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CfP: Wirtschaftsgeographien der Plattformökonomie: Vernetzungstreffen zu aktuellen Debatten und Forschungsperspektiven (6.-7.3.2023)

For the English version, click here.

Call for Participation: Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen

Im vergangenen Jahrzehnt sind in zahlreichen Lebensbereichen Plattformökonomien entstanden, die sich durch digitalisierte Mediation von sozialen und ökonomischen Beziehungen und neue Formen der digitalen Arbeitssteuerung und -organisation auszeichnen (Grabher/van Tuij 2020; Kenney/ Zysman 2019; Woodcock/Graham 2019). 

Wie digitale Plattformen ökonomische und soziale Beziehungen und Arbeit verändern, wird bereits in sehr unterschiedlichen Disziplinen erforscht. Arbeitssoziologische Perspektiven legen zum Beispiel das Augenmerk auf Formen der algorithmischen Arbeitssteuerung und untersuchen ihre Folgen für die Kontrolle im Arbeitsprozess (Griesbach et al. 2019; Heiland 2021). Autor*innen aus den Kommunikations- und Medienwissenschaften beschäftigen sich mit der differenzierten Betroffenheit von Arbeiter*innen entlang von Linien wie Klasse, race und Geschlecht (van Doorn/Vijay 2021; Gebrial 2022). Stadtgeographische und stadtsoziologische Perspektiven zentrieren die Wichtigkeit des Stadtraums unter dem Schlagwort Plattformurbanismus (Ecker/ Strüver 2022; Strüver/Bauriedl 2022).

Wir möchten diese aktuellen Entwicklungen in der Plattformökonomie aus einer dezidiert wirtschaftsgeographischen Perspektive diskutieren und laden dazu 15 Nachwuchswissenschaftler*innen (Doktorand*innen, Postdocs, Juniorprofs etc.) nach Berlin ein. Ziel des Workshops ist es zu diesem Thema forschende Wissenschaftler*innen aus der Wirtschaftsgeographie und verwandten Disziplinen zu vernetzen, gemeinsam aktuelle Forschungslücken und -fragen zu identifizieren und eine (wirtschafts-)geographische Forschungsagenda zur Plattformökonomie entlange folgender Schlagworte und Fragen zu entwickeln: 

  1. Soziale Reproduktion, Care crisis, Hausarbeit: Wie verändert die Plattformökonomie die gesellschaftliche Organisation der sozialen Reproduktion? Wie wird Sorgearbeit in der Plattformökonomie räumlich und sozial restrukturiert? 
  1. Feminisierung, (Inf)Formalisierung: Auf welche Weise trägt die Vergeschlechtlichung von Arbeit und Räumen zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen in der Plattformökonomie bei? 
  1.  Migrationsinfrastrukturen, Visaregime: Inwieweit konstituieren Migrationspolitiken die kritische Rolle migrierter Personen als Arbeitskräfte in der Plattformökonomie? Wie nutzen migrierte Personen diese Form der Arbeit als Teil ihrer Migrationsprojekte? Welche Formen von (Im)mobilitäten werden ermöglicht?
  1. ‘Multiplication of labour’, kontingente Arbeit: Welche Formen der Diversifizierung und Intensivierung von Arbeits- bzw. Ausbeutungsverhältnissen bringen Plattformökonomien hervor? Welche Veränderungen der räumlichen und sozialen Zusammensetzung der Arbeiter*innenklasse sind in Plattformökonomien zu beobachten?
  1. Algorithmische Arbeitssteuerung, digitale Taylorisierung, digitale Unterschichtung: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede weisen verschiedene Formen der digitalen Arbeitssteuerung auf? Auf welche Weise verändern sie Arbeitsverhältnisse und Belegschaften? 
  1. Plattformurbanismus: Welche Implikationen hat die Auflösung der Einheit von Betrieb, Raum und Arbeit für die Produktion städtischer Räume?
  1. Regulation, Organizing, Arbeitskämpfe: Welche Formen und Strategien der Durchsetzung von Arbeiter*innen-Interessen lassen sich beobachten? Inwieweit entsteht eine mit dem digitalen Produktionsmodell korrespondierende neue Regulationsweise? 
  1. Wertschöpfungsketten: Wie verändern Plattformen Machtbeziehungen, Organisation und Geographien von bestehenden Wertschöpfungsketten, z.B. im Einzelhandel oder in der Logistik? Welche neuen Wertschöpfungsketten entstehen rund um digitale Plattformen?

