Im Rahmen des Projekts „Signal vs. Whatsapp“ sollten die Schüler*innen die großen Plattformen Whatsapp, Signal, Snapchat und Telegram besser kennenlernen und persönliche Risiken für sich selbst erkennen, insbesondere bei den Themen Fake News, Deepfakes und Datenschutz. Dabei wurde im Rahmen des Projekts auch über Aspekte wie die Firma Meta und deren Vorsitzenden Mark Zuckerberg gesprochen, dem Besitzer von Whatsapp. Dabei hatten wir am Ende eine Aufgabe für die Schüler*innen: Für den jahrgangsübergreifenden Vergleich der Projekte sollten sie über das Thema, das sie in unserem Projekt am interessantesten fanden, Plakate und Vorträge vorbereiten. Hier wollen wir die Ergebnisse einiger Gruppen vorstellen und dabei etwas näher auf die Vorträge und die Themen eingehen.

Das erste Plakat beschäftigt sich mit Fake News, und wurde von einer Gruppe von Schüler*innen für die Auswertung am Freitag erstellt. Besonders interessant sind hier die Informationen, die von der Gruppe aufgelistet wurden. Diese gehen nämlich in Teilen über die im Projekt vermittelten Inhalte hinaus. Wir haben im Projekt die Eigenrecherche der Schüler*innen zugelassen, insbesondere, weil wir wollten, dass sie sich selbst zu Themen informieren können, um ihren eigenen Umgang im Internet reflektieren zu können. Dass dies gut funktioniert hat, war ein wichtiger Teil unserer Projektziele.

Am Donnerstag wurde im Projekt die Frage behandelt, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann. Dabei wurde ebenfalls auf Deepfakes eingangen und warum sie eine Gefahr sind. Dass gerade dieses Thema so nachhaltig im Bewusstsein der Projektgruppe verankert wurde, konnte auch im Feedbackgespräch nach den Vorträgen bestätigt werden, wo viele Schüler*innen davon sprachen, fortan mehr über Internetinhalte recherchieren zu wollen.

In dieser Gruppe wurde ebenfalls auf das Thema Deepfakes eingegangen und anhand von gemalten Bildern und per Hand veränderten Gesichtern erklärt. Die Schüler*innen, die dieses Plakat erstellt haben, hatten für ihren Vortrag ebenfalls ein Quiz vorbereitet, um das Konzept anderen Schüler*innen anschaulich erklären zu können.

Projektplakate zu den einzelnen Plattformen – Whatsapp, Snapchat, Signal und Telegram

Der Hauptschwerpunkt des Projekts lag jedoch eher weniger auf Fake News, sondern auf der Auseinandersetzung mit der Plattform Whatsapp und möglichen Alternativen: Snapchat, Telegram und Signal. Dabei ging es um die Eindrücke der Schüler*innen, ihre Recherchen über die Hintergründe der Apps und wie sie die verschiedenen Plattformen bewerten. Dies sollte die Grundlage für spätere Diskussionen legen, insbesondere für die Frage, ob die Nutzung von Whatsapp schädlich ist, und ob – trotz der Schwierigkeiten des Wechselns – die anderen Apps eine Alternative sein könnten.

Die Gruppen zu Whatsapp hatten dabei recht unterschiedliche Positionen: Während Gruppe 1 deutlich die einfache Benutzeroberfläche und die Vernetzung von Menschen durch Whatsapp hervorhob, die es besser als die anderen Plattformen machen würde, hob Gruppe 2 deutlicher die Kritik und die Aspekte in Datenschutz und Cybermobbing hervor. Beide Gruppen hielten dabei aber letzten Endes an Whatsapp fest: dies sei die Plattform, die ihre Freunde, ihre Klassenkameraden und ihre Eltern nutzen würden, und es wäre nicht sinnvoll, nur wegen kleinerer Kritikpunkte die Plattform zu wechseln. Diese Ansicht sollte sich dann in den nächsten Tagen zumindest teilweise ändern: in der Abschlussdiskussion sprachen viele Schüler*innen davon, angesichts der neuen Erkenntnisse zu Datenschutz oder der Firma Meta, der Whatsapp gehört, vorsichtiger geworden zu sein, oder sich in Zukunft eine Alternative suchen zu wollen.

Snapchat war die andere App, die nach Whatsapp am meisten von den Schüler*innen des Jahrgangs genutzt wurde. Dadurch konnten die Gruppen viel selbst durch eigenes Wissen und durch Recherche erarbeiten. Gruppe 2 hat die App dabei sehr positiv gesehen, in Gruppe 1 wurde die App jedoch insbesondere aufgrund der Praxis der „Flammen“ kritisiert, die die Nutzer für täglichen Snapchatkonsum belohnen und so ein Abhängigkeitsverhältnis schaffen würde. Snapchat wurde jedoch von den Schüler*innen nie als Alternative zu Whatsapp gesehen, sondern stellte für sie zusammen mit Instagram eine andere Gattung von Social Media dar – kurzlebig, gruppenbezogen und außenorientiert.

Signal als App mit einem Fokus auf Sicherheit, Datenschutz und Unabhängigkeit von großen Firmen sollte für die Schüler*innen in der Projektwoche als Gegensatz zum bekannteren Whatsapp fungieren – und eine mögliche Alternative bilden. Allerdings ist die Reaktion der Schüler*innen eher negativ ausgefallen, da sie in der App, die ja erfordert, dass alle Kontakte ebenfalls Signal nutzen müssten, wenig Nutzen gesehen haben. Dies änderte sich jedoch im Verlauf des Projekts, am Ende wurde Signal von mehreren Schüler*innen als sicherere Alternative zu Whatsapp angestrebt, oft für Chats mit engeren Freunden oder der Familie.

Telegram war die letzte von uns behandelte App, und wurde von den Schüler*innen eher weniger akzeptiert, insbesondere aufgrund der älteren Zielgruppe, der gesellschaftlichen Kontroversen in Zusammenhang mit Verschwörungstheorien und Falschnachrichten und der für die Gruppen wenig ansprechenden Benutzeroberfläche. Dies sollte auch bis zum Ende des Projekts anhalten.

Signal vs. Whatsapp – Plakate und Vorträge der Schüler*innen zur Projektwoche

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