Alle Beiträge von Constanze Müller

Ein Blick in unsere Zukunft

Am 19.06.24 fand in der Luisenstraße ein Vortrag von Kay Adenstedt, dem Leiter der Fachgruppe „Digitale Transformation und schulische Medienbildung“ im Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), statt.

Er brachte die beiden Kollegen Michael Arndt und Hr. Enzian mit, als Teil einer Art Taskforce für digitale Bildung. In diesem Sinne war der Vortrag außerordentlich spannend und inspirierend, öffnete er die Türen zum Maschinenraum“ der Digitalität in der Lehrkräfteentwicklung des Landes. Sachsen-Anhalt. Die Bereitschaft und das Interesse der Lehrkräfte ist enorm hoch, das Thema in der Schule omnipräsent.

Ein Schwerpunkt der Taskforce liegt daher auf der Integration verschiedener Tools  ‚Künstlicher Intelligenz‘ im Kontext Schule, insbesondere im Deutschunterricht. Sie stellten die Erprobung und Forschung zu fiete.ai vor, einem innovative, textgenerierende KI-Tool, die unter Mitarbeit in Sachsen-Anhalt pilotiert. LehrerInnen sammeln Erfahrungen, wie KI eingesetzt werden kann, um das Feedback zu schriftlichen SchülerInnenleistungen zu unterstützen, zu verbessern.

Weiterhin wurde das Projekte emuKI vorgestellt, eine weitere spannendes KI-Anwendung, die nach einer entsprechenden Fortbildung für Lehrpersonen frei zur Verfügung steht. Sachsen-Anhalt ist in diesem Bereich Vorreiter in Deutschland, und das Treffen bot eine seltene Gelegenheit wertvolle Einblicke in diese Arbeit, respektive in die Zukunft von Schule und Unterricht zu gewinnen; gerade auch aus Sicht von Studierenden im Lehramt sehr wertvoll und relevant.

Hier geht es direkt zu den informativen und aktuellen Seiten des Landesbildungsserver am LISA:

Digitalität in der schulischen Bildung

https://www.bildung-lsa.de/digital/

Künstliche Intelligenz (KI)
https://www.bildung-lsa.de/informationsportal/unterricht/schulformuebergreifende_themen/digitalitaet_in_der_schulischen_bildung/themen/kuenstliche_intelligenz.htm

Medienbildung

https://www.bildung-lsa.de/informationsportal/unterricht/schulformuebergreifende_themen/digitalitaet_in_der_schulischen_bildung/themen/medienkompetenz.htm

Die Präsentation endete mit einer vielversprechenden Ankündigung, nämlich der Freischaltung einer digitalen ‚Lernwelt Sachsen-Anhalt‘. Diese soll pünktlich zum neuen Schuljahr 2024/25 über den Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt frei zugänglich sein. Die Latte ist hoch gelegt, unsere Erwartungen geweckt. Wir bleiben auf dem Laufenden!

Lange Nacht der Wissenschaften am 5. Juli 2024

Thema: Vorstellung der Ergebnisse einer Umfrage mit Lehrkräften zum Einsatz von KI-Tools in der Schule

Ort: Sprachenzentrum der MLU Halle-Wittenberg

Zeit: 17:00 – 21:00 Uhr

Beschreibung:
Wir zeigen euch die spannenden Ergebnisse einer Umfrage, die von uns Lehramtsstudentinnen am Lyonel-Feininger-Gymnasium in Halle durchgeführt wurde. Die Erhebung beleuchtet die Meinungen, Erfahrungen aber auch Befürchtungen der Lehrkräfte zum Einsatz von künstlicher Intelligenz im Schulalltag. Nehmen Lehrkräfte in Halle den Einsatz von KI-Tools in der Schule – und insbesondere im Unterricht – eher als positiv oder negativ wahr? Die Ergebnisse werden nun zur Langen Nacht der Wissenschaften präsentiert.

Kommt vorbei!

Lilly Böttger & Constanze Müller

Ein Blick in die Gegenwart & Zukunft der Texterstellung

Können Programme gute Texte schreiben? 

Wir wagen einen Blick in die Gegenwart und Zukunft der Digitalität und Bildung:

In dieser Welt ist die Frage, ob Programme gute Texte schreiben können, von großer Bedeutung. Mit der Entwicklung von Markow-Algorithmen begann die automatische Erzeugung von Texten. Diese Algorithmen, die über einen großen Textspeicher verfügen,  erzeugen Texte schematisch – ohne aber tieferes Verständnis für die Materie.

Der eigentliche Game Changer zur Texterstellung sind aber neuronale Netzwerke, die Maschinen das Lernen ermöglichen. Durch die Verarbeitung von Input und die Erzeugung von Output, in Abgleich mit großen Datenmengen, haben sich Plattformen wie GPT und OpenAI mit ihren leistungsfähigen Algorithmen etabliert.

Ihre Trainingsgrundlage bilden quasi alle im Netz verfügbaren Texte, was ihnen eine beeindruckende Flexibilität in der Texterzeugung verleiht. So kann GPT beispielsweise problemlos Zeitungsartikel für den ‚The Guardian‘ verfassen, die sich über komplexe Themen wie Genderfragen erstrecken.

Trotz dessen benötigen derlei Algorithmen genaue Vorgaben, um gute Texte zu schreiben – der Rückgriff auf bereits vorhandene Texte ist dabei unerlässlich. Die Ergebnisse zeigen – erstaunlicherweise- , dass diese maschinell verfassten Texte  oft nicht von denen zu unterscheiden sind, die von uns Menschen geschrieben wurden. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen bezüglich Kategorien wie Kreativität oder das Entwickeln längerer Handlungsgerüste. Ein Beispiel hierfür ist das Schreiben von Serien und Romanen, was für Algorithmen – noch nicht! – möglich ist. Es ist eher so, dass sie dabei als Inspirationsquelle dienen. Allein das Verfassen argumentativer Texte mit klaren, konkreten Vorgaben ist möglich. 

Wie sieht die Zukunft aus? Die Perspektive ist, dass Texte zunehmend von resp. mithilfe von Algorithmen verfasst werden, was einen Wandel von Schreibweisen und Erwartungen bedeutet – mehr fragmentarisch und musterhaft. Dieses Phänomen zeigt sich bereits in Untertiteln für Filme: Früher manuell erstellt, werden sie heute maschinell generiert, wodurch leider die Tonalität eines Films an Bedeutung verliert – es erfolgt lediglich eine Verarbeitung von rohen Sprachdaten.

Es stellt sich am Ende die Frage , ob das Schreiben eine Aufgabe wird, die der Mensch an Maschinen abgeben kann. Möglich ist in jedem Fall, dass schreibende Menschen in Zukunft immer mehr mit Maschinen zusammenarbeiten werden. Dabei unterscheidet sich die Kooperation eigentlich gar nicht so sehr von der Zusammenarbeit mit anderen schreibenden Menschen. Algorithmen helfen uns, brauchen uns Menschen aber – Gott sei Dank- noch  als Textverantwortliche, um die Qualität und Relevanz der Inhalte zu gewährleisten.

In diesem Sinne ist die Zukunft der Texterstellung eine spannende Symbiose aus menschlicher Kreativität und maschineller Effizienz, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir kommunizieren und lernen, zu revolutionieren. 

(vgl. Mampfler 2021)