Der Workshop wird durch das Connex-Programm der Dr. Hans Riegel-Stiftung gefördert. Reise- und Übernachtungskosten können (anteilig) erstattet werden. 

Wir freuen uns auf Eure Bewerbungen bis zum 15.12.2022. Bitte reicht sie über das Online-Formular hier (unten) ein. Bewerbungen können auf Deutsch oder Englisch eingereicht werden, der Workshop selbst wird auf Englisch stattfinden.

Bei Rückfragen wendet Euch gerne an barbara.orth (at) fu-berlin.de

Eure Organisator*innen

Barbara Orth
Isabella Stingl
Tatiana López
Yannick Ecker

Application

The deadline for applications expired on 15/12/2022. We’ll get back to all applicants soon.

Programm: Tagung „Räume Digitaler Zukünfte“, November 2022

Im Folgenden findet ihr das Programm und Veranstaltungshinweise zur Tagung „Räume Digitaler Zukünfte“, die vom 16.-18.11. am Institut für Geowissenschaften und Geographie der Universität Halle durchgeführt wird. Wir freuen uns auf euch!

euer Organisations-Team: Leonie Büttner, Yannick Ecker und Boris Michel

Programm (fortlaufend aktualisiert)

Mittwoch, 16.11.2022

ab 18 Uhr: Vernetzung junior researcher
Ort: siehe Einladungsmailing

Donnerstag, 17.11.2022

09:00 – 10:00 Uhr:
Frühstück

10:00 – 12:00 Uhr: Netzwerktreffen (Teil I)
Schwerpunkte: Kennenlernen, Arbeitsgruppenergebnisse zu Journal etc., Formierung als Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG)

12:00 – 13:00 Uhr:
Ankommen & Mittagspause mit Mittagessen, Eröffnung fachlicher Teil

13:15 – 14:45 Uhr: Paper-Session 1
Stream A: „Future of Labor“
Stream B: „Digitalisierung & Zeitlichkeit“

15:00 – 16:30 Uhr: Paper-Session 2
Stream A: „Politiken digitaler Infrastrukturen“
Stream B: „Konstruktion der Stadt durch computerbasierte Technologien“

17:00 – 18:30 Uhr: „Platformisation of Urban Life
Diskussion mit den Herausgeberinnen (Anke Strüver/Sybille Bauriedl) und Autor*innen (Autorinnen für urbanen Ungehorsam/Christiane Tristl/Henk Wiechers), mit einer englisch-sprachigen Einführung durch Lizzie Richardson und Moderation durch Moritz Altenried
Raum HS 4 1.43, Institut für Geowissenschaften und Geographie (Von-Seckendorff-Platz 4/Haltestelle „Weinberg Campus“)

19:00 Uhr: Abendessen
Ort: tba

Freitag, 18.11.2022

09:30 Uhr: Frühstück

10:00 – 11:30 Uhr: Paper-Session 3
Stream A: „Digitalisierung als Werkzeug?“
Stream B: „Digitale Zukunftserzählungen“

11:45 – 12:45 Uhr: „Infrastrukturen der Biosicherheit
Henning Füller in einem Author Meets Critics-Format, Critics: Jonathan Everts, Tilo Felgenhauer, Georg Glasze

12:45 – 13:45 Uhr: Pause mit Mittagessen

13:45 – 14:45 Uhr: Netzwerktreffen (Teil II)
Schwerpunkt: Vorstellung der Arbeitsgruppenergebnisse zur Gründung eines Journals

15:00 – 16:00 Uhr: Netzwerktreffen (Teil III)
Schwerpunkte: Sprecher*innen-Wahl, Netzwerk-Darstellung, Überarbeitung https://digitale-geographien.de/

Programmdetails

Alle genannten Programmpunkte finden, wenn nicht anders angegeben, in den benachbarten Räumen VSP 1 5.09/5.10 im Gebäude des Instituts für Informatik statt (Von-Seckendorff-Platz 1/Haltestelle „Weinberg Campus“).

