30. Okt 2024
Studentenjobs: Achtung bei Fake-Ausschreibungen
Die Jobsuche im und v.a. nach dem Studium ist immer eine aufregende Angelegenheit. Mir ging es zumindest so. Spannende Job-Beschreibungen, erste Bewerbungen und Bewerbungsgespräche.
Doch leider gibt es neben Verhaltensregeln für das Bewerbungsgespräch auch ganz andere Dinge, denen man Beachtung schenken sollte. Das habe ich damals auf die harte Tour lernen müssen. Es gibt immer Unternehmen, die einen nur ausnutzen wollen. Ungerechtfertigte Arbeitslast bis blankes Ausnutzen der Mitarbeiter auf beruflicher bis privater Ebene. Deswegen habe ich mir gedacht, zu den Semesterferien einen kleinen Guide zu erstellen:
Unrealistische Jobangebote erkennen
Denn es gibt sie immer wieder – die Job-Angebote, die einfach zu schön sind, um wahr zu sein. Manche Unternehmen melden sich sogar ihrerseits, weil sie scheinbar niemanden für ihre gut bezahlten Stellen finden. Die Gründe hinter solchen Fake-Ausschreibungen sind vielfältig. Zu ihnen zählen beispielsweise die folgenden:
- Sammeln und Weiterverkauf persönlicher Daten
- Kriminelle Absichten (zum Beispiel das Erlangen von Kontodaten)
- Fake-Ausschreibungen zur Einschätzung des Arbeitsmarktes
- Sammeln von Lebensläufen für die Besetzung künftiger Stellen
Genauere Hinweise, wie der Job-Betrug im Detail funktioniert, finden sich auf verschiedenen Websites.
Doch woran lässt sich überhaupt erkennen, dass es sich um ein Fake-Jobangebot handelt? Die nachfolgenden fünf Tipps helfen weiter.
1. Tipp: Skeptisch sein
Die Jobsuche ist selten ein Kinderspiel. Zwischen all den Stellenausschreibungen die besten zu finden, kann einiges an Arbeit erfordern – bis da plötzlich dieses Angebot eintrudelt, das nicht den kleinsten Haken zu haben scheint. Eine gewisse Skepsis ist beispielsweise dann angebracht, wenn sich das Unternehmen seinerseits mit einem Job-Angebot meldet. Natürlich kann es sein, dass es sich um einen seriösen Recruiter handelt. Zweifel sind jedoch auf jeden Fall angesagt, wenn der oder die Kontaktierte aktuell nicht auf Jobsuche ist.
Der direkte Kontakt entsteht schnell, etwa via Telefon oder Online-Messenger. Es ist für Unternehmen jedoch völlig untypisch, jemanden bereits nach einem kurzen Austausch anstellen zu wollen. Das gilt umso mehr, wenn es sich eine überdurchschnittlich gut bezahlte Stelle mit verlockenden Konditionen handelt. Um sich zu schützen, empfiehlt es sich, auf seriöse Job-Portale zu setzen, denn dort müssen sich Arbeitgeber verifizieren. Übrigens: Auch das Job-Portal der MLU und das Career Center bieten eine Reihe vertrauenswürdiger Stellenangebote.
2. Tipp: Auf Fehler achten
Im Repertoire von Betrügern haben Phishing-Mails ihren festen Platz. Üblicherweise achten diese sehr genau darauf, Fehler zu vermeiden. Doch meist genügt schon ein etwas genauerer Blick, um Unstimmigkeiten zu entdecken. Besonders Rechtschreibfehler sollten stutzig machen, denn jede Mail vertritt eine Firma nach außen. Deshalb lassen Profis bei jedem Wort und jedem Zeichen Sorgfalt walten. Grobe Fehler würden ihnen nicht passieren. Beliebte Fehler finden sich bei der Groß- und Kleinschreibung, aber auch bei der Zeichensetzung und der Grammatik.
