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KI@School – auf der Langen Nacht der Wissenschaften

Das wohl wichtigste Event dieses Seminars fand am 05.06.2024 statt – die Lange Nacht der Wissenschaften. Dort wurden die Projekte der Seminarteilnehmenden präsentiert und ausprobiert.

Dazu gehörte natürlich auch unser Projekt: KI @ School – Wie empfinden Lehrkräfte einer deutschen Schule die Entwicklung von, und den Umgang mit KI-Tools innerhalb der Schule? Um dies zu untersuchen entwarfen wir einen Fragebogen, angelehnt an die Studie des mmb Instituts – Gesellschaft für Medien- und Kompetenzforschung mbH (KI Bildung Schlussbericht.pdf (telekom-stiftung.de)). Diesen füllten dann 43 Lehrkräfte dieser Schule aus, woraus die folgenden Ergebnisse entstanden:

Plakat zur Einleitung in das Projekt – ausgestellt zur LNDW
Plakat zur Auswertung des Fragebogens – Kreisdiagramme zu den geschlossenen Fragen
Plakat zur Auswertung des Fragebogens – Kreisdiagramme zu den geschlossenen Fragen
Plakat zur Auswertung des Fragebogens – Wortwolke zur Darstellung einer offenen Frage über die Erwartungen der befragten Lehrkräfte
Plakat zur Auswertung des Fragebogens – Wortwolke zur Darstellung einer offenen Frage über die Befürchtungen der befragten Lehrkräfte
Plakat zur Auswertung des Fragebogens – Wortwolke zur Darstellung einer offenen Frage über die Erfahrungen der befragten Lehrkräfte

Die Lange Nacht der Wissenschaften lebt davon, dass die Besucher und Besucherinnen ausprobieren können. An unserem Stand konnten sie denselben Fragebogen, den die befragten Lehrkräfte ausgefüllt haben, an Tablets begutachten und ebenfalls ausfüllen. Die Ergebnisse konnten dann direkt anschließend auf einem Bildschirm übertragen und analysiert werden. Die Ergebnisse sind die Folgenden:

Auswertungsteil der geschlossenen Fragen
Auswertungsteil der geschlossenen Fragen
Auswertungsteil zu den offenen Fragen

Im Rahmen dieser Projektarbeit konnten wir sehr viel lernen und ausprobieren, wobei der Spaß nie gefehlt hat. Besonders die Diskussionen mit den Besuchern und Besucherinnen der LNDW über unser Projekt hat uns sehr viel gelehrt und Spaß gemacht. Es tut gut, verschiedene Perspektiven auf das Thema zu bekommen.

Alles in Allem war die Arbeit an dem Projekt und die Präsentation zur LNDW ein Erfolg, der noch lange in unseren Köpfen bleiben wird und eine Erinnerung, an die wir gerne zurückdenken können.

Lilly Böttger & Constanze Müller

Ein Blick in unsere Zukunft

Am 19.06.24 fand in der Luisenstraße ein Vortrag von Kay Adenstedt, dem Leiter der Fachgruppe „Digitale Transformation und schulische Medienbildung“ im Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), statt.

Er brachte die beiden Kollegen Michael Arndt und Hr. Enzian mit, als Teil einer Art Taskforce für digitale Bildung. In diesem Sinne war der Vortrag außerordentlich spannend und inspirierend, öffnete er die Türen zum Maschinenraum“ der Digitalität in der Lehrkräfteentwicklung des Landes. Sachsen-Anhalt. Die Bereitschaft und das Interesse der Lehrkräfte ist enorm hoch, das Thema in der Schule omnipräsent.

Ein Schwerpunkt der Taskforce liegt daher auf der Integration verschiedener Tools  ‚Künstlicher Intelligenz‘ im Kontext Schule, insbesondere im Deutschunterricht. Sie stellten die Erprobung und Forschung zu fiete.ai vor, einem innovative, textgenerierende KI-Tool, die unter Mitarbeit in Sachsen-Anhalt pilotiert. LehrerInnen sammeln Erfahrungen, wie KI eingesetzt werden kann, um das Feedback zu schriftlichen SchülerInnenleistungen zu unterstützen, zu verbessern.

