Alle Beiträge von Laura Sophie Arnold

Chancen und Risiken der KI-Nutzung durch Schülerinnen und Schülern

Im Folgenden soll es darum gehen, inwiefern Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 5 künstliche Intelligenzen für schulische Zwecke nutzen können. Dabei werden zum einen Nutzungsmöglichkeiten erwähnt, vor allem steht aber im Vordergrund, welche Maßnahmen Eltern ergreifen sollten. Welche Chancen können sie ihren Kindern mit der Nutzung bieten, was muss aber unbedingt beachtet werden, damit die KI-Anwendungen nicht nur Mittel zum Zweck sind oder sich andere negative Auswirkungen auf die Schülerinnen und Schüler und deren Wohlbefinden zeigen.

Schüler ab der 5. Klasse können Künstliche Intelligenz (KI) für schulische Zwecke vielfältig nutzen. KI-basierte Lernplattformen und Apps bieten personalisierte Lerninhalte, die auf den individuellen Wissensstand und Lernstil der Schüler abgestimmt sind. Diese Technologien können bei der Vorbereitung auf Prüfungen, dem Verständnis komplexer Themen und der Vertiefung von Wissen unterstützen. Sprachassistenzsysteme helfen bei der Recherche und Übersetzung fremdsprachlicher Texte, während adaptive Lernprogramme gezielt Schwächen identifizieren und beheben können.

Eltern sollten bei der Nutzung von KI durch ihre Kinder darauf achten, dass die Anwendungen sicher und altersgerecht sind. Datenschutz ist ein wichtiger Aspekt, da viele KI-Tools persönliche Daten sammeln und auswerten. Eltern sollten sich über die Datenschutzrichtlinien der genutzten Plattformen informieren und darauf achten, dass die Daten ihrer Kinder nicht missbräuchlich verwendet werden. Zudem sollten sie den Medienkonsum ihrer Kinder im Blick behalten und für eine ausgewogene Balance zwischen digitalem und analogem Lernen sorgen.

Die Nutzung von KI im schulischen Kontext bietet zahlreiche Chancen. Durch personalisiertes Lernen können Schüler effizienter und gezielter lernen, was zu besseren Lernergebnissen führt. Schwierige Themen können anschaulicher und verständlicher vermittelt werden, und die Motivation der Schüler kann durch interaktive und spielerische Lernmethoden gesteigert werden. Zudem werden Lehrer entlastet, da KI ihnen administrative Aufgaben abnehmen und sie sich so stärker auf die individuelle Förderung der Schüler konzentrieren können.

Dennoch gibt es auch Herausforderungen und Risiken. Ein übermäßiger Einsatz von KI kann dazu führen, dass Schüler die Fähigkeit verlieren, selbstständig zu lernen und kritisch zu denken. Die Abhängigkeit von digitalen Tools könnte die Entwicklung sozialer Kompetenzen beeinträchtigen und den direkten Austausch mit Lehrern und Mitschülern vermindern. Auch die Gefahr von Fehlinformationen und die unkritische Übernahme von durch KI generierten Inhalten sind nicht zu unterschätzen. Zudem besteht das Risiko, dass Kinder durch die Nutzung von KI einem ständigen Leistungsdruck ausgesetzt werden, wenn die Programme ihre Fortschritte kontinuierlich überwachen und bewerten.

Insgesamt bietet die Nutzung von KI im schulischen Bereich viele Vorteile, erfordert jedoch einen verantwortungsbewussten Umgang. Eltern und Lehrer sollten gemeinsam darauf achten, dass die positiven Aspekte der Technologie genutzt werden, ohne die möglichen negativen Auswirkungen zu vernachlässigen.

Bericht zu einem Vortrag zu To Teach AI

Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, einen spannenden Vortrag über das KI-Tool ToTeachAI im Rahmen eines Kolloquiums zu hören. Dieser beleuchtete sowohl die technischen Grundlagen als auch die praktischen Einsatzmöglichkeiten dieser Anwendung für Lehrkräfte.

Die Referentin begann mit einer Einführung in die generative KI und erklärte, wie diese Technologie in der Lage ist, kreative Inhalte durch maschinelles Lernen zu erzeugen. Sie betonte, dass diese KI auf umfangreichen Daten und künstlichen neuronalen Netzen basiert. Durch die Verarbeitung großer Datenmengen, darunter Bücher, Websites und Artikel, kann die generative KI authentische Ergebnisse produzieren, die kaum von menschlicher Kreation zu unterscheiden sind. Die Technologie funktioniert auf einer mathematischen Grundlage und ist in der Lage, neue Inhalte zu generieren. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig: Musik, Websites, Apps, Videos, Bilder und Sprache können durch generative KI erstellt werden.

