Leichtathleten Rico Freimuth und Cindy Roleder sind für die Wissenschaft gelaufen

Mit Rico Freimuth und Cindy Roleder haben heute zwei Profi-Leichtathleten ihre Laufdaten für die Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Sie haben an einer Studie von PD Dr. René Schwesig teilgenommen, in der die Laufstile von Profis und Freizeitsportlern analysiert werden. Ursprünglich war außerdem die Siebenkämpferin Jennifer Oeser eingeladen, die jedoch wegen eine Fußverletzung nicht dabei sein konnte.

Gemessen wird unter anderem, wie der Fuß aufgesetzt wird und wie die Körperhaltung ist. Dabei zeigt sich, dass der Laufstil je nach Geschwindigkeit, aber auch je nach Leistungslevel des Probanden unterschiedlich sein kann. Das ist einerseits bezüglich der Kraftnutzung spannend, aber auch und vor allem wegen der Belastung der Gelenke und damit eines möglichen Verletzungsrisikos.

Frei nach dem Motto „Ladies first“ ging zunächst Cindy Roleder auf das Laufband – und wie jeder andere Proband der Studie startete sie mit 10 km/h. Mit individuellen Erholungspausen dazwischen wird die Geschwindigkeit stufenweise bis auf 24 km/h erhöht.

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Cindy Roleder wird auf den Test vorbereitet, im Hintergrund wartet Rico Freimuth auf seinen Einsatz.

Nachdem auch Rico Freimuth alle Stufen durchlaufen hatte, wurden die Daten gleich grob ausgewertet. Die detaillierte Auswertung wird dann Trainer Wolfgang Kühne ausgehändigt.

René Scchwesig erläutert die Daten. Cindy Roleder und Trainer Wolfgang Kühne hören interessiert zu.

René Schwesig (blaues Shirt) erläutert die Daten. Cindy Roleder und Trainer Wolfgang Kühne hören interessiert zu.

Die Daten von Rico Freimuth und Cindy Roleder dienen nun neben denen der weiteren Probanden auch dazu, eine Referenzdatenbank zu erstellen. Mit den beiden erfolgreichen Leichtathleten – Freimuth gewann bei der Weltmeisterschaft in Peking Bronze im Zehnkampf, Roleder Silber über 100 Meter Hürden – haben insgesamt rund 400 Menschen an der Studie teilgenommen.

Und weil die beiden auch vom Space Curl, einem Therapie- und Trainingsgerät, so fasziniert waren, durften sie noch eine Runde Astronaut sein und ihre Körperspannung testen. Und selbst hier blieb der Wettkampfgedanke nicht außen vor. Rico wettete, dass Cindy ohne Hilfe keinen Überschlag schafft. Sie nahm die Herausforderung an – und gewann …

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Forschung zu Krankheitsmarkern bei Hornhauterkrankungen erhält Posterpreis der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft

Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin sind rund 400 nationale und internationale Posterbeiträge zu unterschiedlichen Bereichen der Augenheilkunde vorgestellt worden. Unter diesen wählten die Preisrichter den Beitrag „Untersuchungen im TCF4-Gen als Komplikationsmarker bei lamellierender Hornhauttransplantation“ der Arbeitsgruppen von Frau Prof. Dr. Katrin Hoffmann (Institut für Humangenetik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Frau Prof. Dr. Claudia Grünauer-Kloevekorn (Praxisklinik am Markt, Halle) für den von der DOG gestifteten Posterpreis aus. „Da es sich um den größten und wichtigsten deutschsprachigen Jahreskongress handelt, ist das eine außerordentlich schöne Anerkennung für uns und unsere Arbeit“, sagt Prof. Grünauer-Kloevekorn.

Erkrankungen der Hornhaut des Auges treten bei rund fünf Prozent der Bevölkerung auf. Bei schwerem Verlauf ist oft eine Cornea-Transplantation die einzige Möglichkeit, die Sehfähigkeit wiederherzustellen. Bei ungefähr 80 Prozent dieser Patienten muss lediglich die innerste Hornhautlamelle transplantiert werden. Der größte Teil dieser Patienten, in Halle  etwa  90 Prozent, leidet an der genetisch verursachten Fuchs-Dystrophie, bei den übrigen Patienten spielen andere Ursachen eine Rolle. Weiterlesen

Mit wissenschaftlichen Methoden dem idealen Laufstil auf der Spur

Es ist Marathonsaison und so mancher Hobby-Läufer hat es sich zum Ziel gesetzt, einmal so ein 42-Kilometer-Rennen zu absolvieren – oder wenigstens eine Teilstrecke. Doch wie sieht der optimale Laufstil aus? Und was machen Profi-Sportler anders als Freizeit-Läufer?

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PD Dr. René Schwesig und seine Kollegen sind auf der Suche nach dem idealen Laufstil. Foto: Fotostelle UKH

Das will Doktorandin Svenja Großmann für ihre Dissertation in einer Querschnitt-Studie

mit dem Titel „Kinematische und dynamische Laufparamete in Abhängigkeit von Laufgeschwindigkeit und Qualifikation“ herausfinden. Betreuer der Arbeit sind PD Dr. René Schwesig (Forschungslaborleiter) und Professor Dr. Karl-Stefan Delank (Direktor der Klinik für Orthopädie und Physikalische Medizin) vom Department für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Universitätsklinikums Halle (Saale).

„Der ideale Laufstil hat nicht nur Einfluss auf die Schnelligkeit und spart Kraft, sondern er wirkt sich auch gesundheitlich positiv auf Gelenke und Muskulatur aus“, sagt Schwesig. Eine Korrektur des Laufstils könne also dazu führen, ökonomischer zu laufen und die Leistung zu steigern. Deshalb sei ein Ziel der Laufstilanalyse, Hinweise zu geben, wie Sportler Verletzungen verhindern, ihre Gelenke schonen und das Stütz- und Bewegungssystem entlasten können. Zudem können die Erkenntnisse auch in der Rehabilitation von Nutzen sein. Weiterlesen