Weiterhin wurde das Projekte emuKI vorgestellt, eine weitere spannendes KI-Anwendung, die nach einer entsprechenden Fortbildung für Lehrpersonen frei zur Verfügung steht. Sachsen-Anhalt ist in diesem Bereich Vorreiter in Deutschland, und das Treffen bot eine seltene Gelegenheit wertvolle Einblicke in diese Arbeit, respektive in die Zukunft von Schule und Unterricht zu gewinnen; gerade auch aus Sicht von Studierenden im Lehramt sehr wertvoll und relevant.

Hier geht es direkt zu den informativen und aktuellen Seiten des Landesbildungsserver am LISA:

Digitalität in der schulischen Bildung

https://www.bildung-lsa.de/digital/

Künstliche Intelligenz (KI)
https://www.bildung-lsa.de/informationsportal/unterricht/schulformuebergreifende_themen/digitalitaet_in_der_schulischen_bildung/themen/kuenstliche_intelligenz.htm

Medienbildung

https://www.bildung-lsa.de/informationsportal/unterricht/schulformuebergreifende_themen/digitalitaet_in_der_schulischen_bildung/themen/medienkompetenz.htm

Die Präsentation endete mit einer vielversprechenden Ankündigung, nämlich der Freischaltung einer digitalen ‚Lernwelt Sachsen-Anhalt‘. Diese soll pünktlich zum neuen Schuljahr 2024/25 über den Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt frei zugänglich sein. Die Latte ist hoch gelegt, unsere Erwartungen geweckt. Wir bleiben auf dem Laufenden!

Entdecke den „Leitfaden für Eltern: KI und die Familie“: Der ultimative Guide für alle, die den Durchblick behalten wollen!

Hast du dich jemals gefragt, wie Eltern das Phänomen der Künstlichen Intelligenz (KI) besser verstehen können, um ihre Kinder in der Schule optimal zu unterstützen? Dann ist unser brandneuer „Leitfaden für Eltern: KI und die Familie – wie Eltern ihre Kinder dank KI in der Schule unterstützen können“ genau das Richtige! Diese Handreichung ist nicht nur informativ, sondern auch vollgepackt mit nützlichen Tipps und Tools.

Was erwartet die Leser im Leitfaden?

1. Einführung in Künstliche Intelligenz (KI): Es beginnt mit den Basics und klärt, was KI überhaupt ist. So verstehen auch Eltern, warum dieser Begriff in aller Munde ist und wie er ihren Alltag beeinflussen kann.

2. Vorstellung cooler KI-Tools: Hier wird’s spannend! Der Leitfaden stellt drei supernützliche Tools vor, die Eltern nutzen können, um ihre Kinder zu unterstützen:

  • ChatGPT:
    • Wie man kinderleicht mit Prompts umgeht.
    • Vor- und Nachteile (Ja, auch KI hat ihre Tücken).
  • Fiete.ai:
    • Was Lehrpersonen und Schüler*innen davon haben.
    • Warum Fiete.ai eine echte Bereicherung sein kann.
    • Einfache Anwendungstipps.
  • Quizlet:
    • Verschiedene Lernmodi, die das Pauken zum Vergnügen machen.
    • Was Quizlet so besonders macht und wo es hakt.

3. Fünf praktische Tipps für Eltern: Handfeste Ratschläge, wie Eltern KI im Familienalltag sinnvoll einsetzen können, um ihre Kinder in der Schule besser zu unterstützen.

4. Weiterführende Ressourcen: Weil man nie genug wissen kann, gibt’s eine Liste mit weiterführenden Links und Literatur für alle, die tiefer in die Materie eintauchen wollen.

Warum ist dieser Leitfaden so nützlich?

