Bussen / Routen zuordnen. Alle Wanderungen sollten im Nationalpark Serra d´Irta stattfinden. Zu jeder Route sollte eine Person des Exkursionteams zugeordnet werden, um die Arbeitsaufträge und die richtige Navigation zu gewährleisten. Im Vorhinein wurde noch einmal für alle gesagt, dass auf genug Wasser und die richtige Kleidung geachtet werden soll. Das Wetter versprach sehr heiß zu werden. Die Navigation sollte über die App Komoot geschehen. Diese ist bekannt für eine einfache Navigation, das Speichern von Routen und die allgemein kostenlose Verwendung. Die Studierenden waren angehalten, sich vor der Wanderung mit der Bedienung der App vertraut zu machen.

Route 1

Die erste Route ist gleichzeitig die schwerste. Mit Rund 18 km und 620 Höhenmetern stellt sie auch für erfahrene Wander*innen eine Herausforderung dar. Geprägt ist die Route vor allem durch die vielen steilen Auf- und Abstiege. 

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ABB. 2: Streckenprofil Route 1
ABB. 3: Karte Route 1

Route 2

Die zweite Route sollte eine Zwischenlösung zwischen den beiden anderen darstellen. Die Route ist anspruchsvoll aber auch für ungeübt, aber gewillte Wander*innen durchaus durchzuführen. Charakteristisch ist die Route für den schönen Abschnitt am Meer und durch einen steilen Aufstieg. Die Wanderung verläuft über 13.5 km mit knapp 300 Höhenmetern. 

ABB. 4: Karte Route 2
ABB. 5: StreckenprofilRoute 2

Route 3

Die dritte Route ist die einfachste der drei. Die knapp 10km Wanderung mit 220m Höhe sind auch für ungeübt Wander*innen kein Problem. Diese Route ist bekannt für den schönen Abschnitt am Meer und die außergewöhnliche Vegetation.

ABB. 6: Streckenprofil Route 3
ABB. 7: Karte Route 3

Planung des Exkursionstages – Geographischer und biologischer Auftrag

Das Ziel unserer Exkursion bestand darin, durch ein hohes Maß an Selbsttätigkeit einen forschend-entdeckenden Charakter zu erzeugen. Es war uns wichtig, den Tag im Gelände handlungsorientiert zu gestalten. Die Anforderungen an unsere Kommilitonen bestanden dabei darin, die Vegetation der Küsten und des Nationalparks Sierra d´Irta zu charakterisieren. Dazu zählt zum einen das Bestimmen der Pflanzen mit verschiedenen Apps, wie z.B.: Google Lens, Seek oder Plant.net, aber auch das Angeben der Standortfaktoren und Wachstumsbedingungen. Anhand des Fachlehrplanes Geographie könnte man den Exkursionstag im Jahrgang 5/6 durchführen. Dabei wird der Kompetenzschwerpunkt „Einen Kontinent themenorientiert analysieren“ (Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, 2016, S. 13) aufgegriffen und die Kompetenz “geographische Objekte und Sachverhalte in räumliche Orientierungsraster zu Europa einordnen und einfache analoge oder digitale Kartenskizzen nach Vorlage anfertigen” angesteuert. 

Innerhalb der Bildungsstandard Geographie lässt sich die Exkursion dem Kompetenzbereich Orientierung „aufgabengeleitet einfache Kartierung durchführen“ (S9 in O3, Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V., 2020, S. 18) und „sich mit Hilfe von Karten oder anderen Orientierungshilfen (z.B. Landmarken, Piktogrammen, Kompass, Diensten zur Routenplanung, Augmented Reality) im Realraum bewegen” (S12 in O4, Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V., 2020, S. 15) zuordnen.

Unsere Ergebnisse

ABB. 8: Algen im Meer

Folgende Pflanzen wurden von den Studierenden mithilfe von Bestimmungsapps bestimmt: 

  • Mastixstrauch (Pistacia lentiscus)
  • Flockenblumen (Centaurea)
  • verschiedene Diestelarten, z.B. Golddistel (Carlina vulgaris)
  • Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua
  • Echte Feige (Ficus carica)
  • Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • Pistazienbaum (Pistacia vera)
  • Meerfenchel (Crithmum maritimum)
  • Zwergpalme (Chamaerops humilis)
  • Pappeln, z.B. Schwarz-Pappel (Populus nigra)
  • Strandlilie/Dünen-Trichternarzisse (Pancratium maritimum)
  • Weiße Meerzwiebel (Drimia maritima)
  • Anis (Pimpinella anisum)
  • Kermeseiche (Quercus coccifera)
  • Olivenbaum/Echter Ölbaum (Olea europaea)
  • Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica)
  • Rotalgen (Rhodophyta)
  • Grünalgen (Chlorobionta)
  • Braunalgen (Phaeophyceae)
  • Seegräser (Zostera)
ABB. 9: Olivenbäume im Nationalpark

Bei der Kartierung der einzelnen Pflanzen war eine klare Zonierung der Vegetation im Nationalpark zu erkennen. Im Küstenbereich sind im flachen Wasser einige Wasserpflanzen zu finden, an die sich auf dem Festland Strandpflanzen anschließen. Je weiter man ins Landesinnere geht, desto größer werden die Pflanzen. Waren im Küsten- und Strandbereich noch kleine krautige Pflanzen zu finden, werden auf der Wanderung immer mehr Sträucher und erste Bäume sichtbar. Je weiter man sich vom Meer entfernt, desto mehr Bäume sind zu finden. Schließlich befindet man sich inmitten von Wäldern, die je nach Höhenlage wiederum immer lichter werden. Diese klare Zonierung war auf Route 2 am besten zu beobachten, da dort sowohl Wege entlang des Wassers, aber auch durch Wälder und an Olivenhainen entlang führten. Bei Route 1 waren aufgrund der großen Höhenunterschiede die Höhenstufen der Vegetation gut erkennbar. Da sich Route 3 eher in Küstennähe befand, konnten auf dieser Wanderung eher die kleineren, krautigen Gewächse beobachtet werden.

ABB. 10: Feigenkaktus im Nationalpark

Ablauf des Exkursionstages

ABB. 11: Aussicht Route 3

Insgesamt verlief der Exkursionstag etwas anders als geplant. In der Gesprächsrunde am Abend zuvor wurde das Stimmungsbild getestet. Anders als erwartet, war die Wanderlust der Studierenden eher verhalten. Ein möglicher Grund dafür könnte aber auch das angekündigte heiße und trockene Wetter gewesen sein. Denn an den vorherigen Tagen waren stets Temperaturen von weniger als 30 Grad. Dies sollte am Exkursionstag etwas anders sein, da deutlich höhere Temperaturen vorhergesagt wurden. Insgesamt sechs Studierende entschieden sich trotzdem für die lange Route 1. Alle anderen ordneten sich den Routen 2 und 3 zu. Somit fuhren am Exkursionstag zwei Busse zu den Startpunkten der Touren 2 und 3 und ein Bus zu dem etwas weiter entfernten Startpunkt der Route 1. Um etwa 10:30 erreichten alle Busse die jeweiligen Startpunkte. Dieser Zeitpunkt sollte allerdings beim nächsten Mal deutlich weiter nach vorn gezogen werden, da dadurch der Großteil der Wanderung in der Mittagshitze stattfinden musste. Dadurch hatten einige Teilnehmer*innen mit der starken Hitze und Sonneneinstrahlung zu kämpfen, weshalb manche ihre Entscheidung für eine Route nochmal änderten und so dann doch eine kürzere Route wählten. Dies lag in der alleinigen Entscheidung der Teilnehmer*innen, sodass jede*r selbst nach seinen eigenen Bedürfnissen entscheiden konnte, wie viel gewandert wird. Diese individuelle Anpassung des Tagesablaufes stellt für uns kein Problem dar, da immer noch genug Studierende gemeinsam unterwegs waren. Alleine hätten wir jedoch aus Sicherheitsgründen niemanden zurückgelassen. Trotzdem kamen die meisten an diesem Tag an ihre körperlichen Grenzen, was mehr oder weniger auch ein Ziel dieser Exkursion darstellte. Gemäß dem didaktischen Ansatz der Leiblichkeit und Geographie (Dickel & Glasze) sollte die Wanderung Strapazen beinhalten, damit ein neues Raumverständnis entwickelt werden kann. Und genau das ist damit gelungen. Die Exkursionsteilnehmer*innen konnten die Gegebenheiten vor Ort mit allen Sinnen wahrnehmen und erleben. Aus den Beobachtungen und Erfahrungen während der Wanderung lassen sich diverse Fragestellungen ableiten, wie z.B. wie schwer es sein muss, dort zu leben, Nahrung anzubauen und sich allgemein fortbewegen. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswahl der Routen gut gewählt war. Route 1 stellt eine besondere körperliche Herausforderung dar, die von den Teilnehmer*innen auch als sehr anstrengend eingestuft wurde. Jedoch war sie teilweise auch sehr gefährlich durch fehlende Schatten- oder Rastplätze, die steilen Wege und große Felsbrocken, die das Laufen zunehmend erschwerten. Somit stellt sich hier die Frage, ob neben der Grenzerfahrung auch wirklich eine Auseinandersetzung mit der Vegetation vor Ort stattfinden konnte. Da man sich sehr auf den Weg konzentrieren musste, um nicht zu stürzen oder sich zu verletzen, rückte die eigentliche Pflanzenbestimmungsaufgabe wahrscheinlich etwas in den Hintergrund. Route 2 wanderten insgesamt nur zwei Studentinnen, die die Tour sehr genossen haben. Sie konnten somit sehr gut die verschiedenen Pflanzenarten untersuchen und hatten tolle Aussichtspunkte unterwegs. Die meisten Studierenden entschieden sich letztendlich für Route 3, da sie sehr mit der Hitze zu kämpfen hatten. Da diese Tour auch die kürzeste war, konnten sie sich viel Zeit für die Beobachtung der Vegetation nehmen. Außerdem konnten sie noch etwas Zeit am Strand verbringen und hatten somit die Möglichkeit, auch Wasserpflanzen zu beobachten. Es kam bei der Auswertung am Abend eine lange Liste an Pflanzen, die am Tag bestimmt wurden, zusammen. Somit kann von einem erfolgreichen Tag gesprochen werden. Einige Studierende brachten sogar einzelne Pflanzenteile zur Auswertung mit. 