Vorrangig sollte es aber um den Einsatz der KI für schulische Zwecke gehen. Die Referentin erläuterte, wie Lehrkräfte diese Technologie nutzen können, um Unterrichtsmaterialien zu erstellen. Hier sind einige Beispiele, die sie nannte:

– Bilder, Videos und Grafiken: Generative KI kann visuelle Inhalte produzieren, die den Unterricht anschaulicher und interessanter gestalten.

– Texte: Von kurzen Erklärungen bis hin zu ausführlichen Artikeln kann die KI Texte erstellen, die auf den Lehrplan abgestimmt sind.

– Übungen und Tests: Die Erstellung von Übungsaufgaben und Tests kann durch generative KI erheblich erleichtert werden.

– Unterrichtsentwürfe: Die KI kann Lehrkräfte bei der Planung und Strukturierung von Unterrichtseinheiten unterstützen.

Diese Anwendungen bieten nicht nur eine enorme Zeitersparnis, sondern auch die Möglichkeit, den Unterricht individueller und kreativer zu gestalten. Die Besonderheit bei To Teach AI ist, dass kein Prompt eingegeben werden muss. Im Gegensatz zu ChatGPT oder ähnlichen Anwendungen bietet eine Eingabemaske die Auswahl der Schulform, der Klassenstufe, des Unterrichtsfachs, des Themas und die Art der Stunde (z. B. Einstieg in das Thema) an. Man klickt sich also durch die einzelnen Punkte, die sonst im Prompt eingeben werden müssen. Die Benutzeroberfläche ist relativ selbsterklärend gestaltet, sodass ein einfaches und schnelles Zurechtfinden gewährleistet ist. Nachdem To Teach AI beispielsweise einen Stundenverlaufsplan erstellt hat, kann dieser auch noch einmal überarbeitet werden. Die Referentin stellte dann einige Entwürfe vor, beziehungsweise testete sie die Anwendung vor den Zuhörenden und forderte diese auf, Vorschläge und Wünsche für mögliche Stundenentwürfe zu liefern, damit diese vor Ort erstellt werden konnten. Wie es zu erwarten war, ist auch diese Anwendung nicht fehlerfrei und ihre Ergebnisse bedürfen zwingend einer Überprüfung, bevor sie verwendet werden. So schlug To Teach AI beispielsweise vor, innerhalb von 5 Minuten ein Plakat zum Thema der Stunde zu erstellen. Vor allem in Bezug auf die Zeitplanung zeigte das Tool unrealistische Vorschläge.

Ein weiterer Aspekt, der unter den Zuhörenden für Diskussionen sorgte ist, dass To Teach AI zwar durch die Lehrpläne aller Bundesländer gespeist wird, jedoch nicht die Möglichkeit besteht, eine Stundenplanung nur anhand des Lehrplans eines Bundeslandes zur erstellen. Das bietet zwar die Möglichkeit, umfangreichere Ergebnisse zu liefern, jedoch unterscheiden sich die Lehrpläne der Bundesländer in einigen Dingen so sehr, dass es notwendig ist, nur die Inhalte des eigenen Landes aufzunehmen.

Im letzten Teil des Vortrags ging die Referentin auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen ein, die bei der Nutzung von generativer KI im Unterricht beachtet werden müssen. Sie betonte, dass Lehrkräfte zwar pädagogische Freiheit genießen, jedoch die geltenden Rechtsvorschriften einhalten müssen. Ein wichtiger Punkt ist, dass für die Nutzung von Anwendungen wie ChatGPT typischerweise Nutzerkonten erforderlich sind. Lehrkräfte können sich freiwillig registrieren, sollten aber darauf achten, dass die Daten auf externen Servern gespeichert werden. Dies entspricht nicht immer den Datenschutzvorschriften, insbesondere der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Ein besonderer Aspekt ist, dass KI-basierte Anwendungen wie ChatGPT keine Urheberrechte für die von ihnen generierten Inhalte beanspruchen. Das bedeutet, dass Lehrkräfte die erstellten Materialien frei nutzen können, ohne rechtliche Bedenken haben zu müssen.

