Warum Walternienburg

Walternienburg ist ein Ortsteil der Stadt Zerbst/Anhalt in Sachsen-Anhalt. Mit beschaulichen 468 Einwohner*innen, ländlicher Umgebung und ein Radweg der an der Nuthe entlangführt, wirkt es wie eine klassische Ortschaft der Region. Allerdings gibt es eine Besonderheit: die Archekirche

ARCHE Walternienburg:

Walternienburg ist ein Ortsteil der Stadt Zerbst/Anhalt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Urkundlich 974 als Nuinburg erwähnt, war das Pfarrdorf über Jahrhunderte auch Herzoglich Anhaltisches Domäneamt. Walternienburg zwischen Zerbst/Anhalt und Barby liegt an der Nuthe, die nahe dem Ort in die Elbe mündet – Teile des Gemeindegebietes gehören zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Mittlere Elbe.

Die ursprünglich romanische Kirche St. Bartholomaei, Patronat des Herzogs von Anhalt, und zentral in der Ortsmitte des Ortes gelegen, wurde 1976 komplett abgerissen. Kirchliche Gemeindetreffen waren seither nur noch in den begrenzten Räumlichkeiten des Pfarrhauses möglich.

Mit Verkauf des Pfarrhauses 2014 entstand die Überlegung der ev. Kirchengemeinde Walternienburg, auf ihrem eigenen, parkähnlichen Grundstück den Neubau eines kirchlichen Gemeindehauses anzustreben. Vordergründig sollte das christliche Gemeindeleben in Walternienburg wieder an einem zentralen Punkt im Ort statt finden können.

Durch die in der Entwurfsplanung des Büros denk‘mal Architekten Magdeburg erarbeite Raumkonzeption als Kombination von Gemeinderaum, Andacht, Ausstellung und Platz für Freizeit können und sollen vielschichtige Nutzergruppen, Besucher und Touristen angesprochen werden.

Weiteres wichtiges Planungskonzept war, die Verbindung Wasser – Kirche bereits an der äußeren Erscheinung ablesbar zu gestalten – daher wurde die historische Bauform einer Arche als Holzständerbau in moderner Formensprache konzipiert – dieser architektonische Entwurfskörper soll bereits in seiner äußeren Erscheinung den biblischem Hintergrund mit einem touristischem Anziehungspunkt verbinden.

Die kirchliche Freifläche, mit groß gewachsenem, historischen Baumbestand und idyllisch vis-àvis zur Wasserburg und den umgebenenen Freizeit- und Tourismusrouten gelegen, in Einheit mit der „Arche für Walternienburg“ , wird bereits vorhandene, bewährte Strukturen des Natur- und Aktivtourismus sinnvoll ergänzen, gleichzeitig einen weiteren Anreiz für Ausflugsziele und zur Entspannung geschaffen.

Biblische Bezüge sind vielfältig in die Architektur des Gebäudes integriert und lassen es auch für Nichtchristen und Besucher stets aufs Neue erleben und mit anderen Augen betrachten. Eine offene Gemeinde mit einzigartigem Ort der Einkehr, Besinnung und Stille, eine geplante Ausstellung mit regelmäßiger Führungen zu historischen Büchern, Epitaphien und auch Platz für kleine Feiern oder Veranstaltungen – in Kooperation mit den gastronomischen Einrichtungen des Ortes -, bieten für jedermann eine neue Option des Aufenthaltes.

Der Neubau der ARCHE wurde in den Jahren 2018 bis 2020 umgesetzt.

Die Fenster:

Zentrales Element des sonst sehr geschlossenen Baukörpers der ARCHE ist der Ort zur Andacht – hier steigt der nach Süd-West ausgerichtete „Bug“ auf über 7,50 Meter Höhe, das vertikale Lichtband hat die Abmaße von 6,50 x 0,70 Meter (HxB). Es entstand ein Hauptraum für die kirchliche Gemeinde, der gleichzeitig so konzipiert wurde, dass er den Touristen/ Besuchern als „Raum der Stille und Rast“ immer offenstehen kann.

Für die Gesamtwirkung des Innenraumes bildete also die Gestaltung des Zentral- bzw. Altarraumfensters ein ganz entscheidendes Kriterium. Der renommierte Glaskünstler Winfried Mühlum – Pyrapheros – aus Wiesbaden konnte für die Gestaltung des zentralen Fensters gewonnen werden. Mit der von ihm entwickelten, patentierten Glastechnik – unter Ausnutzung der physikalischen Eigenschaften des Lichts – ist eine Fenstergestaltung gelungen, die den Regenbogen „einfängt“ und somit die darauf abgestimmte, schlichte Raumgestaltung entscheidend prägt. Je nach Sonnenstand verändert sich die Licht- und Farbgebung im Raum – so ist die moderne Adaption der biblischen Glasgestaltungen als äußerst gelungen einzuschätzen.

Passend zum Glaskunstfenster wurden auch die Prinzipalien (Altartisch und Ambo) von Winfried Mühlum entworfen – auch hier dominieren die transparenten und klaren Wirkungen des Lichts durch die Materialien Stahl und Glas. Gefertigt und eingebaut wurden die Glaskunstelemente von der Glasmalerei Peters Studios, Paderborn.

Modellcharakter und Nachhaltigkeit:

Zusammenfassend wurde ein Ort der Begegnungen für die gesamte Region und für alle Generationen geschaffen, der Raum, Schutz, Innehalten („Entschleunigen“) zugleich bietet sowie christliche Historie, architektonisch- ökologische Innovation und Kunstgenuss vereint. Die geplante Grundfläche der Arche ist ausreichend klein gehalten, um die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes ganzjährig zu gewährleisten, jedoch ausreichend groß, um vielerlei Nutzungsmöglichkeiten Raum zu geben.

Quelle: https://www.lichtungen-glasmalerei.de/kirchen/walternienburg

Kontaktmöglichkeiten:

Anfahrt/Adresse:
Hauptstraße/Güterglücker Straße, Zerbst

ARCHE Walternienburg | Kirchenkreise (ekmd.de)

Kontaktpersonen:

Pfarrerin Benita Arnold:
Tel.: 039241 290;
Mail: ev.pfarramt.leitzkau@t-online.de

Ortskundige Gemeindemitglieder:
Frau Veronika Hesse:
Tel.: 039247-5308

Website:
Walternienburg | Lichtungen (lichtungen-glasmalerei.de)