Technisch betrachtet gab es einige Schwierigkeiten. Die digitale Kartierung der Pflanzen funktionierte aufgrund der Internetprobleme vor Ort nicht wie geplant. Somit konnten nur vereinzelt Ergebnisse in die Karte eingetragen werden. Allerdings war das kein Problem, da man sich so untereinander nur austauschen musste. Die Navigation mit der Komoot App hat bei den meisten gut funktioniert. Allerdings waren teilweise durch den lückenhaften Internetempfang die Routenplaner verschwunden. Alternativ hat aber die digitale Navigation über Google Maps gut funktioniert. 

ABB. 12: Aussicht Route 3

Welche Aspekte könnte man im Bezug einer Schülerexkursion verändern?

ABB. 13: Ankunft nach der Wanderung in Peñíscola

Nach erfolgreicher Wanderung haben wir uns anschließend Gedanken gemacht, was wir in Bezug zu einer Schülerexkursion an unserer Planung verändern würden. Nach Rücksprache mit unseren Kommilitonen lässt sich sagen, dass der Tag allen Spaß bereitet hat. Für eine Durchführung mit Schülern und Schülerinnen müssten allerdings einige Stellen verändert werden. Während der Exkursion sind Probleme aufgetreten, die wir vorab nicht berücksichtigt haben. Zum einen benötigt man mehrere Aufsichtspersonen. Es ist bei der Wanderung vorgekommen, dass einige Kommilitonen sich übernommen haben und realisierten, dass der gesamte Weg für sie nicht machbar ist. Diese sind schließlich umgekehrt. Im Rahmen einer Schülerexkursion bräuchte man dafür mehr Aufsichtspersonen, die dann gemeinsam mit diesen Schüler*innen zurückgehen. In so einem Fall müsste jedoch auch immer mindestens eine Begleitperson beim Rest der Gruppe bleiben.

Des Weiteren wäre auf die Auswahl des Tages oder der Uhrzeit hinsichtlich des Wetters zu achten. Am Tag der Wanderung waren hohe Temperaturen und keine Bewölkung zu verzeichnen. Da wir nicht zeitig genug begonnen haben, überraschte uns die Mittagshitze, was den Ausfall der Kommilitonen begründet. Gerade bei der Durchführung mit Kindern erscheint uns dieser Punkt von besonderer Bedeutung. Es wäre ratsam, eine frühere Uhrzeit zu wählen, um die Routen vor der eintreffenden Mittagssonne überwunden zu haben. An dieser Stelle ist hinzuzufügen, dass an ausreichend Wasser zu denken ist. Gerade bei langen und anstrengenden Wandertouren ist dies unbedingt nötig. Auf der Exkursion gab es zudem keine Möglichkeit, den Wasservorrat aufzufüllen, obwohl Standorte dafür in der App Komoot kartiert waren. Somit sollte man auch darauf bei der Planung einer Schülerexkursion achten. 

Außerdem sollte die Länge und Schwierigkeit der Routen für Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Unsere erste Route erscheint uns rückblickend mit rund 18 Kilometern Länge und steilen Aufstiegen sowie sehr steinigen Wegen als unangebracht für Schulklassen, da diese bereits für uns sehr kräftezehrend waren. Es könnte sie in der Motivation beeinträchtigen und man könnte den Fokus der Kartierung der Pflanzen aus den Augen verlieren, da man die Route schnellstmöglich hinter sich bringen möchte. Es ist zudem auf die Planung von ausreichend langen Pausen zu achten. Diese mussten bei der Durchführung der langen Route kurz gehalten werden, da es einen vereinbarten gemeinsamen Treffpunkt nach der Wanderung gab, der eingehalten werden musste. Daher erscheint uns die Wahl kürzerer Routen als sinnvoll, damit sich die Schüler*innen auch genug Zeit zum Bestimmen und Beobachten der Pflanzen nehmen können. Abschließend lässt sich dennoch sagen, dass unser Ansatz in der Durchführung gut funktioniert hat. Viele von uns konnten ihre körperlichen Grenzen innerhalb der Wanderung testen, weshalb die Tour rückblickend als eine tolle Erfahrung wahrzunehmen ist. Auch das Bestimmen der Pflanzen mit Hilfe verschiedener Apps hat gut funktioniert und Spaß gemacht. Auch das Kartieren, als eine geographische Grundkompetenz, hat im Rahmen der Exkursion gut geklappt, auch wenn nicht alle Studierenden Pflanzen eintragen konnten.

Als Fazit lässt sich daraus für eine Schülerexkursion ableiten, dass vorher zum einen die geplante Route abgelaufen und zudem der Internetempfang vor Ort geprüft werden muss. Erst dann kann man entscheiden, ob und welche digitalen Methoden und Tools eingesetzt werden können. Außerdem haben einige Studierende einen Lehrpfad im Nationalpark gefunden, der wahrscheinlich bei einer vorherigen Erkundung der Wandertouren gefunden worden wäre. Somit hätte auch dieser mit einbezogen werden können. Gerade für Schüler*innen ist ein Lehrpfad besonders gut geeignet, da die Inhalte bereits pädagogisch gut aufbereitet sind. Da wir jedoch keine Möglichkeit hatten, vor unserem Exkursionstag das Gelände kennenzulernen und die Routen zu testen, ist das ein Tipp, den wir für eigene Exkursionen mit Schülerinnen und Schülern mitnehmen. 

ABB. 14: Esel im Nationalpark

— Viktoria Beier, Arnold Gross & Pauleen Hartmann

Literaturverzeichnis

Deutsche Gesellschaft für Geographie e.V. (2020). Bildungsstandards im Fach Geographie für den Mittleren Schulabschluss (10. Aufl.).

Dickel, M. & Glasze, G. (2009). Vielperspektivität und Teilnehmerzentrierung – Richtungsweiser der Exkursionsdidaktik. Praxis Neue Kulturgeographie, 9, LIT.

Komoot. (2016a). komoot: Playa – Torre Ebrí Runde von Urbanització el Pinar. https://www.komoot.de/tour/784614183?ref=itd

Komoot. (2016b). komoot: Vista Costiera Runde von Luz del Sur. https://www.komoot.de/tour/784614711?ref=itd

Komoot. (2020). komoot:  Palacio del Mar-Garajes. https://www.komoot.de/tour/742917157

Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt. (2016). Fachlehrplan Sekundarschule. Geographie. Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt.

29. Nov 2022

Embalse del Sichar – Gewässerschutz im Mittelmeerraum

Verfasst von

Was haben wir für den Tag geplant?

Die Planung unseres Exkursionstages stellte uns zunächst vor Herausforderungen: Als erstes mussten wir unser Thema Mittelmeer und Gewässer genauer definieren, um einen konkreten Ansatz zu finden. Da das Mittelmeer bei den hohen Temperaturen ein omnipräsentes Thema darstellte, haben wir uns dazu entschieden, uns näher mit dem Bereich der Stauseen und des Gewässerschutzes zu beschäftigen. Die Relevanz und Aktualität der Themen ist aufgrund der klimatischen Änderungen so hoch wie nie. Stauseen und deren Nutzung werden nicht nur politisch, sondern auch von Klimaschützern kontrovers diskutiert. Die (ökologischen) Folgen von Stauseen sind enorm und waren uns Exkursionsplanende in diesem Ausmaß bisher nicht bewusst. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, unseren Tag rund um den Stausee Embalse del Sichar und dessen Gewässerschutz zu planen. 