3. Tipp: Ungereimtheiten in den Blick nehmen
Ein weiteres Merkmal betrügerischer Mails ist oftmals das Fehlen von Kontaktdaten wie Firmenadresse oder Telefonnummer. Vermutlich wird der potenzielle Arbeitgeber eine gute Erklärung für diesen Umstand finden, doch darauf sollte man nicht viel geben. Wenn die Mail-Adresse Bestandteile enthält, die nicht zum Unternehmen passen, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Wenn sich Betrüger als Vertreter einer bekannten Firma ausgeben, haben sie gar keine andere Wahl, als vom Original abweichende Mail-Adressen zu benutzen. Manchmal genügt es schon, solch eine Adresse in der Suchmaschine mit dem Zusatz “Betrug” einzugeben, um Hinweise auf den fragwürdigen Absender zu bekommen.
Wirkt die Mail vertrauenswürdig, bietet es sich dennoch an, die Firma erst einmal zu recherchieren. Gibt es das Unternehmen wirklich, werden sich leicht weiterführende Informationen finden lassen. Liefert die Suche keinerlei Treffer, handelt es sich hingegen mit großer Wahrscheinlichkeit um Betrug. Doch selbst wenn die Informationen zu finden sind, bedeutet das noch nicht, dass damit die Echtheit der Firma bewiesen wäre. Gerade professionell gefälschte Websites gehören immer mehr zur Regel. Besonders tückisch sind Seiten, die vorgeben, zu einem etablierten Unternehmen zu gehören. Eine kurze Recherche kann jedoch Klarheit schaffen, denn gefälschte Website zeichnen sich durch ihr junges Alter aus. Daher empfiehlt es sich, das Launch-Datum der Domain zu checken.
4. Tipp: Keine Bankdaten herausgeben oder Zahlungen leisten
Selbst wenn der Bewerbungsprozess bis dahin erfolgreich verlaufen sein sollte: Sobald Geld ins Spiel kommt, ist äußerste Zurückhaltung geboten. Eine häufige Masche von Betrügern besteht darin, Bankdaten zu erfragen, um zum Beispiel Zahlungen an Dritte zu leisten. Eines ihrer häufigsten Motive ist Geldwäsche. Ein seriöser Arbeitgeber benötigt die Bankdaten jedoch erst, nachdem ein Arbeitsvertrag unterschrieben worden ist, um das Gehalt überweisen zu können.
Noch offensichtlicher ist der Betrug, wenn der vermeintliche Arbeitgeber Geldzahlungen verlangt. Erwartet er beispielsweise, dass eine kostenpflichtige Software heruntergeladen wird, sollten alle Alarmglocken anspringen. Das Gleiche gilt aber auch für Workshops oder Trainings, von denen es gerne heißt, dass sie für den Jobantritt nötig seien. Es kann zwar stimmen, dass ein Beruf zusätzliche Qualifikationen verlangt. Ein seriöser Arbeitgeber würde von Bewerbenden allerdings nicht verlangen, in Vorkasse zu gehen.
5. Tipp: Frühere Ausschreibungen checken
In vielen Fällen ist es aufschlussreich, frühere Ausschreibungen des Arbeitgebers zu begutachten. Zweifel sind dann angebracht, wenn das Unternehmen in regelmäßigen Abständen die gleichen Ausschreibungen veröffentlicht. Der Verdacht liegt nahe, dass es dies tut, um mehr Daten zu sammeln. Doch auch wenn die Ausschreibungen echt sein sollten, sprechen sie klar gegen das Unternehmen beziehungsweise gegen die Arbeit der zuständigen Personalabteilung. Schließlich will es ihr einfach nicht gelingen, geeignete Personen zu finden. Möglicherweise handelt es sich aber auch um einen unattraktiven Arbeitgeber, der ständig wechselnde Mitarbeiter beschäftigt – so oder so kein gutes Zeichen!
Fazit
Grundsätzlich empfiehlt es sich bei jeder Stellenausschreibung, genauer hinzusehen und gegebenenfalls zu recherchieren. Dadurch lässt sich nicht selten einiges an Zeit, Geld und Nerven sparen.