Ansichtskarte, Halle (Saale) 1968
„Da war doch nichts los“ – diese Bemerkung einer Archivarin formuliert einen Eindruck, der sich uns bei der Suche nach der Geschichte von „1968“ immer wieder aufdrängte. Alltäglichkeit und unverfängliche Stabilität vermittelt auch die Postkarte vom Fahrgastschiff „Kosmos“, die 1968 gedruckt wurde. Dieser Grundton relativer Ruhe prägt bis heute die Erinnerungen an dieses Jahr in der DDR. Dies gilt umso mehr, wenn man jenen Entwicklungen fragt, die das Gesicht von „1968“ im Westen prägten: etwa nach einer studentischen Protestbewegung, nach brennenden Barrikaden und gewaltsamen Konfrontationen mit der Polizei, nach einer Flut regimekritischer Schriften, nach scharfen Generationenkonflikten oder nach Schauplätzen libertärer Selbstverwirklichung. Dies alles gab es im Osten nicht – oder? Gab es vielleicht doch vergleichbare Entwicklungen – oder ganz andere, weniger sichtbare Transformationserfahrungen? Wofür steht diese Chiffre in der Geschichte der DDR und, spezifischer, in der Geschichte der Martin-Luther-Universität in Halle? War im Osten alles anders – oder war die hallesche Universität ein Ort jenes „anderen 1968“, das unterdessen auch im Westen immer mehr entdeckt wird?
Solche Fragen stellen sich, wenn man sich mit der Geschichte der MLU um „1968“ beschäftigt…
DDR-Geschichte ==> Stadt-Geschichte ==> Universitätsgeschichte
==> drei Ebenen…
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Ein ausführlicher Recherchebericht des Gesamtprojektes findet sich hier…