Kolumbien, das Land mit den meisten Binnenflüchtlingen.

Abseits von Bogotá, in dem Viertel ‚Los Laches‘ hörte man vor zwei Jahren noch täglich mehrere Pistolenschüsse. Das Viertel liegt bergaufwärts, von hier aus hat man einen traumhaften Blick über die Millionenstadt Bogotá. Heute ist das Viertel, dank zahlreicher Maßnahmen gegen Gangs und Entwicklungshilfen friedlicher geworden, aber noch lange nicht so friedlich, dass man hier als Tourist durchwandern könnte.

Mein Taxi Fahrer wollte mich erst nicht hierherfahren, da er Geschichten von Taxi Fahrern hörte, wo Stacheldraht ausgelegt wurde, dass die Autoreifen platzten und die Insassen von Bewaffneten Bewohnern ausgeraubt wurden. Letztendlich fuhr er mich doch, und brachte mich nach Benposta, einer NGO, die hauptsächlich von deutschen Entwicklungshilfen unterstützt wird.

Die Organisation gibt es schon seit 1974. Hier leben circa 100 Kinder, die aus Kolumbiens Kriegsregionen, wie dem Osten, wo die FARC Rebellen, oder dem Westen, wo die Paramilitarios kämpfen und herrschen, entweder von ihren Eltern oder Hilfsorganisationen vor Ort hergeschickt wurden. Die Organisation nennt sich ‚Nación de muchachos‘, denn hier bilden die Kinder und Jugendlichen eine Nation, Bürgermeister und Aufsichtsrat werden von allen demokratisch gewählt. Die Lehrer leben mit ihren Schülern zusammen auf einem großen, bunten Grundstück, mit einzelnen Wohnhäusern und Gemeinschaftsräumen.

Die Organisation beeindruckte mich sehr und hinterließ ein Gefühl der Hoffnung in mir, Hoffnung für ein wunderschönes Kolumbien, das trotz kürzlich abgeschlossener Friedensverträge zwischen der FARC und des Staatsoberhauptes, noch einen langen Weg vor sich hat.

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