20. Aug 2025
Studiengänge, die über die Welt entscheiden
Ein Studium gilt nach wie vor etwas, beispielsweise als Basis für einen möglichen gesellschaftlichen Wandel. Das ist umso mehr der Fall bei Themen wie Nachhaltigkeit, klimafreundliche Entwicklung und dem sinnvollen Umgang mit bestehenden Ressourcen. Hochschulen sind an dieser Stelle wichtige Multiplikatoren und übernehmen Verantwortung bei der Vermittlung von Wissen, Kompetenz und praktischen Anwendungsmöglichkeiten, die mit den bestehenden ökologischen und auch gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden sind. Hier übernimmt unsere Martin-Luther-Universität eine wichtige Funktion. Sie bietet (trotz Kürzungen immer noch) verschiedenste Studiengänge, die Studierende befähigen, sich den mit einer nachhaltigeren Welt verbundenen Herausforderungen zu stellen.
Nachhaltigkeit studieren
Direkt kann man das nicht studieren, aber bei BWL gibt es einen Schwerpunkt Nachhaltigkeit oder auch der Studiengang Management natürlicher Ressourcen zählen an der Universität Halle zu spannenden Studienthemen. Sie basieren auf einer Analyse komplexer Zusammenhänge dreier Faktoren (häufig als ESG-Kriterein zusammengefasst):
- Umwelt (Environment)
- Gesellschaft (Society)
- Wirtschaft (Governance)
Hier gilt es sowohl die sozialwissenschaftlichen Grundlagen als auch die globalen Herausforderungen in ihrer Gesamtheit auf ganzheitlicher Ebene zu betrachten. Dabei werden Klimapolitik, Ressourcenmanagement und zudem der gesellschaftliche Wandel berücksichtigt.
Die Universität Halle vermittelt ihren Studierenden, welche Möglichkeiten für eine Umsetzung nachhaltiger Entwicklungsstrukturen in globaler Hinsicht sinnvoll sind. Es werden nicht allein technische Lösungen vermittelt, sondern auch die gesellschaftlichen und gleichermaßen politischen Prozesse diskutiert. Die planetaren Belastbarkeitsgrenzen stehen dabei ebenso im Fokus wie nachhaltige wissenschaftliche Strategien, um diesen Prozess zu stoppen.
Eine enge Verzahnung von Forschung und Praxis ist für die Studierenden besonders wertvoll. Sie vermittelt neben dem konkreten Fachwissen gezielte Handlungswerkzeuge für insgesamt nachhaltigere Transformationen. Projekte und Seminare an der Universität ermöglichen die Auseinandersetzung mit und die Erprobung von der lokalen und globalen Wirksamkeit nachhaltiger Lösungen.
Agrarökologie und soziale Verantwortung
Die Landwirtschaft ist weltweit einem hohen Druck ausgesetzt. Das gilt nicht nur in sozialer Hinsicht, sondern auch auf ökologischer und wirtschaftlicher Basis. Nachhaltige Konzepte rund um die gesamte ländliche Entwicklung und die Produktion von Lebensmitteln sind gefragt. Die Studierenden setzen sich damit auseinander, wie die so wichtige Artenvielfalt und die Gesunderhaltung der Böden auf der einen und zudem faire Wirtschaftsweisen auf der anderen Seite miteinander verbunden werden können. Agrarwissenschaften kann man in verschiedenen Studiengängen studieren. Im Studium selbst werden hierzu die Grundlagen der Physiologie von Pflanzen, der Bodenkunde und auch Tierhaltung vermittelt, jeweils unter der Berücksichtigung von sozialen und ökologischen Faktoren. Die Auswirkungen von Monokulturen auf die Umwelt sind dabei ebenso relevant wie die konkreten Alternativen, die zur herkömmlichen Landwirtschaft bestehen.
Erneuerbare Energien
Die Energiewende ist gegenwärtig eines der wichtigsten Ziele im Kontext einer nachhaltigen Zukunftsperspektive. Das Studienangebot Erneuerbare Technologien am Institut für Physik gibt Studierenden umfassenden Einblick und bereitet darauf vor, selbst alternative und vor allem innovative Lösungen zu entwickeln. Im Zentrum stehen vor allem Speichertechnologien, Biomasse, Solarenergie und Windkraft.
Auch privatwirtschaftliche Unternehmen haben die Bedeutung ökologischer Themen erkannt und vertrauen dabei immer öfter auf eine professionelle Nachhaltigkeitsberatung, wie z.B. von natureOffice. Ein wichtiger Fokus der Studieninhalte liegt auch auf regionalen Lösungen. Das betrifft etwa die Möglichkeiten der Stadt Halle, nachhaltig mit Energie umzugehen sowie wichtige Forschungsaspekte für die Energiewende. Aber nicht nur Hochschulen, Gemeinde und Städte entwickeln Konzepte für mehr Nachhaltigkeit und weniger CO2-Emissionen.
Nachhaltigkeit ist nicht allein ein ökologisches Prinzip. Es hat auch einen starken ökonomischen Aspekt in Verbindung mit ethischer Verantwortung. Die Universität Halle vermittelt im Kontext des Schwerpunkts nachhaltige Wirtschftsinnovationen, wie sich Wirtschaft nicht nur in gewinnorientierender Hinsicht, sondern auch als wesentlicher Beitrag zu einer nachhaltigen Gesellschaft nutzen lässt.
Die Studierenden lernen die unterschiedlichen Auswirkungen kennen, die bei den verschiedenen wirtschaftlichen Prozessen sowohl auf die Gesellschaft als auch auf die Umwelt entstehen. Dabei geht es nicht nur um die Rolle des Konsumverhaltens von Menschen, sondern auch um Kreislaufwirtschaft, Sozialunternehmen und die Frage nach den Möglichkeiten zur Etablierung nachhaltiger Geschäftsmodelle.