Künstliche Intelligenz ist nicht nur ein Thema für Nerds und Tech-Profis, sondern betrifft uns alle. Ein bisschen Know-how in diesem Bereich kann wahre Wunder wirken, wenn es darum geht, Kindern in der Schule zu helfen. Der Leitfaden ist leicht verständlich und prall gefüllt mit praktischen Anwendungen. Eltern können beim nächsten Familienessen glänzen, wenn sie erklären, wie ChatGPT funktioniert!

Neugierig geworden?

Dann nicht zögern und in die Welt der Künstlichen Intelligenz eintauchen. Der interaktive Leitfaden steht hier zur Verfügung und macht nicht nur schlau, sondern auch Spaß!

Und für alle, die etwas Handfesteres als den interaktiven Leitfaden bevorzugen: Die vollständige Handreichung zum Ausdrucken gibt’s hier zum Download!

Gemeinsam können die Chancen der KI entdeckt und genutzt werden, um das Leben und Lernen von Kindern zu bereichern.

Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

Lange Nacht der Wissenschaften am 5. Juli 2024

Thema: Präsentation unseres Projekts „KI und Schule“

Ort: Sprachenzentrum der MLU Halle-Wittenberg

Zeit: 17:00 – 21:00 Uhr

Beschreibung:
Wir freuen uns, euch die Ergebnisse unseres Projekts „KI und Schule“ vorzustellen. In diesem Projekt haben wir eine informative Dokumentation erstellt, die die verschiedenen Aspekte der Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Schulalltag beleuchtet. Ein besonderes Highlight unserer Dokumentation ist das Interview mit einer Lehrkraft aus Dubai, die ihre Erfahrungen und Ansichten zur Integration von KI in den Unterricht teilt.

Seid dabei und erfahrt mehr darüber, wie KI-Tools in Schulen eingesetzt werden können und welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind. Kommt vorbei und lasst euch von den spannenden Erkenntnissen inspirieren!

Max, Katharina und Petya

Lange Nacht der Wissenschaften am 5. Juli 2024

Thema: Vorstellung der Ergebnisse einer Umfrage mit Lehrkräften zum Einsatz von KI-Tools in der Schule

Ort: Sprachenzentrum der MLU Halle-Wittenberg

Zeit: 17:00 – 21:00 Uhr

Beschreibung:
Wir zeigen euch die spannenden Ergebnisse einer Umfrage, die von uns Lehramtsstudentinnen am Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle durchgeführt wurde. Die Erhebung beleuchtet die Meinungen, Erfahrungen aber auch Befürchtungen der Lehrkräfte zum Einsatz von künstlicher Intelligenz im Schulalltag. Nehmen Lehrkräfte in Halle den Einsatz von KI-Tools in der Schule – und insbesondere im Unterricht – eher als positiv oder negativ wahr? Die Ergebnisse werden nun zur Langen Nacht der Wissenschaften präsentiert.

Kommt vorbei!

Lilly Böttger & Constanze Müller

Kreidezeit 4.0

Im Rahmen des Seminars dachten wir uns, dass es an der Zeit ist, für ein digitales Thema auch ein digitales Projekt durchzuführen.

Wir, das sind Christian, Victoria, Lilli und Johanna, führen euch mit Humor, Facts und Insidern durch den Themenkomplex von KI und Schule, sowie den alltäglichen Herausforderungen als Lehramtsstudierenden. Unser Ziel ist es, eine für euch nahbare Informationsquelle zu schaffen, welche sich nicht nach einer anfühlt.

Hört gern schon einmal hinein und habt viel Spaß dabei.

Eure Chance bei der Langen Nacht der Wissenschaften ist es, Teil dieses tollen Projektes zu werden. Seid gespannt, was euch erwartet.

Bericht zu einem Vortrag zu To Teach AI

Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit, einen spannenden Vortrag über das KI-Tool ToTeachAI im Rahmen eines Kolloquiums zu hören. Dieser beleuchtete sowohl die technischen Grundlagen als auch die praktischen Einsatzmöglichkeiten dieser Anwendung für Lehrkräfte.