Der Vortrag bot einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten und Herausforderungen der generativen Künstlichen Intelligenz. Die Referentin zeigte auf, wie diese Technologie nicht nur kreative Inhalte erzeugen kann, sondern auch das Potenzial hat, den Bildungsbereich zu revolutionieren. Gleichzeitig wurde deutlich, dass bei der Anwendung von generativer KI die gesetzlichen Rahmenbedingungen sorgfältig beachtet werden müssen.

Mit Lichtgeschwindigkeit durch die digitale Welt?

Wie schnell ist KI? Möglicherweis ist eine Antwort auf diese Frage, dass sie innerhalb weniger Sekunden umfangreiche Antworten liefern kann. Also subjektiv gemessen, sehr schnell. Die Frage nach der Geschwindigkeit geht aber über die Antwortfunktion hinaus und führt uns in den „dunklen Maschinenraum“ des Ganzen. Wie schnell ist KI? Wie schnell entwickeln sie sich weiter, wie schnell wird sie weiterentwickelt?

Ich habe diese Frage einer KI gestellt. Ich habe sie gefragt, wie viele neue KI-Tools es täglich gibt. Die Antwort war, dass es schwierig sei, eine genaue Anzahl zu benennen. Was ist außerdem schwierig? Das, was sich die EU vorgenommen und am Dienstag, den 21. Mai 2024 umgesetzt hat: der endgültige Beschluss eines KI-Gesetzes. Das klingt erst einmal schön. Eine einheitliche Regelung. Aber was wird oder soll geregelt werden?

Das Besondere am Gesetz ist zuerst einmal, dass es das Erste seiner Art ist. Es soll nämlich einen Standard für den Umgang mit KI setzen und zwar global. Es soll außerdem darum gehen, dass der Einsatz risikoreicher Systeme, zum Beispiel im Bildungswesen, strengere Anforderungen erfüllen muss. Ein weiterer, für mich interessanter Punkt ist folgender: Die Regelungen sollen die Nutzung von KI sicherer machen, indem sie sicherstellen, dass KI-Systeme transparent, nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich sind. Das klingt ja ganz toll, ruft aber natürlich auch sofort Kritiker auf den Plan, die ebenso geschwind sind, wie das, vor dem sie warnen. Hier kommen wir also wieder zur Anfangsfrage: wie schnell ist KI? Diesen Leuten zufolge zu schnell. Sie sprechen die Warnung aus, dass die festgelegten Regelungen schnell überholt seien. KI entwickle sich zu schnell. Und da dachte die Leute zur Zeit der Eisenbahn, sie seien im Zeitalter der Geschwindigkeit… Was fangen wir nun also an mit diesen ganzes Infos, die sich noch genauer im entsprechende Artikel (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ki-gesetz-eu-102.html) nachlesen lassen und dort noch weiter ausgeführt werden? Geschwindigkeit macht den Menschen Angst. Seien es die ersten, die in einem Dampfwagen von Nürnberg nach Fürth fuhren und diesen Höllenritt viel zu schnell fanden. Oder diejenigen, die von der Geschwindigkeit von Flugzeugen überrascht und beängstigt waren und niemals in diese Blechbüchsen stiegen. Und nun sind es wird, oder unsere Zeitgenossen, die sich um die Geschwindigkeit von Etwas sorgen, das man nicht einmal sehen kann. Ich denke, dass diese Angst, oder zumindest Unsicherheit oder die respektvolle Distanz nur natürlich und selbstverständlich sind. Hätten wird die nicht, gäbe es den Menschen womöglich schon nicht mehr. KI ist noch zu neu, um wirklich mit ihr vertraut zu sein, sie zu durchschauen (sofern das überhaupt möglich ist) und die Vorgänge zu verstehen. All das verspricht aber das Gesetz zu gewährleisten, es möglich zu machen. Und das scheint mir auch ein sinnvoller Ansatz zu sein, um ein wenig die Angst vor der Geschwindigkeit zu nehmen. Aufzuhalten ist es aber wahrscheinlich nicht, darüber müssen wir uns klar werden. Allerdings sind da nun immer noch die Kritiker:innen des Gesetzes. Laut ihnen seien eben immer noch wichtige Fragen offen und außerdem sind wir, mal wieder, ein bisschen spät damit dran, erst jetzt Regelungen dafür zu finden. Aber genauso wie ich, nach dem Lesen des Artikels, sind sich auch die Kritiker:innen nicht einig, ob das Ganze nun ein Hindernis oder sogar eine Schub nach vorn für das Voranschreiten der KI in Deutschland und Europa ist. Ich nehme an, dass jeder und jede sowieso selbst eine Meinung dazu hat, also empfehle ich das Lesen des Artikels, um diese Meinung vielleicht zu vertiefen oder im schlechtesten Fall nur mal kurz interessante Lektüre zu haben.