Abb. 1: Wegbeschreibung von Cervera del Maestre zum Stausee Embalse del Sichar

Um den Teilnehmer*innen einen weiteren unvergesslichen Tag in Spanien zu bereiten, wollten wir Spaß, Bewegung und Abkühlung mit Wissenserwerb kombinieren. Die Internetrecherche gestaltete sich von Deutschland aus allerdings schwieriger, als zunächst gedacht. Sprachliche Barrieren und die Erreichbarkeit verschiedener potenzieller Anbieter stellten uns vor Herausforderungen. So kam es, dass wir nur einen groben Plan hatten, bevor wir unsere Reise nach Spanien antraten – mit der Hoffnung vor Ort mehr Klarheit schaffen zu können.

In Spanien angekommen konnten dann unsere Sorgen beseitigt werden und unserer geplanten Kajaktour stand nichts mehr im Wege. Da nicht alle Studierenden Kajak fahren wollten, teilten wir die Gruppe in Land- und Wasserratten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben und Schwerpunkten. Um in jeder Gruppe einen Verantwortlichen zu wissen, teilten wir auch unsere Planungsgruppe auf, sodass Sophia die Landratten betreute und Pauline und Marie die Wasserratten. 

Die Aufgaben für die Gruppen an Land waren, dass diese Vermutungen notieren sollten, wie der Stausee genutzt werden könnte. Danach sollten die Gruppen die nähere Umgebung auf Auswirkungen des Stausees untersuchen und drei konkrete Beispiele nennen. Abschließend stellten wir die Aufgabe, ein Wirkungsgefüge zum Thema Talsperren und Stauseen zu erstellen. Dabei sollte besonders auf den Klimawandel eingegangen werden. 

Die Gruppen, die mit den Kajaks unterwegs waren, hatten eher praktisch orientierte Aufgaben und sollten vor allem die Wasserqualität auf bspw. Farbe und Unreinheiten untersuchen. Des Weiteren war es Aufgabe, Auswirkungen von Müll und Verschmutzungen auf die Umwelt zu erläutern, zwei konkrete Beispiele dazu zu nennen und anschließend Maßnahmen zur Reinhaltung des Wassers zu notieren.

Alle Gruppen sollten ihre Ergebnisse in ein Padlet sichern, sodass diese auch nach der Auswertung für jeden zugänglich sind. Um die Ergebnisse zu sichern, bekamen die Wasserratten nach der Kajaktour noch zusätzlich Zeit. Die Auswertung sollte anschließend mündlich stattfinden.

Unsere Durchführung

Unser Exkursionstag startete pünktlich 10.30 Uhr und wir machten uns auf den Weg zum Stausee Embalse del Sichar, an dem wir unseren Tag verbringen sollten. Am Stausee angekommen gaben wir eine kurze Einführung mit den wichtigsten Daten zum See und erklärten kurz die Aufgaben, die aber auch in den Padlets nochmals hinterlegt waren. 

Abb. 2: Kajaks

Die Gruppen auf dem Wasser starteten nun und paddelten teils in verschiedene Richtungen, was später noch zu unterschiedlichen Ergebnissen der Aufgabenstellungen führen sollte. Der Stausee war sehr schön gelegen und die Tour bot allerhand fürs Auge: türkisblaues Wasser und viele kleine Inseln, die geologisch interessant aufgestellt waren.

Abb. 3: Insel im Stausee Embalse del Sichar

Die Aufgabenstellungen waren jedem klar und stellten während der Tour keinerlei Probleme dar. Die Gruppe an Land nutzte die Schattenplätze zur Erledigung der Aufgaben. Auch hier waren die Aufgabenstellungen deutlich und die Gruppen konnten der Erledigung ohne Probleme nachgehen.

Als die Kajaktour zu Ende war, haben wir noch 20min Zeit gegeben, sodass die Gruppen auf dem Wasser ihre Ergebnisse ins Padlet laden und die Gruppen an Land sich kurz im Stausee abkühlen konnten.

Warum machen wir das Ganze überhaupt? – Didaktische Begründung

Schon vor Jahrtausenden, als der Mensch sesshaft wurde, entstanden Siedlungen entlang von Flüssen, Seen und Meeresküsten. Neben der reinen Lebensgrundlage waren es vor allem Fischfang und Viehzucht, welche die Siedler an das Wasser banden. Doch die Bedeutung des Lebens nahe von Wasservorkommen wuchs mit dem Ausbau des Verkehrsnetzes und den verbesserten Transportmöglichkeiten. Die wichtigsten Handelsplätze entstanden entlang der Ufer, sodass heute jede größere Stadt der Erde an einem Gewässer gelegen ist.

Die Kehrseite dieser Entwicklung ist die starke Veränderung des Wasserhaushaltes, die mit der Verbesserung von Produktionsmitteln und Ernährungsgrundlage der Menschen einherging. Die Bewohner legten Weinberge, Fischteiche und Hopfengarten an und errichteten Mühlen und Entwässerungsanlagen. Die Folgen verdeutlicht eine Studie des WWF (2019), die zum Ergebnis kam, dass heute mehr als Dreiviertel aller Flüsse weltweit in ihrem Verlauf durch Staudämme und künstliche Regulierungen blockiert oder umgeleitet werden. Dabei weisen Ökosysteme rund um unveränderte Flussläufe die größte Biodiversität und Dynamik auf. Doch der Bevölkerungswachstum befördert die Weiterentwicklung von Wasserkraft als erneuerbarer Energielieferant, wodurch Klima, Tiere, Pflanzen und Menschen zunehmend bedroht sind. Es gilt erneuerbare Alternativen für die Energiegewinnung zu entwickeln, um die Folgen des globalen Klimawandels abzuschwächen. Überträgt man dieses Problem in den Schulkontext, so werden die Schüler*innen mit mindestens drei der zehn formulierten Basiskonzepte für den Geographieunterricht (KMLSA, 2013) konfrontiert:

  • Einheit struktureller, prozessualer und funktionaler Betrachtungsweise auf systemischer Ebene, 
  • Mensch‐Umwelt‐System,
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Stauseen stehen exemplarisch für die Problematik des Eingriffs in das natürliche Gewässernetz. Deren Staudämme halten Sedimente zurück, wodurch die Deltaregionen erodieren und Salzwasser ins Festland vordringt. Das hat zur Folge, dass Anbaugebiete im Delta versalzen, Fischbestände und Fischfang schrumpfen sowie Überschwemmungen und Dürren häufiger werden. Gleichzeitig findet eine Versandung des Sees statt, wobei Methan und CO2 freigesetzt werden und den Klimawandel beschleunigen. So soll uns der Exkursionstag an den Sichar-Stausee unweit von Castéllon de la Plana in Spanien führen. Er wurde 1960 im Verlauf des Flusses Río Mijares auf einer Fläche von 317 Hektar mit einem maximalen Fassungsvermögen von 52 hm3 gebaut.

Der Tagesausflug ist als kognitivistische Arbeitsexkursion angesetzt, was bedeutet, dass die Teilnehmenden „[geographische] Arbeitsweisen selbstständig in der unmittelbaren Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand in einem systematisierten Lernprozess mit feststehenden Lerninhalten [anwenden sollen].“ (Ohl & Neeb, 2012) Diese Exkursionsform erleichtert es uns Leitenden, die Planung für den uns fremden Ort vorzunehmen und zielt dennoch auf den eigenständigen Erwerb raumbezogener Daten der Teilnehmenden ab. Dadurch und nicht zuletzt durch die Möglichkeit des ganzheitlichen Lernens – das Ökosystem Stausee von Land und Wasser mit allen Sinnen wahrzunehmen – werden die Selbstständigkeit sowie ein nachhaltiger Erfahrungszuwachs der Lernenden forciert. Die kooperative Arbeit in Dreiergruppen kann dann dazu beitragen, das soziale Lernen bzw. die Interaktions-, Kooperations- und Teamfähigkeit der Gruppenmitglieder*innen zu fördern (vgl. Hemmer, 2011).

Auswertung der Exkursionsaufgaben

Die Auswertung der Aufgaben am Exkursionstag erfolgte in einem Gruppengespräch am Ende des Tages. Alle Exkursionsteilnehmer*innen standen in einem Kreis und wir übernahmen die Moderation des Auswertungsgespräches. Jede Aufgabe der verschiedenen Gruppen wurde durchgesprochen und die Ergebnisse in einem Padlet zusammengetragen. Diese Ergebnisse sind in den unteren Abbildungen zu sehen. Des Weiteren haben wir nachträglich unseren Erwartungshorizont als Gruppe 1 eingetragen, da die eigentliche erste Gruppe der Landratten ihre Ergebnisse aufgrund von Internetproblemen nicht eintragen konnte. Bei den Wasserratten haben sich nur zwei Gruppen während der Kajaktour zusammengefunden, sodass auch hier die erste Gruppe der Erwartungshorizont von uns ist. 

Abb. 4: Ergebnisse der Gruppen an Land

Da die erstellten Wirkungsgefüge der Gruppen in der Padlet-Übersicht schwer zu erkennen sind, könnt ihr sie hier noch einmal etwas größer sehen.

Abb. 7: Ergebnisse der Gruppen auf dem Wasser

Reflexion der Planung und Feedback

Nun möchten wir zu der Reflexion des Exkursionstages übergehen. Zunächst möchten wir auf die Planung und Durchführung zu sprechen kommen und danach auf das Feedback der Studierenden zu unserem Exkursionstag eingehen. 