Die Referentin begann mit einer Einführung in die generative KI und erklärte, wie diese Technologie in der Lage ist, kreative Inhalte durch maschinelles Lernen zu erzeugen. Sie betonte, dass diese KI auf umfangreichen Daten und künstlichen neuronalen Netzen basiert. Durch die Verarbeitung großer Datenmengen, darunter Bücher, Websites und Artikel, kann die generative KI authentische Ergebnisse produzieren, die kaum von menschlicher Kreation zu unterscheiden sind. Die Technologie funktioniert auf einer mathematischen Grundlage und ist in der Lage, neue Inhalte zu generieren. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig: Musik, Websites, Apps, Videos, Bilder und Sprache können durch generative KI erstellt werden.

Vorrangig sollte es aber um den Einsatz der KI für schulische Zwecke gehen. Die Referentin erläuterte, wie Lehrkräfte diese Technologie nutzen können, um Unterrichtsmaterialien zu erstellen. Hier sind einige Beispiele, die sie nannte:

– Bilder, Videos und Grafiken: Generative KI kann visuelle Inhalte produzieren, die den Unterricht anschaulicher und interessanter gestalten.

– Texte: Von kurzen Erklärungen bis hin zu ausführlichen Artikeln kann die KI Texte erstellen, die auf den Lehrplan abgestimmt sind.

– Übungen und Tests: Die Erstellung von Übungsaufgaben und Tests kann durch generative KI erheblich erleichtert werden.

– Unterrichtsentwürfe: Die KI kann Lehrkräfte bei der Planung und Strukturierung von Unterrichtseinheiten unterstützen.

Diese Anwendungen bieten nicht nur eine enorme Zeitersparnis, sondern auch die Möglichkeit, den Unterricht individueller und kreativer zu gestalten. Die Besonderheit bei To Teach AI ist, dass kein Prompt eingegeben werden muss. Im Gegensatz zu ChatGPT oder ähnlichen Anwendungen bietet eine Eingabemaske die Auswahl der Schulform, der Klassenstufe, des Unterrichtsfachs, des Themas und die Art der Stunde (z. B. Einstieg in das Thema) an. Man klickt sich also durch die einzelnen Punkte, die sonst im Prompt eingeben werden müssen. Die Benutzeroberfläche ist relativ selbsterklärend gestaltet, sodass ein einfaches und schnelles Zurechtfinden gewährleistet ist. Nachdem To Teach AI beispielsweise einen Stundenverlaufsplan erstellt hat, kann dieser auch noch einmal überarbeitet werden. Die Referentin stellte dann einige Entwürfe vor, beziehungsweise testete sie die Anwendung vor den Zuhörenden und forderte diese auf, Vorschläge und Wünsche für mögliche Stundenentwürfe zu liefern, damit diese vor Ort erstellt werden konnten. Wie es zu erwarten war, ist auch diese Anwendung nicht fehlerfrei und ihre Ergebnisse bedürfen zwingend einer Überprüfung, bevor sie verwendet werden. So schlug To Teach AI beispielsweise vor, innerhalb von 5 Minuten ein Plakat zum Thema der Stunde zu erstellen. Vor allem in Bezug auf die Zeitplanung zeigte das Tool unrealistische Vorschläge.

Ein weiterer Aspekt, der unter den Zuhörenden für Diskussionen sorgte ist, dass To Teach AI zwar durch die Lehrpläne aller Bundesländer gespeist wird, jedoch nicht die Möglichkeit besteht, eine Stundenplanung nur anhand des Lehrplans eines Bundeslandes zur erstellen. Das bietet zwar die Möglichkeit, umfangreichere Ergebnisse zu liefern, jedoch unterscheiden sich die Lehrpläne der Bundesländer in einigen Dingen so sehr, dass es notwendig ist, nur die Inhalte des eigenen Landes aufzunehmen.

