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12. Sep 2023

Tagungsthema

Verfasst von

Die Jahrestagung der DGfE-Kommission Schulforschung und Didaktik 2024 fragt nach dem Status Quo und dem Quo Vadis von Grundlagen- und Gegenstandstheorien in der Schul- und Unterrichtsforschung. Sie will sich der (Re-)Fokussierung zentraler schulpädagogischer Begriffe und ihrer theoretischen Konzeptualisierung widmen. Während zum unübersichtlichen Feld rund um den Unterrichtsbegriff ein Defizit an (aktuellen) wissenschaftlichen Theorien bereits erkannt wurde, konsolidierende Systematisierungsdiskurse geführt werden (vgl. z. B. Meseth/Proske/Radtke 2011; Lüders 2014; Geier/Pollmanns 2015) und Impulse von einer empirischen Theorie des Unterrichts ausgehen (vgl. z. B. Breidenstein 2010; Kalthoff 2014; Proske/Rabenstein 2018), sind aktuellere forschende Beiträge zu Schultheorien rar (vgl. Idel & Stelmaszyk 2015: 52; Terhart 2017: 34). Neben Versuchen, eine ‚pädagogische Theorie der Schule‘ zu begründen (vgl. Reichenbach & Bühler 2017), ist der überwiegende Teil der Theoretisierungen von Schule geprägt von Ansätzen der ‚klassischen‘ Sozialtheorien einerseits oder aber normativ (reform-)pädagogisch bzw. von der geisteswissenschaftlichen Pädagogik geprägten Zugriffen andererseits (vgl. Baumgart & Lange 2006; Gerstner & Wetz 2008; Bohl, Harant & Wacker 2015).

Die Notwendigkeit einer Neuaufnahme schul- und unterrichtstheoretischer Fokussierungen und Reflexionen wird insbesondere vor dem Hintergrund tiefgreifender gesellschaftlicher Transformationsprozesse deutlich, die Schule und Unterricht nicht unberührt lassen: Im Kontext von Neuer Steuerung, Öffnung, Individualisierung, migrationsgesellschaftlicher Phänomene, Inklusion, Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung wandeln sich Schulalltag, Professionsverständnis und Bedingungsgefüge des Unterrichts über die systemimmanenten und identitätsstiftenden Reformanstrengungen hinaus (vgl. z. B. Helsper 2016: 222-224). Die Kommissionstagung zielt darauf, schul- und unterrichtstheoretische Entwicklungen, Diskurse und Perspektiven in ihren verschiedenen Facetten zu bilanzieren und so den (Zu-)Stand von Theoriebeständen und zukünftige Erkenntnispotentiale von – historischer, empirischer, praktischer und interdisziplinärer – Theoriebildung in der Schul- und Unterrichtsforschung ins Zentrum der Diskussion zu stellen. Mit Blick auf die beschriebenen Beobachtungen stehen vier Felder und sich daran anschließende konkrete Fragen im Fokus der Tagung, zu denen Einreichungen willkommen sind:

  1. Entwicklung, Konstitution und Konsolidierung von Schul- und Unterrichtstheorien
  2. Verhältnis von Theorie zur Empirie und zur Praxis in der Schul- und Unterrichtsforschung
  3. Relation(ierung)en von Schul-, Unterrichts- und weiteren Gegenstandstheorien
  4. Wandel von Schule und Unterricht und neue sozialtheoretische Bezüge

Für detailliertere Ausführungen zur inhaltlichen Ausrichtung der Tagung und Informationen zum Einreichungsprozedere lesen Sie bitte den Call for Proposals.

Das Vorbereitungsteam: Nele Kuhlmann (Uni Jena), Richard Lischka-Schmidt (Uni Halle), Sven Thiersch und Eike Wolf (Uni Osnabrück)

Bei Fragen erreichen Sie uns unter re-fokussierungen-2024@dgfe.de.

Über Richard Lischka-Schmidt

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