Die Tagung ist eine Nachfolgeveranstaltung des Netzwerks Digitale Geographien. Daher sind die inhaltlichen Programmpunkte der wissenschaftlichen Tagung an zwei Stellen mit organisatorischen Programmpunkten verknüpft (im Programm: Netzwerktreffen I, II und III). Diese Programmpunkte sind explizit auch an Personen gerichtet, die in der Vergangenheit nicht im Netzwerk aktiv waren, da wir im Rahmen der Diskussion um die Zukunft der Vernetzung und die etwaige Formierung als Arbeitskreis auch bisher nicht Aktive ansprechen möchten.

Für Verpflegung vor Ort wird ein Unkostenbeitrag in Höhe von 20 Euro anfallen.

Auf Anfrage ist eine Flüsterübersetzung auf Englisch möglich.

Wendet euch bei Rückfragen gerne an yannick.ecker (at) geo.uni-halle.de

Im Folgenden sind per Klick auf das „+“-Symbol Details zu einigen Programmpunkten einsehbar.

junior researcher-Vernetzung

Am Vorabend der Tagung laden Leonie und Yannick für Vernetzung von Wissenschaftler*innen und Studierenden ein, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen und sich für „Digitale Geographien“ interessieren. Erfahrungsgemäß sind wir mit unseren Themen an den jeweiligen Instituten eher vereinzelt und möchten uns über gemeinsame Probleme und Ideen sowie unsere mögliche Rolle in Netzwerk und Arbeitskreis austauschen. Melde dich bei yannick.ecker (at) geo.uni-halle.de, wenn du an dem Abend teilnehmen möchtest. Wir freuen uns auf dich!

Paper-Session I: Stream A, „Future of Labor“

Chair: Yannick Ecker

Sybille Bauriedl/Janne Lentz/Christiane Meyer-Habighorst/Me-Linh Riemann/Karin Schwiter/Anke Strüver: „Urbane Plattformökonomien: Transformationen von Arbeit und intersektionalen Ungleichheiten im Bereich der Sorgedienstleistungen“

Moritz Altenried: „Die Plattform als Fabrik: Zur räumlichen Organisation digitalisierter Arbeit“

Saumya Premchander: „Manufacturing Gender: Digitalization and the Future of Work as seen through the case of the Grünheide Tesla Gigafactory“

Paper-Session I: Stream B, „Digitalisierung & Zeitlichkeit“

Chair: Julia Verne

Niklas Gudowsky-Blatakes/Jacqueline Kowalski/Tabea Bork-Hüffer: „Augmentierte öffentliche Zukünfte: Szenarien augmentierter Realitäten in öffentlichen Räumen“

Finn Dammann/Boris Michel: „Governing digital flows. Für eine Geographie digitaler Zirkulationen“

Francis Harvey: „Die Räume der Zukunft finden in den Räumen der Vergangenheit deren Formen. Thesen zur Relevanz der Spatial Humanities für die digitale Geographien“

Paper-Session II: Stream A, „Politiken digitaler Infrastrukturen“

Chair: Henning Füller

Christiane Tristl: „PAYGo. Wasserautomaten und die Zukunft ländlicher Wassersystem im globalen Süden“

Leonie Büttner/Lucas Barning: „Zur Regierungsweise von Smart-Grid-Strategien in Deutschland und Indien“

Paper-Session II: Stream B, „Konstruktion der Stadt durch computerbasierte Technologien“

Chair: Boris Michel

Anne Kuppler: „Die Einbettung des Lokalen in Räumen digitaler Zukünfte“

Nick Förster: „Visionen und Versionen – Formen der Zukunft im „Digitaler Zwilling“ Projekt der Stadt München“

Paper-Session III: Stream A, „Digitalisierung als Werkzeug?“

Chair: Finn Dammann

Dominik Kremer: „Kritisch denken – digital forschen: Eine positive Zukunft für die Digital Geohumanities?“

Yannick Ecker: „Produktion von Raumwissen in der Plattformökonomie: empirische Zugänge und Implikationen“

Christian Schneider: „Die Digitalisierung im Naturschutz. Potenziale, Herausforderungen und die Abschätzung unbeabsichtigter Konsequenzen“