Im letzten Teil des Vortrags ging die Referentin auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen ein, die bei der Nutzung von generativer KI im Unterricht beachtet werden müssen. Sie betonte, dass Lehrkräfte zwar pädagogische Freiheit genießen, jedoch die geltenden Rechtsvorschriften einhalten müssen. Ein wichtiger Punkt ist, dass für die Nutzung von Anwendungen wie ChatGPT typischerweise Nutzerkonten erforderlich sind. Lehrkräfte können sich freiwillig registrieren, sollten aber darauf achten, dass die Daten auf externen Servern gespeichert werden. Dies entspricht nicht immer den Datenschutzvorschriften, insbesondere der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Ein besonderer Aspekt ist, dass KI-basierte Anwendungen wie ChatGPT keine Urheberrechte für die von ihnen generierten Inhalte beanspruchen. Das bedeutet, dass Lehrkräfte die erstellten Materialien frei nutzen können, ohne rechtliche Bedenken haben zu müssen.

Der Vortrag bot einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten und Herausforderungen der generativen Künstlichen Intelligenz. Die Referentin zeigte auf, wie diese Technologie nicht nur kreative Inhalte erzeugen kann, sondern auch das Potenzial hat, den Bildungsbereich zu revolutionieren. Gleichzeitig wurde deutlich, dass bei der Anwendung von generativer KI die gesetzlichen Rahmenbedingungen sorgfältig beachtet werden müssen.

„In zehn Jahren wird die Schule ganz anders aussehen“ (Anette Kuhn)

Ulrike Cress spricht über ihre Visionen und die Integration digitaler Medien im Schulalltag. Sie betont, dass digitale Medien, wie Schulbücher und Arbeitsblätter, selbstverständlich genutzt werden sollten. Ihr Einsatz erweitert die Möglichkeiten der Lehrkräfte, kognitive und kooperative Aufgaben zu stellen und außerschulische Elemente einzubeziehen. Für eine erfolgreiche Implementierung sei geübte Praxis und erprobtes Material notwendig, da der derzeitige Einsatz für Lehrkräfte mit hohem Aufwand verbunden sei.

Cress erklärt die Begriffe Intelligente Tutorielle Systeme (ITS), Künstliche Intelligenz (KI) und Learning Analytics. ITS erstellen Aufgaben und diagnostizieren den Lernstand der Schüler, sind jedoch aufwendig. KI analysiert große Datenmengen, um erfolgreiche Lernmuster zu identifizieren und personalisierte Aufgaben zu erstellen. Learning Analytics unterstützen diesen Prozess. KI könnte den Unterricht individualisieren und Chancengerechtigkeit fördern, indem sie Aufgaben an die spezifischen Kompetenzen der Schüler anpasst und personalisiertes Feedback gibt.

KI wird derzeit hauptsächlich in außerschulischen Lernportalen genutzt, könnte aber auch im Schulunterricht differenziert auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen. Cress warnt davor, die Entwicklung von KI-Instrumenten allein den Software-Anbietern zu überlassen und betont die Integration pädagogischer und psychologischer Erkenntnisse. Die Skepsis gegenüber digitalen Medien und KI sei in Deutschland groß, habe sich aber während der Corona-Pandemie etwas geändert. Die Rolle der Lehrkräfte werde durch KI nicht vermindert, sondern ergänzt, indem KI sie bei der Aufgabenverteilung, Korrektur und Anpassung unterstützt.

Für die Förderung digitaler Bildung seien technische Ausstattung, Support und Schulungen für Lehrkräfte essenziell. Die Bildungspolitik müsse Qualitätsstandards für digitale Lehr- und Lernangebote setzen. Digitale Entwicklung sei eine Aufgabe der gesamten Schule, nicht nur einzelner Lehrkräfte. Schulen, die in der digitalen Transformation bereits weiter sind, zeichnen sich durch starke Kooperation und eine größere Rolle der Selbststeuerung der Schüler aus.

Cress ist überzeugt, dass die digitale Transformation der Schulen einige Jahre in Anspruch nehmen wird, doch in zehn Jahren werde die Schule grundlegend anders aussehen. Eine konzertierte Zusammenarbeit aller Beteiligten sei notwendig, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche digitale Bildung zu schaffen.

