MITOSE

Über MITOSE


Medizinstudierende für Inklusivität, Toleranz, Offenheit und sexuelle Akzeptanz

Ein respektvolles Miteinander – unter Studierenden, Kolleg*innen und bei der Interaktion mit Patient*innen – Utopisch oder Realistisch? Ganz klar realistisch sagen wir! Funktioniert schließlich schon ganz gut, nur leider nicht immer und nicht immer allen Personengruppen gegenüber. Dafür möchten wir – die studentische Initiative Mitose – uns einsetzen.

Wir möchten uns mit der Gleichstellungsbeauftragten unserer Fakultät, dem Prodekanat für Genderfragen, dem FSR und allen anderen motivierten Menschen und Gruppen austauschen. So wollen wir Wege und Strategien finden, Toleranz und Offenheit stärker in unseren studentischen Alltag zu integrieren – von Seiten der Studierenden, aber auch der Dozierenden.

So schaffen wir ein Bewusstsein für diskriminierende Aussagen und Handlungen, um gemeinsam aktiv dagegen vorzugehen.


Im Zentrum unserer Arbeit soll zunächst die Repräsentation und Akzeptanz weiblicher/nicht-männlicher Studierender stehen. Denn 60% der Medizinstudierenden in Deutschland sind weiblich (1), aber nur 13% der Lehrstühle sind mit Frauen besetzt. (2) Auch ist die Präsenz in chirurgischen Fachgebieten immer noch sehr gering.

Auf dem Weg zu Gleichberechtigung ist also noch viel zu tun: Die Aufhebung von Gender-Pay-Gap und Gender-Data-Gap sowie eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf gehören dazu. Daneben sind wir davon überzeugt, dass eine gendergerechte Sprache ein Puzzleteil zu mehr Gleichberechtigung sein kann.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich unser Gehirn beim generischen Muskulinum eher männliche Personen vorstellt. Die Ärzte…Die Studenten…Die Astronauten…welche Bilder hast du im Kopf? Zudem trauen sich Mädchen einen Job eher zu, wenn es eine weibliche Bezeichnung des Jobs gibt – „Ich will mal Astronautin werden!“ – und natürlich, wenn es weibliche Vorbilder gibt. (3)


Was haben wir also konkret vor? Wir wollen Dir helfen, eine inklusive und tolerante Atmosphäre zu schaffen. Sei es im Seminarraum, wenn Deine Kommiliton*innen gerade nicht wissen, ob sie die Trans-Patientin mit „sie“ oder „er“ ansprechen sollen. Sei es in der Vorlesung, wenn Migration ohne weitere Erklärung als sozialer Risikofaktor abgestempelt wird. Oder in der Famulatur, wenn der Patient sagt, von so einer hübschen Dame lasse er sich doch gerne Blut abnehmen. Oder andersherum: Der junge Mann hat doch Muskeln, warum will er Gynäkologe werden?

Wie gestalte ich eine Anamnese, ohne zu stigmatisieren, stereotypisieren oder diskriminieren? Wie kann ich gendergerechte Sprache in meinen Studienalltag integrieren und wo fange ich an? Wie kann ich mich für mehr Gleichberechtigung einsetzen und meine Kommiliton*innen unterstützen?

Diesen und vielen anderen Fragen wollen wir hier nachgehen. Habt Ihr selbst Fragen, Anregungen oder Lust mitzumachen, dann schreibt uns doch eine Mail. Wir freuen uns auf euer Feedback, spannende Gespräche und neue Mitstreiter:innen und verbleiben mit mitotischen Grüßen. 🙂


  1. Studierende insgesamt und Studierende Deutsche im Studienfach Medizin (Allgemein-Medizin) nach Geschlecht [Internet]. Statistisches Bundesamt. [zitiert 1. Mai 2021]. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Tabellen/lrbil05.html
  2. Mehr Ärztinnen, aber nicht mehr Chefinnen [Internet]. AerzteZeitung.de. [zitiert 1. Mai 2021]. Verfügbar unter: https://www.aerztezeitung.de/Politik/Mehr-Aerztinnen-aber-nicht-mehr-Chefinnen-402595.html
  3. DGPs: Automechanikerinnen und Automechaniker – Geschlechtergerechte Sprache beeinflusst kindliche Wahrnehmung von Berufen [Internet]. [zitiert 1. Mai 2021]. Verfügbar unter: https://www.dgps.de/index.php?id=143&tx_ttnews[tt_news]=1610&cHash=1308c97486a0f55bc30d6a7cf12bf49f