Jennifer Hartmann

Jennifer Hartmann ist 18 Jahre alt und lebt noch bei ihren Eltern. Sie ist das einzige Kind der Hartmanns und besucht die Oberstufe einer Gesamtschule. Ihr Äußeres ist durch ihre normale bis dünne Statur und ihre mittellangen braunen Haare relativ unauffällig. Ihr Gesicht wirkt aufgrund der Augenringe müde.

Am liebsten trägt Jennifer dezente und dunkle, aber auch praktische, bequeme Kleidung. Sie macht sich nicht viel aus ihrem Äußeren. Was andere über sie denken oder von ihr halten, ist ihr egal, mit Ausnahme ihrer Schulfreundinnen Lisa und Maria. Abgesehen von dem Grund die beiden in der Schule zu treffen, geht Jennifer nicht gern dorthin. Ihre Noten befinden sich im unteren Durchschnitt und sie hat noch nie viel für Klausuren gelernt. Neben der Schule verbringt sie viel Zeit am Handy oder trifft ihre Freunde.

Jennifers Eltern lieben sie und sind stolz auf ihre Tochter. Ihre Mutter Anja arbeitet als Verkäuferin in einem Fleischereifachbetrieb und ihr Vater Jürgen ist als Maschinenbediener in einer Autoteilproduktionsfirma tätig. Beide vertreten die Meinung, dass auch ihre Tochter ihren Teil im Haushalt beitragen muss und verlassen sich in vielerlei Hinsicht auf Jennifers Unterstützung. Ihre Eltern sind durch ihre Alkoholabhängigkeit nicht mehr in der Lage ein geregeltes Leben zu führen. Jürgen begann bereits im Jugendalter mit dem Alkoholkonsum. Anja erkannte nie, dass ihr Partner bereits abhängig war und unterstütze sein Verhalten. Nach der Schwangerschaft mit Jennifer konnte auch sie nicht mehr aufhören zur Flasche zu greifen. Der Alkoholkonsum beeinträchtigte ihr Leben immer mehr. Soziale Kontakte wurden zur Seltenheit und ein aggressiver Ton beherrscht den Umgang miteinander.

Jennifer lernte schon früh, sich um sich selbst zu kümmern. Was sie allerdings auch lernte, war der regelmäßige Konsum von promillehaltigen Getränken. Ab dem Alter von 14 Jahren begleitete sie der Alkohol stätig. Das erste Bier vor oder während der Schule wurde für sie normal. Mit dem Teenageralter erkennen auch ihre besten Freundinnen Lisa und Maria die positiven Seiten des Alkohols. Dass Jennifer bereits Jahre zuvor regelmäßig trank, verschweigt sie den beiden. Sie weiß, dass ihr Konsum nicht der Normalität entspricht, fühlt sich aber durch das Verhalten ihrer Schulfreundinnen bestätigt und verharmlost ihre Abhängigkeit. Während Lisa und Maria ein Bier oder ein Schnaps genügen, braucht Jennifer immer mehr prozenthaltige Flüssigkeit, um mit den
anderen „Spaß“ zu haben. Den Beiden fällt ihre Sucht nicht auf.

Als eines Tages eine Lehrerin Jennifer beim Alkoholkonsum während der Schulzeit erwischt, möchte sie ihr helfen. Frau Müller kontaktiert die Hartmanns, die das Problem jedoch verharmlosen: „Ein Bier in der Pause sei doch mal erlaubt, es komme sicher nicht wieder vor.“ Um Jennifer trotzdem zu helfen, überredet ihre Lehrerin sie in eine Chatselbsthilfegruppe einzutreten. In der Gruppe Wir helfen uns findet Jennifer Gleichgesinnte und überdenkt zum ersten Mal ihr Handeln. Drogenabhängige , denen es so geht wie ihr, teilen ihre Geschichten mit Jennifer und ermutigen sie sich von der Flasche zu lösen. In seltenen Momenten gelingt dies ihr auch, in Gesellschaft mit ihren Freundinnen kann Jennifer jedoch nicht Nein zum Alkohol sagen. Sie möchte sich nicht selbst ausschließen und zu Hause bleiben, wenn gefeiert oder getrunken wird.

Ihre Freundinnen bedeuten ihr alles, da sie bei ihren Eltern keinen Halt mehr findet. Trotz ihres relativ guten Verhältnisses miteinander, vor allem wenn die Familie zusammen dem Rausch verfällt, erkennt Jennifer durch die Chatgruppe, dass ihr Eltern keine Vorbildfunktion für sie darstellen und sie nicht so werden möchte wie sie. Immer mehr gerät die Teenagerin in den Konflikt zwischen ihren sozialen Kontakten, die gleichzeitig mit dem Rauschmittel verbunden sind oder dem Verzicht des Alkohols, ihrer Gesundheit zu Liebe, welcher unterdessen auch eine Abweisung gegenüber ihrer engsten Mitmenschen bedeuten würde. Ihre Sorgen im Alkohol zu ertränken erscheint Jennifer so leicht und sie muss sich für sich selbst und ihre Zukunft entscheiden.