Als wir die Themen für die Tage während der Spanien-Exkursion vergeben haben, wussten wir nicht ganz, was wir uns zu dem recht allgemeinen Thema „Mittelmeerraum“ vorstellen sollten. Wir haben zwar gute Tipps von Martin erhalten, allerdings haben wir bei anderen Gruppen ähnliche Programmpunkte entdeckt. Da wir eine Dopplung verhindern wollten standen wir vor dem erneuten Problem, welche Exkursionspunkte wir in unserem Tag einbeziehen möchten. Zusätzlich war das Problem, wie vermutlich für alle, dass wir noch nie vor Ort waren und die Planung in Deutschland hauptsächlich über Google Maps machen mussten. 

Wir recherchierten mögliche Exkursionsorte und -unternehmungen und fanden leider recht wenig. Zuerst dachten wir an eine Bootstour von Peñiscola aus, mit einem Hauptaugenmerk auf den Wasserschutz im Mittelmeerraum. Da allerdings auf mehrere Anfragen nie eine Rückmeldung der Veranstalter der Bootsrundfahrten kam, mussten wir umdenken. Wir wussten nicht, ob sich eine Bootstour spontan mit so einer großen Gruppe vor Ort planen lässt. 

Somit entschlossen wir uns das Hauptthema „Wasser“ und „Wasserschutz“ beizubehalten und suchten nach einem Ort, an dem wir dieses Thema behandeln könnten. Unsere erste Wahl fiel auf den Ort Castellón de la Plana. Dort gab es in der Nähe den Stausee Embalse del Sichar bei Onda und wir wollten ursprünglich nach dem Stausee in Castellón de la Plana den Fischmarkt ansehen. Allerdings wären die Fahrtzeiten sehr lang gewesen und wir entschieden uns, nur den Stausee anzufahren. Des Weiteren bietet der Stausee eine andere Kulisse als die anderen geplanten Exkursionstage. Wir haben an diesem Tag eine andere Vegetation und Süßwasser gesehen, wodurch Abwechslung in die Exkursion kam und auch Probleme des Süßwassers besprochen werden konnten. 

Wir haben gesehen, dass an dem Stausee eine Kajaktour angeboten wird und wir entschieden uns, die Gruppen in „Landratten“ und „Wasserratten“ einzuteilen. Die Erstellung der Aufgaben war innerhalb der Gruppe recht einfach, da wir einen guten Austausch hatten.

Im folgenden Abschnitt möchte ich zu dem Feedback der Studierenden kommen. Am Ende des Exkursionstages haben wir die Studierenden um Feedback gebeten. Dafür haben wir eine Blitzlichtrunde gemacht. Allgemein wurde unser geplanter Tag gut bewertet. Die Studierenden fanden den gewählten Exkursionsort und die Aufgaben ansprechend. Der Stausee konnte viele Gesprächsthemen anheizen. Über die touristische Nutzung bis hin zu den Auswirkungen eines Stausees auf seine Umwelt. 

In unseren Aufgabenstellungen wollten wir durch die Gruppenaufteilung eine Vielfalt an Themen abdecken. Die Gruppen, die an Land geblieben sind, haben sich vor allem mit Themen wie den Tourismus, Umweltauswirkungen des Stausees und den Klimawandel beschäftigt. Die anderen Gruppen, die mit dem Kajak auf dem See unterwegs waren, haben sich die Qualität und die Verschmutzung des Wassers angeschaut. Zudem sollten sie sich über die Auswirkungen von verschmutzten Gewässern informieren und Lösungen sowie Beispiele für eine Wasserreinhaltung überlegen. 

Diese Gruppenaufteilung kam bei den Studierenden sehr gut an. Wir stellten die Studierenden am Anfang des Exkursionstages vor die Wahl. Sie konnten entscheiden, ob sie die Kajaktour machen oder an Land bleiben möchten. Da nicht alle eine Kajaktour machen wollten oder sie sich nicht trauten konnten wir durch die Gruppenaufteilung eine gute Alternative anbieten. Allerdings kam  bei den Gruppen, die an Land geblieben sind, ein anderes Problem auf. Wir sagten zu den Studierenden, dass sie sich selbst in drei Gruppen einteilen sollen. Dies hat leider nicht gut funktioniert, da sich die Gruppen ungleich aufgeteilt haben. Die Studierenden die sich bereits kannten haben sich zu einer großen Gruppe zusammengeschlossen, sodass die übrigen sehr kleine Gruppen gebildet haben bis hin zu einer einzelnen Person als Gruppe. Dieses Problem könnte durch eine vorherige Zuordnung der Gruppen behoben werden. Die Gruppeneinteilung kann durch unterschiedliche Methoden, von Durchzählen bis Fäden ziehen oder Süßigkeiten, geschehen. Ziel sollte es allerdings für unseren Projekttag sein, drei etwa gleich große Gruppen einzuteilen damit bei der Aufgabenbearbeitung ein kreativer Austausch stattfinden kann. 

Die Kajaktour soll zudem sehr schön gewesen sein. Die Studierenden berichteten von mehreren Inseln in dem Stausee und schönen Bergen drum herum. Am Ende des Tages haben wir jedoch von anderen Studierenden auch den Wunsch gehört, dass wir selbst den See nicht touristisch nutzen sollten, wenn der Tourismus problematisch sein soll. Wir wollten allerdings dadurch eine kritische Auseinandersetzung schaffen, die sich in dem Abschlussgespräch auch ergeben hat. 

Beim Feedback wurde zudem der Wunsch erwähnt, dass auch gern die Themen mehr auf den durch den Stausee verursachten Wassermangel gelenkt werden können. Dieser ist in der Umgebung allgegenwärtig. Hierzu könnte das nächste Mal eine Aufgabenstellung entworfen werden, bei der sich sowohl die Gruppen auf dem Wasser, als auch die an Land mit ihrer Umgebung vertrauter machen müssen. Dies könnte durch eine Beobachtungsaufgabe bei einer kurzen Wanderung oder während der Kajaktour erfolgen. So können sich die Studierenden näher mit ihrer Umgebung befassen und mögliche Auswirkungen direkt an ihrer Umwelt erkennen. 

Positiv erwähnt wurde die Zeitaufteilung von den Aufgaben. Wir haben die Bearbeitungszeit der Aufgaben so gewählt, dass die Gruppen auch Zeit haben sich den Ort genauer anzusehen. Dies würden wir so beibehalten, da wir die Zeit vor Ort nicht nur mit den Aufgaben verbringen wollten. Wir wollten, dass sich die Studierenden mit dem Ort vertraut machen können und das haben wir wohl auch geschafft. 

Außerdem wurde die Struktur des gesamten Tages positiv hervorgehoben. Wir haben uns entschieden mit einen kurzen Input zu beginnen. So können sich die Studierenden verorten und sich schon einmal mit ihrer Umgebung vertraut machen. Anschließend haben wir die Gruppenarbeit begonnen und zum Ende des Tages hin die Auswertung. 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Exkursionstag ein Erfolg war. Wir haben an dem Tag andere Einblicke über die Ressource Wasser erhalten und uns über andere Themen wie Wasserverschmutzung unterhalten können. Zudem konnten wir eine kritische Auseinandersetzung in der Diskussionsrunde führen. 

Unsere Literatur

Ohl, U. & Neeb, K. (2012). Exkursionsdidaktik: Methodenvielfalt im Spektrum von Kognitivismus und Konstruktivismus. Braunschweig: Bildungshaus Schulbuchverlage.

Hemmer, M. (2011). Schülerexkursionen im Geographieunterricht–Grundzüge der Exkursionsdidaktik und-methodik. Außerschulische Lernorte bilingual, 85.

Wir hoffen ihr habt durch diesen Blogeintrag einen guten Einblick in unseren Exkursionstag bekommen und etwas mehr über den Gewässerschutz und die Auswirkungen eines Stausees gelernt. Lest euch gern noch andere Blogeinträge durch, viel Spaß!

– Pauline Dittrich, Marie Feige und Sophia Liesche

28. Nov 2022

Tursimo en España – ein Exkursionstag im Fokus des Tourismus in der Region Valencia

Verfasst von

Im Rahmen der Exkursionsreise nach Cervera del Maestre wurde durch die teilnehmenden Studierenden einzelne Tagesexkursionen konzipiert. Am vierten Tag, dem 10.09.2022 stand der Tourismus im Fokus. Die Studierenden sollten hierzu mehrere Stationen im Raum Valencia unter verschiedenen Aspekten des Tourismus näher erforschen. Vier Aufgabenstellungen zu den Bereichen Camping, Urlaubstourismus, Kulturreisen und regional geprägter Tourismus waren zu bearbeiten. Dabei konnten und sollten die Studierenden in hohem Maße eigenständig tätig werden und bekamen wenige Leitplanken durch die Exkursionsleitung vorgegeben. Jede Station zeichnete sich zudem durch eine angepasste Methode aus dem Feld der Exkursionsdidaktik aus.