Paper-Session III: Stream B, „Digitale Zukunftserzählungen“

Chair: Leonie Büttner

Max Münssiger: „Digitale Souveränität als ökonomische Imagination – Zur Funktion digitaler Zukunftserzählungen
am Beispiel des europäischen Dateninfrastruktur-Projekts Catena X“

Lucas Barning/Henk Wiechers: „Talking about Democratisation – Der Diskurs zum demokratischen Potential von Smart
Grids im internationalen Energie-Journalismus“

Christina Walter: „Is the future of water really digital? Analyzing the discourse on Digital Water“

Posterentwurf zum Selbst-Aushängen

CfP: „Räume Digitaler Zukünfte“

 CfP: „Räume Digitaler Zukünfte“

Halle(Saale) 17.-18. November 2022

Die Diskussionen um Digitalisierung operieren vielfach im Modus des Zukünftigen. Schlagwörter wie digitale Revolution, Disruption oder Transformation indizieren einen radikalen Bruch zu Vergangenheit und Gegenwart. Die performative Macht „des Digitalen“ auf die Gegenwart wird dabei vielfach gerade aus der Perspektive einer imaginierten Zukunft formuliert – in wahlweise utopischer oder dystopischer Form. Dies gilt auch und ganz besonders für geographische und raumbezogene Fragen. Mit Verweis auf vorgeblich unausweichliche Perspektiven wie der Nivellierung von Raumüberwindungskosten oder den sozialökologischen Versprechen einer algorithmisch verwalteten Stadt wird bereits heute in Raumproduktionen und Infrastrukturentwicklung interveniert. Auch die Risikokapital-getriebene Plattformisierung alltäglicher Praktiken in Bereichen wie Kommunikation, Freizeit und Arbeit unterhält ein spezifisches Verhältnis zu Erwartungen an die Zukunft.

Diesen Formen des futurings und der Erzählungen digitaler Zukünfte möchten wir uns im Rahmen einer Tagung widmen, in der wir aktuelle Diskussionen um digitale Geographien und raumbezogenen Forschung zu Digitalisierung zusammenbringen und Perspektiven zu anstehenden Forschungsaufgaben austauschen.

Dabei begrüßen wir sowohl Beiträge, die sich mit Zukunftserzählungen und Potenzialen der Digitalisierung in Städten beschäftigen, als auch konzeptionelle Auseinandersetzungen damit, wie Datafizierung das Denken und Entwerfen von Zukunft verändert. Dies umfasst unter anderem:

  1. Empirische Beobachtungen zu Entwicklungstendenzen des Wandels urbanen Alltags, städtischer Politiken & Infrastrukturen: Plattformisierung von Arbeit, veränderte Formen der Steuerung oder die Kommodifizierung digitaler Commons sind einige der Aspekte, die in der Forschung bislang untersucht wurden. Neben Gefahren einer zunehmenden Überwachung, technologischen Lock-In-Effekten und steigenden sozialen Ungleichheiten, wurde auch auf fehlende Belege für eine verminderte Ressourcennutzung durch den digitalen Wandel aufmerksam gemacht. Die Auswirkungen von Digitalisierungsprozessen prägen alltägliche Praktiken, städtische Politiken und die Restrukturierung von Infrastrukturen in vielerlei Hinsicht.
  2. Forschung zu Leitbildern digitaler Transformationen und möglichen Gegenerzählungen: Uns interessieren Funktionen von Zukunftserzählungen und ihre Auswirkungen auf gegenwärtig stattfindenden (soziotechnischen) Wandel. Vorstellungen einer intelligenten Energiezukunft verändern Logiken eines post-fossilen Wandels und digitale Mobilitätszukünfte stellen die Abschaffung des Automobils erneut in Frage. Wie aber materialisieren sich Zukunftserzählungen? Wie werden Leitbilder lokal und global produziert? Wessen Visionen sind es, wer wird ausgeschlossen? Und welche sozioökonomischen und sozioökologischen Implikationen sind mit digitalen Zukunftserzählungen verbunden?
  3. Forschung zu den Implikationen von Datafizierung für das Denken und Entwerfen von Zukunft: Sensoren, vernetzte Dienste und Infrastrukturen ermöglichen einen veränderten Zugriff auf soziale Probleme und Problematisierungen. Die Übersetzung in quantitative Metriken bringt hierbei widersprüchliche Effekte mit sich: so treten spezifische Probleme aufgrund ihrer Messbarkeit in den Vordergrund, während komplexe gesellschaftliche Verhältnisse im Hintergrund bleiben; das datengetriebene Imaginieren von Zukünften läuft Gefahr, die Offenheit des Zukünftigen einzuschränken. Welche Interventionen braucht es jenseits der eingeübten Kritik algorithmischer Vernunft um das Denken über digitale Zukünfte zu öffnen?

