8. Aug. 2025
Die Relevanz der Laserforschung in der modernen Wissenschaft
Warum schreibe ich darüber? Man soll immer mal den Horizont erweitern. Kürzlich hatte ich einem coolen Gastvortrag lauschen dürfen, der am Institut für Physik gehalten wurde und will einfach Informationen weitergeben, auf dass sie auch andere erhellen mögen.
Irgendwas mit Laser
Mit der Entwicklung des ersten einsatzfähigen Lasers durch den US-amerikanischen Physiker Theodore Maiman im Jahr 1960 nahm die rasante Erfolgsgeschichte der Lasertechnologie ihren Lauf. In der heutigen hochmodernen Wissenschaft sind die Einsatzmöglichkeiten enorm vielfältig. Ob in der Spektroskopie im Bereich der Chemie oder bei minimalinvasiven medizinischen Operationen – die Lasertechnologie ist in allen erdenklichen Feldern erfolgreich im Einsatz.
Die äußerst hohe Präzision und zudem Steuerbarkeit machen den Laser mittlerweile unverzichtbar. Das gilt auch für die Materialforschung, die Analyse von Biomolekülen oder die Astronomie. Selbst in der Kosmetik hat die Lasertechnologie einen hohen Zulauf. Hier werden beispielsweise Diodenlaser zur dauerhaften Haarentfernung eingesetzt.
Studierende in Halle profitieren von der Universität ebenso wie von den diversen Forschungsinstituten, darunter das bekannte Fraunhofer IWS, das im Bereich der Mikrostruktur von Werkstoffen sowie Systemen tätig ist und eng mit der Hochschule kooperiert. Hier werden die neuesten Laseranwendungen sowohl getestet als auch optimiert. Studierende haben dadurch Zugang zu Fachwissen und gleichermaßen konkreten Anwendungsfeldern.
Laser in der Physik an der Universität Halle
Das Institut für Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gilt als besonders attraktiv für die Möglichkeit der Spezialisierung im Bereich der Laserphysik. Eine umfassende Grundlagen- wie auch Anwendungsforschung ist dabei zentraler Punkt des Instituts. Zudem gibt es unterschiedliche Forschungsgruppen, die sich mit der Entwicklung neuartiger Lasersysteme befassen und ebenso deren Anwendungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen materialwissenschaftlichen Sektoren. Auch interessante Angebote an umfassenden Praktika stehen den Studierenden zur Verfügung und ermöglichen ihnen die eigenständige Durchführung von unterschiedlichen laserbasierten Experimenten.
Viele Forschungen zu Hochleistungslasern, die für äußerst präzise Bearbeitungsvorgänge wichtig sind, finden ebenfalls in Halle statt. Dies führt zu zahlreichen neuen Möglichkeiten in der Industrie, aber ebenso in der Grundlagenforschung selbst. Innovative projektbezogene Forschungsoptionen bieten den Studierenden die Gelegenheit, sowohl die theoretischen als auch die praktischen Blickwinkel der Laserphysik kennenzulernen.
Laserforschung in der Medizin
Der Einsatz von Lasern hat die Medizin vollständig revolutioniert und nachhaltig verändert. Chirurgische Eingriffe sind in höchster Präzision möglich, die bildgebende Diagnostik und auch die photodynamische Therapie funktionieren ebenfalls laserbasiert. Am Universitätsklinikum Halle wird aktiv zu laserbasierten Methoden geforscht, beispielsweise in der Dermatologie, bei Erkrankungen der Augen und insbesondere in der Tumortherapie. Hier profitiert die Medizin wesentlich von der Physik, die entsprechende Lasersysteme entwickelt, die für den medizinischen Sektor unverzichtbar sind.
Studierende der Fächer Medizin, Medizintechnik und Biowissenschaften haben Zugang zu praxisnahen Forschungseinrichtungen und lernen die Möglichkeiten der jeweiligen Verfahren zunächst im Labor und dann in der Praxis kennen.
Auch außeruniversitäre kosmetisch-medizinische Behandlungen nutzen die Laserforschung. So wird in der Liposana Stoffwechselkur beispielsweise unter anderem eine Low-Level-Laser-Technologie eingesetzt, um das Lymphsystem zu aktivieren und den Stoffwechsel anzuregen.
Materialwissenschaften und Nanotechnologie in Halle
Nicht nur Medizin und Physik sind typische Felder der Laserforschung, auch die Materialwissenschaften gehören dazu. So besteht etwa eine enge Zusammenarbeit zwischen der Universität Halle und dem Zentrum für Innovationskompetenz (ZiK) im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Nanostrukturierte Materialien“. Der gezielte Einsatz von Lasern dient dabei der konkreten Materialveränderung sowohl im Mikro- als auch im Nanobereich.
Die Laserforschung ist hierbei essenziell, um modernste Wirkstoffe entwickeln zu können. Diese werden im weiteren Verlauf auf unterschiedlichste Weise eingesetzt, beispielsweise bei biokompatiblen Implantaten in der Medizin oder in der Mikroelektronik. Studierende haben hier viele Möglichkeiten, etwa die Nutzung von Laborpraktika oder die Mitwirkung an Forschungskolloquien.
Zu den wichtigsten Forschungsbereichen gehört auch die laserbasierte additive Fertigung, besser bekannt als 3D-Metalldruck. In Halle wird dazu geforscht, auf welche Art und Weise sich die Laserparameter auf die diversen mechanischen Eigenschaften der entsprechenden Bauteile auswirken und zudem auf ihre Mikrostruktur.
Es entstehen spezialisierte Studiengänge mit Master-Abschluss, beispielsweise in den Fächern Photonik oder Optotechnik. Studierenden werden breit gefächerte akademische Wege eröffnet, die besonders anwendungsbezogen sind und ein beruflich zukunftsfähiges Feld bieten.