Toteach.ai – Revolution zur Unterrichtsvorbereitung für Lehrkräfte, aber wie hilfreich ist die KI für Studis?

Ein Kommentar.

Die Plattform wirbt damit, dass Unterrichtsplanung in Sekunden funktioniert. Hört sich für Lehrkräfte, aber auch für Studies erstmal super an. Nie wieder ewig Zeit am Schreibtisch verbringen und den Unterricht planen, das übernimmt in Zukunft die KI. Passendes Material für jede Sequenz? Kein Problem, mit einem Klick ist auch das laut toteach.ai erstellt. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.

Schaut man sich das Tool genauer an, ist schnell zu sehen, dass es doch etwas mehr Aufwand als ein paar Klicks benötigt, um die Unterrichtsstunde zu planen und passendes Material zu erstellen. Jeder Lehramtstsudierende wird früher oder später in den Genuss kommen, einen ausführlichen Unterrichtsentwurf für eine Stunde erstellen zu müssen, ob für die SPÜ, das Schulpraktikum oder später im Referendariat. Da hört sich das Angebot von toteach.ai verlockend an, um Zeit bei der Planung der Stunde, aber auch beim Schreiben des Entwurfs, zu sparen. Orientierung am Bildungsplan, Erstellen eines Unterrichtsentwurfs inklusive Materialen, klingt super, nur entspricht die Ausführung der Plattform leider nicht wirklich den universitären Anforderungen. Fangen wir beim Erstellen des Unterrichtsentwurfs an. Die Sprache des Entwurfs kann angepasst werden, was super ist, wenn man Fremdsprachen unterrichtet, das ist also schonmal ein Pluspunkt. Auch die Dauer der Unterrichtsstunde ist flexibel anpassbar, was von Vorteil ist, da nicht jede Schule 45-Minuten-Unterricht und auch 90 Minuten. Das Thema der Stunde kann ich auch frei wählen, was gut ist, um die Inhalte einzugrenzen. Das Thema kann vor dem Erstellen sehr detailliert und genau beschrieben werden, damit die Stunde auch in meine Sequenzplanung passt. Eine Idee, was genau ich in der Stunde thematisieren möchte, muss ich also schon haben, sonst bringt mir das KI-Tool relativ wenig. Die KI unterstützt also viel mehr in der Umsetzung der Inhalte, jedoch nicht bei der Themenfindung. Soweit, so gut. Leider ist es nicht möglich nach Klassenstufen einzuteilen. Die KI orientiert sich am Alter der Schüler, wobei man in Abständen von 2 Jahren abstufen kann. Aber was ist mit Schülern, die ein Schuljahr wiederholt haben? Die fallen bei der KI vollständig durchs Raster, wobei sich darüber streiten lässt, ob ein Jahr wirklich einen großen Unterschied macht. Noch Schwieriger wird es bei der Auswahl der Art des Unterrichtseinstiegs. Die Auswahl besteht hier zwischen dem problemorientierten, dem informativen, dem assoziativen und dem spielerischen Einstieg. Je nach Fachdidaktik gibt es unterschiedliche Arten des Unterrichtseinstiegs, die von der KI nicht berücksichtigt werden, was auch zu Problemen oder zusätzlichem Aufwand bei der didaktischen Begründung des Unterrichtseinstiegs führen kann. Abhilfe könnte hier leicht geschaffen werden, wenn das Tool eine Unterscheidung in den Unterrichtsfächern vornehmen könnte und die Unterrichtseinstiege entsprechend dem Fach angepasst werden würden. Auch der Fokus, den man für die Stunde wählen kann, sehe ich als eher problematisch, da hier eine Einheitlichkeit eher zu wünschen übriglässt. Die KI unterscheidet hier zwischen Präsentationen, die der Sozialform zugeordnet werden könnten, der Gruppen- oder Einzelarbeit, die Sozialformen beschreiben und den kreativen Aufgabenstellungen, die sich eher den Methoden widmet. Der Fokus sollte ganz klar auf den Kompetenzen liegen, die während der Unterrichtsstunde gefördert werden sollen und die auch wichtiger Bestandteil der Lehrpläne sind. Die Auswahlmöglichkeiten für den Fokus der Stunde müssten also dementsprechend geändert werden, um einen Mehrwert für Studis zu bringen.