Auf der Tagung möchten wir zu programmatischen und forschungspraktischen Diskussionen im Bereich geographischer Digitalisierungsforschung anregen. Wir laden auch Beiträge aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen mit räumlichem Bezug ein. Abstracts können bis zum 8.5.2022 an Yannick Ecker (yannick.ecker@geo.uni-halle.de) gesendet werden.

Die Paper-Sessions sind eingebettet in ein zweitägiges Netzwerktreffen Digitale Geographien, welches offen für alle Interessierten ist.

Boris Michel, Leonie Büttner, Yannick Ecker

CfP: Workshop Kritisches Kartieren

Call for Participation

Workshop zum Kritischen Kartieren sozialer Wirklichkeiten – Neue Formen und Ansätze kartographischer Wissensproduktion

Karten sind machtvolle Zeichensysteme, die unsere Wahrnehmungen von Welt und unseren Umgang mit Umwelt im Alltag prägen. Kritische Kartograph*innen stellen diese Macht der Karte in Frage und arbeiten heraus, wie Karten als Instrumente zur Herstellung spezifischer sozialer Wirklichkeiten genutzt werden. Gleichzeitig lassen sich alternative und neue Formen und Ansätze kartographischer Wissensproduktion beobachten: Journalist*innen, Künstler*innen, Aktivist*innen und Kartograph*innen nutzen Karten schon seit langer Zeit dafür, neue, alternative und gegenhegemoniale Sichtbarkeiten und Weltbilder zu verhandeln. Dabei unterlaufen sie die tradierten Weisen kartographischer Weltbeschreibung, fordern deren Strategien der Weltaneignung heraus und entwickelt neue und andere Formen des Kartierens sozialer Wirklichkeiten.

Ein solches „Kritisches Kartieren“ kann als ein Versuch beschrieben werden, im Wissen um die soziale und politische Eingebundenheit von Karten eine reflexive kartographische Praxis zu entwickeln, in der mit neueren Ansätzen partizipativen, narrativen und digitalen Kartierens sowie mit alternativen Formen der Wissensvermittlung mittels Karten in Unterricht und Lehre experimentiert und gearbeitet wird.

Im Rahmen eines dreitägigen Workshops möchten wir unterschiedliche Perspektiven und Ansätze zusammenführen, die einerseits die Macht der Karten herausfordern und andererseits neue Formen kartographischer Wissensproduktion entwerfen. Hierbei interessieren wir uns besonders (aber nicht ausschließlich) für Einreichungen aus Kartographie, Kunst- und Designwissenschaften, Kulturwissenschaften, Geographie und benachbarten Feldern, die sich mit folgenden Themen beschäftigen:

  • Kartographische Epistemologien
  • Künstlerisches Forschen und mapping
  • Critical GIS
  • Visualisierung qualitativer Geographien
  • Narrative Karten und narratives Kartieren
  • Partizipation und Teilhabe an kartographischen Wissensproduktionen
  • Place-based GIS und Platial GIS
  • kritische Wissensvermittlung mittels Karte in Unterricht, Lehre und Bildungsarbeit

Neben klassischen Paper-Präsentationen ist der Workshop offen für weitere, experimentelle und praktische Formate. Der Workshop wird vom 28.-30.04.2022 in Halle (Saale) stattfinden.  Wir freuen uns über Beitragsvorschläge im Umfang von ca. 250 Wörtern, die bis zum 20.12.2021 an boris.michel@geo.uni-halle.de und lea.bauer@uni-leipzig.de eingereicht werden. Die Rückmeldung zu den Einsendungen erfolgt bis zum 15.1.2022. Pablo Abend, Lea Bauer, Finn Dammann, Francis Harvey, Nora Küttel, Boris Michel