Ablauf

Der vierte Exkursionstag begann 9:00 Uhr und wurde für sechs Stunden konzipiert. Noch in Halle (Saale) wurden hierfür Planungen vorgenommen und begleitende Materialien für alle Exkursionstage erstellt und gemeinschaftlich geprüft sowie optimiert. Extreme Hitze – selbst für spanische Verhältnisse – bedingte bereits frühzeitig im Verlauf der Exkursion ständige Anpassungen der ursprünglichen Planungen. Teilweise wurden Stationen verkürzt oder lediglich in abgewandelter Form bearbeitet.

Nachfolgend sind die Stationen des vierten Tages dargestellt:

  • Station I – Campingplatz L´ Orangerie
  • Station II – Benicarló
  • Station III – Peñíscola
  • Station IV – Cervera del Maestre

Station I widmete sich dem Camping als boomende Form des Tourismus. Die Studierenden sollten bei einem Vor-Ort-Besuch eines Campingplatzes in neun Kilometern Entfernung von Cervera del Maestre Eindrücke für die Erstellung einer Concept Map sammeln. Unter dem Arbeitsauftrag „Erstellt eine Concept Map zum Thema Camping!“ sollten unter anderem Verbindungen zum Themenkomplex Camping in Deutschland und im Ausland, persönliche Erfahrungen und eine Einschätzung des Stellenwertes von Camping für den gesamten Tourismus einbezogen werden. Besonderheit dieses ersten Exkursionsziels war die Ausstattung des Campingplatzes L´ Orangerie. Es waren neben klassischen Zeltplätzen auch Stellplätze für Wohnmobile und Wohnwägen mit Strom- und Trinkwasserversorgung, Müllplätze und Sanitäranlagen vorhanden. Soweit entspricht dies den gängigen Ausstattungsmerkmalen von Campingplätzen. Darüber hinaus bot der besuchte Campingplatz jedoch weiterführende Angebote wie etwa eine gastronomische Versorgung direkt auf dem Gelände, eine Poolanlage, ein Spielplatz, WLAN oder auch feste Wohnanlagen. Diese festen Wohnanlagen reichten von stabilen und geräumigen und stabilen Zelten über Bungalows bis hin zu klimatisierten Ferienhütten.

Mit Benicarló war ein klassischer Urlaubsort, sofern diese Kategorisierung überhaupt sinnvoll und notwendig ist, der geographische Raum der Station II. Anhand der Methode der reflexiven Fotografie erfuhren die Studierenden die touristische Erschließung des Ortes aus einem ungeahnten Blickwinkel. Werden im Urlaub für gewöhnlich Fotographien immer gleicher „Spots“ gemacht und für die Daheimgebliebenen verschickt, sollten die Studierenden bewusster und mit geschärfter Wahrnehmung der Ort erkunden. Abseits der typischen Schnappschüsse werden bei dieser Methode Fotographien angefertigt, welche nach gewissen Kriterien ausgewählt wurden. Dem schließt sich eine Reflexion im Plenum an. Hierbei präsentierten alle Studierenden ihre individuellen Fotographien und begründeten kriteriengestützt ihre Auswahl.

Station III lag ca. 20 Minuten Fahrzeit mit dem PKW von Benicarló entfernt. Peñíscola kann dabei nicht nur als ein reines Urlaubsziel sondern viel mehr als Ort für Reisen mit kulturhistorischem Anspruch angesehen werden. Die Kombination aus historischer Altstadt und neuzeitlichen Hotel- und Siedlungsbauten, unterbrochen durch kleine Gewerbe- und Gastronomieeinheiten, waren das Setting einer geographischen Spurensuche. Folgenden Arbeitsauftrag hatten die Studierenden zu bearbeiten „Begebt euch auf Spurensuche! Welche Resonanzen nehmt ihr vor Ort wahr? – Entwickelt anschließend eine eigene Fragestellung zum Thema Tourismus!“. Studierende sollten dadurch in eine bewusstere Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung treten und die Schwierigkeit des Fragestellers erfahren. Echte Fragen mit Relevanz benötigen Zeit entwickelt zu werden und diese Möglichkeit sollte die dritte Station eröffnen.

Nach erfolgter Spurensuche trat die Gruppe den 24 Kilometer langen Rückweg nach Cervera del Maestre an. Hier sollte ein weiterer Arbeitsauftrag und die abschließende gemeinsame Auswertung den Exkursionstag beenden. Station IV stand unter dem Schwerpunkt der Analyse der touristischen Erschließung des Ortes und der gesamten Region Valencia. Dementsprechend lautete der Arbeitsauftrag „Analysiert online die touristische Erschließung des Ortes sowie der Region Valencia!“. Als Denkanstöße wurden unter anderem Fragen nach der digitalen Bewerbung des Ortes, der vorrangigen Ausrichtung des Tourismus, einer expliziten Bewerbung von Sehenswürdigkeiten oder auch der Anzahl vorhandener Unterkünfte gegeben.

Methoden

Concept Maps

Bei der ersten Station haben wir uns für die Methode der Concept Maps entschieden. Diese eignen sich, ähnlich wie Mind Maps, komplexe Sachverhalte und Strukturen zu visualisieren. Camping an sich scheint auf dem ersten Blick keine besondere Komplexität aufzuweisen, allerdings bieten die verschiedenen Formen des Campings in Bezug auf die Raumnutzung in der Region, Nachhaltigkeit und Raumwahrnehmung als komplexe und verflochtene Strukturen einen angemessenen Themenschwerpunkt, für dessen Erschließung Concept Maps nützlich sein können. Die Methode ist sehr gut für eine Gruppenarbeit geeignet und beim Erstellen einer Concept Map lässt sich ein Lernfortschritt sehr gut erkennen (Mangold, 2002). Da die Studenten zuerst aus eigenen Vorstellungen ein Begriffsnetz zum Thema „Camping“ erstellten und danach dieses durch die Eindrücke des Campingplatzes „L‘ Orangerie“ ergänzten, waren sie durch exploratives Lernen gefordert. Im Nachhinein wurde gefragt, wer bereits Urlaub auf einem ähnlichen Campingplatz verbracht hat. Dabei konnten nur sehr wenige Studenten eigene Erfahrungen zum Besten geben. Es flossen demnach nebst Einflüssen aus eigenen Vorstellungen und Begegnungen mit Camping auch die mit dem relativ unbekannten „Glamping“ auf dem Campingplatz „L‘ Orangerie“ auf der Concept Map ein. Dadurch wird die Concept Map ihrer Rolle gerecht, eine Brücke zwischen Vorwissen und neuem Wissen zu schlagen (Fürstenau, 2011). Wir haben die Studenten außerdem eine eigene Concept Map erstellen lassen, da eine Selbstkonstruktion wirksamer als das Studieren vorgegebener Maps ist, wenn man die Eigentätigkeit fördern möchte (Bernd & Jüngst, 1999). Die benötigte Erfahrung im Umgang mit Concept Maps haben wir bei den Exkursionsteilnehmern vorausgesetzt, da es sich um Lehramtsstudenten der höheren Semester handelt und davon ausgegangen werden kann, dass diese über ein breites Repertoire an Methodeneinsatz verfügen. Weiterhin ist das gemeinsamer Bearbeiten und Diskutieren der Concept Map in der Gruppe förderlich für Kooperation und soziale Interaktion (Fürstenau, 2011), wodurch an diesem ersten Exkursionspunkt bereits ein angenehmes Klima innerhalb der Exkursionsgruppen entstehen sollte.

Reflexive Photographie

Die Methode der reflexiven Photographie kann auf vielfältige Art und Weise angewendet werden und ist nicht auf ein bestimmtes Themengebiet begrenzt. Der zu erforschende Rahmen bzw. das übergeordnete Thema wurde von uns unter dem Schwerpunkt Tourismus, wie die gesamte Exkursion, gewählt. Dabei sollte die Küstenstadt Benicarló erschlossen werden. Im Mittelpunkt stand hierbei die Bildproduktion mit individuellen Aufnahmen aller Teilnehmer. Durch diese Vorgehensweise konnten die Studenten selbst am Forschungsprozess teilnehmen und haben darüber hinaus die Möglichkeit, den Raum aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. So können verschiedenartige Verbindungen, Prozesse und Sichtweisen zum Vorschein gebracht werden. Im Anschluss an den Arbeitsauftrag erfolgt eine Besprechung der Aufnahmen. Als Experten ihrer eigenen Fotos können die Studenten dann den anderen Teilnehmern ihren Hintergrund über die Aufnahme kundgeben (Jahnke, Schlottmann & Dickel, 2017). Doch nicht nur die unterschiedlichen Ergebnisse der Aufnahmen und Interpretationen der Aufgabenstellung stellen einen Lernzuwachs und eine neue Sicht auf bereits bekannte Dinge dar. Auch die Verwendung von Medien, in diesem Fall das Smartphone oder die Digitalkamera, kann die Informationsvermittlung beeinflussen. Es werden Kommunikationsprozesse gefördert, welche vor allem in der Auswertungsphase der Aufnahmen gefragt sind. Durch das Vorstellen der eignen Bilder bzw. das Reagieren auf Nachfragen wird ein Prozess in Gang gesetzt, der zu einem Wissenserwerb führen kann. Ein weiterer Vorteil, den der Einsatz von Medien mit sich bringt, ist, dass dadurch die Handlungsabläufe geschult und ausgebaut werden (Rinschede & Siegmund, 2003).

