HERZLICH WILLKOMMEN AUF MEMEKULTUR!

Wer viel Zeit in sozialen Netzwerken verbringt, wird unweigerlich schon mal auf sie gestoßen sein. Sie bringen uns regelmäßig zum Lachen und werden an Freunde weitergeleitet mit den Worten: “Kommt dir das bekannt vor?” Die Rede ist von Memes! Du weißt gar nicht so genau, was das ist? Gar kein Problem! Was Memes in einem interkulturellen Seminar zu suchen haben? Das klären wir hier auf MEMEKULTUR!

LEKTION 1: DEFINITION

Jeder kennt Memes – humorvolle Kombinationen aus Bild und Wort, die aus unseren sozialen Netzwerken nicht mehr wegzudenken sind. Den thematisierten Inhalten sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wir unternehmen gemeinsam den Versuch, das Internetphänomen zu definieren. Wer hätte gedacht, dass Memes schon existierten, weit bevor sie zum viralen Hit der digitalen Netzkulturen wurden?

LEKTION 2: KREATIVE KULTUR

Nicht jedes Meme ist für uns verständlich, manchmal entspricht es nicht unserem Humor, manchmal verfügen wir nicht über den Kontext, auf welchen sich das Meme bezieht. Das alles hat sehr viel mit der Kultur zu tun, in welcher wir aufwachsen und welche uns vertraut sind. Alles über den Zusammenhang zwischen Memes und Kultur erfährst du in dieser Lektion!

LEKTION 3: KULTURANSÄTZE 

Die Kulturwissenschaftler*innen Kluckhohn, Strodtbeck, Hofstede, Hall, Trompenaars und Hampton Turner sind nicht unbedingt Meme-Experten. Trotzdem solltest du dir diese Namen auf jeden Fall merken! Sie alle entwickelten unterschiedliche, und doch ähnliche Konzepte, wie sich Kultur untersuchen und beschreiben lässt.

LEKTION 4: ALMAN-MEMES

„Du bist echt alman!“ Schon mal von diesem Ausdruck gehört? Die Memes der Seite alman_memes2.0 auf Instagram verraten es dir. Wie die Namensgebung (alman d.h. eine Person die typisch deutsche Stereotype erfüllt) vermuten lässt, beschäftigt sich die Seite mit der deutschen Kultur und ihren Eigenheiten. Die humorvoll kritisierenden Beiträge finden großen Anklang in der Netzgemeinde. Diese Lektion zeigt, wie viel alman in dir steckt.

LEKTION 5: STEREOTYPE

Memes beschreiben ihre thematisierten Sachverhalte meist sehr überspitzt, denn meist ist es eben genau jene Übertreibung, die uns zum Lachen bringt. Das kann witzig sein, aber auch schnell verletzend werden, da die Darstellung gleichzeitig auch stark reduziert wird. Diese Reduzierung und überspitzte Darstellung sind charakteristisch für Stereotype. Sollten wir uns also besser nicht auf unseren Lieblings-Meme-Seiten herumtreiben?

LEKTION 6: INTERKULTURELLE KOMPETENZ

Interkulturelle Kompetenz ist im Alltag extrem nützlich. Besonders im Umgang mit Menschen anderer Kulturen, aber nicht zuletzt auch beim Konsum von Memes. In dieser Lektion lernst du nicht nur mehr über diese Fähigkeit, sondern auch eine Herangehensweise für unverständliche Memes in deinem Feed. Damit du auch im Ausland vorbereitet bist, um als „Master of Memes“ zu brillieren.

ÜBER DIE MACHERINNEN

AGNES PIA HIEBL

Nachdem mich eine Freundin vor einem Jahr auf die Instagramseite „alman_memes2.0“ aufmerksam gemacht hat, war es um mich geschehen. Ich ertappte mich immer öfter selbst dabei, wenn ich mal wieder richtig „alman“ war und zum Beispiel wieder 20 Minuten zu früh bei einer Verabredung erschien. Ich wollte mich tiefer mit diesem Phänomen auseinandersetzen. Ich stellte mir Fragen wie: Warum funktionieren diese Memes so gut? Was macht sie so erfolgreich? Was können wir sogar von ihnen lernen? Und was ist ihr Beitrag für Interkulturalität?

Meme_BLIK

MELANIE FRIEDRICHS

Memes und Kultur – der Anfang dafür kam mit einem Interkulturellen Seminar, als ich einen Vortrag über Deutschlandbilder halten sollte. Zunächst betrachtete ich diese Aufgabe als ernste Angelegenheit, schließlich war es eine Studienleistung. Doch statt dann meine Nase in ein Buch zu stecken, blieb ich leider wie so oft in meinem Instagram-Feed hängen. Ausnahmsweise die richtige Entscheidung: Ein Meme über deutsche Stereotypen erregte meine Aufmerksamkeit und statt höchst wissenschaftliche Ausführungen zu präsentieren, wurde im Seminar mithilfe der Memes herzlich über Deutsche und ihre merkwürdigen Eigenheiten gelacht. Damit war auch die Idee für unsere Abschlussarbeit entstanden.

mymeme

Dieses Projekt ist 2021 im Rahmen der Abschlussarbeit im Fach „Berufsorientierte Linguistik im interkulturellen Kontext“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg entstanden. Wir bedanken uns für die stets sehr motivierenden Feedbacks durch unsere Betreuerin und Dozentin Sabine Grünig und die technische Unterstützung beim IT-Servicezentrum der Uni. Memes ohne Quellenangabe wurden mithilfe der Plattform imgflip.com erstellt (erkennbar durch das Wasserzeichen).