Auch für den Audio-Part haben wir uns mit Harro Küster getroffen. Mit seiner Hilfe wollen wir herausfinden, wie die Nachwendezeit für Ostdeutsche Unternehmen verlief.
Die Hallen, in denen die Geräte früher hergestellt wurden, existieren leider heute nicht mehr. Nur das Verwaltungsgebäude ist erhalten geblieben und wird heute als Bankfiliale genutzt. Aus diesem Grund bietet die Swiderski Maschinenbaufabrik im Leipziger Westen die Kulisse für unseren Film. Die Ruinen der Fabrik zeigen eindrucksvoll, welchen Folgen die Nachwendezeit für viele ostdeutsche Unternehmen hatte. Die Gebäude von Kiesewetter waren mit denen der Swiderski Maschinenbaufabrik vergleichbar.
Eine entscheidende Rolle spielte die Treuhandgesellschaft. Diese war dafür verantwortlich, dass die neuen alten Eigentümer ihre Anteile, die die DDR Regierung ihnen bis 1972 abkaufte, zurückkaufen. So entstanden erhebliche Zahlungsschwierigkeiten bei zahlreichen Firmen. Zum einen fehlte das Geld diese Anteile zu bezahlen, zum anderen brach der Absatz der Firmen durch die nun vorhandene und besser aufgestellte Konkurrenz zusammen.
Trotz allem versuchte Küster die Firma wieder zu alter Größe zu führen. Vergeblich. Da auch ehemalige Kunden des Unternehmens in Zahlungsschwierigkeiten kamen, war es umso mühsamer die eigenen Produkte zu verkaufen. 1994 endete die fast 90 Jahre lange Geschichte des Unternehmens. Wir wandeln mit Harro Küster auf den alten Pfaden in Leipzig.
Credits:
Interview-Gast: Harro Küster
Bild, Ton und Schnitt: Viktoriia Ratoshniuk, Johannes Lieber und Luise Wirth
Musik: On Questions of Responsibility Act II von Lloyd Rodgers
Entstanden im Rahmen des Seminars „Grundlagen der audiovisuellen Mediengestaltung“ der Medien – und Kommunikationswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Lehrende: Prof. Dr. Franziska Heller, Prof. Dr. Golo Föllmer, Christopher Fust, Lars Drawert