Spuren

In Peniscola, unserer dritten Station, sollten eigene geographische Spuren gesucht und anschließend Fragestellungen entwickelt werden. Die Geographie als Gegenstand des Lernens soll hier als Ort des Fragens gesehen werden, bei dem das Fragen zu einem Denkprozess anstößt, der schließlich geographische Bildung produktiv werden lässt. Dabei ist es wichtig sich damit zu beschäftigen, welche Rolle man selbst in der Welt spielt und in einem Dialog weiterführende Antworten zu erhalten. Dieser Vorgang sollte hier den Studenten verständlich gemacht werden, wozu die historische Stadt Peniscola einen Beitrag leisten kann: „Geographische Bildung über die lebendige Begegnung mit der Sache und das verständige Gespräch […] zu denken, bedeutet […] geographisches […] Lernen von den je eigenen geographischen Erfahrungs- und Verstehenshorizonten aus zu entwerfen“ (Dickel o.D .). Demnach sahen wir es als erstrebenswert an, den Studenten das Begegnen im Raum aus ihrer eigenen Sicht zu ermöglichen und sie schließlich zum Dialog über das Erlebte anzuregen. In Bezug auf den Tourismus bietet die Stadt Peniscola zahlreiche unterschiedliche geographische Phänomene, vor allem in der historischen Altstadt, aber auch an den Stränden und der Hotellerie. Ob die Studenten bereits vor der Exkursion diesen bzw. ähnlichen Phänomenen begegnet sind, hängt zum einen davon ab, inwieweit sich die bisherige geographische Ausbildung mit diesem beschäftigt hat und zum anderen davon, ob und in welcher Intensität die Studenten in ihrem Leben bereits Verbindungen zum besagten Phänomen erfahren haben. Studenten des Faches Geographie haben einen anderen Verstehenshorizont als die Studenten, die aus dem Fachbereich der Biologie an der Exkursion teilgenommen haben. Demnach kann hier ein Dialog zwischen den beiden Teilnehmergruppen entstehen, der der einen eine Vertiefung und Festigung vorhandenen Wissens und der Denkprozesse ermöglicht und der anderen wiederum einen Einstieg in einen höchst interessanten Komplex bietet. Ebenso kann ein Dialog entstehen, indem Erfahrungsberichte von Begegnungen mit dem untersuchten Raum oder aber ähnlichen Räumen, die das gleiche Phänomen ansprechen, ausgetauscht werden. Dadurch entstehen Bildungsprozesse, die aus den Schülern selbst heraus entstehen und dadurch die Bildung der Geographie und die Bildung des Selbst einher gehen lassen – so wird geistige Selbstständigkeit und ein tieferes Verstehen der Lebenswelt gefördert (Dickel, o.D.). Die Herausforderung der Exkursionsstation bestand am Ende im Herausbilden einer Fragestellung. Diese kann auch als Finden einer Spur ausgelegt werden, die von zentraler Bedeutung für das Fragen (Dickel & Schneider, 2013) ist und damit den Studenten eine Raumbegegnung gewährleistet, die sie zu selbstständigem Denken animiert. Wichtig ist vor allem, dass die Spuren selbst entdeckt werden, da „Spuren und subjektiv relevante Fragestellungen von den Teilnehmern selbst entdeckt und gelesen [werden]“ (Dickel & Glasze, 2009, S.8), um einen personenbezogenen Erkenntnisgewinn zu erzielen. Das Interesse an der eigenen Spur ist hierbei ausschlaggebend für den Erfolg der Erkenntnis und damit auch für den Bildungswert der Exkursion.

Ergebnisse

Wie bereits erwähnt, mussten aufgrund der äußeren Bedingungen, einige exkursionsplanerische Anpassungen vorgenommen werden. Diese bestanden in erster Linie darin, dass der zeitliche Rahmen anlässlich der Hitze reduziert wurde. Des Weiteren wurden die Arbeitsaufträge geringfügig abgewandelt. Die angestrebte sechsstündige Exkursion wurde somit, inklusive der im Anschluss stattfindenden Auswertung, auf vier Stunden eingegrenzt. 

Die Reflexion des Ausfluges und die Analyse der Arbeitsaufträge fanden am Nachmittag in einer Kirche, in Cervera del Maestre, statt. Alle Exkursionsteilnehmer*innen haben sich gemeinsam versammelt, um die Ergebnisse des Tages auszuwerten und anschließend zu diskutieren.

Abb. 1: Auswertung und Reflexion des Exkursionstages

Die Ergebnisse der Station I waren dabei sehr vielfältig und aufschlussreich. So wurde festgestellt, dass der besuchte Campingplatz vor allem durch Sauberkeit, der vorhandenen Ausstattung und den vergleichbar preiswerten Kosten überzeugen konnte. Diese Aspekte lassen auf ein familienfreundliches Angebot schließen. Ein weiterer Fokus lag auch auf den dortigen Wasserverbrauch. Das Wasser wird dort für die Trinkwasserversorgung der Gäste, für die Sanitäranlagen aber auch für das Schwimmbecken benötigt. Da es sich hier um eine Region handelt, in der monatelange niederschlagslose Perioden nicht ungewöhnlich sind, spielt die Wasserversorgung eine große Rolle. Aus diesem Grund haben sich weiterführende Diskussionen zu der Wasserbeschaffung- und Speicherung vor Ort ergeben. Zum Zeitpunkt des Besuches war eine moderate Auslastung der Stellplätze und Bungalows festzustellen. Als Ursache dafür wurde der Zeitraum der Nebensaison aufgeführt. Jedoch können auch die Lage bzw. eine unzureichende Werbung für diesen Campingplatz dafür ursächlich sein. Dadurch, dass die positiven Aspekte überwogen und uns überzeugt haben, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass der Stellenwert des Tourismus anhand der Angebote und der Ausrichtung des Campingplatzes, nachgewiesen werden kann.

Abb. 2: Concept-Map Camping 1
Abb. 3: Concept-Map Camping 2

Bei Station II wurde die Methode der reflexiven Fotographie angewandt. Diese beinhaltet, dass jeder Studierende für sich selbst, unter einer gewissen Fragestellung, ein Foto aufnimmt. Dafür wurde ein Zeitraum von einer Stunde veranschlagt. Bei der Auswahl des Fotos sollten die Studierenden sich die Fragen beantworten, warum sie sich für diese Aufnahme entschieden haben und was sie damit verbinden. Bei der Auswertung wurden bespielhaft Fotos gezeigt, welche die Studierenden im Plenum beschrieben und erklärt haben. Das Visualisieren unterschiedlicher Abbildung führt dazu, dass eine multiperspektivische Sicht eröffnet wird. Zwar haben alle Teilnehmenden die gleiche Fragestellung, jedoch sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich. So wurden nicht nur die schönen und positiven Blickwinkel des Tourismus beleuchtet, sondern auch gegenteilige Aspekte gezeigt. Dazu zählen überfüllte Strände, vermüllte Bereiche, verschmutze Sanitäranlagen und hochstöckige Hotelanlagen, die nicht den Charme und den Charakter der Stadt wiederspiegeln. Diese Methode hat sich als effektiv und sinnvoll erwiesen, da die abwechslungsreichen Darstellungen für viel Gesprächsstoff gesorgt haben und einen anderen Blick auf den Sachverhalt ermöglicht haben. Nachfolgende Bilder sind während des Exkursionstages entstanden und stehen exemplarisch für die zahlreich angefertigten Fotos.

Die dritte Station des Tages fand nur wenige Kilometer entfernt in Peñíscola statt. Die historische Altstadt hat sich als besonders geeignet für eine Spurensuche erwiesen. Die Wahrnehmungen vor Ort sollen dabei genügend Anreize schaffen um eine Fragestellung zum Thema Tourismus zu entwerfen. Auch hier waren die Spuren und die sich daraus ergebenden Fragen vielfältig. Einige exemplarische Spuren lauten dabei wie folgt: 

Warum dient die Burg als historische mittelalterliche Kulisse obwohl sie in der Neuzeit restauriert wurde?

Warum werden hauptsächlich mittelalterliche Filme in der Stadt gedreht? 

Ist die Burg nur eine Touristen Attraktion aufgrund der Geschichte mit dem Gegenpapst? 

Kommen die Touristen nach Peñíscola wegen der Bedeutung der Stadt oder der schönen Aussicht? 

Diese und noch weitere Spuren bzw. Fragestellungen wurden ausführlich von allen Beteiligten diskutiert und haben uns gezeigt, dass dieser Ort nicht nur jede menge geographisches, geschichtliches und kulturelles Diskussionspotential bietet, sondern dass sich auch die Wahl der Methode als geeignet erwiesen hat. 