Generiert man dann einen Unterrichtsentwurf, indem man die vorhandenen Punkte angibt, bekommt man eine Unterrichtsverlaufstabelle, die für Lehrkräfte im Schuldienst mehr als ausreichend erscheinen. Die Tabelle umfasst die Untergliederung in Unterrichtsphasen, die Zeit, den Inhalt, sowie die Aktionsform. Für Lehrkräfte im Schuldienst super, um einen Überblick zu bekommen und sich inhaltlich zu orientieren, für Studis ist die Tabelle jedoch mit Mehraufwand verbunden. Das Tabellenlayout entspricht nicht den universitären Vorgaben, hier fehlen eindeutig Kompetenzen, Methoden und die passende Sozialform zu den Aktionsformen. Eine didaktische Reserve, die für jeden Unterrichtsentwurf in der Universität gefordert ist, generiert die KI auch nicht mit. Von einer Hauptkompetenz der Stunde fehlt ebenfalls jede Spur. Lediglich Lernziele, die als Teilkompetenzen angenommen werden können, werden von der KI gegeben. Jedoch muss die Formulierung auch wieder spezifisch angepasst werden, weil es hierfür von den verschiedenen Didaktiken unterschiedliche Anforderungen gibt. Für einen grobe Strukturierung der Stunde und die Verteilung der Inhalte ist die KI dennoch gut geeignet, das sie die Inhalte in der Tabelle den Phasen zuordnet und so einen guten roten Faden für die Stunde abbildet.

Schauen wir uns nun noch die Möglichkeit an Materialien für die Unterrichtstunde, passend zu den Unterrichtsphasen, zu erstellen. Mit einem Klick sollte ich beispielsweise ein Arbeitsblatt für die Inhalte der Unterrichtsphase generiert bekommen. Leider benötigt es auch hier Mehraufwand seitens der Nutzer, da nur eine textgenierte Rohfassung einer A4 Seite ausgespuckt wird. Das sogenannte Arbeitsblatt enthält zwar die das Thema und einen Einführungstext, jedoch fehlt eine anschauliche Gestaltung des Arbeitsblatts völlig. Gut, mit ein wenig Aufwand, ist der Teil des Gestalterischen schnell erledigt und je nach Klassenstufe reichen auch Aufgabenstellungen und ein Einführungstext völlig aus. Dennoch muss ich noch anmerken, dass nicht alle Aufgabenstellungen operationalisiert wurden, was ausbesserungsbedarf und Mehraufwand für den Nutzer bedeutet.

Ich möchte nun also ein kurzes Fazit ziehen. Das KI-Tool toteach.ai ist für bestehende Lehrkräfte im Schuldienst sehr gut, um sich neue Anregungen für ein Thema zu holen und eine Grobstruktur für den Unterricht zu bekommen, die für erfahrene Lehrkräfte oftmals ausreichend ist, um eine Unterrichtsstunde vorzubereiten und zielführend zu halten. Für Studis bringt das Tool leider nicht das, was es auf der Startseite verspricht – einen Unterrichtsentwurf innerhalb von Sekunden, der an den Lehrplan angepasst ist. Für Ideen zur Strukturierung der Stunde oder für passendes Material eignet sich die KI bestens. Jedoch gibt es viel nachbesserungsbedarf, damit diese auch für Studierende attraktiv ist und sie die KI auch ohne viel Mehraufwand nutzen können. Einen ausführlichen Unterrichtsentwurf kann man mit der KI nicht annähernd verfassen, dazu benötigt es weiterhin mehr Zeit und Recherche zur Auseinandersetzung mit den Inhalten, da die KI keine Möglichkeit zur Formulierungshilfe für die Sachstrukturanalyse, die didaktischen oder methodischen Begründungen bietet.