Hier noch einmal der Link zum Artikel: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ki-gesetz-eu-102.html

Sprach – KI als Unterstützung in Schreibprozessen? Wampflers Möglichkeiten zur Umsetzung

Wie verändert künstliche Intelligenz den Unterricht? Diese Frage stellt Philippe Wampfler eingangs und erläutert die Verunsicherung von Lehrenden und Lernenden der KI gegenüber. Weiterhin schildert er die Fehler und Beschränkungen der KI, vor allem die Vergleiche von KI-Antworten im April 2023 zu Oktober 2023 sind drastisch und mitunter erschreckend. Dabei geht er auch auf die Ursachen dieser Unterschiede ein, welche Grenzen es auch jetzt noch gibt und mögliche Fehlerquellen. Wampflers Hauptanliegen zeigt sich jedoch darin begründet, zu zeigen, wie KI-Tools zum Erstellen von Texten genutzt werden sollten, nämlich so, wie es alle Gruppen in der letzten Sitzung in ihren fiktiven Planungen und Aufgabenstellungen zum Erstellen eines Textprodukts getan haben: als unterstützenden Instanz. Eine Gruppe ließ die Lernenden ein KI-Tool nutzen, um Informationen zu beschaffen, mit denen die Schülerinnen und Schüler anschließend eigenständig weiterarbeiten sollten. Eine andere Gruppe nutze ein anderes Tool als zweite Kontrollinstanz, um einen Text auf grammatische, orthographische und stilistische Fehler zu überprüfen. 

Intuitiv wandte jede Gruppe das an, was Wampfler in diesem Artikel am Herzen liegt: KI als prozessbegleitende Unterstützung zu nutzen, die Leistung der Lernenden als wichtig und nicht durch die Maschine ersetzbar definieren und den Prozess der Textentstehung in den Vordergrund stellen, nicht das fertige Endprodukt.  

Beim Einsatz von KI im Unterricht sollte nicht vergessen werden, warum es genutzt wird. Nicht, um seiner Selbstwillen, nur um irgendeine künstliche Intelligenz in der Schule zu nutzen, um irgendetwas damit zu erstellen. Bei Nutzung einer KI sollte deren Einsatz logischerweise überlegt und nachvollziehbar sein. Darüber hinaus müssen die Schülerinnen und Schüler den Umgang damit erlernen, Möglichkeiten, Grenzen und Fehlerquellen kennenlernen. Beispielsweise ist es wichtig, selbst die Erfahrung zu machen, inwiefern sich bei veränderter Promteingabe, beziehungsweise abgeänderter Formulierung die Ergebnisse unterscheiden oder einzelne Aspekte unterschiedlich gewichtet werden.  Ebenso entscheidend ist es auch, die Bedeutung des Künstlichen hervorzuheben. Während es in der letzten Seminarsitzung viel darum ging, inwiefern KI-Tools unterstützen oder in einigen Bereichen auch Arbeit abnehmen können, sollte man nicht aus den Augen verlieren, welche Leistung die KI nicht erbringen kann. Warum ist es also wichtig, dass Schülerinnen und Schüler einen Text selbst verfassen und KI nur zur Unterstützung im Schreibprozess verwenden? Was kann nur ein Mensch und nicht die Maschine zu Papier bringen? Was unterscheidet uns als Wesen davon? An welcher Stelle können wir aber getrost auf die Unterstützung durch die KI zurückgreifen, um einfacher Informationen zu beschaffen, eine weitere Kontrollinstanz zu haben und Anregungen zum Schreiben schaffen?

Es ist also eine weitere Herausforderung im Umgang mit KI in der Schule, wenn nicht sogar die wichtigste, den Schülerinnen und Schülern ihre Leistung als Mensch, ihre Einzigartigkeit zu verdeutlichen, um zu begründen, warum Schreiben weiterhin sinnvoll ist und nicht vollständig von der KI übernommen werden kann (und sollte).