Abschließend wurde die touristische Vermarktung des Ortes und der Region diskutiert, welche im Vorhinein online recherchiert werden sollte. Dabei sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass der Ort Cervera del Maestre, sowie die umliegenden Ortschaften, zwar im Internet beworben und beschrieben werden, man aber so gut wie keinen Zugang zu diesen Gebieten findet, wenn man nach touristischen Zielen und Sehenswürdigkeiten in der Region Valencia forscht. Dies hat uns dazu veranlasst über mögliche Vermarktungsideen und Angebote für die touristische Erschließung dieses Raumes nachzudenken.

 – Marc Witthauer, Lars Jäger & Hans Hoffmann

Literaturverzeichnis

Bernd, H. & Jüngst, K.L. (1999): Lernen mit Concept Maps: Lerneffektivität von Selbstkonstruktion und Durcharbeiten. In: Schulz, K. (Hrsg.): Aspekte und Probleme der didaktischen Wissensstrukturierung. Frankfurt a.M., S. 113–129.

Dickel, M. (o.D.): Zur wissenschaftlichen Grundperspektive. Verfügbar unter https://www.geographie.uni-jena.de/professuren/didaktik-der-geographie/wiss-grundperspektive [04.10.2022].

Dickel, M. & Glasze, G. (2009): Rethinking Excursions – Konzepte und Praktiken einer konstruktivistisch orientierten Exkursionsdidaktik. In: Dickel, M. & Glasze, G. (Hrsg.): Vielperspektivität und Teilnehmerzentrierung. Richtungsweiser der Exkursionsdidaktik. Zürich, Münster, S. 3-13.

Dickel, M. & Schneider, A. (2013): Über Spuren. Geographie im Dialog. In: Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften, H. 1, S. 80-98.

Fürstenau, B. (2011): Concept Maps im Lehr-Lern-Kontext. DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung, 1, 46-48.

Jahne, H., Schlottmann, A. & Dickel, M. (Hrsg.) (2017): Räume visualisieren. Geographiedidaktikische Forschungen. Münster.

Mangold, J.K. (2002): Über Concept Mapping Verständnis generieren. Klagenfurt: IFF.

Rinschede, G. & Siegmund, A. (2003): Geographiedidaktik. 4., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Leiden, Boston, Paderborn: Verlag Ferdinand Schönigh.

19. Okt 2022

Zwischen Mandel-, Oliven- und Johannisbrotbäumen: Die Landwirtschaft am Mittelmeer entdecken

Verfasst von

Was haben wir geplant?

Unser Exkursionstag zum Thema „Landwirtschaft am Mittelmeer“ wurde wie folgt geplant: Die Studierenden treffen sich alle an einem vereinbarten Treffpunkt und teilen sich selbständig in sechs Gruppen ein. Anschließend werden diesen Arbeitsblätter zugeteilt, welche Informationen zu verschiedenen Themen rund um das Thema Landwirtschaft bereitstellen.

Wir verteilen die Aufgaben und stellen den Tagesablauf vor.

Unter den Informationstexten befinden sich jeweils zwei bis drei Aufgabenstellungen im Anforderungsbereich II-III sowie verschiedene Wahrnehmungsaufgaben. Hierbei geht es vor allem darum, den Raum mit möglichst vielen Sinnen wahrzunehmen und sich dessen Nutzung bewusst zu machen. Damit wird zusätzlich zu den Informationen ein neuer Zugang zum jeweiligen Thema geschaffen.

Die Studierenden haben weiterhin die Aufgabe, pro Gruppe zwei Quizfragen zu erstellen, welche wir anschließend in ein Kahoot-Quiz verarbeiten werden. Anschließend haben die Studierenden ca. zwei Stunden Zeit, den Ort und seine Umgebung zu erkunden und sich mit ihren Aufgaben auseinanderzusetzen. Im Anschluss treffen wir uns alle an der alten Ölmühle, bei der ein mündlicher Austausch der Ergebnisse stattfinden soll. 

Die Arbeitsgruppe zum Thema Bewässerung bearbeitet die Aufgaben.

Als Vertiefung des Themas „Olivenölherstellung“ wird anschließend eine Führung durch die alte Olivenmühle stattfinden. Als Highlight soll eine Olivenölverkostung den Tag abrunden. 

Am Abend wird das Kahoot-Quiz gespielt und der Tag reflektiert und noch einmal gemeinsam ausgewertet. Da wir die Ergebnisse mit den Studierenden direkt vor Ort auswerten und besprechen, werden nicht von allen Gruppen schriftliche Ergebnisse vorliegen. Diese ergänzen wir, sofern vorhanden.

Unsere Auswertung am Nachmittag.

Wie sahen unsere Materialien aus?

Wie sahen die Ergebnisse der Studierenden aus?

Quizzt gerne mit!!!
Die Lösungen seht ihr am Ende des Blogeintrages.

Wie begründen wir unsere Inhalte didaktisch und methodisch?

Die Landwirtschaft unseres Exkursionsraumes als Thematik nimmt einen besonderen Stellenwert ein, welcher über die Charakterisierung des Geoökosystems hinaus geht. Trockene, niederschlagsarme Regionen werden durch den menschengemachten Klimawandel noch stärker be- droht. Neben zahlreichen Naturräumen leiden auch menschliche Existenzen unter den langanhaltenden und ausbleibenden Niederschlägen. Mögliche Buschfeuer bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort. Daher ist es uns besonders wichtig, neben allgemeinen Merkmalen des Primärsektors in der spanischen Region Valencia auch kritisch den Eingriff des Menschen zu beleuchten. Die Studierenden sollten sich vor Ort beispielsweise mit zukünftigen nachhaltigen Bewässerungsmöglichkeiten auseinandersetzen, traditionelle Landwirtschaftsmethoden mit heutigen vergleichen sowie Bedrohungen und Chancen der Landwirtschaft beurteilen.

Unsere Ziele und Anforderung an die Studierenden waren es, die Trockenlandwirtschaft der Regi- on Valencia zu charakterisieren, die landwirtschaftliche Nutzung zu beschreiben sowie die Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu bewerten. Anhand des Lehrplans des Faches Geographie könnte man den dargestellten Exkursionstag im Kurs 1 der Sek II durchführen und dabei den Kompetenzschwerpunkt „Geoökozonen und Geoökosysteme analysieren und bewerten“ ansteu- ern. Dabei werden unter anderem die Kompetenzen „Geoökozonen charakterisieren“, „das Zusammenwirken von Geoökofaktoren beschreiben und Einflussfaktoren erläutern“ bearbeitet (Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalts, 2016).

Methodisch haben wir uns für eine Gruppenarbeit mit Wahrnehmungsaufgaben entschieden. Um im Exkursionsraum die Wahrnehmung der Sinne sowie das aktive Aufnehmen von Eindrücken vor Ort zu gewähren, sollten die Studierenden innerhalb ihres Themas bestimmte Dinge auf dem Weg zur Ölmühle finden und in Form von Fotos, Aufzählung etc. dokumentieren. Dabei wird unter anderem das Raumverständnis Raum als System vermittelt. Objekte und Rauminhalte werden von den Exkursionsteilnehmern als System von verschiedenen Lagebeziehungen verstanden. Zum Beispiel wurde hier bei der Gruppe zum Thema Bewässerung sichtbar, in welchem Verhältnis das Wasservorkommen und Bewässerungsanlagen zur landwirtschaftlichen genutzten Fläche stehen. Diese Spurensuche bezieht sich ebenfalls auf das geographische Raumverständnis Raum als soziale Konstruktion. Durch Aufgaben mit den Operatoren Bewerten/Entwerfen/Planen werden Lerninhalte mit sozialen Wertvorstellungen, Idealen und Normen verknüpft. Nachhaltige Landwirtschaftskonzepte sollen dabei diskutiert werden oder verschiedene Alternativlösungen zu Bewässerungsmethoden im Mittelmeerraum gefunden werden (Wienecke & Budke, 2009). Anschließend an die Bearbeitung der Fragen haben wir uns dazu entschieden, dass die Lerninhalte anhand von Quizfragen an die Gruppe weitergegeben werden. Zum Einen stellt das Erstellen eigener Quizfrage eine Komplexaufagbe dar, durch welche sich wiederholend und in intensiverer Form mit den Inhalten auseinander gesetzt wird. Zum Anderen werden die Ergebnisse durch eine spielerische Form präsentiert und können von der Gruppe zusätzlich mündlich diskutiert und besprochen werden. Allgemeines Ziel unserer Exkursionsplanung ist es, den Raum im sozialen Prozess zu erschließen. Der geographische Blick vor Ort soll aufklärend mit schon bekannten Ordnungen und Wechselwirkungen in Beziehung gebracht werden. Dieser Blick passiert in der Verflechtung von sozialer Praxis und damit im eigenen Handeln. Unsere Planung verfolgt die Exkursionsdidaktik der Arbeitsexkursion nach Dickel und Scharvogel (2013). Die Studierenden erarbeiten selbstständig inhaltliche Aspekte und werten diese gemeinsam und eventuell zu einem späteren Zeitpunkt aus (Dickel & Scharvogel, 2013).

Welche Erkenntnisse nehmen wir für uns mit?

In der Auswertungsrunde haben wir die Studierenden gebeten, uns mithilfe der Blitzlichtmethode ein Feedback des Tages sowie Verbesserungshinweise zu geben. Diese nachfolgende Tabelle zeigt das Ergebnis auf:

PositivNegativ
vorbereitetes Material in Form von laminierten ArbeitsblätternDurch technische Probleme (kein Netz) leider kein Internetquiz am Abend möglich
Interessant aufbereitete Inhalte der ThemenKeine schriftliche Sicherung der Aufgabe, dadurch Auswertung erschwert
Abwechslungsreiche Planung mit der Olivenölverkostung als Highlight
Passend gewählte Gruppengröße von 3-4 Studierenden
Passende methodische Großform (selbstständiges, entdeckendes Lernen)
Verhältnis an Input durch gegebene Informationen (Arbeitsblätter, Führung im Museum) und individuelle Zeiteinteilung (Gruppenarbeit)

Erkenntnisse: Was kann man auf einer Schülerexkursion besser machen?

Würden wir den Tag noch einmal für eine Schülerexkursion planen, würden wir die Planung etwas anpassen. Zum Einen finden wir es im Nachhinein wichtig, eine feste Form der Ergebnissicherung zu integrieren. Das könnte zum Beispiel direkt auf dem Material passieren oder im Anschluss in gemeinsamer Form als Plakat oder kolaborative Mind Map. Diese Ergebnissicherung soll den SuS vor allem dazu dienen, das Wissen in einer nachhaltigen und kompakten Form von der Exkursion wieder mit ins Klassenzimmer zu nehmen. Auf einer Bildungsreise werden SuS mit vielen neuen und überwältigenden Eindrücken konfrontiert, was dazu führen kann, dass vieles wieder in Vergessenheit gerät, wenn die Reise/Ausflug vorbei ist. Daher ist es wichtig diese Eindrücke und Erlebnisse sowie Lerninhalte im Anschluss Revue passieren zu lassen und gegebenenfalls im Unterricht wieder aufzugreifen. Des Weiteren haben wir für uns mitgenommen, dass es wichtig ist  immer einen Plan B beziehungsweise eine Ausweichmöglichkeit im Bezug auf digitale Methoden und Medien zu haben. Leider konnten wir unser Kahoot am Abend nicht gemeinsam spielen, da das Internet vor Ort nicht ausreichte. Als Alternative kann man das Quiz mit SuS mündlich oder in Papierform durchführen oder nach der Exkursion in der Schule, um auch hier die Inhalte noch einmal zu wiederholen. Die Gruppenarbeit können wir uns genauso auch mit SuS vorstellen. Das selbstständige Erarbeiten der Aufgaben und die individuelle Entdeckungsreise ermöglicht einen ganz persönlichen Zugang zum geographischen Raum und fördert die Eigenständigkeit sowie die Fähigkeit im Team zu arbeiten. Die Führung im Olivenölmuseum dauerte eine Stunde und ist ebenfalls für SuS gut zu bewältigen. Hier könnte man im Vergleich zu Studierenden einen weiteren Arbeitsauftrag beziehungsweise Wahrnehmungsaufgaben vorbereiten, welche zur eigenen Entdeckung von Lerninhalten im Museum führen. Außerdem steigert es die Aufmerksamkeit der Lernenden und verhindert, dass nach 45 min. oder noch eher „abgeschaltet“ wird.

Unsere Literatur

Adam, I. (2006, 19. Januar). Traditionelle und moderne Landwirtschaft in Spanien (1. Aufl.). GRIN Verlag.

Dahms, M. (2022, 1. März). Gewächshäuser in Spanien: Zu Besuch im Plastikmeer von Almería. RND.de.  Abgerufen am 23.08 2022, von https://www.rnd.de/wirtschaft/gewachshauser-in-spanien-zu-besuch-im-plastikmeer-von-almeria- S3TAGXSOBVG4JBPO5MGEOW4FVM.html

Dickel, M. & Scharvogel, M. (2013): Geographische Exkursionspraxis: Erleben als Erkenntnisquelle, In: Kanwischer, D. (2013, 21. Juni). Geographiedidaktik- Ein Arbeitsbuch zur Gestaltung des Geographieunterrichts (Studienbücher der Geographie). Borntraeger.

Dürmeier, F. (2019, 29. August). Desertifikation in Spanien: Nach uns die Wüste. Süddeutsche.de. Abgerufen am 25.08.2022, von https://www.sueddeutsche.de/wissen/spanien-landwirtschaft-wuesten-desertifikation-wasser-1.4503130

Kieback, S. (2014, 1. Dezember). Wassersysteme in Murcia. Abgerufen am 25.08.2022, von https://www.spanien- reisemagazin.de/kunst-und-kultur/umwelt/wassersysteme-in-murcia.html

Nohlen, D. (2005, 13. Mai). Spanien: Wirtschaft – Gesellschaft – Politik. Ein Studienbuch (German Edition) (2., erw. Aufl. 2005). VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Macher, J. (2019, 25. Dezember). Spanien: Wenn das Wasser wegbleibt. Abgerufen am 29.09.2022, von https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-12/spanien-pistazien-landwirtschaft-klimawandel-trockenheit-hitze-wassermangel?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fzustimmung%3Furl%3Dhttps%253A%252F%252Fwww.zeit.de%252Fwirtschaft%252F2019-12%252Fspanien-pistazien-landwirtschaft-klimawandel-trockenheit-hitze-wassermangel

Müller, S.- C. (2021, 13. September). Spanien leidet an seiner Landwirtschaft. Abgerufen am 26.08.2022, von https://www.dw.com/de/spanien-leidet-an-seiner-landwirtschaft/a-59124160

Podbregar, N. (2019, 24. Mai). Eine Landschaft aus Plastik. Scinexx- Das Wissensmagazin. Abgerufen am 23.08.2022, von https://www.scinexx.de/fotos/eine-landschaft-aus-plastik/

Scheibe, R. & Rösemann, U. (2018, Februar). Der Johannisbrotbaum. Biologie in unserer Zeit, 48(1), 73-74. https://doi.org/10.1002/biuz.201870119

Schicker, M. (2022, 4. Februar). Spaniens Wassergräben von Al-Ándalus: Renaissance einer Kulturlandschaft im Klimawandel. Abgerufen am 25.08.2022, von https://www.costanachrichten.com/spanien/land-leute/spanien-wassergraeben- andalusien-mauren-landwirtschaft-klimawandel-projekte-uni-granada-studenten-91279267.html 

Streck, R. (2007, 30. Dezember). Wird Spanien zur Wüste? Telepolis. Abgerufen am 26.08.2022, von https://www.heise.de/tp/features/Wird-Spanien-zur -Wueste-3505233.html

Urban, T. (2019, 2. Dezember). Klimakrise in Spanien – Leben von den Sünden. Süddeutsche.de.  Abgerufen am 26.08.2022, von https://www.sueddeutsche.de/politik klima-klimakonferenz-fridays-for-future-landwirtschaft-1.4705075

Voth, A. (2005). Der Ölbaum: Strukturwandel einer traditionellen mediterranen Kultur in der EU. Geographischer Rundschau, 57, 48-55.

Wandler, R. (2022, 16. Juli). Spaniens Landwirtschaft leidet immer mehr unter der Hitze. DER STANDARD. Abgerufen am 26.08.2022, von https://www.derstandard.de/story/2000137492191/spaniens-landwirtschaft-leidet-immer-mehr-unter-der- hitze

Weno, M. (2005, 5. August). Mar del Plástico: Wo unser Gemüse wächst. ECO- News Deutschland. Abgerufen am 24.08.2022, von http://www.eco-world.de/service /news/archiv/12612/index.html

Wienecke, M. & Budke, A. (2009, 21. August). Exkursion selbst gemacht: Innovative Exkursionsmethoden für den Geographieunterricht (Praxis Kultur- und Sozialgeographie). Universitätsverlag Potsdam.

Die Antworten zum Quiz

Wir hoffen, wir konnten euch einen guten Einblick in die Planung unseres Exkursionstages zum Thema Landwirtschaft am Mittelmeer geben und ihr hattet Spaß beim Lesen!

– Eva Büchner, Willy Wendler und Charlotte Dannemann

26. Sep 2022

Endlich ist es soweit…

Verfasst von

Wir, 25 Lehramtsstudierende der Fächer Geographie und Biologie, sind im September 2022 gemeinsam mit Prof. Dr. Martin Lindner nach Cervera del Maestre in der spanischen Region Valencia gereist. Vor Ort haben wir verschiedene Methoden der Exkursionsdidaktik erprobt und möchten diese gemeinsam mit unseren Eindrücken, Erfahrungen und Resultaten in diesem Blog teilen.

Viel Spaß beim Lesen!


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